ichste Jahressisung in Neustadt abzuhalten. Zur Vertretung der
5 —* wie zur Vermittlung des Verkehrs der
dereinsmitglieder mit dem Ausschuß und der Generalversammlung
wurden fuͤr größere Bezirke Vertrauensmänner aufgestellt, welche
demnachsi Listen zur Einzeichnung des Beitritis in den Verein cir⸗
jren lassen werden.
culien n dau, 5. Febt. (K. A.) Die auf der Neumühle,
VBemeinde Queichhambach, wohnenden Stärtlkefabrilanten Andreas
id Wendel Zwick wurden laut Urtheil des k. Zuchtpolizeigerichts
dandau vom Heutigen wegen Verfehlung gegen das Markenschutz⸗
geseß durch Nachahmung einer Marke, welche dem Hause E. Hoff⸗
ach & Cie. in Salzuflen, im Fürstenthum Lippe, zusteht, in eine
Feldstrafe von je 200 Mark und in eine an die Firma Hoffmann
u jahlende Buße von 300 Mark solidarisch, sowie auch in die Kosten
jolidarisch verurtheilt.
pPRWärnberg, 5. Febr. Gestern Abend wurde der Pro⸗
curist eines hiesigen Bankgeschäftes, welches sich vorzugsweise mit
dem Vertrieb von Loosen befaßt, unter der Anschuldigung verhaftet,
Jemeinschaftlich mit seinem Vater, dem Geschäftsinhaber, einem
Zauersmann von Gerolzhosen einen Hamdburger Lotteriegewinn im
Betrage von 60,000 M. unterschlagen zu haben.
fFKarlsrahtge, 5. Februar. (Verlooungen.) Der Erb⸗
großherzog von Baden, Fr'iedrich (geboren 9. Jusie 1837), wird
fich mit Prinzessin Viltorie von Hessen⸗Darmstadt, Tochter Ludwig
Friedrich's und der Prinzessin Alice Kvon England (Schwester der
deutsch ·n Kronprinzessia), verloben. Ferner ist die VRermählung
des Kronprinzen von Schweden mit der Prinzessi Sophie Miria
Biktoria von Baden als gesichert zu betrachten. Letztere ist die Ur⸗
enkelin König Gustav's 1IV. von Schweden (dessen Tochter Sophie
1819 den Großherzog Leopold J. heirathete), und wird somit durch
diese Heirath eine Verbendung zwischen den beiden Häusern Wasa
und Bernadotte hergestellt.
Trier, 5. Fesr. In den leßzten Tagen sind schon Züge
bvon Lerchen (von Süden nach Norden über unser Thal hinziehend)
beobachtet worden.
Hanau, 4. Febr. Vor einiger Zeit machte eine Ent⸗
scheidung des Polizei-Gerichts zu Bockenherim: Mehl teine Eßwaare,
nur Nahtungs-Mittel, ein degreifliches Aufsehen. Es handelte sich
um angeblich mit Schwerspath oder Gyps gemischtes Mehl, das
bei einem Spezereihändler gekauft war, also um die Anwendung
des Strafgesetzes, welches das Feilhalten von verfälschten Getränken
und Eßvaaren verbietet. Die Sache ist jetzt bei der Strafkammer
des hiesigen Kreisgerichts zum Ausrrag gekommen. Wie selbstver⸗
stündlich, hat die Berufungs ˖ Instanz die gar subtile Unterscheidung
des ersten Richters zwischen Eß waaren und Nahrungsmitteln dahin,
daß diese erste durch Beimengung anderer Sudstanzen zu Eßwaaren
detarbeitet wütden, verworfen; es wurde aber doch auf Freisprechung
erkaunt, weil die Uatersuchung mittels der Spezial⸗An uihie sowohl
als auf chemischem Wege ( ntgegen dem in der untern Instan, ab.
gegebenen Gutachten) das Mehl als unverfäljcht hingesteilt hat.
