Full text: St. Ingberter Anzeiger

wurde bei prüchtigem Wetter soeben durch Prinz Luitpold eröffnet. 
Nach der Begrüßungsrede durch den zweiten Comitevorstand, Pro⸗ 
—V— des Prinzen erfolgte unter 
Mufitklangen der Nundgang durch die Ausstellung, die fertig erscheint. 
Bei der Eroffnung waren gegen 1000 Personen anwesend, für die 
rcin perhältnißmäßig lleiner Centralsalon nicht genügenden Raum bot. 
Vor dem Polast war die Volksmenge versammelt. Der Fremden⸗ 
zufluß ist bedeutend, die Hotels sind Überfüllt. Auch französische 
Fniler und Journalisten sind zahlreich anwesend. 
p'In Heilbronn vergiftete eine von ihrem Manne ge⸗ 
schiedene Frau ihre beiden Töchterchen im Alter von 6 und 9 
Jahren, wahrscheinlich durch Kohlengas; sie selbst suchte durch Er⸗ 
hängen ihrem Leben ein Ende zu machen, wurde jedoch durch Rach⸗ 
Jarn, die dazu kamen, noch rechtzeitig abgeschnitten. 
Trier, 17. Juli. Gestern verfammelten sich die Tabak— 
jabrikanten von Trier und Umgegend, um zu berathen, wie hoch der 
in Folge der beschlossenen Tabalsteuer erforderliche Aufschlag auf 
mandischen Tabat festgefetzt werden solle. Die Versammlung beschloß, 
auf jede Sotle von inlaändischem Tabak nur einen Aufschlag von 
10 Pf. eintreten zu lassen. 
4Die Haupistadt Preußens und des deutschen Reiches hat 
m verwichenen Sonntag einen interessanten Gast beherbergt. Es 
ist d'es der regierende Fürst Johann von und zu diechtenstein, der 
wie Berliner Blaͤttet melden — im „Hotel „Kaiserhof“ über⸗ 
nachteile und am Montag die Reise nach Hamburg fortsetzte. In 
Berlin hat somit der Regent eines Landes geweilt, welches sich de 
Zcto im Kriege mit dem Konigreich Preußen befindet. Denn im 
Jahre 1866 war das Fürstenthum Liechtenstein einer jener deutschen 
Bundesstaaten, die an der Seite Oesterreichs kämpften, und während 
alle übrigen Regierungen, so weit sie selbsiständig dlieben, mit dem 
Sieger ihren Frieden machten, ist ein Friede zwischen Preußen und 
Liechtenstein bis auf den heutigen Tag nicht abgeschlofsen worden. 
Am 13. August 1866 traktirlse Preußen mit Würktemberg, am 
17. mit Baden, am 22. mit Bahern, am 23. mit Oesterreich und 
am 21. Okiober mit Sachsen. Von Liechtenstein ist nicgends — 
auch nicht im Prager Frieden — die Rede, und da nach der Auf⸗ 
fassung des Staatenrechtes ein Krieg von der Kriegserklärung an— 
gefangen, jedenfolls so lange dauert, bis ein Friede zu Stande ge⸗ 
kommen, so ist hier der gewiß feltene Fall eingetreten, daß ein 
Herrscher als Vergnügungs Reisender die Haup stadt eines Reiches 
desucht, mit dem er einen zwar unblutigen, aber außerordentlich 
angwierigen Krieg führt, dessen Beendigung vorläufig gar nicht ab— 
zusehen ist. 
pader König Alfons von Sp mien lommt am 8. Aug. 
nach Wien, um sich mit der Erzherzogin Chriftine zu verloden. 
— Adeline Patti wird diesen Winter wieder in Peter 8⸗ 
burg singen, und zwar zu einem Honorar von 25,000 Fr. für« 
Vervielfaltigungs 
Apparafeo 
empfiehlt 
iür Oktav 8,— Mi. 
„Quart 10,- Mt. 
Folio 12,50 Mt. 
