Full text: St. Ingberter Anzeiger

zeutschen Reiches bei dem zweiten internalionalen Meteorologen⸗ 
Tongreß nach Rom begebez. 
p'In der Naht vom 10. auf den 11. d. Mis. wurden in 
der Steinkohlengrube Maxschaft zu Stockheim (Gberfranken) 
12 Bergleule verschüttet. Nachdem die Arbeiten zu ihrer Rettung 
ohne Unterbrechung fortgesetzt worden waren, vernahm man am 
Montag feüh ein Pochen und Rufen von den den Rettungsarbeiten 
entgegenartbe tender Verschütteten, welche man schon längst todt ge⸗ 
Jlaubi hatte. Gegen Mittag war der Durchgang frei und die 
schon verloren Geglaubten feierten sämmtlich, nachdem sie fast 4 
Tage ver chüttet waren, ihre Auferstehung. Die Freude der An⸗ 
gehörigen läßt sich leicht denken. 
7 In der letzten Woche hat sich in Zür isch eine causs 
Clèbro vor dem Schwurgericht abgespielt. Es handelle sich dabei 
um die Massenvergiftung bei dem Sängerfest in Klolen im Som⸗ 
mer 1878, in Folge deren 7 Personen am Typhus stlarben und 
mehr als 700 erkrankten. Die Vergiftungen wurden bewirkt durch 
das Fleisch eines kranken Kalbes, das der Festwirth, zugleich 
Metzger, beim Fest bewirthete. Es war Anklage auf fahrlässige 
Tödtung und Körperverletzung erhoben gegen zwei Metzer, die das 
Fleisch des kranken Thieres mit dem Bewußitsein dieser Eigenschaft 
an den Festwirth verkauft hatien und gegen diesen Festwirth, der 
das Fleisch ohne Gesundheitsschein und zu einem Spottpreis kaufte. 
Die Geschworenen sprachen die beiden Metzger schuldig, den Fest⸗ 
wirth zur allgemeinen Ueberraschung nicht schuldig! Das Urlheil 
des Gecichtshofes ist noch nicht eröffnet. (S. M.) 
.7Paris. Seit 14 Tagen herrschen die Blattern als 
Epidemie zu Paris. Seit Anfang dieses Jahres bis zum 31. 
Maärz starben 157 Personen an derselben, während in den ent— 
cprechenden Monaten des Jahres 1878 diese Krankheit nur 87 
Opfer forderte. Die Behoͤrden haben Vorfichtsmaßregeln ergriffen. 
r Wie aus Petersburg cegraphirt wird, ist in der 
Nacht zum 10. April auf der Vioskau-Brester Bahn der Postzug 
emigleist. Sümmiliche Waggons wurden zertrünmert. Neun Per— 
onen sind getödtet, mehrere verwundet worden. 
F In New-⸗York wurde Capitain Schwensen, welcher auf 
einer ersten Fahrt nach dem Urtergang der Pommerania am vo⸗ 
rigen Montag dort eintraf, von einer Deputation des Stadtraths 
und zahlreichen persönlichen Freuuden feierlich empfangen, zu seiner 
Rettung beglüswünscht und ihm Anerlennung für sein umsichtiges 
und muihvosles Verhalten bei dem Unglücktfali ausgesprochen. 
4 Die Macht der Gewohnheit. Ein Amerikaner, der als 
Photograph schlechte Geschüfte gemacht hatte, beschloß umzusatteln 
und wurde Zahnarzt. In den neuen Beruf nahm er aber so 
nanche Gewohnheit aus der früheren Praxis mit hinüber, so daß 
es dadurch zu mancher drolligen Scene kam. Zum Beispiel: Eine 
Dame erscheint im Atelier, um sich einen Zahn ziehen zu lassen. 
Er trifft die nöthigen Vorbereitungen und indem er die Zange an 
den schadhaften Zahn legt, sagt er: „So, meine Gnädige, wollen 
Zie jetzt, bitte, stillhalten und ein recht freundliches Gesicht 
machten ?“ 
F Die Republikaner haben in Cincinnati einen Deut— 
chen zum Mayor (Bürgermeister) zu wäblen beschlossen, nämlich 
Zerrn Karl Jacob jun. Ueber ihn schreibl das ‚Cinc. Volksbl.“ 
„Da dies das eiste Mal ist, daß einem Cincinnatier deutschen 
Bürger eine derartige Auszeichnung zu Theil wurde, seit Cincin⸗ 
nati eine Großstadt geworden, so ist es begreiflich, daß diese No⸗ 
nination in fast allen deutschen Kreisen mit großer Befriedigung 
rufgenommen wurde. Herr Jacob ist als Bürger und Geschäfts— 
nann wobl bekannt und beliebt und genießt die Achtung und das 
Lertrauen seiner Mitbürger. Während seiner Dienstzeit als Poli⸗ 
eikommissär hat er bewiesen, daß er auch Muih, Ent chlossenheit 
ind exekutive Fähigkeiten besitzt. — Jakob ist ein Pfälzer; er 
vurde nämlich im November 1835 in Glans Münchweiler in der 
Reheinpfalz geboren; als Jüngling kam er nach Amerila, und jetzt 
ist er einer der größten Wurfifabrikanten in Cincinnati. 
BGeurtertkiges. 
Als untrügliches Mittel zur sicheren Ausrottung von Warzen 
und Leichdornen empfiehlt Dr. Niemeyer im eben eischienenen 7. Hefte 
einer „ärztlichen Sprechstunden“ die concentrirte Essigsäure 
Zeize angewandt. 
