Full text: St. Ingberter Anzeiger

Verunglückens auf dem Ocean aber gesichert zu sein, wird au der 
Wondel ein Kahn befestigt werden. Zum Begleiter, und zwar mit 
Räücksicht auf diese hoffentlich nicht eintretende Eventualität, ist Ka⸗ 
pitäͤn Voyton gewonnen worden, den Europa ja bereits perjoönlich 
in seinen großen Schwimmtouren lennen gelernt hat. 
pRGene Spielkarten.) Eine originelle Neuigkeit auf 
dem Gebieie der Kartenfabrikation sind die ovalen Spieikarten, 
französische uud deuische, welche im Verlage der Buchhandlung von 
A. Twieimeyer in Leipzig seit Kurzem erschienen sind. Der Vei⸗ 
leger macht für die von ihm eingeführte neue Form seiner Karten 
nachstehende Vortheise geltend: Bequemeres Mischen und Halten, 
sowie leichteres Ordnen. Die Praxis muß lehren, ob diese Be⸗ 
hauptungen sich als stichbaltige erweisen. Was dagegen die Aus— 
ftatiung der ovalen Spielkarten betriffi, so ist ihr alles Lob nach⸗ 
zusagen. Ein rüchtiger Leipziger Künstler, Fedor Flinzer, entwars 
die ebenso sinnreichen wie geschmackvollen figürlichen Kompositionen. 
Es galt hierbei vor allem Ersatz zu schaffen für die jetzt gebräuch— 
lichen, meist recht unschönen Zeichnungen. Der Kunsiler ging bei 
scinen Enwürfen auf den Urspcung der Karten uad die Bedeutung 
ihrer Farben zurück. Bei den sogenannten franzoöͤsischen (Whist.) 
Karlen bedeuten nämlich die vier Faiben die vier alten Stäude. 
Dem entfprechend findet sich der Handel, der Nährstand, Wehrstaud 
und Lehcstand auf den Figurenkarten in sehr gelungener, künstlerischer 
Weise personifizirt. Die Figuren der Könige, Damen und Buben 
erscheinen dabei in dem malexischen Kostüm der Renaissance. Bei 
der deutschen Karte vertritt Eicheln die „Bauern“ (Ackerbauer, Vieh⸗ 
Haus⸗ und 
Güterversteigerung. 
Montag den4. August 
nächsthin, des Nachmittags um 
3 Uhr zu St. Ingbert, in 
der Wirtbsbehausung des Schrei⸗ 
ners Joh. Schmelzer, läßt 
Philipp genannt Ferdinand 
Straß, Handelsmann von da, 
auf langjährige Zahltermine zu 
eigen versleigern: 
I. Pi.Nr. 494, 495, 4962 
und 497, 17810 Dezim. 
ð5 a 96 qm Flaͤche, ent⸗ 
haltend ein zu St. Ing⸗ 
bert, in der Pfarrgasse, 
am Seienrech gelegenes 
Wohnhaus mit Siall, Hof, 
Garten und Ackerland, ne⸗ 
ben Johunn Seel und 
Johann Schmitt. 
Pl.Nr. 2864, 22 Deiim., 
7 a 50 qm Alcer ini 
Seienrech, neben denselben 
Nebenlaͤgern, beide Item 
ein Ganzes bildend. in der 
Pl. Mir. 1449 u. 4480/, Bierbrauerei Heusser. 
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29 aà 64 qm Acker auf 
Hobelsahaung, neben Wwe. 
Jochum und Wwe. Schmel 
zer, mit Klee bestellt. 
Pl.⸗Nr. 83182, 62 Dezim., 
214 13 qm Ader am 
Schafkopf, neben Michael 
Paul, mit Klee bestellt. 
KAuffschneider, 
Amtsverweser. 
Hõôhere Handelsschule mit der Berechtigung zum 
einjährigen Militärdienst. — Vorbereitung für üe höberen 
Clssen der Gymnasien und Realgymnasien, für Risenbahn- 
dienst eto. ete. - Pensionat mit besonderoer Abtheilung 
für Knaben von 10—- 12 Jahren; gesunde Luft und prächtige 
Raumlichkeiten aut dem Schlösschen Reserve. — Programmé 
versendet der Vorstand in αανο—l- n auoe- 
‚ächter, Jäger), Grün die „Künsitler“ (Dichter, Maler, Musiker) 
Roth die „Gelehrten“ (Lehrer, Aezt, Jurist.) Schellen die „Städter“ 
Krämer, Handwerker, Soldat.) Für de Figuren der deuischen 
Zarle waͤhlie der Künstler das Roltokokostum. Die Ausführung der 
Zartea ist eine sorgfältige und sehr elegante, so daß dieselben in 
erster Linie sich für den Salon eignen, wo sie ihrer originellen Form 
wie ihres anziehenden Aeußeren wegen eines entgegenlommenden 
Empfangs sicher sein dürfen. 
