4In Böhmenkirch (Würitemberg) sind bei einem Brande,
wodurch 5 Gebäude eingeäschert wurden, 5 Kinder von 8 bis 12
Jahren, welche unter dem Dache schliefen, durch den Rauch erstickt.
F Laut Ausschreiben des k. bayer. Amtsgerichts Reumarkt
wird ein im Jahre 1812 als Soldat in den russischen Feldzug
abgegangener und seitdem verschollener Bauerssohn, geb. 1774, auf—
gefordert, sich bei Gericht anzumelden.
7 In München hat der verflossene strenge Winter eine
Mehrausgabe von fast 6000 M. für Beheizung der Volksschulen
perursacht; statt der im Etat vorgesehenen 44 000 M. wurden
49 993 M. verbraucht.
In München wurde am Montag eine ungemein zahl⸗
reich besuchte Versammlung der „Deutschen Volkspartei“ sofort
nach ihrer Constituirung wegen Anwesenheit von Socialdemokraten
polizeilich aufgelöst.
Zwei junge Damen aus Süddeutischland, welche
mit einem Dampfer nach Newsyork reisen wollten, um dort Ver—⸗
wandte zu besuchen, bekamen, als sie im Bremerhafen das Schiff
besteigen mußten, plötzlich eine solche Angst vor dem heimtückischen
Meere, daß sie trotz aller Vorstellungen, auch Seitens des Capi—
zäns, die bezahlte Passage im Stich ließen und mit dem nächsten
Zuge in ihre Heimath zurückfuhren.
7 Geneidenswerthe Stadt) Dem „Westf. Merk.“ wird aus
Haltern, 31. März, geschrieben: „Großer Jubel hierselbst!
Heute und morgen werden aus dem Bürgervermögen unter die Bür⸗
ger circa 14,000 Mk. vertheilt! Glückliche Stadt, die keine Kom⸗
munalsteuer erhebt und noch Geld unter die Bürger vertheilt.“
Unnachahmbares Papiergeld. Das Berliner, Tagebl.“
herichtet: Die bisher fast allein zu Werthzeichen verwendeten Buͤt⸗
tenpapiere konnten von Fälschern mit ziemlich primitiven Einrich⸗
jungen hergestellt werden. Die Zeichnung wurde darauf durch
dichtdruck oder Stich nachgeahmt, eben so wurde das Wasserzeichen
ohne Schwierigkeit eingepreßt. In Amerika, wo dies Geschäft
betanntlich vorzugsweise florirte, ist es seit über zehn Jahren lahm
gelegt. Ein Papierfabrikant, James M. Willcor, stellte ein
Papier her, dessen eine Seite farbige, in das Papier eingearbeitete
Faserstreifen aufweist; die kreuz und quer liegenden Fäserchen
sind mit bloßem Auge deutlich zu erkennen und mit einem spitzen
Instrument auch herauszulösen. Papier — nur in der Will⸗
cox'schen Fabrik, die Tag und Nacht von Beamten bewacht wird,
gefertigt — wird zu allen amerikanischen Noten verwendet und kann
mit kleineren Einrichtungen, welche Nachahmer — um unendeckt zu
bleiben — doch nur anwenden koönnten, nicht gemacht werden;
überdies ist die Manipulation für die Faserstreifen Geheimniß.
Deshalb giebt es in Amerika wohl falsches Metall-, aber kein sol⸗
hes Papiergeld. Die Willcox'sche Erfindung ist auch dem Deut⸗
Nertraee äßigt
erversteigerung.
Mittwoch den 28. April 1880
Nachmittags 3 Uhr zu St.
Ingbert in der Wirfihschaft
des Requirenten Peter Friedrich,
auf Betreiben des Letzteren, Gläu⸗
higer gegen Bernhard August,
Handelsmann daselbst, Schuldner,
wird durch den unterzeichneten
kgl. Notar Sauer in St. Ing⸗
bert, die nachstehend beschriebene
Liegenschaft im Banne von St.
Ingbert, im Wege der vertrags⸗
mäßigen Wiederversteigerung,
Iffentlich zu Eigenthum ver—⸗
teigert:
Pl.«Nr. 2852, 3a 58 qm
Fläche, Wohnhaus mit Ein⸗
fahrt und Hofraum, und
Pl.⸗-Nr. 283213, 17 4
55 qm Garten und Acker⸗
land, das Ganze gelegen
in St. Ingbert auf der
Meß neben Peter Leonhart,
Wittwe, und dem Kloster—
gut.
St. Ingbert, 7. April 1880.
Sauer, kal. Notar.
2 bis numer
im 2. Stock ermiethen
Joh. Wetrich.
Friseur.
Holzversteigerung
Montag den 12. April 1880
bUhr Nachmittags im Schul⸗
hause zu Rohrbach werden
aus dem dortigen Gemeinde⸗
vald (Pfeiferwald und Dietes⸗
pfuhl) folgende Hölzer verstei—
gert:
4 kiefern Stämme 4. Classe:
1 birken Stamm 2.,
1 Ster eichen Zaunprügel;
50 fichten Baumpfähle;
75, Bohnenstangen;
150 buchen Bohnenstangen;
2 Ster buchen Scheitholz;
4 , bvirken F
i2, bichen Prügel;
5, kiefern
1, ꝛichen
23 , buchen Krappen;
3 3, kiefern Krappen;
l, birken F
Rohrbach. 5. Aypril 1880
Das Bürgermeisteramt.
