Full text: St. Ingberter Anzeiger

.Mußbach, 12. Januar. Bei der gestern dahier abge⸗ 
haltenen Weinversteigerung des verstorbenen Gutsbesizers P. Kohler 
iI. wurden 8000 Liter gut gehaltener 1870er Wein zu 660 und 
700 Mark, und 2200 Liter 1875er zu 480 Mark das Fuder zu⸗ 
geschlagen. Bei dieser Gelegenheit bemerken wir, daß der Preis 
der 1878er von 420 Mt. aufwärts sich bewegt und daß rein ge⸗ 
haltener 76er unlängst zu 550 —650 Mt. verlauft wurden. Jn 
Heziehung auf 1877er herrscht vollkommene Stille. Es steht nun 
fest, daß der Frost Ende September dem Rebholz doch in dem 
Maße schadete, daß man etwa ein Sechstel als erforen aunehmen 
tann. 
Edenkoben, 7. Jan. Der hiefige Kriegerverein be⸗ 
—XL 
nit starker Zweidrittel Stimmenmehrheit, von nun auch Solche als 
passive Mitglieder aufzunehmen, welche zwar keinen Feldzug mit⸗ 
gemacht, aber doch ihre militärische Dienstzeit chtenvoll zurück⸗ 
gelegt haben. 
In Mannheim fand am 14. Januar eine Versamm⸗ 
lung des aus Verttetern der Tabalcultur, des Tabalkbandela und 
der Tabakfabrikation gebildeten Comites des dadischen Zweigvereins 
der deutschen Tabakinteressenten statt. Berathungsgegenstand war 
zie bevorstehende Erhöhung der Tabakbesteuerung. Man hofft, daß 
ez möglich sein wird, dieser Gefahr vorzubeuzen, den Uebergang 
sum Monopol zu verhindern und die Zukunft der pfälzischen Tabak— 
zultur, des Tabakhandels und der Tabakindustrie unerschüttert zu 
sehen. Das Eigebreß der Berathungen des Comites soll der 
Beueralversammlung vorgelegt werden. 
fKöln, 10. Jan. Bei der heute begonnenen Ziehung 
zur Dombau⸗Lolter'e wurden folgende höhere Gewinne gezogen: 
300 M. auf Nr. 104, 235997, 162549, 258501, 28664, 
100759, 273561, 37467, 155745, 46247, 91288, 24154, 
178205, 257377, 146332, 166758, 292452, 228081, 2550994, 
1500 Mark auf Nr. 323108 und 165597. 6000 M. auf Nr.“ 
199403. 18000 Mark auf Nro. 41927.. 
f Vom Rhein, 183. Jan. (Pf. Zig.) Die Nachricht, 
daß der hochw. P. Fidelis Dehm aus dem Minoritenkloster Oggers 
jeim, z. Z. Generalkommissar seines Ordens in Nordamerila, zum 
Bischof von Jassy (Moldau) errannt fei, bestätigt sich. Derselbe 
vurde im Konsistorium am 31. Dez. v. J. präkonisirt. — Geboren i 
im 13. Mai in Pechtensssweiler (Kreißs Sigaringen) trat er nag 
uusgezeichnet absoldirten humanistischen und philos. Sudien 1845 
in das xeu errichtete stloster Oggettheim und wurde nach Besuch 
der theolog. Fakultät in Loöwen am 20. Mar, 1848 vom sel. 
Bischofe Weis in Speder zum Priester geweiht. Nachdem er bit 
1854 in den Pfarieien Diedesfeld, Ensheim, Großbockenheim, 
)ochdorf, Mutterstadt und St. Ingbert theils als Hilfépriester, 
heils ols Verweser thälig war, wurde er im selben Jahre als 
S„uperiot in das neu errichtete Kloster Favenziersburg auf dem 
hundsrücken berufen, und 1857, erst 32 Jahre alt, zum ersten 
Oropinzial der Minoriten ia Bayern, Preußen, Schweiz, Belgien 
ind Holland ernannt. Nah 7jähriger Amtsführuug 1864 zum 
Zuardian des Klosters Linz am Rhein erwählt, wurde er schon nach 
wei Jahren als Kommiffär für die Minoritenklöster vom Ordens 
zeneral nach Amerika gesendet. 
— Victor Emanuel und Kossuth. Anläßlich des Hinscheidens 
des Königs von Itolien erzählt ,Egyetertes“ die folgende interessante 
Aneldote: „Victor Emanuel, der dekanntlich ein großer Sportsman 
var, kehrte oft tagelang nichl heim und man erzühlt von ihm, daß 
er sich in der Atmosphüte des Hofes nicht am allerbesten befunden 
habe. Als er Kossuth in Baraccone besuchte, entwickelte dieser 
mit ziemlicher Ungezwungenheit einige seiner allgemeinen Ansichten 
über die dynastische Rgierungsform. Darauf erwiderte der König: 
„Nur mir zürnen Sie nicht, mir wäre es nie eingefallen, König 
zu sein — aber es ist nun einmal mein Metier“ 
F In der Nähe von Bristol hat ein Zusammenstoß zwischen 
den Dampfer „Xenia“ und dem italienischen Schiffe „Pensieri“ 
sttattgefunden, wodurch das letztere sank. Mit Ausnahme eines 
einzigen Matrosen ging dadei die ganze Bemannung zu Grunde. 
Dienstesnachrichten. 
