chätiger Mann, beim Schmieren der im Gang befindlichen Dresch⸗
naschine von den Rädern erfaßt und ihm die linke Hand derartig
zerquetscht und verstümmelt wurde, daß heute die Amputation der⸗
felben erfolgen mußte. Möge man doch überall bei Arbeiten an
diesen Raschinen mit der größlen Vorsicht zu Werke gehen! (3. 3.)
Als Delegirter für das zu dildende Landes · Comitéé zur Ab⸗
haltung einer Landes⸗Industrie⸗, Gewerbes und Kunst⸗Ausstellung
m Jahre 1882 zu Nürnberg wurde füt die Pfalz Herr Di⸗
rector Schön in Kaiserslautern gewäblt. F —
7 Im Inseratentheil der „ESp. Ztg.“ zeigen 12 Speherer
Megger an, daß sie das Kalbfleisch von heute an per Pid. zu
40 Pi. verlaufen.
7 In Frankenthal hat man nach der „F. Z.“ zu einem
eigenthümlichen Wahlmanbver seine Zuflucht genommen. Mau hat
naͤmlich geschriebene Wahlzettel per Post berscheckt, welche im Allze⸗
meinen bis auf Einzelne, die gleichen Namen enthielten und in
denen zum Schlusse der Adressat aufgefordert wurde, die vorge⸗
schlagenen Herren zu empfehlen. Um nun den hetreffenden Em—
pfänger zu diesem Zwede zu ködern, hat man ihn in dem Zettel,
der an ihn adressirt war, als Candidaten aufuestellt, in den andern
aber nicht. Es wurden mehrere gleichgeschriebene Zettel verglichen
und ist dieses ebenso schlaue als — ehrliche Verfahren bei allen
Denen angewendet wordein, die man zum Durchbringen der Andern
benutzen, aber selbst nicht gewählt haben wolle. Nun — mit Sped
jängt man die Mäuse.
F Saargemünd, 26. Nop. Am 24. ds. wurde in der
Naͤhe von Kleinblittersdorf auf der preußischen Seite des Flusses
die Leiche eines Sotdaten vom hiesigen Chevaulegersreziment aus
der Saar gezogen. Der Mann war Oifiziersbursche und wurde
bereits seit Anfung dieses Monats vermißt. (S8g. 3)
—7 Völtttingen, 11. Nov. Ein großes Unglück, das
wahrscheinlich der Unvorsichtigkeit zuzuschreiden ist, jsand heute Morgen
statt, auf der Arbeitsstelle am Saartkanal bei Wehrden. Ein Knabe
aus Wehrden versuchte gefrorene Dynamitpatronen zu erwärmen.
Eine derselben explodirte und tödtete ihn auf der Stelle, indem sie
ihm das Gesicht arg zerfetzle und einen Arm von der Schulter
abriß.
4F Aus Falkenberg (Lothringen) wird der „M. Z.“ mit⸗
getheitt: Am 22. d. Mts. waren in den Staatswaldungen hiesiger
Oberförsterei 4 Wölse eingekreist, von denen ein starker Wolf erlegt
ind ein zweiter krank geschossen wurde.
F Erlangen, 23. Novb. An unserer Universität haben
sich für das Winilersemester 7980 bis jetzt 470 Studirende ange⸗
meldet, was dem vergangenen Sommersemester gegenüder einen
Zuwads von 34 ergibt. (E. T.)
Ein Wirth von dem Orte Berg bei Freising, bei welchem
sindtaufschmaus war, führte Abends mit einem Fuhrwerk die Ge—
zatterin heim, fiel auf dem Nachhauseweg vom Wagen und wurde
ꝛtfroten aufgesunden. Auch in der Nähe von Haidhausen
wurde am Samstag ein Mann erfroren aufgefunden.
Mainz, 24. Nov. Ein schrecklicher Unalücksfall ereig⸗
nete sich gestern gegen Abend. Ein junger Mann, Uhrmacher, be⸗
zab sich am Abend zum Besuch eines Freundes in ein Haus im
alten Kästrich. In dem Zimmer auf dem Tisch lag ein Revolder
und wollie der Uhrmacher, der nicht wußte, daß die Waffe geladen
war, dieselbe untersuchen. Plötzuich krachte ein Schuß und der
Uhrmacher ftürzte jodt zur Erde. Der Revolver hatte sich entladen
und ging die Kugel dem unglüchlichen jungen Mann. durch das
rechte Auge in das Gehirn.
