Full text: St. Ingberter Anzeiger

VBerdienst zu suchen. Die Milchfrau kochte uun einen großen Topf 
holl Milchsuppe, floͤßte der ohnmächtig çcewesenen Frau davon ein 
and hatte die Freude, Mutter und Kinder bald wieder munter zu 
ehen. (N. B. L.) 
pSGunder⸗aheim, 13. Febr. Einen seltsamen Ritt machte 
Metzgermeister H. aus Worms. Derselbe lud gestern Abend ein 
setses Schwein in einen ihm hierzu angewiesenen Packwagen und 
sellte sich, wie dieses sein muß, zu demselben. Die schöne Aussicht 
bdon Gundersheim und Umgegend scheint jedoch den Herrn Metzger⸗ 
meister veranlagt zu haben, die Thüre des Wagens iheilweife zu 
offnen und sich in diese Oeffnung zu siellen. Während er nun ganz 
zemüthlich Umschau hielt, bekam sein Schwein ebenfalls Lust nach 
srischer Luft, sprang seinem Herrn zwischen die Beine und Roß und 
Reiter — flogen in die Tiefe. Der Zug war schon im siarken 
Gange vor der Weiche. Glücklicher Weife kam der Reiler zur 
Erde ohne sich zu beschädigen. Wäre der Zug nur noch einige 
Schrilte weitergefahren, so wäre der Sturz Uber die Brücke bei der 
Wiedensohl circa 70 Fuß tief unvermeidlich und das Ede ein 
chreckliches gewesen, während so der Meister sein Thier wieder am 
Strick vach der Station brachre, um es mit dem nächiten Zuge 
nach Worms zu bringen. 
7 Brieg, 22. Febr. (Mord.) Ein außerordentlich pflicht⸗ 
kreuer Beamter, der Flößmeister und Förster Jung in Alt⸗Köln 
im hiefigen Kresse, wurde vorgestern Abend das Opfer seines ge⸗ 
fahrvollen Dienstes. Vom Forstgerichtetage zu Poppelau zurück⸗ 
lehrend, wurde er zegen 82 Uhr von drei ihm auflauernden 
Männern unerwartet angefallen. Troß eines Schlages auf den 
Kopf mit einem Beile vermochte er noch fich zu v rtheid'gen. Er 
jog seinen Hirs hfänger, worauf de Geqnuer ihm den Daumen der 
olzversteigerung Mein 
u gzoerneigeruns zweistöckiges Haus 
Schellweiler. n der Oderstadt (jrüher N. 
Samstag, den 26. d. Mis., Kodenbusch). im untern Siock 
achmittags 2 Uhr, im Schul-⸗ nit zwei Zimmer, Küche, Wasch- 
jaale zu Schellweiler. üche und Keller, im obern Stock 
l., Schlag Breitenbusch: nit 5 Zimmer, 2 Mau sardzim⸗ 
Eichen⸗ Stämme und Ab⸗ ner ⁊., Garten hinterm Haus, 
schnitte von 3—213 Met. st getheilt oder im Ganzen zu 
däuge und 40 -67 Cim. rmiethen und bis 2 März be— 
Durchmesser. iehbar. 
2., Schlag Witthau: —AA 
8 ge ete— von * Ene Auswahl 
.Länge und 28 — 3 
— Bügelteppiche 
13 Fichen Wagnersiangen'1. sind angekommen. pei Stück 
und 2. Classe. 6 N. 30 Pf. J 
useci, 10. Febraar 187. bei E Grewenig, 
Der Bürgermeister, S8 Sattler u. Tapeiierer. 
Fr. Bell II. 
— 
n aute 
Fuhrpferde 
änd zu vertausen. Wo? sagt 
die Expedition des St. Ing⸗ 
herter Anzeigers. 
Neufiadter 
Kunst-Mehl 
mnpfiehlt 
Für 
M 
Holzhändler! 
Aus dem Gemeindewalde Om⸗ 
nerssheim, Schläge Kieferberg. 
Dberthalerhang uud Knöpfchen 
verden ca. 
3000 Stück kieferne Stem⸗ 
velstangen und 500 - 600 
tieferne Baumstänme ge⸗ 
schlagen. 
D'eselben werden hiermit auf 
Submissions — Weg m'stbietend 
zur Bergebung auẽ geschr'eben. 
Bezügliche Offerten mögen 
nit Angabe des Angebots per 
Fubm. a. Siempelstangen, b. 
Baustämme auf unterfert'gkem 
Amte bis 26. Febr. Nach 
mittags 1Uhr emngereicht 
werden. 
Bemerkt wird, daß dieses 
Holi, weil nur eiwa 100 Met. 
don der, Straße entferot, sehr 
zut abzufahren is. 
Weilere Bedingungen, mögen 
auf dem BürgermestereisLokale 
enigegengenommen werden. 
Ommersheim, 14. Fibr. 1876. 
Das Bürgermeisteramt: 
Wack. 
P. Jepp. 
Es ist mir ein großer, kurz⸗ 
jaariger, grau und weiß ge— 
lecktet 
Kettenhund, 
Ulmer Dogge, auf den Namen 
„Cäsar“ hörend, entlaufen. 
