Full text: St. Ingberter Anzeiger

St. Ingberler Anzeiger. 
Der St. Jugberter Anzeiger und das (2 mal wöchentlich) m dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt, (Sonntags mit illustrirter Bei⸗ 
lage) erscheint woͤchentlich pDiermal: Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag. Der Abonnementspreis vbeträgt vierteljährlich 
1A 40 B einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 A 60 , einschließlich 40 Zustellgebuhr. Auzeigen werden mit 10 Z, von Auswärts 
mit 15 — für die viergespaltene Zeile Blattschrisjt oder deren Raum, Neclamen mit 30 A pro Zeile berechnet. 
M 176. Donnerstag, den 6. November 
— 
Deutsches Reich. 
München, 3. Nov. An die durch die Presse gegangene 
Nachticht, daß in Oesterreich über den Winter 5 Mann per Kom— 
pagnie beurlaubt würden, wurde der Wunsch geknüpft, daß Glei⸗ 
cbes in Deutschland geschehen möze. Dem gegenüber ist zu konsta⸗ 
tiren, daß im deutschen Heere eine weit ausgedehntere Beutlaubung 
schon staitgefunden hat, indem zu Ende Septembers und Anfanß 
Octobers ein ganzer Jahrgang, also ein Drittel der Friedeneprasen 
des deutschen Heeres durch alle Waffengattungen in Dispositions⸗ 
urlaub entlassen wurde; die so Beurlaubten sollen vor Februar 
1880 nicht wieder einberufen werden und dheiben meist bis zu den 
Herbsiübungen, ein großer Theil bis zum Uehertritte in die Re— 
serve, in Urlauß. Außerdem werden die d'esjährigen Rekruten 
wie der um mehr als 5 Wochen nach dem eigenilichen Einstellungs⸗ 
termine (1. Octobern) eingestellt. 
— Mungqgen, 4. Nov.“ Durch lönigliche Oidre wird die 
Versammlung der Landräthe für 1880 auf den 1. Dezbr. 1879 
ainberufen. 
Der Kaiser hat, wie bereitz gemeldet, am verzangenen Sonn⸗ 
jag das Präsidium des Abgeordnetenhauses empiangen. Nach be⸗ 
endigter Vorstellung sprach der Kaiser seine Vefriedigung über die 
neuere pol'tische Lage aus. Mit Bezug auf die wirthschaftlichen 
Verhältnisse, bemerlte der Kaiser, daß nach ihm zugegangenen Be⸗ 
richten sich eine Besserung im Geschäftsleben, besonders im Elsaß 
fühlbar mache. Alle Aazeichen sprächen dafür, daß nach einigen 
Jahren ein neuer Aufschwung in unserem wirthschaftlichen Leben 
ziutreten werde. 
Bekanntmachung. 
Am Montag, den 17. 
November 1879 des Morgens 
um 8 Uhr wird die Wahl der 
Bemeinderäthe durch den k. Be⸗ 
sirlsamtsassessosr Herrn Dilg, 
im Stadthaussaale vorgenommen. 
St. Ingbert, 83. Nov. 1879. 
Das Bürgermeisteramt: 
Custer. 
Bekanntmachung. 
Die Taubensperre, 
welche wegen der Saatzeit bis 
31. Oktoder angeordnet waͤr, 
wird nunmehr bis 20. Novbr. 
verlängert, da jetzi noch viel ge⸗ 
säet wird. 
St. Ingbert, 2. Nob. 1879. 
Das Polizeilommissariat: 
EEeckerlein. 
J 
Bierfilze 
per Dutzend zu Mark 1.30 bei 
Sermann Fischer. 
Zirchweih 
Sonntag und Montag 
von Nachmittaus 8 z ab 
reimusit. 
d si 
ILMATFMOBIGC 
bei Veter 53chweitzer, 
J Wierth. 
Frische Bierhefe 
ist zu haben bei 
Gebr. Beker. 
Die neuesten daons 
Herrenhüten 
sowie Berliner 
Winterkappen 
euwfiehlt zu den billigsten Preisen 
Hermann Fischer. 
Ueneste 
vom Staate garanlirte 
Hamburger 
—AX 
Großier Gewinn event. 