7 Ein seltener Prozeß. Am 21. November wurde auf dem
Frankfurter Stadtgericht eine hinsichtlich der Person des Klägers bis
setzt einzig dastehende Klage gegen ein dasiges Bankhaus wegen einer
beträchtlichen Forderung anhängig gemacht. Klager ist nämlich ein
ürkischer Pascha; die Kostensumme, welche sofort deponirt werden
mußte, betträgt 936 M.
FGera, 21. Nov. In der Hirsch'jchen Stücfärberei zer⸗
jsprang heute die zum Glätten der Wollwaaren bestimmte, mit Dampf
geheizte metallene Trommel, wobei 15 Personen theils durch die
Tisentheile, theils durch den Dampf furchtbar verletzt wurden; 4 davon
sind ihren Verletzungen bereits erlegen.
FIdar, 19. Nov. Eine hiesige Jagdgesellschaft halte das
Glück, neben alletlei Kleinwild drei Hirsche auf einmal zu schießen,
die heute hier ausgehauen worden sind. Dagegen sind d'ee Hasen
io rat und müssen hoch bezahlt werden. — Der Lachsfang
dauert an, und wurden in den letzten Tagen wieder zwei stattliche
Txemplare dei Oberstein gefangen.
Wegen Verwendung schon benutzter Wechselstempelmorlen
wurden in Köln 2 Brüder, einer kauimännischen Firmg angedörig,
rotzdem die Steupeldefraudalion nur wenige Groschen betxrug, von
der Straftammer zu 100 M. Geidbuße veruriheilt.
F. Es kaun als ein wahrer Triumph unserer Eisen⸗In⸗—
dustrie betrachtet werden, daß eine englische Eisenbahngesellschaft
Swindon⸗Malborough) ihren Bedarf an Stahlschienen dei einem
deuijchen Werke — Krupp in Essen — bestellt hat. Das Ange—⸗
zot des deulschen Eisenwerles war billiger als das irgend einer
nglischen Fabrik.
fFOberhausen, 22. Nov. Auf Zeche Concordia fand
vie die „Westf. Ztg.“ meldet, vorgestern eine Revolte der Bergleute
tatt. Dieselben sirilten, weil ihnen die Verwaltunz nicht den ge⸗
'orderten hößeren Lohn dewilligte. „Als man sie aufforderte, die
Arbeit wieder aufzuuehmen, da sie sonst die Abkehr erhalten würden,
rotteten sie sich zujammen, zertrümmerten die Fenster des Zechenge⸗
»äudes und drangen mit Hacken und sonstigen Instrumenten be⸗
vaffnet in das Innere desselben, um die Beamten anzugreifen. Zur
techten Zeit erschien der Gensdarm, welcher die Tumultanten zur
stuhe brachte und jünf Rädelsführer dingfest machte.“
fe In Ber lin stach am 21. Rice, der Besiter einer Thier—
uusstellung, in Folge von Verletzungen, welche ihm am X
ZSonaadend einer der 3 Tieger, mit denen er „arbeitete“, zufügte.
zu derselben Vorstellung wurde auch ein junges Pädchen, das
zleichfalls mit einigen Tigern „arbeitete“, lebensgesährlich verletzt.
SEin eigenthümlicher Unglücsfall hat der Tinüne“ zufoige,
n voriger Woche ein junges Mädchen iu Potsdam betroffen. Das
Mädchen wollte einem Kinde wegen bewiesener Unart ein Paar
Schlage auf die Kehrseite appliziren, schlug dabei aber so unglück⸗
ich auf eine im Kleidchen des Kindes verdorgene Stecknadel, daß
iese tef in die Hand hineindrang. Die Hand schwoll bdald zu einen
inlörmlichen Klumpen au; die Entzündung theilte sich dem Aeme
nit, und das Madchen ist, nahdem es wenige Tage im heftigsten
Fieher gelegen, arr Sonnabend Nanhmittag gestorben. 7
., In Bichtausen schliv sich eine Haustkatze in das Bett
rines 4 Monate alten stindes und legte sih auf' dessen Geficht.