Fur die Redaction verantwortlich: z. ⸗9 emeß. 
n— —— — 
Nathschlage für den Sommer. Einer der begab—⸗ 
testen Naturforscher unseres Jahrhunderts schreibt: 
„Bei der großen Hitze der Sommermonate halten wir es für 
unsere Pflicht, die alten Gesetze der Farbenlehre in Erinnerung zu 
»ringen. Auf Schwarz brennt die sirahlende Wärme des Son⸗ 
nenlichts am Meiften, dann auf Blau — und demnächst auf Roth 
ud Geum. Das kuhlste Gewand gegen die Sonnenhitze ist ein 
weißes — dem weißen am Näusten kommi ein gelbes. Legt man 
z. B. Tuchproben von verschiedenen Farben auf Schnee, so sinken 
die schwarzen am schnellsten ein. 
Bei sih stark fühlbar machender Trockenheit im Munde von 
der Hitze, vom vielen Sprechen, Predigen, Kommandiren, aus 
Maärschen oder auf Reisen gebraucht man am Besten zur Anfeuch— 
tung und Erfrischung des Mundes und Schlundes die weltberühm— 
en Bruftcaramels Maria Benno von Donat. 
Depot der echten unverfälschten Brustcaramels in unsere⸗ 
Stadt bei Herrn Jean Peters Vreis 50 Pfg. 
Bekanntmachung. 
Stipendien zum Besuche der 
Treisbau⸗Gewerkschule in 
Zaiserslautern und der 
Frauenarbeitsschnle in 
Speyer be treffend. 
* — 
Die Distriktsräthe des Amtsbezirks Zweibrüdden haben auch 
für das Schuljahr 1879,80 zum Besuche der Kreisbauge— 
vertschule in Kasserslautern und der Frauenarbeitsschule in Speyer 
ur ärmere distriktsaugehörige Schüler wieder Stipendier 
demilligt, und zwar: 
a. für die Kreisbaugewerksschule in Kaiserslautern: 
der Distriktsrach von Zweibrücken drei Stipendien 
200 M. im Ganzen.. 4600 M 
der Distriktsrath von Hornbach ein Stipend um im 
Betrage von ...... ... 150 M 
der Distriktsrath von Blieskastel ein Stipendium im 
Betrage voonn. 28* 200 M. 
der Distriktsralh von St. Ingbert ein Stipendium 
im Bekrage vnn.. .... 200 M 
Sa. 1150 M 
32. 
3. 
b. jur die Frauenarbeitsschule in Speher: 
1. der Distrikisrath von Zweibrücken ein Stipendium 
im Betrage von. ** 250 M 
der Destrsitsraih von Hornbach ein Stipendium im 
Betrage vonnn. 2* 150 M 
der Destriktsrath von Blieskastel ein Stipendium im 
Betrage von 0 ⸗ 150 M 
der Distrittsraih von St. Jngbert ein Stipendium 
im Betrage von. .... 200 M 
Sa. 750 M. 
Jünglinge und Mädchen, welche im Schuljahr 1879/80 ein 
der bejeichneten Anstalten zu besuchen gedenken, wollen ihre Gesuche 
um Verleihung eines solchen Distrikts⸗Stipendiums, mit der 
vorschriftsmätßgen Zeugnifsen über regelmäßigen Schulbesuch und 
Schulentlassund, Lebensalter, sitiliche Führung und Duritigkeit be 
legi bis längstens Freitag den 18. August J. J. bei 
der unterfertigten Behörde eipreichen. 
Außerdem haben zum Besuche der Kreisbaugewerk schul⸗ 
in Kanferslautern die Stadtgemeinde Zweibrücken umb 
St. Ingbert für ärmere vrtsangehörige Sgüler je 
rin siadtisches Stipendium ausgeworfen, um welches di 
Bewerbdungs⸗Gesuche nebst Zeugnissen bei dem betreffenden Bürger 
meisteraͤmt Zweibrücken resp. St. Ingbert rechzeitis 
einzureichen sind. 
Zweibrucken, den 25. Juli 1879. 
Kgl. Baver Bezirksamt: 
Hemm. 
Negierungsrath. 
Drug und Derlag von F. X. Demetz in St. Ingbert. 
Siezu SAllustrirtes Sonutaasblatt“ Nr30.