Franz Woll. 
den Abend. Signor Ricolini ist ebenfalls für die Saison 
engagirt. (Cobl. Z.) 
F Russische Blätter melden: In der Orlower Gegenseitigen 
Treditbank wurde dieser Tage von einer Revisionscommission der 
Abgang von mehr als einer Million Rubel entdeckt. Das gesammte 
Berwaltungspersonal der Bank wurde in Folge dessen vechaftet und 
Jat sich bei der Untersuchung herausgestellt, daß sämmtliche Beamte 
der Anstalt an der Defraudation betheiligt waren. 
p'Rew⸗-PYork, 17. Juli. Eine Luftströmung von sehr 
zeißer Temperatur zieht über den östlichen Theil der Vereinigten 
Staaten. Das Thetmometer zeigte zu New Yotk 102 0, zu Phila⸗ 
Zelphia 100 0 und zu Putsburg 99 0 Fahrenheit (087 9 C.) 
Am 186. Juli Abends stifteten heftige Gewitter großen Schaden, 
hesonders in Neu⸗-England. Dreißig Menschen wurden erschlagen 
ind noch mehrere verwundet durch Blitz und einftürzende Gebände. 
deftige Stürme haben viel Unheil angerichtet. Im Hafen von 
Boston kenterte eine Yacht und fünf Personen ertranken; vier andere 
ertranken in der Nantajeket⸗Bught, drei zu Hull; zwei wurden ge— 
Bzotet und vier verwundet zu Pitisfield in Mafsachusetts und zwei 
gelodtet und sieben vetwundet zu Shelton in Conneclicut. Es find 
hdiele Fälle von Hitzschlag vorgelommen. 
Aus Utah wird Über ein Zerwürfniß unter den Mo r⸗ 
momnen gemeldet. Von den 213 Millionen Tollars, welche sich 
der verstorbene Leiter der Heiligen am Salziee Brigham Young zu⸗ 
ammengescharrt hatte, deignete sich der jetzige „Prophet der Kiche 
Fesu Christi der letzten Tage“, John Tayhlor, für seine Korporation 
nit Konnivenz der dem Kollegium der „12 Apostel“ angehörigen 
Testamentsvollstrecker (worunter Brigham Young's gleichnamiger 
altester lebender Sohp) fast eine Million an, wobei er anfänglich 
yon faß allen Ecben durch Androhung oder Anwendung der reli— 
iözsen Daumenschrauben des Gewissenszwangs die Zustimmung er⸗ 
angte. Jetzt aber tritt eine der Tochlet des entschlafenen „Pro⸗ 
ohelen“ als Klägerin gegen die Testamentsvollstrecker einer⸗ und 
zegen John Taylor als „Trusteesin -Trust“ der „Kirche“ andererfeitẽ 
zuf und berlangt Herausgabe des ganzen väterlichen Gutes für sich 
ind ihre Miterben, zu denen 46 Kinder und 17 Weiber des ame⸗ 
itanischen Muhamed gehören. Die ‚Kirche“ steht vor dem heileln 
Dilemma, entweder eine Million Dollars oder den ehrlichen Namen 
hres mit dem „Heren“ in beständigem direlten Verlehr gestandenen 
Propheten zu opfern. Es scheint ihr mehr am Klange der Gold⸗ 
zücke als am Klange des guten Namens gelegen zu sein. 
Fur vie MNedocin verantwortlich: F. xXO eme. 2 
Alle Erwartungen 
Ubertreffen die zahlreichen aus dankerfüllten Herzen stammenden Zuscriften 
Fucklich Geheilter, wie solche in dem Gratis Auszuge aus Dr. Airy's 
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erschienenen Buche 
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wuhrle und leicht zu befolgende An⸗ 
leitungen zur Selbsibehandlung u. 
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Zuqh soute in teiner Familie sehlen 
unde namentlich kein an Gicht oder 
Rheumatismus Leidender versäu⸗ 3 
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*8 
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