Die Verwaltung der Pfarrei Kirrweiler wurde dem Kaplan Jak. Schneider 
daselbst und jene der Pfarrei Venningen dem Pfarrverweser von Oberlustadt, 
Joh. Zirker, übertragen. 
Der Oberförster W. Müller von Nuppertsweiler wurde unter Anerken 
nung seiner treuen Dienstleistung in den erbetenen Ruhestand für immer 
versetzt und aus das Revier Rupperisweiler der Forstamitsassistent R. Glas 
on Speyer zum Oberförster ernannt, zum Assessor der Regierungsfinanz— 
ammer der Pfalz der Rechnungskommissär der Regierungsfinanzkammer von 
Oberfranken H Ülmer befördert und der temb. quiesz. Foöͤrster C. Haber⸗ 
mann zu Frankenstein für inmer in den bleibenden Ruhestand versetzt, 
Mobilienversteigerun 
esezetzes Bayerischer Landes-Hilfsverein 
Dienstag, 22. Januar 
aächsthin, Vormittags 9 Uhr zu 
Rohrbanch im Sterbhaufe 
werden die zum Nachlasse der 
dort verlebter Bergmannseheleute 
Adam Herges und Louisa 
Weber gehörigen Modilien, 
votunter namentlich: 
1Kub, 1 Wagen mit Zu⸗ 
gehör, 1 Pflug, 1 Egge, 
artoffeln, dann Betten, 
Schrant, Tische, Stuüͤhle, 
Bilder und sonstige Haus⸗ 
11 und Küchengeräthe 
zffenllich an die Meistdietenden 
rnerfteigert. 
Unmittelbar darauf werden die 
zu demselben Nachlasse gehörigen 
diegenschaften im Banne von 
Rohrbach, als: 
Pli⸗Nr. 654 und 65b. 2 
Ar 72 m Fläche, Wohn⸗ 
hzaus mit Hofraum und 
pflanzgarten, Haus Nr. 82 
juf der Schlawerie in Rohr⸗ 
bach; 
Pl.Ne. 2021. 11 Ar 7 
— Ader an der Glashütter⸗ 
ur; 
Pl.⸗Nr. 20212. 11 Ur 
7 m Acker allda; 
PleNr. 2022. 12 Ar 27 
m Acker ollda; 
Ppl⸗„Nr. 2039. 17 Ar 
88 m Acker allda 
auf 9 Jahre öffentlich meist⸗ 
hietend verpachtet. 
St. Ingbert, 12. Jan. 1878. 
Sauer, lgl. Notar. 
*Ein seltenes Ereigniss 
ja, ein im Buchhandel gewiß Sensation 
erregender Fall ist es, wenn ein Buch 
100 Auflagen erlebt, denn einen so 
zroßartigen Erfolg kann nur ein Werl 
erzielein, welches sich in ganz arßer 
ordenilicher Weise die Gunst des Publi⸗ 
ums erworben hat. — Das berihhmte 
opulãr⸗medicinische Berk: Dr. Aixys 
Nae ne vode“ erschien ** 
mαr Aunage— 
und liegt darin allein schon der best« 
Beweis für die Gediegenheit seines In— 
balts. Diefe rerich ilustririe, voll frändig 
umgearbeitete Jubel⸗Ausgabe kant 
mir Recht allen Aranken, welche de 
wãhrte Heilmittel zur Beseitigung ihrer 
Leiden anwenden wollen, Zungend zu 
Durchsicht empsohlen werden. it 
darin abgedruckten Driginal⸗Atteste 
beweisen die außerordentlichen Feiterfolgt 
und sind eine Garantie dafür, daß das 
Vertrauen der Kranken nicht getäusch! 
wird. Obiges 5344 Seiten starke, nur 
1 Mark kostende Buch kann durch jede 
Buchhandlung bezogen werden; man 
perlange und nehme jedoch nur „Dr. 
Airy'a Naturheilmethode“, Origiunal 
Ausgabe von Kichter's berlagi 
Aufalt in Keinia. 
Das 120 Seiten starke Buch 
Bichtu. Rheumatismus 
eine leicht verftändliche, dielfad 
bewährte Anleitung zur Selbstbe— 
handlung dieser schmerzhaften Lei⸗ 
den, wird gegen Einsendung von 
80 Pfg. in Briefmarken franco 
vecsandt von Nichter's Ver⸗ 
lags⸗Anustalt iu ezig — 
Die beigedruckten Atteste beweisen 
die Ausserordentlichen Heil— 
rfolge der darin empfohlenen 
Tur. 
XEILCICA Fieisenig Derr, der lehlen 
Danksagung. D Sonntag in der Wirth⸗ 
chaft von Hrn. Becker einen 
Hut derwech'elte, ist gebeten 
enselben ebendafelbst wieder um⸗ 
utaushen · 
— äöιιι 
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Mütte 
5 Minel gegen den Keuch 
prechen wir Allen drn liefgefühl⸗ 
esten Dank aus, mit der Bitte, o3 vlauer Luster. 
zer Verstorbenen ein frommes ne ide ann ee 
Unden ken zu bewahren. eneer Pachnahme. 
4. Würth, Mannheim. 
Die tieftr. Hiuterbliebenen. ———————— 
sIcdannen udg e i 
Allgemeine Wechsel 
zu Jedermanns Gebrauch 
per St. 3 Pf., 25 St. 50 Pf. 
sind zu haben in der 
Buch⸗ und Steindruck erei 
F. X. Demetæ. 
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