Full text: St. Ingberter Anzeiger

S. Ingberler Anzeiger. 
Der St. Ingberter Anzeiger und das (2 mal wöchentlich? mit dem! Dauptblaltz verbundene Unterhaltungsblatt. (Sonntags mit illustrirter Bei— 
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mit 15 — fur die viergespaltene Zeile Blatischrift oder ⸗eeren Raum, Neclanen mit 30 pro Zeile berechnet. 
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Diens tag, den I8. Februar 
dicht gleich dem von circa 2000 Normalterzen oder 200 Gasflammen 
Da bie Betriebekraft eine schon vorhandene Dampfmaschine liefert, 
o betragen die ganzen laufenden Kosten für beide eleltrische Lichter 
ur etwa 40 Pf. pro Stunde für verbrennende Kohlensiäbe. 
f Aus dem Bliesthal. (Zw. Z.) Sicherem Verneh⸗ 
nen nach sindet die Eröffnung der Bliesthal-⸗Bohn am Freitag dea 
28. Februar Stott. Am 25. Februar wird die Linie daurg die 
Drreltion inspizirt werden. 
*Der Stadtralh von Honburg hat sich bereit erklärt, 
die Veränderungen im Landgerichtslokalee, welche bei der neuen 
Berichtsorgantfation nothwendig werden, auf Gemeindekosten vor⸗ 
rehmen zu lassen. Auch hat er, für den Fall das Juffizärar den 
Neubau eines Amtsgerichts, fowie eines Kantonsgefängnisses später⸗ 
zin für nothwendig halten oder in's Auge fossen sollte, den Bauplatß 
j'erzu in der sogenannten Allee unentgeldlich zur Verfügung gestellt. 
Der Vorschußverein Qussel hat in 1878beieinem Gesammt⸗ 
imichlag von 891,000 M. einen Reingewinn erzielt von 3593 
M. Hievon werden 78o Dividende auf die Stammantlheile bezahlt 
ind 1300 M. dem Reservefond zugewiesen. 
FKirchheimbolanden. Im Gegensatz zur Pfu. 
Vollsztg.“ meldei die „Pfalz. Pr.“ daß die Wiederbesetzung dier 
weiten hiefigen Notariatsstelle gesichert sei. 
* In Neust adt tagten am Sonntag die Vertreler von 18 
fälzischen Ereditgenoss nschasten, um sich üder die Frage der Be⸗ 
chränkung der allgemeinen Wechselfähigkeit zu besprechen. Resultat 
er Besprechung war der Beschluß, eine Pelition an den Reichstag 
u richten, in der die Aufrtechterhallung der allgemeinen Wechselfaͤhig⸗ 
eit gewünscht wird. Die Pelition wird den einzelnen Vorschuß⸗ 
ereinen baldigst zum Unterzeichnen zugehen. 
f Ingenheim. An Ofiern lfd. Irs. wird das seit 
origem Jahr geschlossene hiefige Knabeninstitut wieder eröffaet 
verden. In den Vorftand zreien Pfarrer Brion, Lenrer Veith, der 
in das Bertololy'sche Institut in Frankenthal übergetreten war, und 
B. Ney seither Justitutsvorstand in Bru dsal. J 
Bergzabern—. Die biesige Volksbank hatle im Jahr 
1878 einen Umschlag von 4 170,226 N. 11 Pf. und einen Rein 
jewinn von 8361 M. 583 Pf. Aus dem Reingewinn wurden 
nach Dotitung des Reservefonds, nach vorgenommenen Ahschreib⸗ 
ungen ⁊c, 9 pCt. Dividende vertheilt. 
* Dieser Tage entwendete zu S. Johann elne Frau in dem 
daden eines Goldatbeiters, wähtend sie sich von diesem verschiedene 
Waaren zur Auswahl vorlegen ließ, ene werthvolle gold. Halslette. Der 
Diebstahl wurde erst bemerkt, nachdem sich die Drebin schon längst 
ntsernt hatite. Auch in anderen Goldschmiedläden hane sie fich 
Baaren zeigen lossen, aber keine Gekegenheit gefunden zu stehlen. 
FStraßburg. Um die erledigte Stelle eines Aufsehers 
)des stadtischen Straßenreinigungsdienstes bewarben sich mehr als 
70 Manner, darmiter mehrere, welche Realschulunterricht und 
einer, welchecr den Unterricht eines humanislischen Ghmnafiums ge⸗ 
nossen hatte. Man sieht, die Zahl der Beschäftigungslosen ist sehr 
zroß. In Frankreich und England ist's gerade so — uberall 
Tausende, die Arbeit suchen und nicht finden 
TStrapburg. Die von einem Verein iu's Leben ge⸗ 
*St. Jugabert. Die Höchstbesteuetlen unseres Kantonz rufene Voltskuche wurde im vergangenen Jahr stork denliht. VDas 
jaben als Diftriltsrathtmitglieder gewählt die Herren: Johann Hoff »ollständige Essen mit Wein kostet 60, ohn⸗ Wein 50 Centimes 
nann, Aderer in Ommersheim, Heinrich Karren, Acderer in Ens 80 Cent ⸗40 Ps). Daß der Verdienst bei den diese Kuche 
jeim, Peter Wallo Aderer in Heckendalheim. J zenutzenden Classen der Bevöllerung getinget geworden ist, merkie 
eDie am Samslag stattgehadte Versammlung des Vereins nan daran, daß viele auf die Portion Fleisch verzichteten, welche 
»fälrischer Aerztte sprach sich mit allen gegen eine Simme 20 Cen, losten, und sich mit Suppe (10 c.), Gemüse (15 C.) 
