Im Slädichen Freudenthal Esterr. Sqlesien) lebt
heute nov der Dienstmann genannt N.., der zu Lebzeiten
riner zantischen Ehehälfte mit dieser bäufig auf Kriegsfub sßand,
has in Letzierer den Entschluß reifte, sich ihres Gatten auf folgende
zrastische Weise zu entledigen: Sie laufte beim Droguisten Arfenil.
mischie ihn zu gestozenem Zucker und versüßte damit ihrem Mittage
einehrenden Gemahl untet großem Bedauern, daß sie deute un⸗
wohl fei. dessen Lieblingsgericht, den sogenannten Griestasch oder
riesbrei. Wit Wohlgefallen gewahrte sie seinen Appelit und mit
vwahrer Freude daß ihr Opfer nach dem Genuß des halben
henkermahlee sich auf der Erde wälzte und schließlich verstummte.
ãis sie gar kein Lebenszeichen mehr an ihm gewahrte, flieg ste auf
nen Slutzt, holte von der Decke einen Sitick herurter, dessen
i nde mi einer Schleife versehen war, die sie um den Hals
des Regungslosen schlang, während das andere Ende durch ein vor⸗
er ancebrochtes Loch in der Decke im Speicher verschwand.
Darauf verließ sie das Zimmer, ging auf den Speicher, um den
Steick mit seiner Last aus voller Kraft in die Höhe zu ziehen, bie
̃ spürte, daß der daranhängende Körper in der Luft schwedte,
seßte sich auf die Treppe idrer Thüre uud fing an laut zu weinen
and zu wehllagen. Nicht lange, so war die ganze Nachvatschafi
uind Dausgenossenschaft um die Trauerude versammelt und konnte
endlich aus ihrem Schluchzen h rausdringen, daß sie den Tod
chres Ehemannes —XX
Fe beftürzte Gesellschaft statt virler Worte in ihre Wohaung und
sand da ein Bild. das sie, die Kandidatin des Wittwenstandes, in
ahen Schrecen versetzte — en Bild des Lebens, das fie nicht
rewartet hatte: ihr Gatte verzehrte schmunzelnd den Rest des
Griessbreies. während an seiner Sielle die kleine Drehbank aus der
Stubenecke in der Schlinge baumelte. — Der Droquist, der deu
Dienstmann K. däufig deschäftigte, hatte seiner Frau in richiget
Vorahnung Zucker statt Arsenik und Jenem Wink davon gegeben,
welchen Wink der brave Dienstmann mit großen Humor zut Aus«
führung seiner Rolle benüße; seiner Gattin aber, die doch gewiß
mit meisterhafter Bosheit ihre Rolle gespielt hatte, soll dieser harm⸗
lose Scherz eine tüchtige Tracht Prügel eingettagen haben.
F Bie man aus Lilrenfeld (Flecken in Oesterreich unter
der Enns, schreibt, ging am 17. d. an der Südstite des Göllers
cine mächtige Schaeelawine nieder, die das sogen. Hörbauerhaus
eu Lahnsattel sammt allen Wirthschaftsgebauden, sechs darin defind
lichen Personen und den ganzen Biehstand mitgerissen und in der
Schneemasse begraben hat. Andece sieben Personen, die von einem
Begraͤbnifse heimlefgrend an dieser Stelle vorüberkamen, als dve
dawine niederging, wurden von derzelben gie'schfalls mitgecissen.
Biele Holzknechte der Umgebung sind mit der Ausgrabpung der
Berschütteten beschäftigt; s konnten aber b's jet erst drei Personen,
and diese als Leichen, aufgefunden werden. Mit großer Besorgniß
zcfüllt et, daß an jener Stelle des Göllers nur ein Theil der
mgesammelten Schneemassen niedergegangen ist, daher bei ungünstigen
Witierungaverhältnissen eice weitere Katastrophe zu befürchten steht.
fParis, 28. Jan. Ein beklagensswerthes Unzlück hat sich
jestern zwischen der Place du Trone und Montreuil, an der Sielle,
po die Rue d' Avron und die Gürtelbahn sich Lreuzen, zugetragen.