—
fMainz, 4. Febr. Von dem Köln⸗Mainzer Nachtzuge
stürzte heute Racht in der Nähe der Station Bonn der Packmeister
vom Zug⸗ herunter, als in demselben Augenblicke in dem andern
Geleise der Mainz: Kölner Nachtzug diese Sielle passirte und den
Unglüchlichen erfaß:e und in Sitücke zermalmte.
fIn Dre«den hat am vorigen Sonnabend ein Soldat
in der neuen Insanteriekaserne einen Selbstmord auf ganz eigen⸗
thümliche Weise begangen. Er war in einen Luktheizungs⸗ oder
Feneruugslanal gektochen, um sich auf diese Art zu toödten. Der
Feuermanu bemertte jedoch die ungevöhnliche Verslopfung, und es
gelang ihm, den Unelücklichen, der bereits bewußtloz, aber noch
lebend und dessen Stiefeln und Kleidungsstücke bereits verkohlt
waren, aus dem entsetzlichen Aufenthalsorte herauszuziehen. Der
Unglückliche stars aber auf dem Transporte nach dem Militärho—
spital.
fGegen Diphthecitis, diese moͤrderische Kinderkrankheit, soll
lich nach Versuchen, welche Medizinalrath Dr. Fiedler in Dresden
anstellte, feuriger spanischer oder portugiesischer Wein als sehr
wirksam erweisen. Bereits im Todes kampfe liegende Kinder wurden
durch das Feuer, welchet der Portwein in ihre Adern trug, so
erwärmt, daß binnen Kurzem ein heftiger Schweiß ausbrach und
durch den Mund alle Schleimhaut⸗Ablagerungen, die sonst den
Ecsticungstod herbeigeführt haben wü den, ausgestoßen wurden.
Die berüchtigte Abente uerin Bertha Weiß, welche u.
I.seiner Zeit sich in Klostet der Barmherzigen Brüder zu Bres⸗
lau Cingang, tesp. Aufnahme als Klosterbruder zu verschaffen ge⸗
wußt, ist in dieser Woche, wie aus Breslau gemeldet wird, gestorben.
t. Veuerdings sind falsche preußische Hundert-Marknoten vom
l. Mai 1874 vorgefunden worden. Die Nachbildungen sind in
Lithographie ausgeführt und vom gravirten Stein gedruckt. Die
Farbe, w lche bei den echten Noten röthlichblau ist, erscheint bei
den Nachhildungen grünlich. Die bedruckte Flache der Nachbildun⸗
zh
zen ist kleiner als die der echten, daher der weiße Rand breiter.
Auf der Schauseite ist die Werthbezeichnung: „Ein Hundert Mark“
bei den echten Noten tief blauschwarz, bei den Nachbildungen matt
»laugtün. Das Flechtband des Randes enthält bei den echten
Roten das Wort „Banknote“ in vielsacher Wiederholung. Dasselbe
st bei den Nachbildungen durch kleine Striche ersetzt.
Gutes unverfaͤlschtes Kändermehl za erhalten, nehme
nan i/ Pfund Reismedl oder Weizenmehl, 5 Eier, den sühen
Rahm von 2 Liter VPtilch, sowie zur Gährung emen Theelöffe! voll
dirschhornsalz, rühre dies mit Weißbrodteig zusammen und schicke
3 zum Garmachen zum Bäcker, losse es danach in Stücke schneiden,
und wie Zwieback rocknen. Sodann pulverisire man dasselbe und
henutze es wie anderes stinderniehl.
.fF Wren, 5. Februar. Adele Spitzeder sollie als Decla⸗
natrice und Dirigentin ihrer Compositionen in Kempny's Orpheum
am 4. Maärz und zwar sechsmal auftreten. Kempny erbdiel: nun
sestern eine Vorladung auf's Comm ssariat Wieden, wo ihm unter
androhung sosortiger Concefsions:Entziehung befohlen wurde, sofort
ede Verbindung mit der berühmten Munchener Grunderin abzu⸗
hrechen. Kempny hat gegen diese polizeiliche Verfügung Recurs
ergriffen.
