Roch viel besser würd' es sein!
Bäb's hinfüro freien Wein;
Aber's Blutgericht thut kund:
Allzuviel ist ungesund. Dr. Stephan.
—7Im deuischen Reich zählt man gegenwärtig 880 Garnisons
orte, so daß in jedem durchschnitilich 10860 Mann liegen.
F. Die in Deutsschland erscheinenden Mode n⸗eZei—
kungen haben zum Theil eine so maßgebende Stellung ge⸗
wonnen, — in Uebersetzungen auch für das ganze Ausland,
Frankreich nicht ausgeschiofsen — und finden zum Theil eine so
außerordentliche Verbreitung, daß eine Uebersicht über dieselben nicht
uninteressant sein dürste. Wir geben letztere nach dem Jahr des
Entstehens.
allgemeine Moden ⸗Zeilung. Le'pzig.
VBictoria. Berlin. —
Der Bazar. Berlin.
Die Modenwelt. Berlin.
Haus und Welt. Berlin.
Neueste Moden. Leipzig.
Illustrirte Moden-Zeitung. Berlin.
Cornelia. Wien.
Illustrirte Frauen-Zeitung (Ausgabe der
„Modenwelt“ mit Unterhaltußgsblatt).
Berlin. 1874, 35,000.
Sämmtliche neun Ze ischriften erscheinen demnach in einer
Ves am mi⸗Auflage von 397,800. Dazu entlehnen die verbreiteisten
Moden⸗Zeitungen des Auslandes ihren Inhalt haupisächlich der
„Modenwell“ und dem „Bazar“. So erscheint beispielsweise seil
nun schon über 13 Jahren die enalische Ausgabe der „Modenwelt“
in London (The Voung Ladies' Journal) in einer immer hoͤheren,
sonst von keinem anderen englischen illustrir ten Blatte erreichten
Auflage, jetzt 186,000; die frauzösische Ausgabe des „Bajar“
(La Mode illustrée) zahlt an Verbreitung in etwa 40,000
Eremplaren, alle derartigen eigentlichen Pariser Unternehmungen
überragend, bereits ihren neunzehnten Jahrgang; von der „Moden⸗
welt“ wiederum bestehen jsogar vier franzssische Ausgaben, eine
Brüsseler (la Saison), dre Pariser (La Mode universelle, Les
Modes parisiennes, La Toiletto de Paris), die sammtlich woͤrtlich
mit dem deutschen Original übereinftimmen. Weuilere Ausgaben
dieses Blattes erscheinen im Haag, in Kopenhagen, Siocholm.
Mailand, Madrid, St. Petersdurg, Warschau, Praq, Pest, Phila—
delphia und Rio Janeiro; im Ganzen also findet dasselbe in 14
Sprachen Verbreilung. Danach dedurfen unsere deuischen Moden
Zeuungen des Schutzolles nicht; man darf ihre Stellung geradenu
als eine weltbeherrschende bezeichnen.
Gvörsenblatt für den deutschen Zuchbandel.)
Was zu einem guten Gaftmahl gehört. Die Frage beant⸗
worter der Speisezettel des Gasthauses zum „Muthigen Ritter“ in
Kösen in solgender Weise: 1) Ein freundlich Gesichte, 2) viele gute
Gerichte, 3) Weine von Gewichte, 9) eine schöͤne Nichte, 5) eine
lustige Geschichte, 6) hübsch, heil und lichte, 7) beim Sitzen micht
so dichte, 8) zuletzt eine gute Verpichte.
Wien, 3. Jan. Die ,Presse“ erhält Nachricht von einem
entsetziichen Raubmoid, der an einer Frau auf der Reise von Wien
über Marienbad nach Rohrau verübt worden ist. Vor etwa zwan⸗
zig Tazen war Frau Kißi, Gattin eines Kaufmanns aus letzterem
Städtchen in der Nahe von Marienbad, nach Wien gelommen, um
ihren hier lebenden Bruder, den Fleischer Hierath zu besuchen.
