Full text: St. Ingberter Anzeiger

Uchen Rathschlags des Vertrelers Deutschlands von der Pforte nun 
mehr veschlossen. 
— wenn auch gerade kein rühmliches kulturhistorisches Denlmal für 
e'ne gewisse Periode der Geschichte Deutschlands schaffen. 
7 Wildbad, 13. Aug. Fürst Gorischakoff ist zur Kur 
hier eingetroffen und im Hotel Klampp abgestiegen. 
p Die Zeitung France dn Nord meldet, daß am Samstag 
den 83. August das Fischerbot Chaterine aus Bouloqne sich gegen 
5 Uhr Morgens an der Südwestmündung der Themse in der Nähe 
der Bänke befand, als sein Fuührer Jullien-Fourny die Trümmer 
eines Fahrzeuges erblickte, von dem aus Zeigen gemacht wurden. 
Sich dem Wrack nähernd, so viel es ihm die Sicherheit seines 
eigenen Fahrzeuges erlaubte, entdechse er sieben Männer, die an den 
Rest eines Mastes angebunden, jeden Augenblick von den Wellen 
überdectt wurden. Odgleich die See sehr hoch ging und der Ost⸗ 
wind heftig blies, zögerle er nicht, ein Boot auszusetzen, in welches 
er mit Beistand eines seiner Matrojen den Schiffbruchigen zu Hülfe 
eilte. Nach ungeheuren Anstrengungen gelang es den Beiden, bei 
)en Unglücklichen anzukom wen und sie alle in ihr Boot aufzunehmen. 
Die Arbeit war um so schwieriger, als die von Hunger und Kälte 
erftarrten Männer am Mast kein Glied rühren konnten und sie bei 
dtr hohen und stürmischen See losgebunden und in's Boot getragen 
werden mußten. Teockene Kleider, Speise und Getränke belebten 
hald ihre Lebensgeister. Sie bildeten die Mannschaft der deutschen 
Brigg Los, Kap'tän Lasch, die von Stettin nach Nantes mit Holz 
jehend auf den Bänken der Themsemündung Schiffbruch erlitt. 
die Brigg war geborsten und die Mannschoft wäre ohne dag 
ꝛnergische Dazwischentreten Jullien's einem gewissen Tode entgegen⸗ 
gegaugen. Die Chaterine lief Samstag um 6 Uhr Abends in 
Boulogne ein. Der deutsche Consul nahm sich der Sthiffbrüchigen an. 
Vermischtes. 
Pirwmasens, 12. Aug. (P. A.) In der heutigen 
Zuchipolizeigerichtssithung zu Zweibrücken wurde dir hiesige Schuh⸗ 
macher F. Pferdsdorf wegen Majestätsbeleidigung zu einer Gefäng— 
nißsirafe von 8 Monaten und in die Kosten verurtheilt. Pf. soll sich 
bedauernd über das Mißlingen des Attentats Hödels geäußer! 
haben. In der gleichen Sizung erhielt wegen des gleichen Ver— 
oͤrechens der hiesige Stuhlmacher Stutz eine Gefängnißstrafe von 4 
Monaten. Letzierer war angeklagt, bei einer Gelegenheit geäußert 
zu haben, jede Strafe für Hödel sei zu viel, er, als Richter, würde 
hn nicht strafen. 
F'Offenbach, 11. August. Die hiesige Handelskammer 
hat, um Handelsverbindungen mit China anzuknüpfen, im Intersse 
der hiesigen Industrie die chinesische Gesandschaft zu Berlin zum 
Besuche unferer Stadt und zur Besichtigung ihrer Industrie Erzeug⸗ 
nisse eingeladen. Der Gesandte nebst Gesolge trifft am 19. Aug. 
d. J. hier ein. 
pAls warnendes Beispiel für künftige Zeilen will das Ger— 
manische Museum in Nurnberg eine seltsame Kollektion seinen 
Sammlungen einverleiben. Es handelt fih um eine vollständige 
Sammlung aller vollkommen werthlos gewordener Altien von 
Unternehmungen, die seit dem Jahre 1870 entstanden und wieder 
su Grunde degangen sind. Die Direllion des Germanischen 
Museums hal sich deshalb an mehrere ihre nahestehende Personen 
gewendet und von diesen wird iht Wunsch ohne Frage zur Aus⸗ 
jührung gebracht werden. Nach Schätzuug des Berliner Börsen⸗ 
Tourier dürfte es mindestens siebzig bis achtzig Aktiengesellschaften 
geben, deren Altien absolut jeden Werth verloren haben — wobei 
Jatürlich diejenigen ausgeschlossen sind, bei denen etwa in der 
Liquidation ein, wenn auch noch so verschwindend kleiner Betrag 
für die Aktionäre gerettet werden kounte. Den Alktien⸗Kategorien 
soll je eine Beschreibung der Schicksale der betreffenden Gejellschaften, 
bon ihrer Gründung dis zu ihrem Untergang, beigefügt werden: 
Das Germanische Museum wird dadurch sedenfalls ein interessantes 
Dienstesnachrichten. 
