diesem Vorfall schwebt, verbreitet. Unter den Franzosen, die zu
Anfang des Inhrhunderis Hornbach besetzt hielten, war ein alter
Fechtmeistet, der die Gewohnheit hatte, Jeden, der mit ihm Disput
iam, vor die Klinge zu fordern, wodurch er seinem Obersten
schon manche Verl genheit bereitet hatte. Derselbe hatte gerade
Dieder ein solches mit einem Soldaten auszufechten. Als Platz
hier zu wurde die Wiese in der Nähe des sogenannien Pfaffensfeges
m Schwalbihal ausersehben. Bei Beginn des Duells waren außer
aicht Soldaten noch v'ele Zuschauer aus Hornbach anwesend, unter
diesen auch D, der damals ein Junge von 8 Jahren war und den
zanzen Vorgaug mnit ansah. Anfangs wurde der junge Soldat
dig an die Schwalb zurüdgedrängte; dann nahm er aber seine ganze
Beschicklichkeit und Kraft zusammen und brachte den alten Fecht
meister zum Rüchzug, und dieser gab sich bei'm Ueberschreiten eines
leinen Gräbchens eine Blöße. In dem elden Augenblick fuhr der
Degen seines jungen Gegners durch seine Brust und streckte ihn
odt zur Erde. Nun spranger. die auderen Soldaten hinzu, während
wei davon den Oberst herbei riesen. Dieser aber, anstalt den aus
Furcht vor der Strafe weinenden Sieger zu bestrafen, verlieh ihm
die nun freie F'ichtmeisterstelle und gab ihm noch eine Geldbelohn⸗
ung, denn er war froh, den lastigen Alten los zu sein. Die Leiche
wurde, nach seinem Befehl, vor dem Thor in einen Garten ge⸗
worfen, der mit einer Hecle umgeben war und Abends dort ver⸗
schatrt. Später wurde eine Mauer um diesen Garten aufgeführt,
ohne daß man etwas gemeilt hätte. Auch bei dem jetzigen Abbruch
und Wiederaufbau wäre die Leiche nicht gefunden worden, wenn
nicht spielende Kinder eine .dicke Kuzel“, nämlich den Schädel, be⸗
merkt häͤtten. Pf. A.)
LSauterecen, 25. Maͤrz Heute in der Fruhe verun⸗
glücte eine unverehelichte Frauensperson im Alter von nahezu 80
Jahren. Sie fiel in einen Pfuhlbehaͤlter und ertrank.
7 Speier, 25. März. Im „Rffenthal“ ist heule frih
der Leichnam eines Mädchens geländet worden. Da hier Niemand
jehlt, als die beiden velbesprochenen Arbeitsschllerinen, so liegt die
Verinuthung nahe, daß dies der Leichnam eines der Madchen sei.
In Münzers heim bei Bruchsal starb vor einigen Tazen
eine Mairone (Israelitin) im Alter von 105 Jahren.
pAus Batern. Der Oberfränk. Ztg.“ gehen aus dem
Fichtelgebirg Nachrichlen zu, welche auch dort den Ausdruch eines
Rothstandes voraussagen. Die Eisengewinnung in Neubau ist ein⸗
zesellt; ebenso ferert die Fichtelberger Glasfabrik; andere Arbeiten
nd keint da; so daß die Arbeiter, welche nicht ständiges Gehalt
beziehen, rath'os dastehen.
p'Ejfsen. Das Darmiederliegen der Kohlenindustrie hat für
die Arbeiler der hitsigen Umgegende recht traurige Nachtheile im
Gefolge. Am J. Aprü werden auf der Zeche Sätzer und Neuock
a. 100 Bergleute, die zum groößten Theile in Frohnhausen und
Holsterhausen wohnen, entlassen, und ist den noch bleidenden Verg ⸗
beitern von dem genannten Zeitpunlt ab ein Lohnabzug von 10
pCt. angekündigt. Wenn man bedenkt, daß seit längerer Zeit statt
8. nur Gstündige Schichten verjahren werden, so bleibt den Arbei⸗
sern nach der Lohn- Reduktion nicht mehr als 3s ihres früheren
dohnes, gewiß ein empfindlicher Schlag fur die Leute, und zwar
um so mebr, da bei der h'er so starken Consumation von Veben8.
mitteln an eine Preisverminderung derselben nicht zu denken ist.
7 Berlin, 22. März. Hieher gelangten Meldungeg zufolge
st eine große finanzielle Panik am Donnerslag in Niworleans aus⸗
gebrochen. Fünfzehn Banken stellen zeitweilig die Zahlungen ein«
Die finanz elle Erschütterung in Folge der Fieber Epdemie, welche
Jas Land stark entvölkerte und die Geschäfse drückte, dütfte in den
Sldstaaten eine größere Ausdehnung annehmen und vielleicht auch
Hamburg eiwas in Mitleidenschaft ziehen, weil zwischen Hamburg
nd Neworleans vielfache Geschäfts-Berbindungen besteben.
