. (Qonigs-Grenadier⸗) Regiments dessen Chef der Kaiser ist.
hei der Nemmee Reorganisation im Jahre 1859 wurde ersteres aus
m Konigs⸗Grenadier Regiment formirt. (Pf. K.)
— Zwei Zapfjungen kauften sich
jor Jahren zwei Meininger Lotterieloose; sie hatten schon alle
Hoffuung auf Gewinn aufgegeben, als der Eine 30,000 fl. gewann.
der glückli ye Gewinner hal sofort sein Handwerk an den Najgel
zehangt und ist in seine Heimath Bayern abgeresst.
.Karisrtuhe, 7. August. Dem graßlichen Brandunglück
a Steinbach ist en anderes ähnliches nur wenige Tage vorherge⸗
gangen Es war dies in Mühlenbach. Aut Wolfbach, wo bei
mem Hausbrande, der am hellen Tage ausgebrochen, mit rasender
Schnelligkeit um sich griff, eine alte Frau mit ihrem Enkelkende
dabrannte, Einige Maͤnner, welche sich in der Stube mit Karten⸗
piel unterhielten, tkonnten mit knapper Noth das Leben retten.
Mainz, Die zwöͤlfjährige Tochter des hiesigen Kauf—⸗
manns Martin Kleeberg hat auf dem Conservatorium in Paris.
wo sie ihre Studien für das Piano macht, den ersten Preis, be⸗
dehend in einem Pianino im Wertihe von 12,000 Fres. erhalten.
7 Folgendes nette Stücchen erzühlt der „Mainzer Anzeiger:“
Fin Schulmädchen, das noch lange nicht zu den Backfischen zählt,
agle vor einigen Tagen zum Papa, daß sie 2 M. 50 Pf. für
eine neue „Geoaraphie“ brauche. Sie erhielt das Geld und geslern
früh, als das Madchen in der Kirche war, fiel dem Papa ein, in
Ier' Schulmappe des Töchterchens nac der neuen Geographie zu
juchen! Dazegen fand er einen nagelneuen „Briefsteller für Lie—
hende!“ Bei dem Kaffee gab es nun eine Leclkion, welches keines
Fommentars bedarf.
pBraunschweig, 5. Auz. Ein blutjunger Mensch,
Sohn eines Beamten, hal sich erschossen; wie es scheint, aus
religidsem Wahn. Wie man höct, drückte er eine Pistole auf sich
in dem Augenblicke ab, als sein Bruder in's Zimmer trat. Die
zugel bohrie sich in die Brust und es drang aus der Wunde mit
jolcher Heftigkeit das Blut hervor, daß der Schreck erstarrte Bruder
hamit ganz überströmt wurde. Kurz vor der Ausübung der That
joll der jugendliche Selbstmörder in einem Todtengewölbe gewesen
sein. (Magd. Z.)
Mänstereifel. In hiesiger Gegend wurden in einem
Harten 2 Krügzelchen ausgegraben, welche 72 Goldmünzen von
feinstem Metalle und außerordentlich schͤnem, wohlerhaltenem Ge⸗
präge enthielten. Die meisten Münzen, von der Groͤße eines
Ducaten, stammen aus dem 12., 13. u. 14. Jahrhundert und
ragen vielfach Bildnifse von Erzbischöfen. Die werthvollste Münze
jon allen ist ein englischer Rosenobel von der Größe eines Thalers.
pMasella. Der Nuntius von München, Monsignor Aloisio
Masella, der durch seine Kissinger Zusammenkunft mit Fürst Bismark
etzt eine vielbesprochene Persönlichkeit geworden ist, soll, nach Schilder⸗
nügen aus Rom, eine sehr gewandte und tüshlige Persoͤnlichkeit sein.
—D einer von den hohen
Prälaten, Cardinälen und Mosignoren, die man auf das —X
Zren und in die Lisse derjenigen gesetzt hatte, die ob ihrer liberalen
BGesinnung keine Besorderung verdieuͤten. Damals war es schon
der als Präfeet der Propaganda bereits einflußreiche —XX
der dem Papst eine bessere Bebandlung des brauchbaren Monnes
abrang.
