St. Ingberler Anzeiger.
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1879.
M 34.
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Deutsches Reich. der beutigen kirchlichen Trauerfeier zu Ehren ves verstorbenen Feld⸗
Mänqen, 26. Febr. In ver heutigen Abendsitzung ge⸗ narschalls Grafen Roon nicht beigewohnt. Der Trauerfeier wohnten
nehmigte die Aboeordnetenkammier die für GerichtsBauten und Ge⸗ die Kasserin, der Kronprinz, sämmiliche Prinzen des königlichen
richts⸗Einrichlungen geforderten Summen (also auch die 100,000 aufes und alle hier anwesenden Ojfficiere der Armee und
M. für Kirchbeimbolanden). Dann entspann sich eine lange De⸗ —XR bei.
halte über die Sttze der künft'gen Land- und Amtsgerichte. Crämer Eine veue Illustration zu dem Weheruf, daß deuische Pr'vat⸗
begründete mit Sparsamkeits rüdsichten den Antrag, nur 20 Land⸗ ahnen ihren Bedarf an Schienen auf mehrere Jahre hinaus in
ine ha erichtem; Beckh einpjahl, falls Crämet's Antrag durch⸗ england bestellt haben liefert folgende Thatsache, die wir der
seie nur 21 Londgerichte zu eitrigten. Birnet cApfahi, nech Freihandels-Kotrespondenz“ entaehmen: Das Eisen und Stahlwerk
Aichach ein Landgericht zu setzen. Arbinger befürworteie, Pfarr⸗ Asnabrück hat die Lieferung von Bessemerstahl⸗Schienen an eine
lirchen statt Deggendorfs zum Landgerichtssitz zu machen. Die De⸗ ussische Bahn zum Preise von Pfd. St. 6 3 sh. per Ton franco
haue wurde daun auf morgen vertagt. Es sind noch 20 Redner Kiga übernommen was sich loko Werk auf ca. 107 M. 75 Pf.
oorgemerkt. yro Tone stellt; einet deutschen Bahn hat es zu gleicher Zeit unles
tin, 26. Fibruar. Die elsässischen autonomistischen t Devise „Schut der ngtionalen Arbeit!“ nicht weniger als
Reichstagee Abg / ordneten unterhandeln mit den Ftoctivnen des Hauses 150 M. pto Toone lolo Wert abgenommen. Die deutsche Bahn
uder linen Anttag betr. die Constituirung Etsaß-Vothringens als jat also ca. 40 Prozent mehr bezahlen müssen als die rufsische
elbstaͤndiger im Lande selbst regierter Bundesstaat. Der Antrag Bahn.
eeee dahin hehen der Reicstag wöͤge den Feichs 27hig 26. Febr. Prinm Louis Napoleon reik morgen
sangler ersuchen, die definit've Constituirung des Rerchslandes ais dach Port Natal am Kap der guten Hoffnung ab, um, nachdem er
ielbständigen Bundesgliedes wie die übrigen Bundesstaaten mit eige⸗ ergebens versucht, von der englischen Regierung ein Offiziers patent
aer Vertreiung im Bundesrathe ins Auce zu fassen. u etlangen als Freiwilliger den Feldzug dort mitzumachen. Rach
weran, 26. Febr. Die Taristommission nahm für den inm Woiff'schen Depesche würde er dem englischen Artilleriestabe
Fenince Roheifen einen Zoll von 50 Pf. für Schienen einen solchen beigege ben werden. Betanntlich if die Artillerie die Lieblingswaffe
don 1Di., für Stabeisen von 1M. 50 Pf. an. (Fr. 3.) der Napoleoriden, welcher Nopolcon J. angehörte, und mut der
Die patlamentorische Lage ist so undurchsichtig, daß die Ge⸗ auch Ropoleon III. mit Vorliche sich beschäftigt hatte.