Nach kurzem Aufenthalte, der hauptsächlich der Ordnung von
Familirnangelegenheiten gewidmet war, reste die Frau in ihre
Heimath zurück und seither war sie verschollen. Briefe, die zwischen
stißl und Hrerath zewechselt wurden, ergaben, daß Frau siißl nicht
nach Hause gekommen ist. Hierath wendele sich an die Wiener
Polizei um Ausforschung der Vernißten und die Sicherheitsbehörde
berfolgte die Spur der Vermißten bis Marienbad. Dort wat
Frau Kißl am Sonntag vor Weibnachten angekommen, so daß sie
zu den Feiertagen wohl hätte zu Hause sein kͤnnen. Es wurde
auch ermittelt, daß sie sich einen Wagen gemiethel habe, um nach
Hause zu fahren, von da an war aber jede Spur verloren. Die
Sicherheitsb hörde wendete sich an die dortige Bezirlshauptinannschaft
und an die Gendarmerie um Nachforschung nach der vermißten
Frau, von der man annehmen uiußte, daß ihr ein Unglück zuge⸗
stoßen sei. Diese Annahme fand auch ihre Bestätigung. Denn
am vergangenen Sonntag fand der GendarmericaWachtmeister von
Rohrau im Walde nächst dieser Ortschaft nahe bei einer Mühle
irisch aufgeworfene Erde, die seine Aufmerksamkeit erregte. Et grub
nach und fand die Leiche einer Frau, die in fucchlbarster Weise
zugerichtet war. Der Kopf war ini einer Hacke zerschmeltert, der
Hals mit Messerstichen durchbohrt. In der Nähe des Ortes, wo
die Leiche aufgefunden wurde, fand man auqch die Hacke, die zum
Morde gedient. Die Leiche wurde als die der Frau Kißl erkannt.
Die Ursache des Mordes wurde auch bald festgestellt. An den
gleidern bemerkte man, daß Theile weggerissen waren, und es stellte
iich bald beraus, daß in diesen Frau Kißl ihre Baarschaft einge,
näht hatte. Der ganze Betrag, den sie von Wien aus mit sich
zeführt, betrug nur 30 fl. Die Räuber hatten ferner was Frau
dißl an Werthgegenständen, Schmuck und deral, bei sich trug, mit⸗
jenommen. Fra Kißl war Muner von funf Kindern und lebte
in guten Verhältnissen. Von den Mördern hat man noch keine Spur.
Man schreibt aus Zu rich vom 29. Dez. Vorgestern
Mittags um 2 Uhr stürzte sich ein arbeitsloser Coiffeut und' Kell⸗
ner, Namens Jenni, Familienvater, in einem Anfalle von Geistes⸗
störung über die cirea 130 bis 140 Fuß hohe Mauer von der
Plattform beim Münster. Da die Mauer schräg nach außen läuft,
jo stieß er in einer Höhe von etwa 10 over 12 Fuß von unten
nit einem Fuße an die Mauer, überschlug sich und fuhr mit dem
stopfe nach abwärts in den hier einige Fuß tiefen Schnee hinein,
wo er möglicherweise erstickt wäre, salls nicht sofort Hülfe zur
Hand gewesen. Der Mann war öbei vollem Bewußtsein geblieben
und scheint sich nur den angestoßenen Fuß verstaucht zu haben.
Auch klagte er über Schmerzen in der Kreuzgegend. Er wurde
in's nahegelegene Frickbad geführt, dort mit Suppe und Wein ge⸗
R was er sich mit einer Art Heißhunger schmecken ließ, und
ann in das Inselspital gebracht, wo er sich zur Zeit verhältniß⸗
mäßig wohl befiudet. Es ist dies der zweite Fall daß Einer der
Vielen, die schon die grausige Luftfahrt von der Plattform auf die
Matte gemacht, mit dem Leben dabon gekommen ist. Am 25.
Mai 1654 war ein Candidat der Theologie, Theobald Weinzäpili,
dort von einem scheu gewordenen Pferde heruntergestürzt worden
und unversehrt geblieben, während das Pferd zu Grunde ging.
Man hatte deßhalb dann auch, als sich die Kunde von dem selienen
Ausgang des letzten Sturzes in der Sliadt derbreitete, dieselbe
zuerst allgemein füͤr eine Ente gehalien.