Uis die Mutter nach dem Kinde sehen wollte, fand sie dasjelbe erstickt.
fFStellenlose Dienstenadchen. Aus Koͤnigsberg
neldet man: Augenblicklich sind hier nicht weniger als 800 Diensi⸗
nädchen stellealos, da die Hertschaften sih immer mehr einschränken,
rutweder selbst dee Arbeit verrichten, oder sich Aufwärterinnen für
inige Stunden des Tages halten gegen geringen Lodn ohne stost.
r Gut Ding will Weile haden. In der Pfarriirche zu
Nesrran wurde jüngst die Trauung des 8ljährigen Bürgers
Undreas Kloz mit der 61ljahrigen Jungfrau Theresia Schnaͤbel
‚oll jiogen. Vor 44 Jehren haite der jetzige junge Ehemann seine
etzige Gattin vor dem Ectrinken geretiert, und aus Dantbarkeit reicht
ie ihm jetzt die Hand zum ewigen Bunde.
kvrondon, 19. Nov. Ein schreckliches Unglück ereignete
ich gestern in Dewsbury. Serjeant Simon, der Abgeordnen für
Dewsbury, war gerade im Begriff, eine Ansprache an seine Wah⸗
es zu halten, als eige Galerie, auf der sich eiwa 300 Menschen
ejanden, einftürzte. Zwei Leute blieben auf der Sielle todt, zwei
indere erlagen im Lause des Abends ihren Verletzungen und eiwq
30 sind schwer verwundet. Zur Zeit des Unfalls waren etwa
3000 Menschen im Stateng Ring, woselbst das Meeting staitfand,
uwesend.
f Emn Arzt in London, Dr. Philipps, wurde bei einem
kisendahuunglück derartig beschädigt, daß er der Ausübung seines
herufes nicht mehr odliegen tounte. Er tlagte auf Schadenersatz
ind erhielt vom Gericht 16,000 Pfund Sterling (320,000 Martj
ugesprochen.
f London. Die Bevölkerung des Ecdballs mag auf unge⸗
ahr 1,421,000, 000 Seelen veranschlagt werden, wovon 309, 000, 000
nuf Europa 824,000,000 auf Assen, 199,000,000 auf Afrika,
4000,000 , auf Oceanien und 85,000, 000 auf Amecrika entfallen
sdach den Sterblichkeitstabellen bekannter Lünder ist berechnet wor⸗
den, doß die jahrliche Anzahl von Todesfallen in der ganzen Welt
35,6983,350 beträgt, odet in anderen Worten, daß nglich 97,790
Zersonen sterben. Andrerseils wird das Gleichgewicht der Bevöl⸗
erung durch die Gehurten, deren taglich 104,800 statifinden,
neht als aufrecht erhatten. In j der Minnie der 24 Tagessiunden
ommen 70 Kinder auf die Welt.
FBerein, 24. Nov. Aus dem Canton Tessin wird ein ge⸗
valtiger Schneefall gemeldet. Post, Teiegrayh, Dampjfsch ffverkehr
ind unterbrochen, Tausende von Bäumen und Weinstöcken durch
-„chneemassen erdrütt. Im Gadmenthale warden fünf Menschen
son einer Lawine verschüttet; drei wurden gerettet, einer dlieb todt
uud einer ist noch nicht aufgefunden.
F Koönigin Isabella und ihre Wäscherin. Da gelegentlich der
Vermählung des Königs Alphons die Königin Isabella wieder viel⸗
ach von sich reden macht, so möze eine kleine Aneldote von ihr,
ie uns einer unserer Pariser Cortespondenten erzählt, hier Platz
inden. Im Jahre 1872 hielt sich die Erkönigin im Seebade
Trouville auf. Trotz ihres beträchtlicen Neichthums an Wäsche ging
iese doch zu Ende und man mußte eine Wascherin zu Raihe zie⸗
jen. Es wurde ihr eine Madame T.... empfohlen, die zwar seht
leißig, aber sehr arm war. Die Königin war von ihtr entzückt und
agte iht eines schönen Tages: „Wenn Sie in Paris wäten, würde
ch deine andere Wäschetin, als Sie engagiten.“ Die gute Frau
ögerte nicht, dies Anerbieten einem Pariser Touristen, für den sie
vusch, zu erzählen; dieser schoß ihr 500 Franksz für die Reise nach