zängige 48 Jahre alte Ackerer Jakob Laque von hier an einem
Weidenbaume aufgelnüpft vorgefunden. 6G. W.)
pBom PpPotzberg, 28. Oct. Ganz nahe dem Orte
Altengkan verbrannten ca. 23 im Freien sitzende Wagen Stroh,
den und Ohmet. Der Brand soll durch zwei Kinde entstanden sein.
— Aus Hermesleil dienen gleichzeitig 8 Brüder im
preußischen Heere. Es sind dies die Söhne des dortigen Ge⸗
fangenen Aufsehers. IJ
r Müuchen, 29. Okt. In jüngster Zeit wurde von der
Generaldirektion der kgl. bayr. Verkehrsanstalten ein Ratten und
Maäusevertilger in der Person des Hrn. Ostermeier mit einem mo⸗
natlichen Geldbezuge von 330 Mk., also jährlich 3860 Mk. ange⸗
dellt. Außerdem genießt Herr Ostermeier noch die Begünstigung,
daß er auf allen baherischen Staaisbahnen in 2., sein Gehilfe in
3. Klasse unentgelilich reisen darf.
7Flöorsheim, 24. Ott. Gestern batten wir hier Vesuch
pon einer jener großen Zigeunerbanden, welche seit der jüngsten
Zeit vorzugsweise die Gegenden des Rheins und Mains mit ihrer
Hegenwari belästigen. Die Karawane bestand aus circa 40 Per⸗
sonen mit fünf gut gebauten und wohlausgerüsteten Wagen, weiche
mit 11 Pferden von durchaus nicht schlechtem Aussehen bespannt
waren. Gegen Abend hier angekommen, hatten sie rasch in der
Nähe vom Main ihre Zelte aufgeschlagen und sich wohnlich nach
hrer Art darin eingerichtet. Trotz der energischen Einsprache der
qOrispolizei ließen sie sich nicht zum sofortigen Abzuge bewegen und
gaben ais Grund an, daß ein freudiges Familienereigniß in sehr
naher Aussicht stände. Aus diesem Grunde und nachdem der An⸗
führer der Horde 100 M. Caution in Baar defür gestellt hatte,
daß Ungesetzlichkeiten und Belästigungen nicht vorkommen dürften,
wurde ihnen der Aufenthalt über Nacht gestattet. Und in der
That hatte sich heute früh die Gesellschaft um ein Glied vermehrt,
hder Voltsstamm der Pharaonen, wie sie sich selbst nennen, war
um eine Tochter reicher geworden. Die glückliche Mutter wurde
mit Hühnersuppe, Rothwein und Kaffee gestürkt und als die Ka⸗
zawane heute Mittag über den Main und somit über die Grenze
ging, saß dasselde Weib hoch oben auf einem der offenen Wagen
mit ihrem Sprößling eingepactt und blies, waͤhrend kalte Regen⸗
schauer ihr in das Gesicht peitschten, dice Rauchwolken aus ihrem
Pheifenstummel in die Luft, gerade als wenn gar nichts passirt
wäre. Glückliche Naturmenschen! Die Geburt der kleinen Zigeu⸗
nerin wurde am Standesamte nicht angemeldet, aber getauft wurde
—D selbst, welches sie sich
dus der hiesigen Kirche geben ließen. Die speculativen Menschen
uchten hier vergebens nach einer Pathin. Die Leute waren übri⸗
gens mit wenigen Ausnahmen nicht nach Zigeunerart schlecht ad⸗
juftirt, sondern mehrere, insbesondere die Maͤnner, sehr gut und
hatten, wie man zu sagen pflegt, „Geld wie Heu“. Die Brief⸗
lasche des Zigeuner- Hauptmanns war mit 100. Markscheinen reich⸗
——
welche mit echten französischen 40: Francsstüken und 20-Fraucs⸗
stücen schwer behangen waren.
purwoeYork. 831. Oct. Den biesigen Zeilungen geht
die kelegraphische Nachricht zu, daß eine furchtbare Feuersbrunst in
dem franzöfischen Theile von Shanghai in China ausgebrochen ist,
wodurch 991 Häuser in Asche gelegt wurden.
