Sl. Ingberler Anzeiger.
Der St. Ingberter Anzeiger und das (2 mal wöchentlich? mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt, (Sonntags mit illustrirter Bei⸗
lage) erscheint wochentlich viermal: Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag. Der Abonnementépreis betragt vierieljahrlich
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M 7q44.
Sonntasg den 9.
1880.
Deutsches Neich.
Muünchen. Der Minister des Inneren hat an die Re—
gierungspräsidien eine Entschließung erlassen, wonach bei den
Sammlungen für die Wittelsbacher Landesstiftung der Charakter
der unbedingten Freiwilligkeit der Beiträge sorgfältigst gewahrt
werden muß. (Allg. Ztg.)
Da keine Aussicht besteht, daß der Entwurf des Wehrsteu—
ergesetzes vom Reichstage noch während der dermaligen Ver—
ammlung erledigt werden könnte, so wird auch die Berathung
desselben im Bundesrathe bis auf Weiteres ausgesetzt bleiben.
Die „Nat.«Ztg.“ schreibt: „Die Versuche zur Rekonstituir—
ung der Samoa⸗Aktiengesellschaft sind keineswegs aufgegeben, dau—
ern vielmehr fort; nach Maßgabe der dafür sich interessirenden
Faktoren ist die Wahrscheinlichkeit eines Gelingens eine sehr be—
achtenswerthe.
Hamburg, 5. Mai. Der Protest hiesiger Einwohner
gegen den Zollanschluß St. Pauli's ist heute an den Bundesrath
abgegangen. Derselbe zählt 57,867 Unterschriften. (Fr. Z.)
Ausland.
Die Gefahr eines Krieges zwischen Kußland und China
ist jetzt sehr bedeutend. China fordert die Rückgabe eines schon
vor längerer Zeit von Rußland in Besitz genommenen Gebietes und
droht dasselbe im Weigerungsfalle militärisch zu besetzen.
ch denn auch gleich nach der Einwanderung schön mit ihren paar englischen
Wörtern. Das yen („ja“) und das well (, wohl, rechi“) sind die ersten.
Dann hat er wohl auch seine taxes paid, d. i. Steuern gezahlt,“ sagt auch
wohl schon zu seinem Mädchen: J leit di (engl. likxe, lieben) u. dgl. bleibt
aber im Ganzen der gemüthliche Deutsche in Sitt und Wort. Diese An⸗
änge der englisch-⸗amerikanischen Sprache, hineingeflochten in die verschi edensten
eutschen Dialekte, uno dies ganze Sonntagswirthschaftstreiben dieser ansäßigen
Deutschen bietet dem Zuschauer eine eigenthümlich interessante Unterhaltung.
(Schluß des J. Theiles.)
Der Stadi Zweibrücken ist ein schönes Geschenk ge—
macht worden. Herr Hilgard in Newyork, ein geborener Zwei⸗—
brücker, hat sich erboten, sämmtliche Kosten für zwei Arbeiter⸗
Musterwohnhäuser zu tragen, welche noch in diesem Jahre fertig
gestellt werden sollen. Derselbe sandte bereits 4500 M. zu diesem
wecke an Herrn Bürgermeister Mörker. Die Pläne und gewisse
Finrichtungsbestandtheile werden nächstens aus Amerika nachfolgen.
FPirmasens. Wiederholt sind hier in letzter Zeit falsche
20⸗Pfg.⸗Stücke mit der Jahreszahl 1875 und dem Münzzeichen
A im Verkehr beobachtet worden. (P. A.)
Aus dem Unterstützzungsfonds für katholische Kultusbauien
wurden pro 1880 n. A. folgende Gemeinden mit nachstehenden
Beträgen bedacht: Mittelberbach 5300 Mk., Breitenbach 200 Mk.,
Zusel 200 Mt., Ramstein 200 Mk., Obermohr 200 Mtk., Hor⸗
bach 200 Mk.
FGermersheim, 58. Mai. Ein Feuerwerker⸗-Sergeant
der hiesigen Garnison hat sich gestern erschossen. Als Moltiv für
diese That wird angegeben, daß der Unteroffizier wegen Mißhand—
ung von Untergebenen, welchen Vergehens derselbe sich schon früher
schuldig gemacht, Bestrafung zu erwarten hatte.
F In der Nacht vom 3. auf den 4. Mai versuchten zwei in
der Frankenthaler Gefangenenanstalt inhaftirte Untersuchungsge?
fangene, einer Namens Hublitzer, wegen Diebstahls in Untersuchung;
und der wegen versuchten Gattenmords beschuldigte Taglöhner
Reichert von Speyer auszubrechen. Dieselben hatten bereits ein
Loch in die Wand ihrer Zelle gebohrt, wurden aber an der Vollen⸗
dung des Befreiungswerkes durch die Wachsamkeit des Gefängniß—
aufsehers gehindert, der die Beiden in Ketten legte. (Irkthl. Zig.)
f Berlin, 5. Mai. Der König von Siam, welcher Mitte
Juni hier eintreffen wollte, ließ die Nachricht hierher gelangen, daß
er wegen Krankheit genöthigt sei, die Reise vorläufig aufzuschieben,.
