Full text: St. Ingberter Anzeiger

Die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung haͤt seit 
ihrem Bestande durch ihre Wanderlehrer aͤllein 1100 belehrende Bor⸗ 
Fraͤge zum großen Teile aus dem Gebiete der Vollswirthschaft in den ver⸗ 
chiedensten Teilen Deutjchlands abhalten lassen. Außerdem haben die ihr 
Igehbrigen beiläufig 800 Vereine durchschnittlich noch die zehnfache Zahl 
olher Vorträge veranstaltet. Durch ihre Antegung waren bereits im 
Jahre 1875: 170,720 Bände in Vereins⸗ und Volksbibliotheken zur 
Fenutzung aufgestellt, und hat sich diese Zahl bis heutmehr als verdoppelt. 
Es jcheint uns angemeßen, grade in der gegenwärtigen Zeitlage auf 
iese Tätigkeit hinzuweisen, deren Fortfetzung und Erweiterung als ein 
ringendes Bedürfniß der Zeit anerkannt werden muß. Die Moöglichkeit 
Königliche Lateinschule 
St. Ingbert. 
Das Stud'enjahr 1878/,79 heginnt Donnerstag, den 
26. September, an welchem Tage im Amtszimmer des Unter⸗ 
eichneten Boꝛstandes der Anstalt die Insc:ipt'on der Schüfer vor⸗ 
feaommen wird. 
Als Normalalter zum Einir'tt in die unterste (1.) Lateinclass: 
st das vollendete neunte Lebensjohr festgesetzßt. Die Aufpahme 
qdiese Classe ist durch eine P üsung bdedingt, in welcher sich der 
Zchüler über ein für de vierte C.asse der Volksschule genügendes 
Noß von Kenntnissen in der Religion, im Deutschen und im Rech— 
en auszuweisen hat. 
Der neu aufzunehmende Schüler hat bei der Anmeldusg sei⸗ 
en Geburis⸗ und Impfschein, sowie seine früheren Schul oder 
Studienzeugun ss vorzulegen. 
Nach den bestehenden Bestimmungen darf die Oeffentlichkeit 
and allzemeine Zugänglichkeit der Austalt durch das Schulgeld 
iicht beeinträchtigt werden. Dürftigkeit und dadurch bedingte Zah⸗ 
ungsunfähigkeit gewährt daher einen Auspruch auf ganze oder 
cheuweise Befreiung vom Schulgelde. Unbemittelte Schüler werden 
»benso auch durch unentgel liche Stellung von Vüchern und Schreib⸗ 
atensilien gerne unterstützt. 
Die Aufnahms-⸗ und Na! p üsungen finden am 27. und 28. 
September statt. 
St. Ingbert, den 20. August 1878. 
der hoͤnigliche Subrectr: 
HMHarnmniixel- 
Konigliche Xreis-Baugewerkechule 
RKaiserslauternn. 
Der Unterricht an der Kreisbaugewerlschule für das Winter⸗ 
hall joht 1878/79 beginnt Montag, A. November, in den 
vokaütaten der KreisVangewerlschule (Pfälzisches Gewerbemuseum) 
uud dauert von November dis Ende März. Die Schule besteht 
uus 3 Cursen in 8 Wmierhalbjahren und bezweckt jungen Leuten, 
velche dem Bauhandwerke sich gewidmet haben oder zu widmen 
eabsichtigen, demnach Mauerern, Steinhauern, Zimmerleuten, Gla⸗ 
ern, Spengsern, Dach⸗ und -chieferdeckern, ferrer Schreinern, 
Scloffern, Tünchern, Zimmer⸗ und Dekorationsmalern, die zum 
rationillen Betriebe ihres Handwe kes erforderlichen Kenntnisse zu 
dermitteln, Der Unterricht erfolet durch theoretische und prattisde 
Anleitung, sowie graphische Darstillung in thunlist popalär ge⸗ 
raltener Weise. 
Für Sthreiner und Schlosser ist zu bemerken, daß dieselben 
n den 2 ersten Cursen din Unterricht, unter steter Rücksichtnahme 
uuf ihr Foch, gemeinsam mit din übrigen Schülern genießen, im 
etzten Curse aber gesonderten Unterricht im Zeichnen uund Modelliren 
nit spez eller Anwendung auf ihr Fach, sowie in Fachwerkstätten 
erhalien, welche dieses Jahr zum ersten Male in Betrieb gesetzt 
verden, und wo die Schüler als Schreiner in den Manipulationen 
)es Holzschnitzens, Drehens, im Fertigen von Aufsätzen und ge⸗ 
chweiften Moͤbeltheilen, als Schlosser im Schmieden, Drehen, 
Hießen, Ciseliren und Tre ben zeüdt werden. Dieser Unserricht 
n den Werkstätten kann nas Beendigung des 3. Carses fortgestzt 
verden, wenn der Schüler als Lehring in die Werlstätte eintritt, 
ais er ausgelernt hat. 