Der silberne Franzos. Aus Siraßburg schreibl
man: Es ist bei Ihnen Silte gewordea, die Geschichte so zu er⸗
ahlen, we sie nicht war, Carl V. zu einem Republikaner und
Fürst Metternich zu einem Revolutionät zu ma hen. Folgende Ge⸗
schichte ist aber augenscheinlich wahr; man erzählt sie im elsässischen
dandvoll seit alter Zeit. Es war nach der Annexion, nämlich nach
derjenigen Ludwig XIV., als ein hoher Beamter des Königs das
dand bereiste. Er sprach mit den Leuten, suchte Stimmung zu
machen, ließ sich in die Rathhäuser und Kirchen führen. So kam
t auch in eine Kirche mit vielen Notizen, hölzernen Täfelchen,
Armen und Füßchen aus Wahs, wächsenen Herzen — das Alle?
halle er schon gesehen aber ein Gezenstand erregte seine besondere
Aufmerksamkeit. Es war eine silberne Maus. Segen Sie mir,“
bemerkte er zu dem Bürgermester, „wie kommt es, daß hierher eine
silberne Maus gestiftet worden; das ist merkwürdig.“ Der Büͤrger⸗
meister gab Ausschluß. „Excellenz!“ sagte er, „es war eine großt
dandplase; Schaaren von Mäusen kamen ins Etsaß und staßen
Alles. Da stisteten die Bewohner eine silberne Maus hierher und
hald hötte die Plage auf.“ „Und das glauben Sie wirklich ?“
jragte wiederum der hohe Beamte. „Gewiß nicht Excellenz“, versetzle
der Burgermeister, „sonst häite ich der Kirche schon längst einen
ilbernen Franzos geschenlt!“
Fr Urber einen neuen Selbstmord⸗-Versuch Nobiling's wird der
Post? derichtet: Nachd'm der Meuchelmorder Robiling so weit
setgestelli war, daß er der Lazarethgehilfen der Charité nicht mehr
hedurste, ubernahmen die Krankenpfleger der Lazarethstation der
Stadivotgiei Zeller und Koch die Abnahme resp. Anlegung der
nbthigen Ropfverbände bei dem Verbrechet. Koch, ein hoͤchst ge⸗
wisseuhafler Beanter balle am Freisag Abend eiwa geqgen balb
10 Uhr dem Nobiling den üblichen Nachtverdand anzuiegen. Be
zieser Gelegenheit wußte Nobiling, als Koch sein Verbandzeug zu⸗
jammenpackle, sich unbemerlt einer kleinen Verdandscheere zu bes
naͤchtigen, die er dem äußerst vorsichtigen Beamten stahl und unter
einer Beitdecke verstelte. Koch hatte kaum die Zelle des Ver⸗
hrechers hinker sich, als er, wie von einer bösen Ahnung erfaßt,
noch einmal sein Verbandzeug nachsah und sofort den Rerlust der
Scheere beinerlie. Sqhell schloß er die Zelle wiedet auf und fand
zaselbst zu seinem Schrecken, daß Nobiling wit derselben beceits
Zen Versuch gemacht hatte, sich die Pulsader zu öffnen- Dat
Blut träufelte bereits hervor, doch der Beamte that sofort aues
Moͤgliche, jede Gefahr zu beseitigen. Nobiling hattie sich bei dessen
Finiciti so gestellt, als sei nichts vorgefallen und die Hände und
Scheere unter die Betidecke gehalten. Robiling meinte, als er sich
niarvt sah: Wäre Koch ihm nicht wie ein Spurhund auf die
Finger gewesen, er hätte längst Hand an sich felsst gelegt. Nobl—
ung's Verwundung ist eine leichte, angelegte Handschellen werden
ihnm nunmehr von weileren Selbstmordversuchen wohl abhalten.
f In Zülrlichau wurde dieser Tage eine Billardspiel⸗
Wette zum AÄustrag gebracht, die nicht so leicht ihres Gleichen
nden durfte. Eines Abends nämlich dußerte gesprächsweise ein
donditoreibesitzer Herr Peschel zu einem Kaufmann, daß er wetien
vollite, 48 Stunden ohne Unterbrechuug hintereinander allecin
Billard (Carambolage) spielen zu können. Die Wette wurde ange⸗
nommen und dem Sieger ein Preis von fünfundzwanzig Thalern
usgesetzt. Herr Peschei machte sich sofort, Abends 6 Uhr, an
das Spiel. Zwei Tage darauf Abends 6 Uhr 84 Minuten beendete
er dasselbe unter dem lauten Beifall der zahlreichen Zuschauer und
unter den Klängen eines schnell füe den Sieger arrangirten Staänd;
hens. Die 34 Minuten über die 6. Stunde hinaus mußten auf
Anrrechung der vom Sieger gemachten nothwendigen Pausen nach⸗
gespieit werden. Der dauerhafte Sp'eler genoß wahrend dieser
i8 Stunden etwas Fleisch, Ei und Wein. Am anderen Morgen
1Uhr begab sich Herr Peschel wie gewöhnt in sein Geschäft.
