pBerlin. Der Behörde ist es gelungen, eine Falsch⸗
münzerbande zu entdeden und festzunehmen, welche hauptsächlich falsche
Thalerstücke aus den Jahren 1861, 1866 und 1867, sowie Fünf⸗
und Zweimarkstücke verausgabte.“
FUnfreiwillige Komit. Anfang dieses Monats
fand in Neuß eine Thierausstellung statt. In der betreffenden An⸗
zeige hieß es wörtlich: „An der Ausstellung für Rindvieh lönnen
fich sämmtliche Bewohner des Gauberbandes, an derjenigen für
Pferde, Schweine und Schafe jedoch nur die Bewohner des Kreises
Neuß betheiligen.“ 2
4 Zur Rachachtung für alle Herrschaften, welche geneigt sind,
aus Gutmuͤthigkeit schlechten Dienstboten gute Zeugnisse zu ertheilen,
bringen wir nachstehenden Fall zur Kenntniß. Ein Kaufmann in
einer Provinzialhauptstadt hat die eben verflossene Babesaison mit
seiner Fam'lie in Wiesbaden verlebt und seine Wohnung dem erst
am 1. Juni dieses Jahres zugezogenen Dienstmädchen überlassen.
Bei der Zurückkunft der Famuie war das Mädchen nicht mehr an⸗
wesend, bielmehr wurde constatirt, daß sie mit einem Geliebten
davongegangen und Alles, was werihvoll und nicht beschwerlich beim
Transport, aus dem Vermögen der Herrschaft hat mitgehen heißen.
Die Letztere klagte den eiwa 1600 M. belragenden Schaden gegen
die frühere Herrschaft des Mädchens tin, weil dieselbe, obwohl der
Grund der öntlassung Unehrlichkeit gewesen war, dem Mädchen
dennoch ins Zeugniß geschrieben hatte: „Treu und zuverlässig.“
Das Gericht hat angenommen, daß diese Ausdrücke gleichbedeutend
seien mit „ehrlich', und da es glaubwürdig erscheinen muß, daß
dieses Zeugniß hauptsächlich die zweite Herrschaft bewogen habe,
den Dienstboten ju engagiren, wurde die erste Herrschaft zum vollen
Ersatz des zugefügten Schadens verurtheilt. —
F Den AÄufschrei eines patriotischen Herzens theilt der Parifer
„Figaro“ mit. Ein junger Franzose ruft in einer Gesellschaft, in
wilcher man die schredlichen Ereignisse der Jahre 1870 und 1871
zum Gegenstand der Diskussion gemacht hatte, mit Emphase aus-
Lieber wollie ich das Letzte opfern. was ich befitze, als noch eint
Verloren. Sevrg Rol
von hier, hat in
der Nacht vom 25. auf 26. August
egthin, seinen grauen noch ziemlich
neuen Tuch rock in hiefiger
Stadt verloren. Der redliche Fin⸗
der wird gebeten, denselben gegen
Belohnung an ihn abzugeben.
*
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4—
C
— “ —
ortrauen kann ein Kranker
64 zu einer solchen Heilmethode
haben, welche, wie Dr. Airv's
Naturheilmethode, fich thatsächlich
bewahrt hat. Daß durch diese Me⸗
thode Außerst anstige, ja sa nnenerre
gende Heilersoige erzielt wurden, be⸗
e in —— dr Buck⸗
r. IX
WVV
aEen gahlreichen Brsoi⸗
nal⸗Atteste, laut welchen selbst
soiche Kranke noch Heiluang fanden,
für die Hilfe nicht mehr möglich
schien. Es darf daher jeder Kranke
sich dieser bewährten Methode um
so mehr vertrauensvoll zuwenden,
als die Leitung der Kur auf
Wunsch durch dafür angeftellte
praktische Aerzte gratis erfolgt
Räheres darüber findet man in
dem vorzuglichen, 544 Seiten
darken Werke: Dr. Airyes Na—
turbeilmethode, 100. Aufl, Ju⸗
bel⸗Ausgabe, Preis 1 Mark,
Leipzig, Richter's Verlags⸗Anstalt,
welche das Buch auf Wuͤnsch gegen
Einsendung dvon 10 Briefmarken
à 10 Pf. pirect franco versendet
2
*
—*
J
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zilligst be F. X. Demetz.
Be Ehr. Echomperlen in Lahr ist soeben erschienen:
Der Vetter vom Rhein.
Ein neuer Kalender aus Lahr
auf das Jahr 1879.
