eine junge Witiwe, Namens Maria Brunner, in schrecklicher Weise
ermordet worden sei. Ein Krabe, der in der Nähe der Mordstätte
vorbeigegangen, habe Hilferufe gehört und sei dann später von
einem Unbekannten angehalten und dabei an beiden Rockärmeln mil
Blut befleckt worden; aber leider habe man es unterlassen, sofort
nachzusehen, und so sei die Ermordete erst Montag Vormitag
aufgefunden worden. Laut neuester Rachricht hat sich jetzt heraus—
geflellt, deß jener Knabe, welcher den Mörder gesehen haben wollie,
die fürchterliche That selbst begangen hat und auch bereits geständig
ist. Zuerst verwundete der Bube das unglückliche, etwas schwach—
sinnige Opfer durch einen Stich in die Brust und mehrere Schläge
auf die Schläfe; daun hieß er ab, in der Meinung, dasselbe sei
todt; die Unglückliche erhob sich aber nochmals, wanlte an dec
Seite des Moͤrders mehrere Schritte weiter, ihn um ihr Lehen
flehend, worauf dieser idr sein Messer noch mehrmals in Brust
ftieß nnd sie todt liegen ließ. „Die Verbrecherstatistik“, bemerkte
die „St. Galler Zeitung“, „dürfte wohl nur wenige Fälle auf—
zuweisen haben, welche sich mit dem vorliegenden vergleichen lassen.“
Der erst 149/3 Jahre alte Mörder heißt Keller und soll der Sohn
geachteter braver Eltern sein.
ꝓ Ein demokratischet Monarch. Wie man dem „Secolo“ in
Mailand unterm 15. ds. aus Rom telegraphirt, hat König Hum⸗
hert eine Verordnung erlassen, der zufolge es durchaus nicht mehr
nothwendig ist, bei Vorstellungen im königlichen Palaste in schwarzem
Frack und weißer Kravate, evennuell auch mit den Orden geziert
zu erscheinen, und genügt schon das einfache bürgerl'che Kleid mit
der schwarzen Kravate. König Humbert soll nun diesen Befehl in
Anbetracht, daß Cairoli, der angehende Ministerpräsident, ein rab⸗
biater Republikaner ist, der durchaus nichts von Frack und Orden
wissen will, theins aber auch, um seinem Hofe einen demokratischen
Anstrich zu geben, erlassen haben.
rVLondon, 24. März. Das englische Uebungsschiff „Eury
dice“ von Barbadoes kommend, wurde gestern durch einen plötzlichen
Windstoß an der südlichen Küste der Insel Wight umgestürzt. Ueber
300 Personen ertranken.
F In Bukar est hat sich vor einigen Tagen eine schauder⸗
hafte Scene im Saale des Cassationshofes zugetragen. Drei Zigruner,
welche von den Geschworenen zu lebenslänglicher Zwangsarbeit ver—
urtheilt worden waren und an den Cassationshof appellirt hatten,
intleibten sich im Gerichtssaale, als ihr Rekurs abschlägig beschieden
worden war. Zuerst entriß einer von den Zigeunern einer Frau
ein Messer, welches er sich in den Leib stieß. Den hiedurch ent⸗
standenen Tumult benutzten die beiden anderen Verurtheilten, um
sich mit demselben Messer gleichfalls kebensgefährüche Wunden bei⸗
zubringen.
Buchdrahtbinden. Eine amerikanische Maschine
zum Heften von Schreibheften, Broschüren, Bühern u. s. w. mittelst
Drahtes erregt in Monchester Aufmerksamkeit und füdrt sich schnell
ein Der zur Verwendung kommende Draht soll billiger als der
Faden zu stehen kommen. Die Geschwindigkeit und Leistungsfahig—
leit einer Maschine ist erstaunlich. Ebenso haben mit Drath gehef⸗
tete Bücher, wenn eingebunden, den Vortheil, an jeder Stelle offen
liegen zu bleiben. Die Maschine heftet 2000 Broschüren in einer
Stunde.
Dienstesnachrichten.
Der Studienlehrer an der Studienanstalt zu Landau, J.
Lehmann, ist zum Gymnasialprofefsor an der Studienanstalt zu
Kempten befördert und der geprüfte Lehramtscandidat und Claß⸗
perweser an der Studienanstalt zu St. Anna in Augsburg, J.
Muhl zum Studienlehrer an der Studienanstalt Landau ernannt.
Fuür die Redaction verantwortlich: F. X. Demes.
— *
8troh Aÿöteo,
Fuu ,A vĩs.““
Bezüglich des von Geschäsresmaun Bechthold in Neo. 47
des „St. Ingberter Anzeiger“ annoncirten „Avis“ diene als Er⸗
wiederung . daß sich Bechthold ob der in demselben enthaltenen
ichweren Anschuldigung vor dem Zuchtpolizeigerichte in Zweibrücken
vird verantworten müssen.
F. A. Eckrich, Geschäftsmann.
Ca. 300 Konfirmanden⸗Anzüge
bon feinem schwarzem und dankelgrau karrirtem Tuche werden, um
damit aufzuräumen, unterm Fabrikpreise, und zuar zu M. 12,
M. 14. und M. 16. — abgegeben.
B. Altschüler, Herrenkleiderfabrik,
an der Alexanderskirche in Zweibrücken.
zum Waschen und Facçon⸗
niren werden angenommen bei
Hermann Fischer.