ruchte Lon einer Aufldsung des Reichstags nicht verstummen wollen. Ds Prinzen Lulu plötzlicher Entschluß, Europa zu verlassen,
Auch aus den Worien, die der Kaiser dei dem Embfang des eigt om Besten, daß er füͤr jetzt durch die Gründung der franzö⸗
Reichstagspräsidiums om Sonntag an dasselbe gerichtet, glaubt ischen Kepublik seine persönlichen Aussichter, in Frankreich den nächst
man schneben zu sollen, daß jenen Gerüchten ein gewisser Bestand ains Ruder zu gelangen, für äußerst gering erachten muß. Der
hon Thasaclichkeit zu Grunde liegen müsse. Der Kaiser soll sich Der such, sich im Kampfe gegen König Cetewayo mehr oder minder
micht ohne Mußst mmung über die Lage der Dinge geäußert, dann vohljeile Lotbeeren zu erwerhen, scheint mehr von der Verzweiflung
ber nat undertennbarem Nachdruck seine Hoffnung betont haben, un der eigenen Sache, als von dem unbezähmbaren Kampfesmuth
ta werde sich schließlich doch trotz aller Sch vierigleiten über alle ob⸗ ingegeben, welcher die Brust des jugendlichen Helden schwellt. In
schwebenden Fragen eine Emigung zwischen der Regierung und Frankreich dürften denn ouch die Anhänger des Bonapactismus
en Keichstage erzielen lassen. Diese Zuvrlicht des Kaiserz wind Nese Adreife ihres Prätendenten als das Zeichen zur Fahnenflucht
in Abgeordnetenkreisen freilich nicht überall getheilt. Die Zumuth⸗ ansehen, und wenn chon vor einigen Tagen ehemalige Gutkaiserliche,
ungen, welche in den zoll⸗ und steuerpolitijchen Fragen dem Reichs- 8 der Er Seinepräfelt Haußmann, dem neuen Präsidenten der
age voraussichtlich werden gestelt werden, siod allzuhart, als daß Republik ihre Bereitwilligkeit erllärten, sortan an der Besestigung
ine sustimmende Majorität so sicher zu erhoffen stande. Wie der »er konservatiden Republik ohne Hintergedanken mitarbeiten zu
Reichstangier aber eine Ablehnung seiner Projette aufnehmen würde, vollen, so dücfte dieset Entschluß des Sohnes Napoleons UI. au9
Ind saun zweifelhaft sein. Mag man in den ihrm nadbestehenden zie verzweitselisten Anhänger des Kalserreictss wohl oder übel dabin
Zreisen auch heute noch bestreiten, daß er eine Auflösung des Reichs⸗ tingen, ihre laute oder stille Oppesition gegen die Republik dei
jages in Aueficht genommen, so moͤchten wir dieser necativen Ver⸗ Seite zu legen. Von diesem Sitandpunkt aus erscheint die Abreise
sicherung doch nur in so weit Glauben schenken, als es sich um des Prinzen nach dem Kap sogar als eine im gewissen Sinne pat⸗
den getenwact gen Augenblick hendelt, in welchem noch Alles in riotische That und verdient als solche gerechte Würdigung.
— 0 Ausland.
Ablehnung seiner Reformprohekte im Gediete der Zoll⸗ und Steuer⸗ Paris, 26. Fibr. Die „Agence Havas“ meldet aus
»olitit eine nicht mehr rückgangig zu machende Thotsache geworden, donstantinopel: Da die Boischafter der Maͤchte die von der Pforte
—— Fürst Bismarck anders als mit vorgesch'agenen Aenderungen der bisherigen Grenze gegen Griechen⸗
zeinem Entlassungsgesuch oder mit der Auflösung des Reichsztages and für ungerligend erachteten, so gab die Pforte nunmehr ihre
datauf antworten könate. An seinen Rücktritt aber würde sicheriich zustimmung zu anderen Geenzberichtigungen, so daß auf einen er⸗
um so weniget gedacht werden dürfen, als ja der Kaiser selbst, oluteichen Fottgang der Uaterhandlungen in Pred sa zu hoffen ist,
vwie aus der Thronrede hervorgeht, sich in der Hauptsache mit den Madrid. De Agttation zu Gunsten einer Schutzzollpolitik
Reformplänen seines Kanzlers einverstanden erllart hat. Gleichdiel 'ür Spanien beginnt in Barcelona, Valladolid und Sautader gihhere
Wer, wie man den Stand der Dinge ansehen mag, cinstweilen wird kreise zu ziehen. Die für die Untersuchung der Klag⸗n der Weber⸗
der Reichslag in aller Ruhe seine Ardeiten forisetzen köͤnner, soweit ien wie der Rhedereien eingesetzte parlamentarische Kommission ist
don ruhiger Arbeit, bei der volligen Ungewißheit der Zukunft fen schutzzöllnerisch und das Ministerium säßt n seinen offizidsen
Aberhaupt die Rede sein dann; die Taze der Enischeidung werden Organen in gleichem Sinne wirken. (Also überall Schutzz 1)
erst im Mai und vell icht sogar erst im Jani heranrücken, denn Tirnowa. 25. Februar. Aus Mac donien und Thracien
jrüher wird der Reichstag kaum dazu kommen, sich mit det Berath · ünd Abgesandte hieher gelommen, um die Vereinigung dieser Pro⸗
ung des red dirnn Zolltatifs zu deschäftigen. Gewiß aber auch dinjen Bulgarien mit zu beir iben. Fürst Tondutkoff: Kosakoff hat
uicht später, da Anzeichen der verschiedensten Art daraus hindenten, hnen aber zu wifsen githan, daß der Berliner Vertrag Lrespectirt
daß dem Kanzler Alles daran liegt, den Reichstag nicht auseinander werden müsse und er haen daher nicht gestatten werde, mi den
zehen zu lassen, bis er in dieser wichtigsten aller Fragen, die für —XXVEDX
ziese Session zur Berathung lommen werden, sein Urtheil abge⸗ Die bulgarische Naliona versamm ung, die gegenwärtig in
geben hal. Tirnowea 'veriammelt ist, hat sich bereits über einen „Verfas⸗
Berlhin, 26. Febe. Der Kasser hat, um si5 bei der focke jun zsentwurf“ geeinigt. Ene Reihe von Freiheiten, wie sie fich
zauernden ungänstgen Witterung nicht einer Eckallung auszufetzen, joast nur hohkultivicte Rationen ohne Schaden verstatten dürfen,