4 In der am 2. d. M. in Prag sialigehabten Glaͤubiger⸗
bersaumlung des Konkucses Strousberg konstatirte der Vorsitzende,
daß fl. 10,912,035 stimmberechtigle Forderungen angemeldet sind.
Der Massenverwalter ecstattete einen ausführlichen Bericht in welchem
er darlegie', daß die exelusiven Feilbietungen der Domäne Zbiro
ec. nicht den Betrag der darauf haftenden Forderungen gedeckt
haben. Bon dem Erlöse des beweglichen Vermözens sind nach
olbzug der bevorrechteten Forderungen fl. 220,000 disponibel,
fals in Prozeß wegen fl. 80,000 gewonnen wird. Gerihtlicher
Nustrag des Konkurses würde Jahre dauern und ichwerlich Vortheil
bringen. Die Quote, die Dr. Strousberg biete (diei Prozent),
fei sehr gering; aber man müfse berüdfichtigen, daß nach den
Zusammenflellungen der Berliner Konlursleitung im Ganzen 150
Millibn M. an Forderungen angemeldet wurden, von denen Dr.
Strousberg selbsi 70 Million M. als richtig anerkannt. Diei
Prozent h'ebon ergebe, 2,1900,000 M., von denen eigentlich nur
ein Dritlel vorhanden sei, während zwei Drittel von Dr. Strous-⸗
derg eist verdient werden müussen.“ Der Massenver walter konstatirte,
haß Dr. Strousbecg Alles der Konkursmasse überlossen habe. Nach
)em hierauf zur Verlesung gelangenden Vergleichsantrage Dr.
Strousberg's verpflichlet sich dieser, den Glaubigern dritter Klasse
der Prager Konkursmasse drei Procent ihrer Forderungen ohne
Zinsen und Kosten zu bezahlen, und zwar ein Prozent innerhalb
Wweier Monate nach rechiskräftiger Behebung des Konlurses beim
dandelsgericht in Prag, das zweite Prozent zwei Jahre nach
—XRVVDV Jahre nach der
Zonkursbehebung. D'ejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen
wohl bei der Konlursmosse in Prag als in Berlin angemeldet
jaben, erhalten die gebotene Ausgleichquote nur einmal. Bei der
jolgenden Abstimmung stimmten 176 Gläubiger mit Forderungen
— 20 Gläubiger mit
Forderungen per 1,270,974 fl. gegen denselben. Der Ausgleich
ist sonach angenommen.
f Die öffentliche Versteigerung der Diamanten der Konigin
Isabella in Paris hat Freitag ihr Ende erreicht. Das Gesammt⸗
rtträgniß dieser Auktion belief sich auf 3437,006 oder, wenn
man den 53prozentischen Zuschlag, den die Ersteber zu leisten haben,
nitrechnet, auf 8,608, 886,50 Fres.
Im Westen der Vereinigten Staaten Nord⸗
amerito's herrscht große Hitze; in St. Louis z. B. mögen in den
sehten 10 Tazen wohl 1600 bis 2000 Menschen vom Sonnen⸗
sch theilweise tödtlich getroffen worden sein; aus den andern Pro⸗
bingen werden ebenfalls zahlreiche Erktanlungen und Todes faͤlle
Jemeldet. Der Thermometer erreicht nicht selien 300 Roͤaumur im
Schatten.
7 npDas kleine ameritanische Boot, „Kautilus“, in dem zwei
gtlider, Andriws mit Namen, von Newyort nah Havre
segelten, ist wohlbehalten nach junfwb higer Reise in Mullgore Cove
in Itland angelangt. Das Boot, das kleinste, das je den Ocean
ibersjahren, in im Ded 19 Fuß, im Kiel 18 Fuß lang, 6 Fuß