Einladung.
Sämmtliche Conscribir⸗
en von hier werden zu einer Be⸗
prechung auf Sonntag Nach⸗
nittag 3 Uhr bei Peter Jung
Birth höflichst eingeladen.
Mehrere Conscribirte.
schen Reiche angeboten, welches einen Vertreter nach Amerika sandte.
Diese Mission hat einen Vertrag mit dem Erfinder zur Folge
zehabt und wird gegeuwärtig, wie wir hören, bei uns — und zwar
in den Fabriken von Decker und Gebr. Ebart — das amerikanische
Papier angefertigt, um es, wahrscheinlich schon zu Ende des Jahres,
als Staatspapiergeld auszugeben.
FKürzlich ist in Berbin wieder eine Schwindler-Gesellschaft
aufgehoben worden, welche eine „Berliner Getreide⸗ und Producten⸗
hank“ etablirt hatte. Der eine der „Directoren“, ein 21ljähriger
Jüngling, soll in der Provinz gute Lieferungsabschlüsse gemacht
haben, wurde jedoch gleich nach seiner Rückkehr nach Berlin ver—
haftet. Das Bureaumaterial der „Bank“ bestand aus einem alten
Schreibtisch und zwei Schemeln, die geliehen waren; wirkliches
Figenthum der „Bank“ waren nur zwei Lampen und etwas
Briefpapier.
Am 2. März — dem Tage des Regierungsjubiläums des
daisers Alerander des I1I. — sollte die ehemalige Festungsstadt
A
hre Häuser, um sich die offizielle Illumination anzusehen, als plötz⸗
ich die Feuerglocke ertönte. Au allen vier Seiten der Stadt brannte
es. Mehr als fünfzig Häuser wurden zerstört.
F Eine Reliquie, Aus Martinique kommt die Nach—⸗
richt, daß man den Anker jenes Schiffes aufgefunden habe, auf
velchem Christoph Columbus seine dritie Reise in die Neue Welt
semacht. Man weiß, daß Columbus' kleine Flotte 1498 am
Südwestende der Dreieinigkeits-Insel vor Anker ging und in Folge
iner hohen Fluth und des Austretens eines in den Golf von
Paria sich ergießenden Flufses Gefahr lief. Aber es entstand kein
inderer Schaden, als daß der Anker des Admiralschiffes verloren
jing. Diesen Anker nun hat ein Herr Agostinos bei Gelegenheit
von Umgrabungen in seinem Garten von Puntas-Arenas gefunden.
Der Anker wiegt 1100 Pfunde und trägt das Datum 1497.
Mancher Freund und Besitzer von KRanarienvögeln
veiß oft nicht, was dem Voglein fehlt, wenn es betrübt und trau⸗
ig im Käfig sitzt. In der Regel rührt dieses Hinbrüten von den
og. Milben her. Ein einfaches und probates Mittel gegen die⸗
elben sei hiermit zur Anwendung empfohlen. Man decke des
Abends ein doppeltgelegtes weißes Tuch über den Käfig; des
Morgens wenn das Tuch entfernt, wird dasselbe mit ganz kleinen
othen Thierchen bedeckt sein, welche man mit dem Tuche in ein
hefäß mit heißem Wasser thut. Man wiederhole das Verfahren
inige Tage nach einander, und man wird finden, daß der Vogel
wieder seine frühere Lebenslust erhält.
Fur die Redaction verantwortlich : F. X. Deme .
Gratis.
22Das Neueste in der
Gratis.
RPhotographie
empfiehlt B. Ollig,
photoar. Atelier.
Jauͥ
Ein
hohes Alter
können selbst schwächliche Perso⸗
nen erlangen.
— ⏑
Mmemand versäume deshalb—
id sosort das neu erschienene
Tuch amuschafssen, welches die
am daufigsien auftresenden Krank⸗
— B —
Achswãchhe Magen leiden,
Nerven leiden, Leberbe⸗
schwerden, Blutarmuth,
Hamorrhoiden, Band⸗
wurm u. s. w. genau beicreibt
und dagegen die wirksamften
Jausmitiel angiebt. Dies Bur
aratis zu haben in Se
Ingbert bei Herrn
Friedrich.
— Auf Srund der thatsachlich er⸗
zielten Heilerfolge kann das bereits in
110. Aufl erschienene relguunstririe Buch:
„bhr. Uiry's Naturheilmethode“,
Preia 1 Mark,) alen Aranken auf's
Warmfte zur Anschaffung empfohlen
werden. In diesem 344 Seiten siarken
Berke findet ein Jeder, gleichviel an
welcher Krankheit leidend, daußsendfach
bewaͤhrte, leicht befolgende Rath⸗
vSlage, die, wie sabllose Tautschreiüben
deweisen, oft selbsi Schwertracaken
noch Hilfe — Heiluns drachten .E
Ridier a Verlags-Anssan, Leip ⸗/·
iig, sendet auf Vunsh —
inen 106 Seit stark *7
Audzug vor
X
—
Zu haben in allen Buchhandl.
31
5
—
Franfurt a. M.
Aeltestes Annoncen⸗ Bureau
Faagentein
—
Vogler
Täglich Erpedition an all—
— Zeitungen —
10 Liebfirauenstraße 10
Druck uͤnd Verlag von F. X. Demes in St. Ingbert.