Dem Wiederbringer eine Be⸗ 
ohnung. Bor dem Aunlauf 
vird gewarnt. 
Sulibach, bei Saarbrücken im 
Febrnar 1876. 
F. Martin. Gastwirth. 
Fin funger weiter 
—⸗⸗ * 
Spitzhund 
jat stch derlausfen.. 
Wer derselben an die. Cxped.! 
d. Bl. bringt, erhält eine guten 
Belobnunq. 
echten Hand abhieben. Zuletzt ward ihm der Schddel vollständig 
jespalten. Der unglückliche Bemordete hinterläßt zehn Kinder. 
die Mörder sind bereits festzgenommen und nach Oppeln ubgeführt 
dorden, da das Verbrechen im dortigen Kreise, wenige Schritte 
jon der Grenze verübt wurde. Sie sollen bereits ihre aus Rache 
jervorgegangene That gestanden haben. 
F Der Civiltrauungshut. Die Mode ist schlagfertig genug, um 
tets den Ansprüchen der Zeit gerecht zu werden. Kaum ist bei 
uins die Civilehe obli atorisch geworden, so sorgt die Mode auch 
chon für eine dafür geeignese Coiffure. Die bräutliche Myrte 
vill die Braut erst vorm Altar in ihren Locken tragen, ein ge⸗ 
vöhnlicher Hut wird aber doch auch nicht der Feierlichkeit des 
Moments angemessen betrachtet — was nun ? Für diese Eventua⸗ 
ität hat die Mode den Civiltrauungshut geschaffen, eine anmuthige 
iademförmige Coiffure aus weißem Tüll mit langen, vorn zu—⸗ 
ammengeknüpften Schleierenden; den Schmusk des Hutes bildet 
ein Myrtenkranz, der so darauf angebracht ist, daß er sich leicht 
jerabnehmen läßt, um dann bei der kirchlichen Trauung als Braut⸗ 
ranz Verwendung zu 'inden. 
F (Ein neuer Massennordversuch). Nach Mitthei 
ung der „Opinion d' Anver,“ war ein aus dem Hafen von Ant⸗ 
verpen in Belgien ausgelaufener Dampfer mit 150 Passagienen 
hegenstand eines ähnlichen verbrecherischen Versuches, wie jener des 
Lngeheuers Thomas in Bremerhaven. Die Heizer fanden unter 
en Kohlen sieben Kisten mit Palver. Das Blait verspricht Ȋhere 
Piitbeilungen. 
— , — — — 
Fur die Redaction verantwortlich: F. X. Vemeß. 
— 
— — J 
Musikveéroin. 
Montaugq, den &I. Veb- 
—X —— 
Abends 7 Uhr 59 Minuten 
im großen Saule des 
Oerhauses 
erste und letzte — — 
grosse Carnevalsitzung 
mit 
Musik- und Damenbegleitung. 
Programm: 
J. Ungemein verrückte, sonderbare, merkwürdige Ent— 
wickelung aller urnärr schen Ideen. 
Abhülfe'chaffung zur Linderung der her schenden 
AVV 
õ stlichs Gelage und furchtbares Gelache, Platzen 
der Lachpatronen und Bomben, humoristisches Kreuz⸗ 
euer. 
Production der ersten Künstler unseres Jahrhnnderts, 
als: Seiltänzer,Raritätensammler, zahme 
Engländer und andere Nationalitäten mit Musik— 
und Nebelbitder-Benleitung. 
Brillante Issumination oller Narrenlöpfe mit Bod⸗ 
walzer, Vockbier und Bodwürsten. 
Zum Schluß: Allgemeines geräuschvolles Erheben zum 
Wettrenden in die sehnfüchtig ausgebteiteten Arme 
Bott Morpheus'. 
Nachtrag. 
Die „Druttz nmet so'-Liederbücher von 1875 sind 
mitzubringen. Nur Mitgliedern ist der Eintritt gegen Anlegung 
eines närrischen Abzeichens gestattet. 
Der Vorstand. 
Frudt- Brod⸗ u. Fleisch⸗Preise 
der Start Zweibrücken von 17. 
Februar. Weizen 10 M. 14 pf. 
dorn 7 M. 98 Pji. Gerste Zreih. 
— M. — Pf. Gerste Areihige 
— M. — Pf. Spelz 0O M. — 
Pf. Hafer 8 M. 35 Pf. Kar⸗ 
offelu2 M. 20 Pf. Heu 4M. 
65 Pf. Stioh 4M. 30 Pf. per 
Zentner. Weißoerod 18 Ko. 
50 Pf. Kornbrod 3 Kilo. 66Pf. 
ditto 2 Kilo. 46 Pf. dit!o 1 
dilo. 23 Pf. Gemischlbrod 3 
dilo. 84 Pf. 1Paar Weck 190 
SBramm 6 Pf. Spelzlern 0 M. 
— Pf. Dinkel d M. P. Mish⸗ 
tucht — M. — Pf. Rirdfl. J. 
Qual. 52 Pf. 2. Qual. 46 pf. 
dalbfl. 48 Pf. Hamfl. 52 Pf 
Schweinefl. 64 Pf. Buttet1 
MN. per Pfund. 
Redasien Drud und a ven Sdecne in Inter