xcFie Pferdebahuwagen, der nach Montteuil fuhr, wartete vor der
xe dlossenen Gitterthür des Schienenweges, 5i3 ein pon Vinceuneß
nach Courcesles sabrender Güterzug noruüber war. Gleich darauf
dfnete dee Weichensteller daßs Thot uno schritt üder die Schienen,
am auf der entgeigengesezten Seite Dasselbe zu thun. Aber der
Daun hatte nicht bedacht, daß auf den langen, lanegsam fahrenden
Daterzug in entgegengesehzter Kichtung ein Personenzug der Güttel⸗
zahn folgen mußte. Dieser brauste mit dollet Dampfktaft dahet,
de eben der Pferdebahnwagen mit den Rädern zw'schen den
q'enen staund. Die Lols notive gerschnitt daß Fuhrweck, die
Waggoas folgten durch die gewaltsam gebrochene Baha, Schrecken
and Jerftörung zurücklassend. Die Pferde, die schon üdber die
Schienen hinaus waren, hatlen keinen Schaden genommen, sie
varen bei Seite geschleudert worden und, don der Angst getrieben,
die nach Montreuil gelaufen, wo man sie auffing; der Kutscher
ann ein Mann, der auf der Imperiale gesessen, lagen gerstiimmelt
am Boden, der letztere doa der Lotomonde geldpft, der Kutschee
mit von oben nach umen geipalienem Schadel, nicht weit don ihnen
zer Weicheusteller, lebead, aber in einen shrecklihen Zustande, ein
korper ohne Beine. Von drei anderen Personen, die mitgefahren
waren, hatten zwei schmerzhafte Betlezungen dadongetragen und eine
acittie, ein junges Maͤdchen, sich spornstreicht aus dem Staube
—X2
t Der dekannle Astronom H. W. Vogel erzählt in seinem
Buche Vom indichtn Ozeau bis zum Goldlande“, worin er die
Aebnisse auf seinen Reisen nach Äeghpten und Atabien, den Ri⸗
obaren und Annerika Iodildert, solgende Geschichte aus Sau Frau⸗
Aiate als Bewei der unter der doriigen Einwohrerschaft herrschenden
Aeseung wahrend det deutch frauzosischen strieges 1870/71
kin De. Bibec weiteie mit eiwen Franzosen, dal die Preschen in
Baria einmarichiren würden. Der Werlierer mae qeqgen 20006
Dollarb Kondbentionalstrafe derpflichtet, den Gewianer am hellen
Deittag in einem Schiebkarren die Haupistraße herunterzufahren.
Beide Konrahenten deponicten 20,000 Dollars Kaution auf der
Bank. Die Prozession ging in der That vor sich zum Jubel der
Bevolkerung von San Franciẽco. Ein Musikcorpꝛ, die „Wacht
am Rhein“ sp elend, marichirte doraus und ihm folgte der unter
der schweren Last seines Karrens (Gieber wiegt 300 Pfund) fafi
zusammenbrechende spradeldürre Franzose.
—X
obder Talgbuter“ jängt an, den Händlern mit echter Bitter fürch⸗
lich zu werden, und einiger Geund ist pazu allerdings vorhanden,
wenn man erwäut, daß gegenwärtig in den verschiedenen Fabriken
der Union fäglich 250 000 P d. dieses ürtekels poduzirt, daß in
der Stadt New Yort allein 4090 Pid. Oleomargarn konsumirt
verden, und daß selbi eingermaßzen erfahrene Hander sih oöftert
zinter Licht sürren lossen und statt echter Buner Oseomargariu
iaufen. In der Siadt Neo Yort defindet fid eine große Fabrik,
in welcher das Kunstouer“ denannte Mitteiding zw ichen Schmalz
und Stieselwichse sabrizirt wird. Nach demselden potentirten Ver⸗
jahren wird auch klinstlicher Kase fabriurtn; ein⸗ in Chenangs
Tounty bestehende Fabrik eizeugt taglich 1260 000 Srüd detarnigen
Kases. Frankteich, Teutschlaad und Holland detziehen ungeheure
Ptdassen dieser künstlichen Erzeuansse.
tn
Hienstes nachrieten.