Für die Tünchner, Zimmer- und Dekorationemaler tritt in 
esem Winter als Neuerung eine eigene Abtheilung ins Leben, 
dodei für sie zu den übrigen an der Kreisbaugewerlschule gelehrten 
u ihrer sonstigen Ausbildung nothwendigen Unterrichtssparten, 
leburgen im Maleratelier treten, die sich eistrecken sollen auf: 
nusfassen und Anlegen von Fluchornumenten in Aquarell-, Leim ⸗ 
uind Oelfarben, Uebungen im Liniren von geometrischen Figuren 
nit dew Pinsil, sowie Zeichnen freier Ornamente mit demselben, 
uuf Chabloniren und seine Anw⸗ndung auf ebene und g'egliederte 
Wandflächen für den 1. Curs — Malen mit Licht und Schatten 
zach einfachen Körpern in Angendung auf architeltonische Glieder⸗ 
ingen und auf einfache Octnamente als Stuckimitationen, ferner 
Marmorstudien und Holzimitat'onen, Vergoldung, sowie Sgraffito⸗ 
ühungen als Forisetzung der Chablonenmalerei füt den 2. Curs — 
iner solchen aber hängt lediglich von der Unkerstuzung ab, welche der Ge⸗ 
elischaft aus der Bevdlkerung zu Teil wird, weil sie auf die Veiträge ihrer 
Mitglieder angewiesen ist. Der niedrigste Jahres-Beitrag ist Sechs Mark, 
ind'es erscheini sonach dringend erwünscht, daß recht Viele, denen dies Opfer 
u bringen gestaitet isi, die Tätigkeit der Gesellschaft auf diese Weise fördern 
selfen. Die Anmeldungen können unter Post-Einzahlung an die Adresse des 
—— ⁊ Dr. Ham macher, Berlin W., Maithaikirchstraße 15, gerich⸗ 
et werden. 
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Fur die Redaction nerenimart 
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zekoratives Malen auf Papier, Leinwand, Holz und Putz in poly⸗ 
hromer Behandlungsweise mit Leim und Oelfarbe, Frescomalerei 
ür den 3. Curs. 
Außerdem lönnen auch junge Leute vom Kunstgewerbe, als 
runstschreiner, Golde und Siiberschmiede, Metallarbeiter, Toͤpfer, 
dolzichncidet, Tapezierer ꝛc. als Hospitanten Aufnahme finden, um 
m Zeichnen und Eutwerfen von in ihr Gewerbe einschlagenden 
dunsigegenständen geübt zu wetden. 
Die Inse ipion fisdet am 80. und 81. Oktober J. J. auf 
vem kal. Rektorate, Vormittags von 9 bis 12 Uhr und Nachmit⸗ 
ags von 4 bis 6 Uhr statt, wobei die betrefsenden, amtlich be⸗ 
saubigten Schul⸗ und Lehrzeugnisse mitzubringen sind. Das 
Zchulgeld beträgt 20 Mark und ist bei der Inscriprion zu ent⸗ 
Mten. Zur Befreiung von demseloen ist die Vorlage eiacs Dürf⸗ 
gteitszeugnisss nothwendig. Lehrprozramme und Statuten konnen 
vurch de Tascher'sche Buchhandlung hier, jeder Zeit, gegen porto⸗ 
reie Einsenduig von 40 Pf. per Exemplar bezogen werden. 
Kaiserstaulern, im Sebtember 1878. 37. 
Aönigl. Rektorat: 
— — CE. Spatz. * 
Vom L. Oktober l. J. a 
indet die Verwershung sämmm'cher Forstprodu?te aus den Wal⸗ 
ungen der Gebr. Kraemer unter navstehenden Beding— 
uingen flatt: 
Die Abgabe von Holz und andern Fo:stproduklen erfolgt bei 
·inem Werthe von 20 Mark und darunter 
n nur gegen Vaarzahlung der Taxe. 
Fur höhere Veträge — deren Zahlung innerhalb 3 Monaten 
dom Tage des Empfangs an eerechnet, zu geschehen hat T, muß 
der Holzempfänger schriftliche und genügende Bürg—⸗ 
schaft stellen. J 
Gegenwärtig beträgt die Taxe: 
Fur den Ster Buchen Prügelholz 4 M. 
F . Krappen 2M. 80pf. 
Gemischte Prügel 3 M. 
Krappen 2 M. 20 pf. 
Eichen Pfähle 6 M. 
.., „ Kiefern Pfähle 3 M. 
Sit. Jugbert, den 17. Septenber 1878. 
Für'die Waldeigenthümer: 
IEv —Sν— 
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ILAInterproètoe. 
Franzẽsĩsehes dJournad fũe Deutsche 
vit überall beigefügten Text- u. Worterklürungen. 
Sowie nach gleichem. bewährtem Sveteme eéeingerichtet: 
Englisches Journal for Deutsche 
insbesondere mit gunm nener, vervolIommmneter 
Aussprachebezeiehnung. 
Herausgegeben von Emil Sommer 
Erleichtertsto und wirksamste Hilfsmittel bei Prlernung 
ler französischen und englischen Sprache, namentlieh für das 
zelbststudium und bei Vorbereitung auf Examina (Binjahrig- 
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—XE 
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Die Exmedition.