—F Scqhreiner J. Becker M. mitselst Einsteigend in eine bewohnte
ube seines Hauses eine Schatulle mit 2600 Mark (2000 Mars
in 20 Markstücken und 600 Mark in Papier) gestohlen. Hert
Becket seßt eine Belohnung don 100 M. auf die Ermittelung des
Diebes. Der Verlustragende ist derselbe Herr, der bedeutendi
Lieferungen sür das Gewerbemuseum übernommen und dessen Holz
lager und Schuppen vor nicht langer Zeit ein Raub der Flammen
wurden.
F Landau, 17. Oct. Wie der, Augsb. Postztg.“ von einem
Correspondenten aus der Pfalz gemeldet wird, ist sichetrem Verneh⸗
men nach Herr Stodipfarter Michael Seibel h'er von der kgl. Re⸗
zierung als Domcapitular in Aussicht genommen. Zugleich soll
dewselben die Stadtpfarrei und damit auch die Domypredigerstelle
in Speyer überttagen werden.
Dangudheim. Der hiesige Sozial' stenverein hat sich, wie
das „Tageblati“ höͤrt, in einer gestern abgehaltenen Versammlung
aufgeidst. Das borbandene Vermoöͤgen wurde unter die Mitglieder
dertheilt.
f—Straßburg, 14. Oct. In Rothau im Niederelsoß
hat am Adbend deß 11. de. M. eine furchtbare Feuerb⸗
brunst die dem Hause Steinheil, und Dieterlen u. Comp. gehöͤrige
Spinnerei in Asche geleglt. Troß allx Anstrengungen gelang es
nicht, das Gebäude zu retten. Die ganze Spinnerei mit circa
10,000 Spindeln ist vollständig niedergebrannt.
Me'iß, 16. Ott. Die Weinlese hat im Moselthal dergangene
Woche ihren Anfang genommen, in den Hauptweinlagen wie Sch—
Vauz. St. Rusfine dagegen erst mit Beginn dieser Woche. Während
sonst in hiesiger Gegend der Weinbauer nach altem Herkommen meist
schon in den ersten Tagen des Oltober zu lesen anfäugt, da sonst
angeblich der Wein „introdne“, hat die diesjährige prachtvolle,
warme und trodne Herbstwitterung dieselben veranlaßt, die Trauben
rine oder zwei Wochen länger hängen zu lassen. In Folge dessen
ist der Ertrag qualitativ eine alle Erwatkungen übertreffender.
Da auch d'e Quantitat nichts zu wünschen übrig läßt, so sind
unsert Weinbauern in bester Stimmung. (S. M.)
F Stuttgart, 15. Okt. Ein Parlamentarier Schwabents
hal jungst fsolgenden Verb ersounen und an den Reichstag adressirt:
Plagt nicht so lange euren Witz,
Ich sag's Euch verbis puris: VF
Wenn's brennt greift man zur Feuerspritz,
Und nicht zum eorpus juris! J
f.Vom Mirrelrhein, 15. Okt. Der Kaiser Wilhelm
hat der im Lause dieses Sommers so schwer von Gewittern und
Wolkenbrüchen heimgesuchten Geweinde Niederheimbach aus seiner
Privatschatulle ein Geschenk von 83000 V. juweisen laffen.
Auch schon dagenesen FIn Dufseldoxf wurde ein Buͤrger
wegen einer angedlich vor drei J hren begangenen Majestaätsbelt idigung
denunciri.
Mons, 189. Oct. Unter den Arbeitern in den hiesigen
Steinbrüchen ist eine Strike ausgebrochen. Eine Abtheilung Gen⸗
darmen hat fich bereits nach dem detreffeuden Bezirk deeden; auch
haben Linientruppen Befehl zum Admarsch echalten.
pVon den Zünflingen. Nachdem von den vor Kurzem in
Lagerndorj gebotenen Funingen schon vorher vier Kindletn
mit Tode abgegangen waren, ist am jungften Sonnabend das Leßte
14 Tage alt gestorbhen.—
EMache ist suß.) Der Zug von Paris nach Versaillen
sollte in fünf Minuten abgehen. Ein Herr sieigt kilig in ein
Toupô erster Klasse, die brennende Cigarre im Munde. Im Begriffe,
sich zu segen fieht er sich einer äliern Frau gegenüber und will
ben, als ein Mann von guter Erziehung, die Cigarre zum Fenster
hinauswerfen, als er von der Tame hart angelfahren wird: Wissen
Sie nicht, daß es nicht gestattet ist, in einem Coupo zu rauchen
jn dem Damen sich befinden ? „Mein Gott,“ erwiedert der Herr,
Sie sehen, ich war eben im Begriff, Ihren Wünschen zuvorzukommen,
ndessen werde ich Sie überhaupt nicht weiter behelligen“ — und
zerlaäßt mit stummer Verbeugung seine Gegenüber. Aergerlich
nimmt er auf der Plattform eines Wagens dritter Klaffe Plaß und
zampft seine Habdannah. Da setz sich neben ihn ein zerlumpter,
rach Zwiebeln riechender Kerl. „Mein Freund“, wendet er sich an
enselben, „bist Du schon einmal erfter Alasse gefahren ?? „Niemals.“
„So komm', ich habe dier ein überflüsiges Billet, das ich nicht
jerfallen lassen möchte, Du kannst's benußen.“ Und er führt ihn
iu das eben verlafsene Coupé, weist ihm den Platz an und schlägt
zie Thüre zu. Im nächsten Augenblicke ging der Zug ab. Bis
Versailles wurde an keiner Siation angehalten.