Auf die erledigte Steuereinne zmerer Luowigshafen welche neben der
Steuereinnehmeren für die Stadt gieichen Namens noch bdie Steuer⸗
und Gemeinde-Einnehmerei hirfichtnch der Gemeinden Friesenheim,
Reingönh im und Mundenheim umzaßzt, wurde der Steuer⸗ und
Bemeinde: Einnehmer Friedrich Hertel in Gemershemet aud Ansuchen
ersegi.
— — MHMfÆ—e—“—“—“—“—“—⏑0 —
O GPfatzische Geflügelzeitcneg. Verlag don
herrmann Kayser in Kaiserslautern,)
Due uns porltezeuden Rummern 1 und 2 Viehet Blaiteß
eichnen fich jowohl durch einen großen rei haltigen als belehrenden,
nteressanten und jedem Freunde der gefrederten Welt sicherlich
villlommenen Inhait aus. Durch einen sänch sich erweunernden
ereis zahlreicher Uitarbeiter, erfahrener Hühnerologen und Ocni⸗
lhologea, ist es dem Blatie möglsch, senen Cesert und Abonnenten
in jeder Nummer neue usde ter. ssante Matheuuuagen — jedoqh
nur Origiual Artitel — mitiheilen zu lauuen.
Die eirste Rammer ist in Doppelbogen-Format erschienen ug*
betichtet übe⸗:
Roch ein Wort über die Rensabilität der Hübnerzucht,
von St. m Weimar. — Der Hühnnerstoll, don Vi. J.
Schuster, Realledrer in Wasseluhe mn. — Urber den Pipo,
von G. Schnebendurger in Wien. — Die Höckergans, vog
M. J. S vuster, Reallehrer in Wesselnheim. — De Be—
haudluag des Andreasberger Kanatiendosnels bei dem Lieb⸗
haber, von R. Maichke in St. Andreasberg. — Der Stact,
ein Raubmstder, von M. J. Scufter, Reolledrer in Wasseln⸗
heim. — Verschiedenes: Kaiserslaut⸗in, Werdau, Halle a. bd.
—A
Bergiftung von Gaasen durd Pelse. — Ins tote. — Cu—⸗
hält außerdem eme ebenso zwecpäßtee ais willlommen⸗
Bratisbergabe, Comptoitotdulenoer vro 1878, nu: Sonn—
und Feietiagen rotd aedruct, nedst freiem RVrum zu Nonzen,
sow e beizedrudt⸗n jũduchen Fei; tiagen, Brieiporto · Ver zeichuij
im deutschen Reiche. D dejchentarij. Weqhfelstemp lgeseß, Vün⸗
pergleichugen und Verzeichnig der Banknotea, weiche 69
ganzen Reichsgebiet ainlauftiahig find, sowie das Programm
aedst Aumeldebogen der algememen G dusz eitung in Kai⸗
sert lautern
Die zweite Nummer berichtet über;
Die Hüdneczucht im Aubtand, don M. J. Sausue,
Reallehrer in Wasselndeim. — Ueberwinterung der Huhnec,
bon R. Q. Gatlig. Des Weslunlo schl minßer Feind,
bon M. J. Schuner, Reallehrer i0 Woheluheim. — Tit
Behandlung des Aadr asberqer satariendogels von .
Raschle in Andteasde:g. — Federdich ader Meinn J von de.
J. Schuster, Reallehrer in — —Der varzer ELa⸗
nariendonel in und auferhalb Andreasdera, don W. Voecæ,
Lontroleur in Wezlar. — Berein für Vogelschuß, Geflugel
und Siugrogeleucht zu Ol endurg, pon J. . V. in Olden⸗
bdurg, Neuwahl des Außschusseßz deir. — Axieflaten. —
Insetale.
Da der Abonaementadceis daches Blattet eis so außerst 2
ringer Esro Viertetijaht blos 66ß Pfennigh in, so tarn 43 u —R
zeichen Abonnements nut destens jedem Geflügel züchter emprodlea
Serden, Allenk. Postanstctten uand Postboten, scwie alle Luhhad,
ungen nehmin darsuf Bestelunges eutg⸗gen. Die bαα eα
nenen Rummenn thnnen ert wer der
— *U di Men —————