zegen die Zulassung der Realschul⸗-Absolventen zum Studium ind Brod (6 C.) begnugten; viele verzichteten auch auf das Ge— 
der Medizin aus. nüse. Eingenemmen wurden im Banzen 89,152 Jrancs; die 
*— In der benachbarten preußischen Bürgermeisterej S ul ze Ausgaben füür den Ankauf von Nahrungsmitteln betrugen 44,373 
aqch sind im Monat Jamar 40 sinder an Diphietithis de⸗ Ircs.; dazu lommen noch die Kosten der Heizung und Beleuchtung 
dorben. owie des Personals, so daß die Ausgoben so ziemlich den Cin 
*Seit Beginn dieses Jahres lommt auf der Grube Dech en dahmen sich gleich stellen. — 
ai Neunkirchen jur Beleuchtung des Raumes, auf welchem die in FNürnber o, 14. Febr. Heute früh 84 Uhr ist die durch 
den Kohlen zurückgebliebenen Schleferstücke ausgelesen werden, elek⸗ Arthel des Schwurgerichtehofes von Mittelfranken vom 20. Nop. 
nisches Licht zur Anwendung. Jede der deiden Lampen derdreiten einnvo Irs. gegen den Mörder Ulherr ausgespochene Todebstraft auf 
Deutsches Reich. 
München. Die Abgeordnetenkammer nahm den Gesetzent⸗ 
wurf über Besteuerung der Gewerbe im Umherziehen mit einigen 
un vesentlichen Aenderungen des Tarifs nah dem Ausschußantrag 
mit 131 gegen 6 Stimmen an. 
Das „D. M. Bl.“ hört, daß im Reichstage binnen Kurzem 
von den Schutzzöllnern ein selbststandiger Antrag auf Wiederein⸗ 
ührung der Eisenzölle eingebracht werden wird. 
Aus gewöhnlich wohl informirten Kreisen verlautet, daß die 
Zollvorlagen nicht vor Anfang April aa den Reichsrath kommen 
würden. Die Session könnte foiglich bis in den Jun hinein 
dauern, oder es müßte eine Herbstsession arberaumt werden. 
Ausland. 
Pari,s. Präsident Grevy empfing eine Abordnung des 
Bereins der französischen Industriellen, welche eine Darlegung der 
sehr kritischen Lage der Industrie rortrug. Der Verein appellirt 
an den Praͤsidenten der Republik und die Kammern, damit die 
„nationale Arbeit“ gegenüber der Concurrenz des Auslandes durch 
virlsame Compensationen „geschütt? werde. Grebh antwortele, diese 
Fragen verdienten die ernste Aufmerksamkeif der öffentlichen Ge⸗ 
walten und würden von den Kammercommissionen studirt; die Re— 
zierung werde sich von den Bedürfnissen des Landes leiten lassen; 
die Soche der nationalen Arbeit werde nicht geopfert werden. So 
gen sich alfo auch in Fraukreich die Schutzjollbestrebungen. Die 
ranzoͤssichen Zolle find den dortigen Schußzöllnern noch lange nicht 
hoch genug. 
Paris, 16. Febr. In Entgegnung jener Gerüchte, welche 
von seit dem Sturze Mec Mahons zwischen der Berliner und Pa—⸗ 
ifer Regierung einge tretener sehr kühler Reserve sprechen, lann ich 
Ihnen als authentisch mittheilen, daß Fürst Hohenlohe Gelegenheit 
jatte, sich foldendermaßen an kompetenter Stielle hier zu äußern; 
„So lange das jetzige Ministerium an der Spitze der Geswäfte in 
Frankreich bleibt und die seinem Prasidenten eigene Mäßigung be—⸗ 
wahrt, ist durchaus keine Trübung der augenblicklich zwiscen dem 
deutschen Reiche und Frankreich bestehenden Entente zu besorgen.“ 
Man verfichert mich, daß dies, wenn nicht der genaue Wortlaui, so 
poch eine sinngetrcue Wiedergabe der Aeusterungen des deutschen 
Boischafters sei. (Deutsches Mont. Bl.) 
Petersssburg. Der türkisch⸗ russische definitive Friedens⸗ 
zertrag ist vom Sultan ratificirt worden. 
Dificite überall — auch in den Vereinigten Staaten von 
Nordamerila, dem gelobten Lande der Schutzzöliner! Der Schatz⸗ 
jecretar Shermann schätzt in einem an das Repräsentantenhaus ge⸗ 
richteten Schceiben das Deficit des kommenden Fin anzjahres 
1879/80) auf 27 Mill onen Dollars. Der Freihandel kaͤnn in 
Amerila an dem Deficit nicht schuld sein; liegt denn da der Ge— 
anke nicht nahe, daß diesseits wie jenseils des Oceans danz andere 
Ursachen wirken, als die, welche man mit den Schlagworten „Frei⸗ 
jandel“ und „Schutzzoll“ hezeichnet ẽ