4Berlin, 27. Märi. Prinz Waldemar, jüngster Sohn
des Kronprinzen, ist heute Nacht um 32 Uhr am Herzschlag ge⸗
sterben. (Der Prinz war geboren am 16. debruar 1868, hatte
jomit kürzlich das 11. Jahr überschritten. Die kronprinzlichen
Eltern haben jetzt noch 6 Kinder, darunter 2 Söhne, die Prinzen
Wihelm, 20 Jahre, und Heinrich 1723 Fabre olt.)
k Pest. All-emeine Theilnahme erregt hier die lebenszefährliche
Trlraulung des bekaunten Oberlieutenants Zubovies, der in Szegedin
ager 100 Menschenleben errettete und nun in Folge der Anstrengung
an heftigem Bluterbrechen leidet. Diec Aerzte vermuthen eine Lungen⸗
erletzung und zweifeln an seinem Auflommen. Zubouics erzählte
hier schauerliche Scenen über seine Erlebnisse in den letzten Tagen.
Manchinal wor der Reitungstahn so vollzepfropft, daß jede Bewe⸗
zung des Kahnes durch einen Druck von außen den Untergang
hätte herbeisühren lönnen. Da kam ecs weederhslt vor, daß Verun—
glückte, den Kahn erblickend, auf denselben losschwammen und fich
kramhfshaft an ihn klammern wollen, wodurch das Umwerfen de3
sahnes und die Vernichtung aller Gerelteten unvermeidlich geworden
ware. Es blieb also nichts anderes übtig, als die sich Anklammernden
zurückzullohen und ihrem Schicksale zu überlassen. (4. 3)
Markltberichte.
Zweibrücken, 27. Märi. (Fruchtmittelpreis und Victualienmarkt.
Veizen 10 M. 30 Pf. Korn 8M. 19 Pf., Gerste zweireihige d M. — J5
serreihige 0 M. — Pf., Spelz o R. ppf. Spelztern — M— P
dintel M. — pf. Mischirucht M. — Pf. Hafer 7 M. 02 3.
rbsen — M. — Pf., Widen 5 M. 86 Ppf. Kartoffeln 2 M. 85 Ppf.
Feusi M. 80 pf., Siroh 2 M. — Pf., Weißbrod Lh Kilogr. 52 Pf.
enbrod 3 Kilogr. 71 Pfr, 2 Kilogr. 50 Pf., üKilogr. 25 Pf. Gemischle
rod 83 Kilogr. 80 Pf., das Paar Weck 100 Gr. 6 3f., Rindfleisch J. Qual.
6 Pf. II. Qual. 60 pf., Kalbfleisch s0 Pf. Hammelfleisch 60 Pf., Schweinefleisdl
6 Pf., Butler /3 Kilogr. O M. 90 Pf., Wein J Liter 70 Pf. Bier J Liter 24 Pf.
Coursbericht über Loo⸗Effecten von A. Molling,
Bankgeschäft, Berlin W., Friedrichstr. 180
vom 25. März 1879.
Umsterdam Industr. Pal. 2/3 fl. Kl. G. 8 fl. 6 B. KRusbacher 7 si.
dauptt. 14,000 ki. Gw. Ofl. 29,00 G. 80,20 B. Augsburger 7 fl. Hpt. 7006
ĩ. Gw. 9 fl. 20,20 G. 21,10 B. Badische 35 fl. Hpt. 40,000 tki. Ew. 89 fl.
GLα G. 164,00 B. Bari 100 fres. Hptt. 100,000 kl. Gw. 150 fres. I0 66.
Jarletia 100 fres. Hpt. 1009,000 t. Gw. 150 ircs. 19,20 B. Braunschw.
0 ihlr. Hpt. 150, 000 kl. Gw. 69 Mark. 83,40 G. 885, oo B. Bukarester 2fr.
dpt. 100,000 tl. Gw. 20 fres. 20,28 G. 21,16 B. Finuländer 10 thlr. Hptt.
0,000 ti. Gw. 86 Mark. 40120 G. 42248 B. Freiburger 15 fres. Hpi 40600
Gw. i9 fres — e G. 256,180 B. Genueser 1850fres. Hpt. Iod doo A. 6.
60 fres. — G. 88,0 B. Hamburger 100 Mk. Bo. Hpt. 115,000 M. B.
Gw. 156 M. B. 290 6. - B. Hamburger 50 ihlr. Amortiszieh. ii
gw. 180 Mt. 177,28 G. 179,48 B. Kurhess. 40 ihlr. Hpt. 96, ood tl. Gw 225
iark. 257,00 G. 260 B. Lubecer 50 thlr. Hpt. 30 000 th. Gw. 168 Mi.
7810G. 177,13B. Mailand⸗Como 14fl. Hpt. 20, 000 H. Gw. 14 fi 53 6. -8.