Yohnungs⸗Veründerung.
Von heute ab wohne ich in
der Blieskasteler Straße bei Hrn.
Metzger Müller.
Zugleich halte mein Lager in
Blechartikel,
gute und selbsiverfertigte Waare,
bestens empfohlen. — Auch wer⸗
den Reparaturen, so an Pe⸗
troleum⸗Lampen ꝛc. schnell
und billig gusgeführt.
Nik. Eisenhut,
Blechschmied.
ist
Bei dem herrannahenden Quarltalswechsel laden wir er⸗
gebenst zu neuem Abonnement ein.
Die jetzt wöchentlich siehenmal eischeinende und in ihrer
Sonntaqsbeilase die neuesten Depeschen desselben Tages bringende
„Süddeulsche Presse und Münchener Aachrichten“
hat sich in den wenigen Jahren der neuen Redaktionsührung
eine bedeutende Stelle unter den Organen des bayerischen und
des süddeutschen Liberalismus erkämpft. Sie ist das Orgaa
hervorragender baherischer Reichstags- und Landkagsmitglieder
und wird durch eine ausgiebige Mitarbeiterschaft derselben
anterstützt. Die bedeutenden Leistungen unseres Blattes in der
auswärtigen so gut wie in der inneren deutschen Politit sind
von den ersten deutschen Organen wiederholt anerkannt worden.
Für die Hebung des unlterhaltenden, wissenschafllichen und
verm'schten Theiles wird unausgesetzt Sorge getragen werden,
in welcher Beziehung wir namentlich auf die obenerwähntt
Sonntagsbeilage“ verweisen.
Ebenso bildet einen Gegenstand unserer besonderen Sorg-
jalt die Erweiterung uad Bereicherung der Handelszeitung.
Inserale, welche bei der weiten Verbreitung unseres Blattes
in den sozial höchststehenden und kauffähigsten Schichten des
Publikums sehr wirtsam sind, werden mit 20 Pfennig für den
Raum einer fünfmal gespaltenen Petitzeile berechnet. Das Aboa—
nement auf die 7 Mal wöchentlich erscheinende „Süddeutsche
Presse und Münchener Nachrichten“ kostet im Quartal nur
x Mark und ist diese Zeitung auswärts durch alle Postan-
talten zu beziehen; in München werden Bestellungen zu gleichem
Preise in beiden Expeditionslokalen: Fürftenfelderstraße 13 und
Promenudeplatz 6 entgegengenommen.
München, im März 1878.
Die Administration
der „Süddeutschen Presse u. Münchener Nachrichten.“
Für
Kaufleute.
Einem vermögenden Ladenbes
fitzer oder Ladeninbaber kann auf
jange Jahre ein Herrenkleider⸗
Lager in Commission übergeben
werden.
Von wem? sagt die Exp. d.
Blatles.
— —
Wohnungs⸗Yeründerung.
Von heute ab wohne ich in
der Blieskasteler Stroße bei hrn.
Metzger Müller.
Frau Eisenhut,
Hebamme,
sogenannte Bas Lies.
Eine Wohuung,
bestehend aus 3 Zuumern, Küche,
Keller und Speicher ist zu ver⸗
miethen und bis 1. April zu be⸗
ziehen. Wenn erwünscht, können
zuch noch 2 Mansardenzimmer
dazu gegeben werden.
ichaecl Haas.
Nedamnon en b me iIn Inn bbert.
Ein guter Wagen
nebst Ketten, Heu⸗ und
Sagleitern, Diehlen, Pferde—
geschrr, Hackenpflug und
Egge
zu verkaufen bei
Johann König, Bäcker.
4 —
ertrauen kann ein kranker
nur zu einer solchen Heilmethode
haben, welche, wie Dr. Airy's
Naturheilmethode, sich thatsächlich
bewährt hat. Daß durch diese Me⸗
thode ãugerst ganstige, ja taunenerre-
ende heilerfoige erzielt wurden, be⸗
cen die in dem roich ilustr. Buche
IJ. itve safurhoilmofhadq
abgedruaten zahlreichen Drigi⸗—
nal⸗Atteste, laut welchen selbst
solche Kranke noch heilung fanden,
ür die Hilfe nicht mehr möglich
chien. Es darf daher jeder Kranke
ich dieser bewährten Methode um
so mehr vertrauensvoll zuwenden,
als die Leitung der Kur auf
Wunsch durch dafür angestellte
praktische Aerzte gratis erfolgt
NRäheres darüber findet man in
dent vorzüglichen, 544 Seiten
starken Werte: Dr. Airy's Na—
turheilmethode, 100. Aufl, Ju⸗
bel⸗Ausgabe, Preis 1 Mark,
Leipzig, Richter's Verlags⸗Anstalt,
welche das Buch auf Wunsch gegen
Einsendung von 10 Briefmarken
X 10 Pf. direct franco versendet
Woéochsol
per St. 3 Pf., 25 St. 80 Pf.,
sind zu haben in der
Buch⸗ und Steindruck erei
Demelæ.
Rechnungen
zu Jedermanns Gebrauch
in Achtel, Viertel u. Halbe Bogen
mit rother und blauer Liniatur
sind vorräthig in der
Druckerei de. Bl.