Full text: St. Ingberter Anzeiger

St. Ingberker Anzeiger. 
Re St. Jagberter Rutzeiger un (2 mal wi chentli· h) mit dem Haudtblatte verbundene Unterhaltungsblatt, EGSounlagts mit illustrirter Bei⸗ 
lage) erscheiat wbhentlich vierm il: Dieustaz, Donuerstag, Sanstaz aad Sonntag. Der Abonnementspreis beträgt viertelsahrlich 
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8 174. Sounntag, den z. November 
1878. 
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2Faur die Monate November und Dezember diger Deutligleit und zum Erstaunen aller Anwesenden gab der 
werden Abonnements auf den „St. Ingber⸗ r 58 7. de 2 dua einen 8 * 
—7 — ämienn und richter auf das Sta iolblatt gesprochen wurden. uch einige der 
Postboten sunepe ree und anwesenden Herren betheiligten sich an den Experimenten und lie⸗ 
g gegengenommen. zen deuisch. franosisch und spauisg gesprochene Sentenzen „phono⸗ 
graphiren“. Besonders deutlich gab der Phonograph ein „Hurrah, 
Bermania!“ wieder. Weniger deutlich kamen Zischlauie zum Aus⸗ 
druck. Die meisten Worte jcdoch waren im ganzen Saale ver—⸗ 
nehmbar, allerdings etwas gedämpft in der Klangfarbe der sogen. 
Bauchrede“. Leider war die Vorstellung, im Gegensaß zu den 
borftellungen an andern Orten, sehr schwach besucht. Wir konn⸗— 
en dieses nur bedauern. Denn der Phonegraph hat, wenn auch 
etzt nod in seiner Kindheit stehend und, wie sich Herr Sprenger 
zusdrüchte, mehr noch eine wissenschaftliche Spieleren. doch geraiß 
ine Zulunft. 
fPirmafens, 30. Oct. Eine Nalurseltenheit, nämlich 
7 woblausgebildete Krauttopfe an einem Stengel, einer Wurzel 
utsprossen, wurde uns heute vorgezeigt. (P. A.) 
Aus Kaiserstautern, 29. Oktober, wird der „Pf. 
3tg.“ geschrieben? Wer hätte wohl gedacht, daß die. Diamanten⸗ 
elder Afrila's“ uns so nahe und noch in unsere pfälzischen Ge⸗ 
ichtsfäle gerückt wörden? Das hiefige Bankhaus Kehr findet sich 
Amlich durch einen Artikel des „Nordpfälz. Wochenblates?“, in 
velchem die belannte mysteridse Affaire mit den französischen Werthe⸗ 
apieren in für das genannte Bankhaus beleidigender Form be—⸗ 
jandelt wurde, beleidigt, und hat Strafantrag gegen dieses Blatt 
ind gegen die „Pf. Voltszig.“, welche den Arl kel nachdruckte, ge⸗ 
tellt. Herr Auwalt Rüdiger von hier betreibt die kläger'sche Sache 
ind Hr. Verleger Thieme von Kirchheimbolanden soll sich weigern, 
inen hiesigen Korrespondenten zu nennen. Die zuletzi im Ppf. 
urier“ mitgetheilten Ergänzungen“ zur bekaunten Renlengeschichi 
heinen an innerer Unwahrscheinlichkeit zu leiden und erft recht in 
as Reich der Fabeln zu gehöͤren; dagegen scheinen uns die ersten 
Nittheilungen des „Pf. Kur.“ von sehr glaubwürdiger Seite zu 
ommen. 
tKaifsertlautern, 31. Ott. (Kail. Zig.) Auch der 
weite, der neulich entwichenen Zuchthauesträflingen, Adam Eitelmann, 
purde gestern in aller Frühe in Oggersheim fesigenommen und ist 
ereits gleich seinem .Kollegen“ wieder hinter Schloß und. Riegel 
zebracht wrden. 
F.Al senze 80. Oct. Dem heute um 12 Uhr 46 Min. 
»on Münster a. Stein hier einhefsenden Personenzuge waren zwischen 
sier und Hoqhsstätten Steine auf die Schienen gelegt worden, welche 
lücklicherweise don der Maschine zermalmi wurden. Spuren davon 
onnte man noch an der Maschine sehen. Der Thäler ist unbe— 
annt.— (N. W) 
fSpeyher, 31. Oct. Die kgl. Regierung der Pfalz hat 
us den Mitteln der pfaältischen Immobiliar.Brandversicherungs. Lin⸗ 
dalt für das Jahr 1877 den Betrag von 11,884 M. 23 Pf., 
das ist 3 pCt. des Gesammtbetrags der Brandschäden jenes Jahres, 
inter 52 Gemeinden zum Zwecke der Anschaffuug von Feuerspritzen 
zertheilt. 
tSpeyher, 31. Oct. Den Nachweisen über den Ver⸗ 
nögensstand der Schullehrerpensfionsanffalt der Pfalz pro 1877 ent⸗ 
rehmen wir folgendes: Gesammteinnahme: 200,880 M. 16 Pf., 
»avon entsallen auf Jahresbeiträge der Mitgl'eder 21379 M. 11 
Pf. und auf Intercalarien 22,727 M. 48 pf. Gesammtausgabe: 
196,152 M. 28 Pf., dadon entfallen auf Pensionen der Lehrer 
142,727 M. 6Pf. Der Vermögensstand der Arstalt am Zchlusse 
Rermischtes. des Jahres 1877 betrag 888,641 M. 69 Pf. Mehrung degen 
fSi. Ingbexrt, 4. Rob. Eine der merlwürdigsten Et- das Vorjahr 17,867 M. 87 pf. (Pf. 3). 
indungen der Reujzeit, den Phonograbphen des genialen FBestern ercignete sich im Sp eyerer Bahnhofe der Un⸗ 
Imerilaners Edison, hatten wir gestern Abend Gebegenheit in zlüd: fall, daß der lLedige Enfen bahnarbeiter Straub von Berghausen 
thätigkeit zu sehen. Herr Sprenger war es, der denselben don einer einfahrenden Masch'ne erfaßt und mit starker Gewali 
m Saale des Hotel Laur zur Besichtigung ausgestellt hatte. Nach n einen Padwagen gedrüqt wurde. Schwer verletzt wurde er ima 
migen einleitenden Bemerkungen über die Konstrultion des kleintn doipital verbtahh. 
ind überaus einfachen Apparates und die Personlichkett des Er· Der Geh. Commerz'enrath Krupp in Efsen hat neuerdings 
mnders fing Hr. Sprenger an zu experimentiten. Mit vollstan⸗ die gesammte Gemarkung von Ruhlae, sowodbl Feldmatkaia