nachrichtigung habe, wenn dem Schuldner ein weiterer Credit
—R Hiernach hat die Unterlassuag dieset Benach⸗
satigung zur Folge, daß der Bürge insoweit entlastet wird, als
jeine VLage durch Gewährung des neuen Credits verschlimmert wird.
Das ist bei den ersten Bürgen der Fall. Anders liegt die Sache
dei dem dritten Bürgen. Derselbe kann sich auf die Statuten,
vie schon deren Wortlaut darthut, zu seinen Gunsten nicht berufen:
3 ware ihm freigestanden, sich vor Uebernahme der Bürgjchaft bei
dem Kläzer, also dem Vorschußverein, übier die Höhe der dem H.
hereits eingeräumten Credite zu erkundigen und darnach seine Ent⸗
cheidung zu treffen. Ist er durch diese Unterlassung in Schaden
gekommen, so hat er sich selbst die Folgen seiner Unvorsichtigkeit
zuzuschreiben.
Deidesheim, 24. Juni. Heute wurden dahier
2 Dienstmägde verhaftet und in das kgl. Bezirkegerichtsgefängniß
nach Frankenthal abgeführt. Dieselben sollen ihren Dienstherrschaften
nach und nach — man spricht für etwa 1500 M. — Flaschen—
weine entwendet und mit ihren Liebsten gebechert haben.
pAusder Ebene, 24. Juni. Die heute Nachmittag
unter überaus zahlreicher Belheiligung von Landwirthen aus dem
südlichen und westlichen Theil der Pfalz vorgenommere Versteige⸗
rzung von 15 Stück Rindvieh, Simmenthaler Race, aus dem Stalle
des als Biehzüchter wie besonders als Imker bekannten Herrn J.
Wernz zu Rehhütte lieferte den kliugenden Beweis, daß rationell.
Viehzuͤcht den lohunendsten Zweitz der Landwirthschaft bildet. Es
kamen 7 Kühe, 3 trächtige Kalbinnen und 8 Stück Jungvleh, da⸗
runter 2 nicht besonders vielversprechende Fassel zum Ausgebot
uind trotz der Bedingungen — Baarzahlung und keine Garantie
für Gewichtsfehler — wurde die enorme Summe von 6450
M. erzielt, eine Summe die selbst die hochgespannten Erwartungen
zes Versteigerers um über 1000 M., den wirllichen Werth der
Thiere aber um etwa 2000 M. überschreitet. (Pf. K.)
Emn Hr. Wilh. Seibel in Würzburg zeigt im „Land. Anz.“
seinen Freunden und Bekannten in Annweiler den am 24.
d. M. heim Baden im Main durch Ertrinken erfolglen Tod seiner
deiden Söhne, Friedrich, 17, und Georg, 16 Jahre alt, a.
Godramstein, 25. Juni. Heute Nachmittag um
1 Uhr hat an einem Steinbruche Distriklt Kalkgrube der 56 Jahre
alte Michael Götz von hiet den Tagner Grorg Knerr, 36 Jahre
alt, ebenfalls von hier, nach einem Streit mit einer Spitzkugel
aus einer Reiterpistole absichtlich in die linke Seite geschossen und
o schwer verletzt, daß er um 9 Uhr Abends gestorben ist. Der
zenannte Göß zeigt nicht die geringste Reue. Seine Pistole hatte
er schon am Samstag geladen, er lebte mit Knert in Feindschaft
und scheint absichtlich die Waffe mitgenommen zu haben, um den⸗
selben zu verletzen. Götz wurde durch die Gendarmerie verhaftet
und nach Landau abgeführt. (L. A.)
Im Wahlkceis Speier (Frankenthal-Speier) scheint die
Wiederwahl des Hrn. Dr. Groß von Lambsheim bei den Liberalen
allgemeinen Anklang zu finden.
F Die zur Unterstützung bedürftiger Gemeinden behuss An⸗
chaffung von Loschgeräthen zu verwendenden 3 pCt. von dem Ge⸗
ammtbetrage aller in der Pfalz für das abgelaufene Jahr ver⸗
züteten Brandschäden bez ffern sich auf 11,884 M. 23 Pf. Gemeinden,
welche auf Unterstützung refleltiren, haben ihre Anträge spätestens
bis 15. Juli bei dem vorgesetzten kgl. Bezitksamte einzureichen.
