St. Ingberler Anzeiger.
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M 15. ESonntag/ den 28, 2-rrar
üσααι
1879
Deutsches Reich.
Muünchen, 23. Jan. Die Abgeordnetenkammer lehnte die
Petitianen der Handelstammern von Minelfranken und Unterfranken
betreffs der Amortisirbarleit der Inhaberpapiere ab und nahm daun
rinstimmig die Ausführungsgeseße zur Keichs⸗ Strosprozeßordnung
und zum Reichs⸗Gerichtsbetfassungsgesetz au. Ein Antrag Fric-
hinger's wurde nach lebhafter Debatte trotz der Gegenrede des
Justizministers bei namentlicher Abstimmung mit 79 gegen 63
Stimmen angenommen. (Dieser Antrag besagt: Art. 85dieses VFermischtes.
Besetzes sei zu streichen, Dieser Artilel lauten „Die als Amtsan⸗ Sitt. Ingbert, 24. Jan. Der seit zwei Jahren unter
wälte aufgestellien Gemeindebeamten und deren Stellvertteter, sowie hiesigen Schmelzardeitern gegründete Arbeiter⸗ Hilfaver⸗
die Poltzeikomm sfäre in der: Pfalz sind Hilfsbeamte der Staaus— ꝛin?e hielt am 19. ds. Vits. dehufts Neuwahl des Vorstandes und
auwaltschaft. Im Falle des Bedürfnisses Ihunen auch weitere Ge— Rechnungsablage seine ordentliche Generalversammiung ab.
meinde⸗Beauite und Bedienstete als Hilssbeamte der Staatsauvalt-. Der Verein wurde im Dezember 1876 gegrundet und zaͤhlt
ichaft bezeichnet werden.) J — bis jetzt über 300 Mitglieder.
Aus Berlin schreibt man dem „N. C.“: Was die officidse Dem Verein verbleidt füt das abgelaufene Jahr ein Ueberschuß
Presse bis jetzt aus den Entwürfen zum nächsten Reichshaushalts⸗ hon 622 M. 80 Pf. Der Arbeiter⸗Hilfsverein hat den Zweck,
etat mitgetheilt hat, laͤßt. auf keine Verschlechterung, sondern auf einen Mitgliedern Hilfe zu bieten? Süirbt ein Miiglied, so wird
eine⸗ Erhebliche Verbesserung der Lage des Reichshaushaltsetats dessen Frau oder sonftigen Familienangehbrigen seitens des: Vereins
schließen. Wenn wirkiich die Zolle und Verbrauchssteuern incl. ine nicht unbedeniende Unterftüßzungssumme ausbezahlt.
Aversen, auf 256 Millionen Mark veranschlagt: sind, so reicht daszsdDa Zwed des Vereins; wie die nicht zu verlennende Pron⸗
hierbei erscheinende Plus bon 6 Millionen Mark dazu aus, alle perität desselben weisen ihm eine schone Zukunft au. Fur die
Rüdange und Mehrbedürfnisse in den bis jeht bekannt gewordenen Richtmitglieder von Schmelzarbeilern enthalten fie aber auch die
Civil:Etats zu decken. ernste · Mahnung, dem so edlen Untetnehmen“, das ihren Familien
Bexlin, 28. Jan. Der Reichs Anzeiger schreibt: Der in Zeiten bit terster Trubsal helfend zur Seite tritt, nicht laͤnger
Pariser Weltpostvertrag ist neuerlich auch seitens der Regietrungen sern zu bleiben. n
bon Chili, Hondruras und Liberid unterseichnet worden. Ein Vergleich mit andern Vereinen, bei denen hauptsächlich die
Ueber die Reform des Eisenbahntarifwesens ist nach osfiissen Ardbeiterllasse deireten ist raumen⸗ den Arbeiter:Hilfsberein seines
Berliner Mittheilungen eine besondere Borlage beabfichtigt. Das wohlthätigen Zwecles halber gewiß die erste Stelle ein. Wenn er
Reichseisenbahaamt würde darnach eine Kontrole über die Eisen· seinen Mitgliedern auch eine glaͤnzenden Unterhaltungen bietet, so
bahntarifverhältnifse erhalten und die Reichseisenbahnaufsicht mit der zibt et ihnen doch einen sichern Nothpfennig.
Berwaltung der elsaß⸗lothringischen Bahnen wie mn dem Poste und Der Vorfiand des Deutschen Kriegerbunds“ der in Deuisch⸗
Telegraphenwesen verbunden werden. Mit einem Wort der Ge— and etwa 800 Vereine mit über 75,000 Mitgliedern zählt, hat
neralpostmeister Dr. Stephan soll nach Ansicht der leitenden Berlinetr inen Aufruf an Deutschlands Kriegervereine, deren Freunde x.
