Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Sb. Inadberter Anzeiger. 
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Der St. Jugberter Anzeiger unddas ( mial wöchentlich) mit dent Hauptblatte derbundene Unterhaltungsblatt, Sonntags mit illustrirter æR ei⸗ 
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M 20. 4 25 ndJ Sonntag⸗ den 3. Februar . 1878. 
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Deutsches Reich. —D — 
Munchen, 80. Jan. Se. Moj der König hal den Pra⸗ 
sidenten gin obersten Gerichtshof, Reichsrath Ludwig v. Neumayr, 
eider gessern sein 40jähr. Bienstjudiläum beging, durch Verleikung 
des Großlreuzes des Kronenordens und durch ein seine Verdztuste 
um die Rech spflege und Gesetzgebung sehr aͤnetkennendes Hand⸗ 
schreiben ausgezeichnt. ια (A. Z.8 
Beériluin, 30.0 Jan. Der neue Botschafter Ffankreichs, 
Graf de Saini⸗Vallier, wurde bei seiner Ankunft am Bahnhof von 
ãmen tlichen Mitgliedern der iranzösiichen Botschaft empfangen. 
Mit Neinem Eenttut an die eben vom Vccomte de Gontaut⸗Biron 
berlassene Stellung beginnt für den Verkehr zwischen dem deutjchen 
Reichskanzler und dem Vertreter der französiichen Republik ein 
neuer Abschnitt, ja, man darf sagen, beginnt der persönliche Per⸗ 
lehr Äberhaupi der bisher taum Stan gefunden hatte. Heͤrrn 
de Suint Vaillet, bemeckt. die Tribüne“, geut der Ruf eines 
liebenswürdigen Mannes voraus, der die deutsche Nation kennt und 
mit deren Esgenthünnlichkeinen vertraut ist. Er wor schon früher 
cjrmal in Deuischland, wenn w'r nicht irten,,, in Stuttgarf oder 
Karlsruhe, ia diplomatischer Futtion. Der. aeue Botschafter Pricht 
vortteiflich deutschnd ist ein farmer Verehrer der, deutschen Klas⸗ 
siter, voar allen, Goerhe,s. It Paris stand er im besten Einver⸗ 
nehmen mit unserm Botschafler,e, dem Fürsten Hohenlohen ißg de ssen 
Hause ernein gexn gesehener Hast war und mit dem er in ceet 
zen häufig bei dem Minister Waddington sowie dei den Führexn 
des linsen Tentrums, dem er angehört, verkehrte, so bei Lron Say. 
Graf Roger du Nord, Calmon und Auderen. E 
7Ber bin, 31. Jan. Wye in parlamentarischen Areisen vere 
santen, foll dar Ministerrath gestern auf Antrag des Finanzmin:stet 
Tamphausen zeine bisherigen — dahin geäud⸗rt haben? däß 
der, Landiag nur noch eiwa dis Fim 10. Februar neden den 
Reschetage vecsamnrelt bliebe. Eine Nachsession des Zandiages 
wuͤrder zucht ftattfinden. 65 57 
—Berlun. In den Uusscussen des Bundesratbes hat ma., 
wmie der „Trib.“ mitgetheilt wird, die wieilere Debatte, üher das 
Tabaksi⸗ uer Gesetz noch vertagt. Wern es auqh richtigĩ ist, daß die 
Ausschüsse den Grubdzügen des Entwurfes über Erhoͤbung der 
Taolasteuer zugestimmt haden, so dleibt doch nioch uͤder eine Reihe 
pon ee eine Verftäs digung väthig, und, man wird 
nach deeser Richtung h'n in den nächsten —* schlussig machen, 
weil es im ausgesprochenen Wunsche der Reich“ — rung egt, 
sämmtliche Entwürft, die sich auf Vermehrung d⸗er Reichseinnahmen 
beziehen, dem Reichstag möglichst gleichzeitig mit dem Etat zugeben 
zu laf 73 
—, —322 4244 
Bankett der radikalen Wähler der Vorsiadi Bellebille bielt, sagte 
er u. A.z, Wir haben zunächst dee Rejormen in der Schule, in 
dem Steuerwesen, in den öffentlichen Arbeiten, in der Verw kmuing 
ünd in der Armee zu vollenden; alle Thätigkeit wrd in dem 
Dauptziet, Wiederheistellung der Grötre Frankreichs, ve nigen. Mit 
dem Mmaisterium vereint müssen wie dem Kinder die Sguje dem 
Nanne die Arbet, Frankresch den Frieden und dem Bürger die 
Freiheit betschaffen· (Beifallsstutm.) Die Erreichung däeses Zieles 
genügt uns. Spätere Geuerationen sollen das Werk »forisetzen. 
ych diauhe micht, daß sich gegen uns ein Widerstand des Senais, 
ondern vielmehr, daß sich dessen Kapitulation vorbereite. Nor 
frankreich daxf Jedermann sich beugen, ohne sich, zu erniedrigen; 
oniit wird auch der Senat thun, was Andere vor »ihm gethan 
naben.“ . — 
VLond o h, 1. Febr. Im Unterhaus antworier⸗ Rotihcote 
Fhaplin: Der Wäffenftillstand sei, soweit seine Juformation reiche, 
och nich uaterzeichnet auch sei es vichtg, daß die Russen südwäris 
vorrüdten?Das Ziel' ihres Vormachches, sei unbekanut. England 
jalte unverändert än den Bedingungen der Mainote fest. 