F Der Pfalze Saarbrücker Besirklsverein deutscher Ingenieute
wird am nächsten Sonntag den 80. Juni zu St. Johann sim
Hotel Köhl von Vormittags 11 Uhr an eine Versammlung ab⸗
halten, auf deren Tagesordnung u. A. der Antrag steht, daß die
Dauptversammlung in der soc'alen Frage Stellung nebmen
möge. (K. 3.)
F Nach Artikel 663 cod. eiv. kann in Städten und Vor⸗
städten Jeder seinen Nachbar zwingen, daß er zur Erbauung und
Reparatur einer Scheidemauer mit beitrage, welche ihre in diesen
Städten und Voistädten gelegenen Häuser, Hofräume und Gärten
don einander trennt. Diese Scheidemauer soll in Städten unter
50,000 Seelen mit Inbegreff der Mauerkappe 26 Dezimeter
(8 Fuß) hoch sein. — Durch ein Urtheil vom 3. März 1877
hat das preußische Obertribunal erkannt, daß der eine Nachbar
von der cegenseitig auferlegten Verpflichung der Abgrenzung sich
dadurch nicht befreien kann, daß er die Hälfle des zur Errichtung
einer Scheidemauer erforderlichen Terrains dem andern Nachbar
abtritt und auf jedes Miteigenthum an der neuen Mauer verzichtet.
Diese Entscheidung wird im Wesentlichen damit bezründen daß
der Artilel 656 cod. civ. nur ein aus dem Miteigenthum fließen
des Recht, jedenfalls nur eine Modifikation desselben erkennen lasse.
Die Vorschrift des Arikels 663 eit. stelle sich dazegen nur als
ine exeptionelle, auch auf ländliche Grundstücke nicht ausgedehnte
positive Disposition dar, deren Gtund auf einem noch nicht vor⸗
jandenen Miteigenthum nicht beruhen könne. Dieser Grund bien
sich dielnehr in dem nachdarlichen Schutzrechte dar, welches den
Aßschluß der anelnanderstoßenden Besitzungen in Städten und Vor—
tadlen hervorrufe. Die Vorschrift des Artilels 663 sei, insofern
je die Neuerrichtung einer Scheidewand zum Gegenstande habe,
diesem ihrem Gegenstande und Grunde nach den Artikeln 655
und 656 nicht untergeorduet.
Kempten, 28. Juni. In der Bezirksgerichtssitz ung
»om 22. Juni wurden die Handwerksburschen, welche im „Engel“
Reustadt) schmachvolle Aeußerungen gegen den deutschen Kaiser sich
—XEV
der Buchbinder Franz Göggel von Gammertingen zu 2 Jahren
—XV
Efsen, 22. Juni. In der gestrigen Ausschuß- und Vor⸗
dandsfitzung des Deutschen Vereins wurde Herr Kommerzienrath
Ard Kerupp als Uiberaler Kandidat für die Reichstagswahl auf⸗
gestellt.
7Paris, 24. Juni. Der Schah hielt sich vom letzten
Freitag Abend bis Sonnsag um 4 Uhr in Fontaineblau auf, wo
r im Hotel de France et d'Angleterre abgestiegen war. Sein
Befolge bestand aus fünf Personen und der entsprechenden Diener⸗
ichaft. Bei der Abreise verlaugte man für den zweitägigen Auf⸗
enthalt die Summe von 14,000 Fr. Dieses war dken Persein
aber doch zu stark und sie verweigerten die Bezahlung. Als der
Wirih nun grob wurde, schritt der dem Schah beigegebene Oberst⸗
Lieutenant Lamorelle ein, gebot dem Wirth im Namen des von
hm veriretenen Staatsoberhauptes Schweigen und sorderte ihn auf,
zur Abmachung seiner unverschämten Rechnung nach Paris zu
fiommen. Die Perser waren un so weniger geneigt, 7000 Fr.
den Tag zu bezahien, als der Aufenthalt des Schah im Grand
Hotel für sich und sein ganzes Gefolge (Wohnung und Nahrung)
nur 3000 Fr. den Tag kosiete.
4 Als der Marschall Mac Mahon kürzlich ein großrs
Krankenhass in Paris besichtigte, sprach er leutselig einen der
Patienten an und fragte ihn nach seinem Leiden. „Meningitis !“
antwortete der Gefragte. „Oh, eine gefährliche Krankheit! Ich
zabe sie selbst gehaßt. Man stirbt daran oder man wird verrückt!“
Literarisches.
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chichte aus dem bairischen Hochlande. Von Josef Erler. — Machbuba—, ein
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hus und Aberglauben. Von Alexander Kaufmann. — Ein Eskimo⸗ Besuch
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Fuür die Redaction verantwortlich: . *. emetz.
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