Dieser neue Kalender ist sehr schön ausgestattet, sein Inhalt
manniofaltig und interessant; 40 schöne Bilder zieren denselben,
dazu noch das Titelbild, auf welchem wir das Straßburger Münster,
die Kehler Eisenbahnbrücke über den Rhein, das Porträt des
Herousgebers, eine Elsäßerin und einen badischen Bauern in ihrer
Nationaltracht erblicken; ferner sind Gewerbe und dabrikation,
Ddandel und Verkehr bildlich dargestellt.
Dieser Kalender ist zu dem sehe billigen Preife von
80 Pf. zu haben.
Invasion erleben. Gerührt drückt ihm ein pensionirter General die
hand, und jener fährt fort: Denn wie ich mich Anno 1871 —
in Belgien gelangweilt habe, Das spotttet jeder Beschreibung.
FEin neues gefährliches Jvsekt.) In den Vereinigten Staaten,
aus denen bekanntlich sowohl die Reblaus als der Koloradokäfer stammen,
ritt abermals ein Insekt auf, das nach vorliegenden Berichten in
den Staaten New⸗England, New Jersey und New VYork großen
Schaden anrichten soll. Dasselbe zerstört mit fabelhafter Raschheit
Wollen⸗ und Leinengewebe, führt das Verderben von konservirtem
Fleisch herbei und bieibt sowohl dem Kampher als auch den übel—
riechensten Substanzen gegenüber völlig indifferent. Dieses Inselt
ührt in den Vereinigten Siaaten den Namen Capet-beeétloe (Teppich-
notte), auch Vüffelmotte, Anthrenug, sirophularias. (Das sollte,
vie ein norddeutiches Wort sagt, gleich „die Motten kriegen“.)
FEine Schwiegermutter als Prämie. ODer
Gaulois“ erzählt folgendes launiges Geschichtchen: „Ein Bauer,
nit einem derben Knittel bewaffnet, tritt vor den Präsidenten einet
Thierschutzvereines. „Ich begehre meine Prämie,“ sagt er. Wo—
ür ?“ fragt der Präsident. — Ih habe einem Wolf das Leben
jeretiet. Ich hätte ihn mit diesem Knittel da niederschlagen kön⸗
jen, ohne daß er Zeit gehabt hätte, sich zu mucken.“ — .Und
vas hai das mit dem Wolf für eine Bewandtniß ? Wo war erf
Was hat er gethan? — „Er hat meine Schwiegerinutter aufge⸗
ressen.“ — Der Präsident überligte einen Augenblick und er⸗
viderte endlich: „Mein Freund, ich finde, daß Sie genug be—
ohnt sind.“
FIn Warschau sind die Menschenpocken furchtbar heftig
ausgebrochen, Von 2230 Erktrankten sind 806 bereits gestiorben.
— —
Fur die Redaction verantwortlich: F. X. Deme .
In Ch. Stahl's Verlag in Neu-⸗-Ulm ist soeben er—
schienen:
Großes illustrirtes
Kräuterbuch.
Ausführliche Beschreibung aller Pflanzen und
Kräuter
in Bezug auf ihren Nutzen, ihre Wirkung und Anwendung, ihren
Anbau, ihre Einsammlung und Aufbewahrung.
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Tonserven, Latwergen, Essenzen, Wasser, Pulver, Oele, Salben
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Mit nach der Natur colorirten Abbildungen.
Preis pre Ifg. 50 Pfg.
Das Werk ist in 15 Lfgn. erschienen.
Ein Kräuierbuch mit nach der Naftur colorirten Abbildungen
wird gewiß überall mit Freuden begrüßt und duüfte unser Unter⸗
nehmen, welches auf der Grundlage 30jähriger proltischer Erfahrung
beruht, dor allen anderen ähnlichen Wetken sich den Vorzug erringen
Ueber 300 Pflanzen, Kräuter, Heilmittel ꝛc. sind in unse
Werk aufgenommen, die in allen Concurrenzwerken gänzlich fehlen.
Die Abbüdungen, ganz naturgetreu, ermöglichen sogar den Laien in
der Botanik, den Werth der Pflanze ⁊c. richtig zu deuten.
FEin namhafter Beurtheiler sagt über dieses Buch:
„Es ist das Beste, das je in diesem Fache aus der Presse
hervorgegangen. Wenn ächtes Verdienst den Erfolg bestimmt, so
Ausß das Werk die undegrensteste Berühmtheit erlangen. Wir
empfehlen es mit bestem Gewissen zum allgemeinen Gebrauche.“
Sei Einsendung des Betrages erfolgt Franev⸗Zusendung
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Druck und Verlag von F. X. Demetz in St. Ingbert.
Siezu Illustrirtes Sonntagsblatt“ Nr 47.