Der kgl. Bezirksgerichtsrath Paul Lobenhoffer in Kalserslautern 
—X—— 
lautern ernannt, und zwar bis 1. Oklober 1879. 
Für die Redaction verantwortlich: J. XR. Deme tz. 
Güterversteigerung. 
Samstag, den 24. Au—⸗ 
zust nächsthin, Nachmittags 3 Uhr 
zu Sengscheid bei Jakob 
Schmidt lassen die Eheleute 
Johann Buttermann, 
Schlosser, un Margaretha 
Eisch in St. Ingbert, die nach⸗ 
bezeichnelen der Ehefrau Butter⸗ 
mann gehörigen Liegenschaften 
auf 4 Zahlungsfristen öffentlich 
an die Meistbietenden zu Eigen⸗ 
hum versteigern nämlich: 
1. 24 a 31 qm Acker am 
großen Stiefel; 
2., 18 2 42 qm Acker beim 
Weiherdamm neben Johann 
Jungfleisch; 
3. 19 a 85 qm Acker oben 
am Reichenbrunnerweg; 
1. 14 4a 31 qm Acker und 
Wiefe bei der großen Wiese 
neben Johann Ruffing; 
3. 7 a95 qm Wiese unten 
am Weiherdamm. 
Alles im Banne Ensheim 
Flur Sengscheid gegen Rentrisch 
hin gelegen; ferner 
6. j1a 69 qm Wiese beim 
Kalenborn neben dem Brunn⸗ 
graben im Banne Bischmis⸗ 
heim. 
St. Ingbert, 10. Aug. 1878. 
Sauer, k. Notar. 
Allgemeine Wechsel 
per Si. 3 Pf., 25 St. 50 Pf. 
sind zu haben in der 
Buch⸗ und Steindruckerei 
F. F. Demeh 
I eine Stelle sucht, eine solche zu 
vergeben hat, ein Grund tück zu 
0 verlaufen wünscht, ein solches zu ka ufen 
beabsichtigt, eine Wirthschaft, 
WMOeconomiegut xx.. zu pachten 
sucht, eine Heiratih anknüpfen will, eine Geschäfts em⸗ 
pfehlung zu erlassen gedenkt — überhaupt zu 
Insertionszwecken 
J ——— 
Rath bedarf, der wende sich vertraäuensvoll an die 
ODentral-Annoneen- Ux ↄclition von 
C. L. Daube & Co. in Munchen, 
welche sin die prompteste und billigste Bedienung zur 
Aufgabe macht. 
Bureau: Windenmacherastr. S. 
— 
Ueritrauen kann ein kranker 
nur zu einer soltzen Heilmethode 
haben, welche, wie Dr. Airy's 
Naturheilmethode, sich thatsachlich 
bewahrt hat. Daß durch diese Me⸗ 
thode ãußerst günstige, ja aunenerrtt 
gende Heilersolge erzielt wurden, be⸗ 
weisen die in dem reich ilustr. Buche 
— rrẽ? 
Nr 449 8 
a ,reichen i⸗ 
nal⸗Atteste, laut welchen selbst 
iolche Kranke noch Heilung sanden, 
für die Hilfe nicht mehr mbglich 
schien. Es darf daher jeder Kranke 
sich dieser bewährten Methode um 
jo mehr vertranensvoll zuwenden. 
als die Leitung der Kur auf 
Wunsch durch dafur angestelte 
praktische Aerzte gratis erfolgt. 
Näheres darübder findet man in 
dem vorzüglichen, 544 Seiten 
starken Werie: Dr. Airy's Na⸗ 
turheilmethode, 100. Aufl., Ju⸗ 
belAusgabe, Preis 1 Mark, 
Leipzig, Richter's Verlags⸗Anstalt, 
welche das Buch auf Wuͤnsch gegen 
Einsendung von 10 Briefmarken 
a 1ö Pf. direet franco versendet. 
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23 — 
Die 
Weinvrobe 
Deutsches Reichsnpatent) 
Apparat nebst Anleitung zur 
VPrüfung des Weines 
auf Fälschung. 
Allein zu haben bei (DF. 8172 
Em. Uenburger in Mainz. 
Preis per Stück M. 2.50 gegen 
Nachnahme. 
Wein-Etiquetts, * — 
farbig bis 7farbig Malulatur 
sind zu haben in der Lith. Anstalt F. X. Demet. zum apezieren veraut 
Druck und Verlag von F. X. Demetz in St. Ingbert.