f Wer General zu werden wünscht, Der begebe sich nach der
stepublik Venezuela; da ist die Aussicht auf Avancement noch
ine günstige. Wer daran zweifelt, der betrachte fich die unten
jehenden Aufschlüsse über den Stand der Armee unter dem General⸗
Zräsidenten Guzman Blanco in der Champagne dvon 1870 — 1872.
Im Staate Bolivar: Gaide-Bataillon: Gemeine Soldaten 5380
Diese wurden commandirt von: 1General, 83 Colonels, 78 Officieren.
Division Urdankta: 5 Generält, 9 Colonels, 78 Ojificiere für
298 Soldaten. Brigade Zukia: 2 Generäle, 8 Colonels, 19
Officiere, 104 Sold ten. Dibision Loß Altos: 16 Generält, 19
Colonels, 112 Officiere, 480 Soldaten. Park: 1 General (Gott,
wie bescheiden!), 7 Colonels, 28 Officiere und — 53 Soldaten.
dolone Alcantara: 1 General, kein Kolonel (Woher dieser Mangel 7)
i1 Officiere, O90 Soldaten. — Im Staale von Aragua: 41 Ge—⸗
neräle (Alle Achtung!), 28 Kolonels, 198 Ojficiere und 1072
Soldaten. Summau: 67 Generale,' 69 Colsnels, 825 Officiere,
2627 Gemeine. Kann man sich ein schöneres Verhältniß denken!
Und nun gar der „Park“ wmit seinen 36 Befehlshabern auf 502
Soldaten — ein Officier und ein Halber auf zwei Soldaten —
Das gidt zu denken, sagt Auerbcch.
F Ein küurzlich in Peter Sburg verstorbener, ehemaliger
Schneidermeister hat laut des von Notar aufgestellten Inventars
ein altives Vermögen von 5,803, 450 Rubel hinterlassen. Die
Passiva beliesen sich nur aui 82 Rubel 10 Kopeken. In seinem
Testament sogte der Ecblasser, er habe im Jahte 1842 sein Ge—
chaͤft mit 8 Rubel begonnen. Er kaufte dafür den Stoff zu ei⸗
nem Rock, den er für 13 Rubel 50 Kobelen veilaufte.
Fhr die Redaction veraniwortlich: F. X. Demet.
Bekanntmachungen.
Wirthschafts-Verlegung.
Die Verlegung feiner Wirttschaft aus dem Brück'jchen
Hause rach dem „Goldenen Laum'““ vis-d-vis dem früheren
Lokal zeige hiermit ergebenst an.
St. Johann, den 16. Otlober 1878.
Achtungs voll
Warnung.
Ich ersuche hiermit Jedermann
meiner Tochter Maria veder
etwas zu borgen noch zu leihen,
indem ich don heute an nichts
mehr für d'eselbe bezahle.
St. Inabert 20. Okt. 1878
Pet. Josß. Jung.
BB2225Mv
Montag, 28. Okl. a. 6.
Morgens 9 Uhr läßt die Ww.
don dem v rflorbinen Hermann
Wedekind auf dem Ens—⸗
heimerhof
Reitpferd (auch eingefahren),
1 Arbeitepferd.
8 Stück 1/2 jährige Fohlen,
20 Stück Schaafe,
mehrere Zuchtkälber Holländer
Kage und
i Jagdwagen
—I
dersteigern.
Fritz Jolas.
Münchener
Pràmienlotterioe.
000 Geldgewinne.
EMuuPttre sfeær
40, OOO MATKER
DAGAMV.
ziehnug am 5. Uor. 1878
Preis dos Loosos J Mark
Auf 10 Loose l Preiloos.
Zu beziehen durch die
General-⸗Agentur
r BPA.
Bankgeschaft, München,
oder
Herrn F5szWoll
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det von K. Gotthold's
Juchhandlung in Kaißers⸗
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Die Posthaltestelle
in Et. Johannu fuür St. Ing
bert und Ensheim befindet fich
jezt im »„Goldenen Lamm“
Rainzerstraße.
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