Naliander 4 sr. v. 1861 Hpt. 70.000 i. Gw. 47 fres. 8260 B. Mailäander
dfrce. v. 1866 Hauptt. 100, 00 tl. Gw. 10 fres. —, oo G. ILas V. Meininger
fl. Hpt. 15,000 kl. 6. 8 fl. 19,60 G. 21,10 B. Nassauer 25 fl. Hpt. 20,000
I Go. 48 fl. 101 G. — B. Reuchateler 10 fres. Hpi. 12,000 kl. Gw. 12 fr.
co G. 17,00 B. Reapeler 150 fres. Hptt. 35,000 kl. Giw. 150 fres, 68 8.
— vB. Oldenburger 40 thir. Hpt. 60,000 tl. Gw. 120 M145,36 G. 147,20 B.
greußische Pramien 100 thlr. Hpt. 225 000 ti. G. 8415 Mi. 1498 68
B. Pappenheim 7 sl. Hpt. 96000 ti. Gw il. 1736 6. 18.0 V.
ʒchaumb. Lippe 28 thlr. Hpt. 36,000 kl. Gw. 138 Mi — G. Sdweden
d ihlr. Hpu. 80 000 ti. Gw. 80 Mi.-o G. 48,00 B. Turk. 400 fr. incl.
v Apru 1876 Hptt. 600, 000 tl. Gw. 400 fres. 86 G. 88,00 B. Ungar.
00 fi. Hauptt. 100,000 kl. Gw. 136 sI. 16620 G. 169,20 B. Venediger
30 fres. Hauptt. 60,000 kleinster Gewinn 30 fres. 18 Brief. :
Soweit Vorrath und Bedarf reicht, bin zu den unter Brief notirien
LToursen Verkäufer, zu den Geld⸗Coursen Kaufer. A. Molling.
Fur die Redaction veraniwertlich: F. X. Demenß.
Brehms Thierleben. Wenn je ein Theil des hetr⸗
iichen Werks uns zu sesseln vermocht hat, so ist es der vorliegende
ünfte Band von „Breums Thierleben“, der den zweiten, man
ann mit Necht sagen, schönsten Theil der Vöozel enthält. Keiner
er vorhergehenden Abschniti⸗ hat es verstanden, unser Ineresse an
»em Inhalt so wach zu erholten wie der vorltegende, die Lust an
der Bilderpracht so zur Bewunderung zu fteigern wie die Schar
unserer heimashtichen Freunde, denen dieser Vand zum großen Theil
jewidmet ist. Nicht weniger als 194 Arten von Raubvögeln
Geler und Eulen), Spal.ngsvögeln (Droffeln, Grasmücken, Lerchen,
Finkten, Webervögel, Staate, Rabenvözel, Würger, Schwalben,
Meisen ꝛc.) und Tauben sind durch volluändig neue Zeichnungen
ertreten, welche überhaupt eine mit jedem Band fortschreitende
Meisterhaft offenbaren. Dem Kenner wird es auch nicht entgehen,
vie umfassend und gewisseuhaft Brehm seine eigenen Veobachtungen
ind die der berufensten fremden Forscher zu verarbeiten und zu
zen anziehendsten Schilderungen zu gestatten gewußt hat. Kein
Zug fehlt an den Lebensbildern der uns verkrauten Gestalten des
eutschen Waldes, wir fühlen uns ebenso angeheimelt von den
reuen und wahren Chacalteristiken unserer beschwingten Heimatge⸗
jossen, als angezogen von den neuen Bekanntschasten aus fremden
zonen. Es ist überhaupt Beehms Verd erst, die dloße Liebhaberei
ür die Thierwelt, für die offentlichen Thierzätten, RAquariren ⁊c.,
as Interesse au useren Haut- und Jagdth'eren wössenschaftlich
nertieft, unsere Mitgeschöͤpfse uns menschlich näber gebravt zu taben,
ind dieses sichert seinem, Thierleben“ neden dem natucegeschecht! chen
nich ein bleibendes kulturgeschichtliches und ästhetisches Interesse.
Ind wenn wir sehen, mit welchem Ernst der Verfasser seine Aufgabe
rfaßt, wie sehr es sich die Verlagshandlung hat angelegen sein
assen, den Ruhm des Werls auf dir Höhe zu erhalten, fo begreifen
vir die begeisterten Worte, mit denen Darwin, Breems Thierleben“
us zeichnete.
Der fosgende Band wird die Vözel zu End- fühten: unter
Jen Illustratoren desselben erscheint auch der rühmlichst bekannte
Thiermeler Chr. Kroner in Düsseidorf, der auzezeichnete Darsteller
eimatlcher Jagdthiere. Den Schluß des Ganzen bilden dann die
Fische“, für welche eine ebenso umfassende Neuillasttirung schon
Jorbereitet ist.
Das rieger-Vereins-Wesen ist eine Zeiterscheinung,
velche das Intetesse an derselben in den weitesten Keesen wachruft.
Wer sich über dasselbe unterrichten wil, firnet das vollständige
Naterial dazu in der „Parole“, der amtlichen Zeitung des
Deutschen Kriegerbundes. Die Protokolle des in Berlin domizilirten
Zundes Vorstandes geben ein Bild von dem ausgedehnten Unter—