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pLeipzig, 29. Decbr. Dieser Tage wurden in Gegen⸗
wart eines Gerichtsbeamten in hiesiger Gasanstalt 150 Schinken
und 300 Würste aller Sorten als trichinenhaltig verbrannt. (Volksz.)
F Berlhin. Eine schöne Weihnachtsbelohnung hat die
Ehrlichkeit eines armen Schlossergesellen gefunden. Dem Viehkom⸗
mifsionär B. in der Brunnenstraße war seine Brieftasche mit
11,000 Mark, welche er auf dem Viehhof einkassirt hatte, auf dem
Heimwege verloren gegangen. Ohne sich eben großen Illusionen
bezüglich der Wiedererlangung dee Summe hinzugeben, meldete er
den Verlust doch der Volizei und ließ denselben auch an den Straßen⸗
säulen veröffentlichen. Nicht gering war daher die freudige
Ueberraschung des Herrn B., als am Weihnachtsabend ein einfacher
Schlossergeselle sich bei ihm meldete, um die gefundene Brieftasche
mit dem vollen Inhalt Jenem einzuhändigen. Die Ehrlichkeit des
Handwerkers verdiente um so höhere Anerkennung, als derselbe
mehrere Wochen bereits ohne Arbeit und Verdienst ist, und die
Versuchung, den Fund für sich zu behalten, an manchen Andern
wohl leicht herangetreiten wäre. Der glückliche Wiederbesiger der
Brieftasche erkannte die Redlichkeit aber auch in glänzender Weise
an. „Hier, lieber Freund,“ sagte er, in die Briestasche greifend,
Iuehmen Sie 1500 Mark dafür, daß Sie ein so ehrlicher Kerl
sind, und hier haben Sie 100 Mark ertra, damit Sie Sich ein
fröhliches Weihnachtsfest bereiten können.“ Der redliche Finder hat
es gewiß daran nicht fehlen lassen.
t Die Heirath des Konigt Alfons. Der Herzog von Mont⸗
pensier gibt seiner Tochter Mercedes, der Verlodten des spanischen
Königs eine Aussteuer von 25 Mill., nicht inbegriffen den Schmuck
an Diamanten und Perlen. In Madrid verden bereits große
VBorbereitungen für die Hochzeit getroffen. Der Papft schickt einen
igenen Ablegaten ab, der einen geweihten Brautring und eine
ose in Diamanten für die künftige Königin von Spanien zu
Wberbringen hat. Der König wird 14 Tage in der Hauptstadt
Andalusiens verweilen, wo er im Alcazar wohnen und den Festen
zeiwohnen werden, welche ihm die Andalusier bis zum 8. Januar
geben wird. Die von ven Prinzen der Familie Orleans geschickten
dochzeitsgeschenke sind prachtvoll; die Gräfin Marie von Paris
iber hat ihrer Schwester Marie de Montpenfier einen Schmuck zum
Deschenk gemacht, der unter den ttichsten Schmuckkästchen Europa's
zu prangen würdig ist.
F Die „Times“ erwähnen eines Handels mit Todienlöpfen,
zeziehentlich Ruffene oder Turken⸗Kinnladen von den bulcçarischen
Schlachtfeldern, der förmlich organifirt zu sein scheint. Spelulative
döpfe kaufen danach von der Wahlstatt Kinnladen ein, die sie mit
sehn Franken bezahlen und in Kisten zu 500 Stück nach Pari«
erschicken, wo sie en gros mit 50 pCt. Gewinn verlauft werden.
Die Zähne werden erst in Paris ausgebrochen und sortirt, um zu
lünstlichen Gebissen verwandt zu werden.
7In Philadelphia ist ein deutscher Mann gestorben,
velcher vor zwei Jahrzehnten eine bedeutende Rolle unter den Deutsch⸗
Amerilanern spielte. Es ist dies Herr Wilhelm J. L. Kiderlen
kr war 1813 in Ulm geboren und kam nach Absolvirung tüchtige
Symnasialstudien und nach gründlicher Erlernung des Buchhändler⸗
Beschäfts im Jahre 1836 nach Philadelphiegg..
66 4. J
„VBertragẽrßige
Wiederversteigerung.
DODlenstaß, 22. Januar
1878, Nachmittags 3 Uhr zu
St. Ingbert bei Heinrich Schmitt
wird auf Betreiben von Mar⸗
garetha Grell, gewerblose Ehe⸗
frau von Joseph Fries, Schmied,
beide in St. Ingbert, und des
Lezteren der eheuchen Ermächti⸗
gung und Gutergemeinschaft we⸗
gen, die Ehefrau Fries als aus⸗
schließende Intestaterbin ihres
verstorbenen Bruders Franz Grell
weiland Fruchthändler in St. Ing⸗
bert, Gläubigeringegen die minder⸗
jaͤhrigen Kinder der in St.
Ingbert wohnenden Eheleute Ja⸗
kob Spohn, Bader, und Anna
Maria Bernasco, Namens a.
Peter Anton, b. Karl, c. Karo⸗
lina und d. Anna Maria Spohn,
Schuldner, die nachhin bezeich⸗
neie Liegenschaft im Banne von
St. Ingbert, wegen nicht be⸗
zahlten Kaufpreises im Wege der
verträgsmäßigen Wiederversteige⸗
rung oͤffentlich an den Meisi⸗
bietenden zu Eigenthum ver
steigert, nämlich:
Pl. Nr. 4177. 20 Dezim.
oder 6 Ar 81 OIm Acker
in der vorderen Hobelsah⸗
nung neben Carl August
Weigand.
St. Ingbert, 4. Jan. 1878.
Sauer. t. Notar.
Das Teo Aten rte Much
Gichtu Rheume tis mus
eine leicht verständliche, vielfach
bewährte Anleitung zur Selbstbe⸗
handlung dieser schmerzhaften Lei⸗
den, wird gegen Einsendung von
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vecsandt von Richter's Ver⸗
lags⸗Anstalt in Leipzig. —
Die beigedruckten Atteste beweisen
die außerordentlichen Heil⸗
Itolse der darin empfohlenen
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Naturheilmethode, fich thatsachlich
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hode Anserft guustige, ja tannenerre
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