Hrrije diese fammutichen Ressorts vielleicht mit einem Minstertitel zerichtet, aus Anloß von „unseres gioßen Karsern goldener Hochzeit
überwiesen er halten. Auch das Reichschazamt soll mit dem neuen im iII. Juni 1879 die Stiftung einer Wi inwen- und Wasenlasse
Traisjahr d. h. vom: L. Aptil ab in das Leben treten und das ur Hinterbliebene deutscher Krieger in?s Leben; zu rufen. VDon
gesammte Zoll⸗ und Finanzwesen des Reiches unter seine Verwal⸗ den Zarmeren Kameraden“, so deißt es zum. Schiuß des Aufruft,
ungnehmen. Der Reichsschahmeister wird unter den preußischen ist der Pfennig auf den Altar der Kameradenliede geopfert, ein
Mitaljedern der Zolltariflamm sion gesucht. (Sudd. Pr.) poher Betrag. Un der Sprhe der Unterzeichner des Auftufs fleht
Aussand. der Generallieutenant z. D. Stockmat in Dessau.
—38 * Am Ahend des 20. ds. brannte in dem Dorfe 9001
Wien, 23. Jan. (Abgesrdnetenhaus.) Bei der heutigen Kanton Kusel) Scheuer und Wohnhaus der Wittwe Theobald
Generaldebatte über den Berliner Vertrag trat u. A. Abg. Hofer Weyrich nieder. Der 60 Jahre alte taubstumme Bruder derselben
namentlich für die Kompetenz des Reichsraihs ein und außerte ferner, and bei dem Brande seinen Tod. Man vermuthet, daß er daß
der Berliner Vertrag sei besser, als sein Kuf, und umer den ge⸗ Feuer angelegt und dann freiwillig darin seinen Tod gesucht habe.
gebenen Verhältnifsen nothwendig gewesen. Ein Krieg mit Rußland 7 Niederfsimten. (Wie alt eine Gans werden kann.)
sei aber auf die Dauer doch nicht zu vermeiden, und —AXD kurzlich eine der Witwe Wolf gehörige Ganß in
müsse deßhalb ein enges Freundschaftabündniß mit Deuischland dem zarten Alter von 28 Jahren 9 Monalen an Att erts hwache.
anstreben. Bor 7 Jahren war diese würdige Gans-Veteranin das letzte Mal
Weaen,, 22. Jan. Die deutsqhe oͤsterreichische Kommission der menschlichen Gesellschaft nuziich, indem sie ihr lehle s Fi legte
jur Berathung der Abwehr der Pestgefahr wird den Regierungen und auch noch ausbrütete. Von da ab wurde ihr das Gnadenbrod
vorschlagen, nebst einet strengsten Quarantaine alle solche Artikel, jereicht. (P. A.)
welche besonders ceeignet sind den Anstedungastoff/ aufzunehmen, * Die „Pfalz. Volleztg.“ erfährt aus zuverläsfiger Quelle,
pon der Einfuhr aus Rußland bis auf Weiteres gänzlich auszu- daß das Gonni he im ser Landgericht mit dem in Kürchheim⸗
ichtießen. botanden vereinigt werden soll. Es hat die Goͤllbeimer Ve—
Wien, 23. Jan. Misdungen der „Pol. Corr.“ aus Kon⸗ ulation also Nichts genußi.
santinopel, 283. ds.: Die Pforte erhielt die Nachticht, daß eine 7 Ueber einen verfuchten Einbruch im Al ze her Bahnhof wird
aus 12 Albanesen bessehende Deputanon ver Liga von Prizrend unterm 21. d. M. geschrieben: Verflossene Nacht gegen 1 Uhr
auf dem Wege nach Konsiantinopel sei, um dem Sultan eine Petis vurde auf hiefigem Bahnhof ein E adruch versucht; zwei Kerle ver⸗
tion um Gewährung mehrfacher die künftige Selbstverwaltung der angten von dem dienfsthabenden Wächter die Schlüssel zur Casse
albanefischen Territorien gewährleistenden Privilegien zu unterbreiten. und als diese derweigert wurden, kam es zur Baigerei, wobei der
— Aus Centinje vom 28. ds.: Seit dem — * der türlischen Wächter eine Stichwunde im Gefichte davonirug. Die Gauner
Towmifsäre haben sich die Aussichten auf eine friedliche Abioide ung uchten, da sie sahen, daß hiet nicht anzutommen war, mit der
der Uebergabe der an Montenegro sallenden bisher türlischen Ge Beretlung: „Wir kommen wieder,“ das Wene.
biete Wesentlich gebeffertt. D .SDer „Land. Anz.“ bringt eine Correspondenz „vom Gebirgꝰ.
Verfarstes, 23. Jan. Depulirienklämmet. Ein Utrag welche dat Üebethaudnehmen ves Sauervurms gewiß nmigt ü
von Laisant (Linles wegen Hetabsetung der militarischen Dürnstzeil Untecht dem Mangel. an Vdaeln woelche die Insechen vertilaen au—
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