Paris, 3. Jan. In der Rue Cuvier zu Paris starb
vor eintgen Tagen ein Mann mit einem Höcker, der sein ganzes
Lehen lang damit verdrachle, daß er Studien üder die Buckligen
anstellte. Als man die auf seine Wohnung gelegten Siegel abnahn,
'and man kein Testament vor, sondern eine 2000 Seiten dide
Schrift, in welcher nur von Buckligen die Rede war. Junggeselle
und rech, hat der Mann 50 Jahee seines Lebens damit derbracht,
in zahllosen Reisen Beodachtungen über die Buckligen anzustellen.
In Spanien fand er die größle Anzahl von Buckligen, in einem
rinzigen Ort gab es einen auf dreizehn Bewohner. In dem
Loire-Thal herrscht die Verkrüppelung fast als Ep demie, Durch
jeine Berechnungen will dieser Buckuge festgestellt haben, daß e
auf tausend Menschen einen Buckligen, also im Ganzen ungefähr
eine Million gibht.. —
r Bei Hinrichtungen in Spanien bedient man sich einer Arf
eisernen Halsdinde, welche dem Verurtheilten umgelegt und durch
einen Mechanismus zugeschnürt wird. Auf diefe Weise endete auch
der wegen seines Atienmats auf den Konig von Sbanien zum Tode
berurtheilte Moncasi.
Die Torpedos sind bereits verallet, an ihre Stelle treken —
Dynamit⸗Bomben. In Rußland sind mit letzteren bereits Versuche
angesfellt worden. Die Bombe explodirt im Moment des Auf⸗
schlages (auch auf dem Wosser) und übt, selbst wenn sie nicht direei
den Schiffslörper trifft, auf die nächste Umgebung eine den Tor⸗
pedos gleiche Wirkung auß. — Was kommt nun an die Reihe?
Im Departement des Auswärtgen in Washington
st vom amerikanischen Consul in Genf die Mittheilung eingelaufen,
daß am 22. November die erste Sendung amerikanischer, bon der
Philadelphia und Reading E. B. Co. expottirter Kohlen in Genf
intraf. Enispricht das Resultat der in den Eisengießereien und
Hotels in Genf mit dieser Kohle angestellten Proben den Erwat—
ungen, dann dürste die Schweiz, so heßt es im Bexicht des ame—
rikanischen Consals in Geuf, einen großen Theil ihres Kohlenbe⸗
darfs aus den Vereiniglen Staaten begiehen. Iust auch die Wasser⸗
racht wohlfeil, so lommt doch noch ene beträbtliche Strecke Laud-
stansport hinzu, so daß die Conkurrenz mit der deuischen Kohle,
wenn nicht die Qualität erheblich besser ist. schwer fallen durfte.)
r Zu der Weltausstellung in Sydneny in Australien in
diesem Jahre baben sich in Frankreich über 360 MAussteller gemeldet.
—
Marktberichte.
Zweibrücken, 9. Januar. (Fruchtmmitelpreis und Vietualienmarki)
Weizen 09 M. 63 Pf. Korn 7 M. 9 Pf., Gerste zweireihige 0 M. — pf.
ierreihige 0 M. — Pf., Spelz 6 M. — Pf. Spelzkern — M.— pf.
Dinkel — M. — Pf. AMischfrucht 7 M. 98 Pf., Hafer 5 M. 79 Pf.
krbsen — M. — Pf., Widen 0 M. — ——
deu 1 M. 80 Pf., Stroh 2 M. — Pf., Weißbrod 1/ Kilogr. 5830 Pf.
dornbrod 3 Kilogr. 72 Pf., 2 Kiloar. 18 Pfu. Kilogr. 24 Pf, Gemischi-
brod 8 Kilogr. 86 Pf. das Paar Weck 100 Gr. 6 Pf. Rindfleisch J. Qual.
0Pf. L. Qual,. 66 Pf., Kalbfleisch od Pf. Hammelfleisch 60 Pf. Schweinefleisch
56 Pf. Butter ? /4 Kildar. O M. 80 Pf. Wein 1 Liter 70 Pf. Bier 1 Liter 24 81.
Fulr die Redaction verantwortlich: . D
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Sdäonhett und Jugend, Reichthum und Ehren „Talente und Flhigkeiten.
was bedeuten all diese Gaͤben und Vorzuge, wenn der Leib fiech isi
und eine hartnäckige Krankheit am Leben jehrt „Mens sana in cortott