70rktkerichte. 
Homburg, 16. April. (Fruchtmittelpreis und Victualienmarkt.) Weizen 
10 M 50 Pf. Korn 8 M. —ppf, Spelzkern — M. — Pf., Spelz 0 M. 
— Pl Gerste 2reihige — M. — Pf. Gerste 4reihige O M. — Pf. vafer 
7 M. 12 Pf., Mischfrucht 8 M. 60 Pf., Erbsen O M. — Pf., Wicken 
d M. — Pf. Bohnen — M. — pf., Kleesamen — M. — Pf, Korn⸗ 
»rod 6 Pfund 72 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund — Pf., Ochsenfleisch 60 Pf., 
indfleisch 60 Pfr, Falbseisch 30 pf. Hammelfleischpf, Schweineflenn 
z0 Pf. Butter J Pfund 1 M. 20 Pf., Kartoffen per Ctr. 2 M. 60 Bf. 
Fur die Nedaction verantwortlich: F. *. Demenß 
WMobibienversteigerung. 
Montag, den April 
wächsthin Nachmittags 2 Uhr zu 
Rohrbach in seiner Wirth⸗ 
chaft, läßt Peter Bender, 
Wirth daselbst, wegen Wohnsitz⸗ 
peränderung, folgende Piobiliar⸗ 
Jegenstände auf Credit dersteigern, 
18: 
Holzversteigerung 
uus Staatswaldungen des gl. 
Focstreviers Neubäusel. 
Flurplatten und Falz- 
ziegel in allen Sorten, Dus⸗ 
lität Ja zu Fabrik-Original⸗ 
preisen, stets zu haben. 
Joßs. Hellenthal. 
Pfartaosse. 
.7 
7 
Montag, den 28. April 
879, Vormitiags 10 Uhr bei 
Zastwirth Hußong in Neu⸗ 
väusel. 
Schläge: 
Gengelaberg und Hohwand. 
3 Kiefern Stämme 4. Cl. 
9 Kiefern Sparren. 
5 Birken Slämme 2. Cl. 
27 EichtnWagnerstangen2.Cl. 
16 Ster Eichen Nutzhol prü⸗ 
gel, 1,50 m lang 
9 Ster Kieferu 
6875 Buchen Bohnenstangen 
13 Ster Buchen, Kiefern u. 
Birken Scheitholz 
Ster Buchen Stangen u. 
Ustprügel 
Sier Eichen, Birken, Kie⸗ 
fern, Lerchen⸗ und Aspen⸗ 
prügel 
Ster Buchen, Eichen und 
Birken Krappenprügel 
700 gemischte Reiserwellen. 
Letzte Holzversteigerung aus 
dem Reviere Neuhäusel. 
Neuhäusel, 16. April 1879. 
Der kgl. Oberfötste 
Mörschel. 
Chocoladen 
— —— 
— — 
lKommode mit Schreib⸗ 
oult und Aufsaß, 1 Kom⸗ 
mode von Nußbaumholz, 
Betiladen, J1 runder Tisch 
von Nußbaumholz, 1 Racht⸗ 
tischchen, J Wiege, J klei⸗ 
nes Tischchen, 1 Regulator 
und 1 Wanduhr, 1 Küchen⸗ 
schrank, 1 Küchenlisch, 1 
Küchenschaft, 1 Kochherd, 
Porzellan und Zinn, 1 
Waschtisch, Waschbütten, 
Backmulde, Stühle und 
Bänke, leere Flaschen, 2 
Vogelkafize, 2 Bienenstöcke,“ 
mehrere Bienenkörbe und 
Brelter, 1 paar starke ei⸗ 
serne Wagenstörren, 1 Bal⸗ 
kenwaage, Steigleitern, 1 
Doppelleiler, ca. 29 Steer 
lieferne und fichten Zaun⸗ 
pfähle, 140 Stück Bohnen⸗ 
ttangen, 1 Krautbdütte, stei⸗ 
nerne Schweinentiöge, J Bie⸗ 
aenhaus auf Abriß, steinerne 
Häfen, Akazienholz, Heuga⸗ 
veln u. sonstige Geçenstande. 
m2t. Inabert. 8. April 1879. 
K. Auffschneider. 
AUmtsverweser. 
Ind Cacao's« 
S 
ler Kaiserlichen u. König- 
liohen Hot-Chocoladen- 
Fahrikanten: 
—F 
Jebr. Stollwerek 
—XC 
Isß Hof-Dinlome, 
19 TTJHM5e. slhey re und 
2 
hroncene AMeduillæm. 
teelte εο 
der ROnroducte. Vol- 
lendete mechaniscliie Pin- 
richtungen. Garantirt 
reine Quclitéit bei müus- 
Sipen Préiagon. 
Pirmenschilder kennzeich- 
nen die Conditoreien, Colo- 
nial- und Delicatesswaaren- 
Geschatte, sowie Apotheken. 
xelche 
vlollwerck'sige Fabrikalt 
führen. 
Ein braves 
nftmäd⸗ 
r fuͤr häus⸗ 
liche —X 
Wo? sagt die Exped. d. Mr 
Ilgemeine Wechsel 
id zu haben in der 
Buch⸗ und Eteindruckerei 
. X. ꝓæuthh. 
drud und Fersaa von &.. J ee77ccc— 
Ein brabes Mädchen, das 
lochen kann und alle häuslichen 
Arbeiten versteht, wird bis Juni 
zu jungen Cheleuten gesucht. Wo, 
iaat die Exped. d. Bl.