. f Einem uns aua Pabtumbalh auf Sumatra's Ostküste
don Dr. B. Hagen zugegangenen Vrief entnehmen wir Folgendes:
Vielleicht ist es für meine lieben pfälzer Landsleute nicht uninteres-
ant, zu erfahren, daß ich, in Folge meiner unternommenen wissen⸗
chaftlicher Reise nach Sumatra an der Osikuste dieser Insel ange⸗
ommen bin und mich sofort an den äußersten Grenzen der unab⸗
zdängigen und noch so ziemlich unerforschten Battaländer etablirk
habe, um mich zunächst mit der Sprache und den Sitten der Battal's
bertraut zu machen. Diese als grausame Menschenfresser berüchtigten
Völkerschaften sind lange nicht so fürchterlich, als man draußen sich
vorsteltt, und wie es die Battat's selbst gerne glauben machen
nöchten. Bei lebendigem Leibe (allerdings im gräßlichstem Sinne
des Wortes) verzehrt wird nur der Verführer einer Frau eines
Hauptlings oder Raojahs und ein Vaterlandsverräther; ein im freien
Feld gefangener bewaffneter Feind wird getödtet, und dann erst
erzehtt. Doch scheint im Ganzen nur wenig mehr vorzukommen,
ind sind instesondere die Grenzbewohner schon bedeutend von der
Fultur beleckt worden; doch zweifle ich keinen Augenblick, daß es
in dem Battaker⸗Kampong Namusuro, der nur zwei Stunden von
neinem Wohnort liegt, manchen Krieger geben wird, der Einen den
vohlschmeckendsten Theil des menschlichen Körpers aus eigener Er⸗
ahrung bezeichnen könnte. Der Vorsteher des genannten Kampong,
in schlauet Graukopi, der den Titel Sipaiak (Hoheit) führt und
ich für europäische Cultur sehr zu interessiren scheint (ex empfing
nich in einem schwarzen Jaquet, europäischen Fabrikats, mit nackten
Zeinen, einem geschenkten alien Pflanzerhut auf dem schlau lächeln⸗
den Kopf, auf den ihm ein Spaßvogel mit Tinte einen großen
Todtenschädel gemalt hatte), hat mir versprochen, mich sicher nach
jen Bergen zu geleiten, die etwa noch drei bis vier Tagereisen ent⸗
ern! sind. Einer von diesen, der Gunong Belerang (Schwefelberg)
st etwa 5 bis 6000 Fuß hoch, mit einem thätigen Vulcan, der
zen Gipfel mit seinen Schwefeldämpfen goldgelsb gefärbt hat,
vas sich von meinem Wohnort aus sehr schön sehen läßt. (Pf. K.)
FGegen Zahnschwmerzen soll nach der „D. 3.“ mit
Beingeist übergossener sog. Wegerich, der etwa acht Tage lang in
inem Glase warm gestanden hat, von ganz vorzüglicher Wirkung
ein. Mit der so erzeugten Tinktur, benetze man das Zahnfleisch,
der stecke damit getränkie Watte in eiwaige hohle Zähne.
Womit wird Petroleum gelöoͤscht? Wenßge
»ürften wissen, erzählt Debreczen, welches Vorgehen gegen Petro⸗
eumfeuer am sichersten ist, daher es am Platze sein mag, einen
Fall, der sich vor Kurzem zugetragen, zu erwähnen. Bei einer
M.Szigeter Familie stürzte eine Dienstmagd aus Unvorsichtigkeit
ine brennende Petroleumlampe um. Man versuchte alles Mögliche,
im das Feuer zu löschen, his endlich, als gar nichts helfen wollte,
die Dienstinagd einen Topf Milch etgriff und ihn über die Flamme
rusgoß, welche lofort erlosch.
Fur die Redaction veraniwortlich: F. X Demen.
ÑÊαQp—
Bekanntmachung.
Am Montag, den 17.
November 1879 des Morgens
um 8 Uhr wird die Wahl der
Hemeinderäthe durch den k. Be⸗
ĩrksamtsassefsor Herrn Dilg,
im Stadthaussaale vorgenommen.
St. Ingbert, 3. Nov. 1879.
Das Bürgermeisteramt:
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