400,000 Mark 
Zur Gewennziehung erster 
Abtheilung kosten 
Ganze Originalloose Mk. 6. — 
Halbe Mk. 3. — 
Viertel Mtk. 1. 50 
und versende ich solche gegen 
Einsendung des Betrages oder 
zuch pr. Postnachnahme. Auf 
räge erbitte bis spätestens 
15 November a. c. 
Gewinnprogramm und Ge⸗ 
ninnlisten gratis. 
Abr. Kaufmann, 
WVanßkgeschäft, 
EHamhburg. 
P. S. Alle von ande⸗ 
rer Seite an 
noneirten Ori 
ginalloose find 
zuch von mir zu 
beziehen. 
Ausland. 
London. Die Lage des Handels und der Gewerbe hat sich 
in der That gebessert; Hochöͤfen werden wieder angeblasen, Eisen, 
Kohlen, Baumwolle — Alles zieht im Preise an, das beredieste 
Zeugniß aber ist der zunehmende Verkauf von Lebensmitteln und 
Luxusartikeln, Tabak u. dgl. Auf diesem Felde hört man über er⸗ 
freuliche Thätigkeit berichten, und zwar gerade zur Versorgung von 
Fabrilbezirlen. Alle Vorräthe, die Jabie lang auf Verkäufer ge⸗ 
harrt haben, finden endlich Absaßk. 
Bad⸗Kiffinger Rirchen— 
Lotterie. 
daupigewinne: A45, 000. — 
2wal 12,000 M. ⁊c. ꝛc. Zu—⸗ 
'ammen 11,800 Geldgewinne im 
Zesammibetrage von 230.000 
Mark. 
Preis des Looses 2 Mk. 
Ziehung am 24. Februar 1880. 
die Loose sind nicht in Serien 
abgetheilt, sondern tragen fort⸗ 
aufende Nummern. 
Die General Agentur: 
J. 2 8. Ichnler, Zweibrücken. 
—5.Allerorts werden so⸗ 
lide Ageuten gesucht. 
Vermischtes. 
F In Pirmasens fand am Samstag wieder einmal eine 
Rauferei zwischen Schustergesellen statt, wobei einer derselben mit 
einer Kneipe lebensgefährlich verletzt wurde. 
FIn Maikammer und auch in Germersheim sind 
falsche Zweimailstücke verausgabt worden. 
*Die eingleifige Mosel bahen (Route Mezz -Wtzlat · Berlin) 
soll in eine zweigleisige umgewandeli werden. 
In Traben a. d. Mosel brannien in der Nacht vom 1/2 
November innerhalb 4 Stunden ca. 64 Wohnhäuser und ebensoviele 
Dekonomiegebäude ab. An 100 Familien sollen obdachlos und der 
Jammer und das Elend groß sein. 
FBei einer Treiblagd in der Gemarkung von Heppen 
heim wurden durch die Unvorsichtigkeit eines Jagers drei Personen 
gerwundet. 
f München. Als Curiosität iß zu erwähnen, daß hier die 
dartoffeln mehr kosten als das Obst. Ketzteres wird naͤmlich per 
o Liter zu 20 Pf., die Kartoffeln aber zu 25 Pf. verkauft. 
F Aachen, 1. Nov. Von einem gräßlichen Unglüde wurde 
vorgestern Abend die in Eupen hochgeachtese Familie M. heimgesucht. 
Zwei Töchter derselben, junge, blühende Mädchen, verzehrten beim 
Abendessen gemeinschafllich einen Krammetsvogel. Kurze Zeit nach⸗ 
ber stürzten beide besinnungslos zusammen. Dem Arzie gelang es, 
die eine dem Leben zu erhalten, die andere ist ihrem Bräutigam, 
den man in den litzten Tagen bestattete, bereits gefolgt. Ohne 
Zweifel war der Krammetsvogel vergiftet; die Untersuchung ist ein 
geleitet. 
x In Japan wülhet die Cholera in furchtbarer Weise; bit 
Ende September sollen 100, 000 Menschen der Seuche erlegen sein. 
Fur die Redaction verantworilich;: F. . Dex 
Obige Loose sind in St. 
Jnabert zu haben bei Hrn. 
Franz Woll. 
Scæiner. 
Kirchweihe 
St. Ingbert. 
— Hotel Laur. 
onntag: 
Freimusik. 
NRontaq 
RalI. — 
Anufang 83 Uhr Nachmittags. Freundlichst ladet ein 
Friedrich Lehnert.