WEin aͤmtlicher russischet Vericht aus Adrianopel vom 
26. ds. meldet Heute ist der Großfürst Nilolaus hier eingetroffen; 
ꝛr· hatte von Hermanli Aud- die Eisendahn benutzt., Er fand die 
Barde⸗Infanterie und die Artillerie in sehr gutem Zustande. Bei 
emnein Einzuge in die Stadt kamen ihm Deputationen der Geist⸗ 
ichteit, det Bulgaren, Griechen. Armenier and Juden mit Fahnen, 
und Oerchengesaug entgegen. Unsere Vortzut vesetzie Bula Eski, 
Thastioi, Demotica und Kirk Kil ssachh G7 
Eine dex, Pol. Korresp. zugehende Meldung aus Kon st an⸗ 
opel — hebt mit großer Bestimmtheit aervor, daß die 
che Forderung einer zeitweiligen. Olkupation der ürlischen 
Pftadt durch ‚mehrere Korps der russischen Armee den wesent⸗ 
lichsten Grund der Ver gerung des Ads.«lusses der Prälirainar⸗ 
Berhandluugen uunde des WaffIstillslandes dilde. B.sger nadur 
de Pforte Anstand, aui diese Forderupg einzugehen, und hofft 
— rüͤjsi che Haunp quatner dieselbe schlietzuich 
allen lassen werde. — Im serbischen Regterungskeeisen ist man 
von der Versd berung, welche der Abichluß der Verhandlungen üder 
gie — erjahrt, sehr befriedigt und giot üch der 
doffnung hin, daß derselde nicht vor Vlitte Februars eriolgen 
pe de. F W 25 
Die, russisde St. Petersburger Zig.“ plädirt dafür, daß 
der Friede in Konstanunopel geschlossen werde. Ein Friede in 
dasanlik löne gut, ein Fricde in Aorianopel besser, der beste für 
Rußland werde nur in Konstantinopel möglich sein. In Adta⸗ 
aopel sei schon früher mit der Türken Friede geschlossen worden, 
dieser Frede habe sih ebenso anzweckmäß g und erfolgios bewiesen, 
pᷣie vie Friedensschlusse in Paris,WBucharest und Jassy; um so 
nhr sei es angeieigt, diesmal nur in Konstantinopel Frieden zu 
chießen. Was die Friedendbedingungen betrifft,so will das zus⸗ 
ijche Blaft nicht ejnmal die Frage über die Freiheit der Dardanellen 
ind des Bosporus als eine europa sche vort den Ureopag. der 
großmachte gehörige anerkennen. Die vollstandige Freihrin der 
Schiffiahrt duzch die Dardanellen und die Schleifung der fürkischen 
Befestigungen an den Meerengen würden odendrein den xussischen 
Süden noch nicht sicherstellen, das Vortheilhafteste, für Rußland 
wäre — die Abiretung eines nicht großen Teirains auf dem asia⸗ 
tifqgen Ufer der Meerengen, wo die Russen Beseftigungen anlegen 
önnten. Dann wiltden zum Schwarzen Meer, das zwei Besitzern 
a⸗ehöte, aut zwei Schlusset ex stiren, von denen seder zwar daß 
Moeerx micht vollstand gdifnen. aber doch verschtießen könnc.., 
*r * 
D * deutsche Socsaldemolratie will. zu der Poriser Weltaus- 
— ertreier der Arb iter schicken und den betreffenden Auttag 
auf dem nachsten wpodl im Mai abzuhalienden Parteicongreß durch⸗ 
jchzen. Offendar, haudelt es sich beiz diefem Plan, um ein. Dop⸗ 
peitesz eiumal um eine V'rbruderung der deutichen Arbeiterver· 
ireter mit denjenigen anderer Natonen, dann“ aber 'duch um Er⸗ 
tegung voa Mißmuth gegen die deutsche Reichsregzierung wegen der 
verweigerten Beschickkung der Weltaussiellung. Wäre die —XEX 
beliebt worden, so hätte man vermuthlich in derselben eine Waßregel 
zu —„A der Fabrilanten und zur Ausbeuiung der Arbeiter 
entdeckt. 
nnausfand. 
„. „Wjen, 81, Jan. (Röolu. Zig.)Rußland. antwortete auf 
Desterreichs Nole soforl in deruhrigender Weise. Fürst Gortschaloff 
nimmt Andrässy's Standpuilt an ußd erklärßz Die erwähnten 
Bestimmungen eznes rusfisch⸗türkischen Friedens bedurfen“ der euro⸗ 
paischen Sanluion, Rußland unterwerfe sich außerdem von, voxn 
herein allen etwaigen Aee der Vertragsmachte, indem es 
den europärschen Kongtetz loyal annchme. Wo letteter Statt finden 
joll, ast noch nicht destimmtz wahrscheinlih in Wien. Der Zusammen⸗ 
kritt desselben gilt als nahe devocstehend. , J 
In einer Rede, wesche Ga n bealta am-28.bei 
Bermilbhtes. 
Manchen, 28,. Jan. Der derzeitige Perfonenderkehr 
aus ten E'seichaöuen, besouders bei Schnettzügen, ist so spärlich, 
us — sich denselden gar micht zu eriunern vermag. Eiu baye⸗ 
insmerischer Kondukteur. welcher am dergangenen Donnerstäg von hier