— F Im Jagdgebiete der österreichischen Militärcrenze wurden
im ab gelaufenen Jahre 13 Bären, 180 alte Wölfe, 208 junge
Woife104 Wildiahen, 8350 Marder und 1076 Fülchse erlegi und
ur die Veraichtung diefes Raubzeuges 1085 fl. Wildjagdprämien
ausgezahlt.
Paris, 4. Febr. Die haupisachlichsten Gasshosbesitzer
zon Paris hielten gestern eine Versam nluag, in der besqlossen
vurde, nicht den Wiener Gasthofbesitzern nachzuahmen, sondern
durch Augahme eines vernünft gen Tarifes die Fremden zur Welt⸗
ausstellung anzuziehen.
Englisches Gold in der Türkel. Nach dem
Briefe, den ein höderer russischer Offizier aus Konstantinopl nach
Petersburg richtete, spielt englijches Gold eine gewaltige Rolle
wischen der Donau und dem ägäischen Reere. Als der Magde—
zurger, Medemed Ali, so erzählt der Petersburger Korrespondent
der „Nordd. Alg. Z.“, der in jenen Zrief Einsicht erhiel, das
Dberkommando führse, gab es einmal Verhandlungen wegen Ge⸗
angener und Verwundeter mit dem türkischen Haupiquartier zu
ühren. Jener höhere Offizier wurde dorthin geschickt, don Mehe-
ned Ali freundlich aufgenommen und zur Tafel geladen, an wel⸗
her, wie an allen Tafeln kürkischer Haupiquartiere, auch mehrere
englische Oifiiere saßen. Die anfangs franzoͤsch gesührte Unter⸗
jaltung wollte nicht recht in Gang kommen; da begann Mehemed
Ali deutisch mit den russischen Bevoll nächtigten zu teden, und als
das Gespräch auch auf politisches Gebiet üdergriff, ä ßerte der
Pascha: „Ich habe in Konstaminopel oft genug von diesem Kriege
ibaerathen, aber jedesmal, wenn ich etwas erreicht zu haben glaubte,
egien die Heren Engländer ihre goldenen Tatzen dazwischen!“
kiner der Eagländer, welcher deutsch verstand, rekriminirte dagegen.
Mehemed Ali hielt seine Behauptung aufrecht und man trennte sich
nißgestimmt.
Die Fabne des Propheten — gestohlen.
Wie dem Wiener Togblatt aus Bilgrad geischrieben wird, beingen
die serb schen Journale eine höchst amüsanse Version über die Ur⸗
sache, warum dee Sultan die Fahne des Prophelen nicht ertfaltet
jat — nämlich einfach darum, weil dese in Konstantinopel nicht
nehr vorhanden sein soll. Schon vor mehreren Jahren, so er⸗
zählen diese Blätter, hat ein italienischer Reisender die Moschee⸗
wächter dessohhen und die Prophetenfahne entwendet. Da sich in
derselben Moschee viele ähnlichen Fahnen befinden, so wurde anfangs
der Abgang nicht bemerlt und ipäter verheimlicht; und ersl jeßt,
vo man daran dachte, sie hervorzuholen, kam die ganze Wahrheit
an's Licht, Mobamed's Fahne soll sich in einen Turiner Museum
„efinden. Die abergläubigen Ulemas und Derw sche erblicken in
dem Verluste der Prophelsenfahne die Ursache aller Kalametäten,
welche das türkische Reich getroffen haben, als Sirafe des ec,ürnten
Propheten. n
Dienstesnachrichten.
Die prot. Pfarrstelle zu Mußdach wurde dem Pfarrer Adolph
Petersen don Ernstweiler verliehen; der Pfjarrer M. Koh. Marten⸗
jen in Wallhaben wurde von dem Antritte der demselben verlehenen
protest. Pfarcstelle zu Contwig, seiner Bitte entsprechend, enthoben.
Der Forstamtsassistent F. Vogt in Kasserslautern wurde alt
Tommunal-Odberförster auf das erledigte Revier Bebelsheim, Forft
amts Zweibrücken, ernannt.
Fur die Redaetion verantwortlich: F. X. Demes.