Am 1. Juni wird in Berlin ein großes Göthe⸗Denkmal
enthüllt werden.
fF Aus Linz vom 3. d. berichtet man der N. Fr. Pr.:
Hestern ist in der Freistadt beim Menagekochen in der Caserne
Feuer ausgebrochen. Die Caserne ist nebst 36 Häusern abgebrannt.
F Grabschrift. Man liest oft auf Gräbern: „Der
Tod nur vermochte uns zu trennen.“ Auf einem Kirchhofe der
Bannmeile von Paris hat nun „Figaro“ folgende Grabschrift
entdeckt: „Hier ruhen Mme. J. Leblanc und M. Paul Lenoir,
hr Schwiegersohn. Der Tod allein konnte sie vereinigen.“
mn
Vermischtes.
St. In abert, (Auszug aus Dr. Waltemath's Vortrag:
Leben und Wirken der Deutschen in Nordamerika.)
Die Stadt New⸗Nork ist in ihrem untern füdlichen Theile nach alter, un⸗
regelmäßiger Art gebaut. Weiter einwärts ändert sich das wilde, amerikanische
Syftem' und man trifft auf prächtige Standbauten, wie fie etwa Karlsruhe
darbietet. Sudostwärts wird die Stadt auf eine Länge von 3 engl. Meilen
»on einer über 25 Meter breiten Straße durchschnitten, dem sogenannten
Broadway (Breitenwegh. Rach Nordosten andert er die Richtung Hier if
der Haupisitz deutscher Kaufleute, deutscher Geschäfte, deutscher Vergnügungen.
dier befindet sich eine großartige Anlage, ein Garten mit weitschichtigen Ver⸗
ammlungslokalen, mit Laub⸗ uͤnd Baumgängen, deutschem Theater, deutschen
Wein⸗ und Bierkellern. Hier war es, am 8. September 1870, als der Blitz
die Nachricht von der Schlacht bei Sedan brachte, wo Deutsche sich zu Tau⸗
enden zusammenfanden um dieses große Ereigniß zu feiern, als an jenem
Abend in den verschiedensten Raumen dieses Saales Redner auftraten, deren
jeder, soweit der Klang seiner Stimme hallte, die Bedeutung dieses Wahl⸗
nages hochpries! — — — — — —
Von dieser Strecke an durchschneiden sich winkelig 226 Straßen, von
Süden nach Norden durchschnitten von einer andern Reihe, die kreuzweise jene
purchzieht und 226 Abtheilungen schafft. Weiter nach Norden ist eine groß⸗
artige Anstalt fur Bewässerung und Versorgung der Stadt mit Trinkwasser.
Das Wasser wird beigeführt aus dem Inneren des Staates New⸗NYork und
ourch Kanäle geleitet, welche auch das Wasser für den neu angelegten Riesen⸗
ark liefern, der gegenwärtig sich bereils aufs trefflichste entwidell hat. In
iesem Vark find als Zeichen der Bedeutung der Deutschen zwei Denkmäler
aufgefstellt, die einen Beweis für die Werthschätzung des Deutschthums liefern.
Sin Denkmal ist dasjenige von Friedrich Schiller, bekanntlich der Nime, um
hessen Aegide wir uns zusammensanden, als die politischen Zustände Deutsch⸗
iands noch sehr im Argen lagen. Damals, als die Teutjchen einen eigent⸗
ichen nationalen Zusammenhang noch nicht besaßen, da war Schiller ein
Ersatz für diesen Mangel — und das haben die ausgewanderten Deutschen
wohl begriffen, und sie mit ihren neuen Landsleuten haben deshalb dem
Baterlandsdichter ein Tenkmal gestiftet und New⸗Pork hat es aufgestellt.
JAuch ein anderer großer Deutscher wird hier durch ein Denkmal gefeiert, und
das ist Alexander von Humboldt; Man'sieht mi gerechtfertigtem Stolz auch
auf dieses erhabene Antlitz. Stolz können wir nämlich sein auf diese beiden
Hderoen des Wissens, stolz aber auch auf diesen Beweis der bewaährten Auf⸗
cichtigkeit, mit der die Amerikaner jene Beiden hochschäßen .......
Wenn man nun, meine Herren, das deutjchamerilanische Leben hier
ennen lernen will, so muß man einen Sonntag wählen, um einen Eindruck
u empfangen, der in Deutschland nicht allen Stnden gegönnt ift. — — —
—A——— Gelegenheit, die verschiedenen Dialekte seines
Heimathlandes lennen zu lernen. Nirgends kann man dies besser denn in
dew⸗ York, bekanntlich der drittgröß:en Stadt der Erde, der größten, Deutschen
Stadt“ möchte man fast sagen wenn man die ganz in der Rähe liegenden
Städte, die ebenso deutsches Wesen bergen — wie Brooklin. Harlem, Jersey⸗
rity, Hobolen und das ganz deutsche New⸗Ark — darurechnen wollte. Rings
uim N⸗YJ. finden Sie weit Uber zwei Millionen Menschen in lurzem Umfang
deis minenwohnen, und dort eben können Sie vielfach vom, Deutschen Sonn⸗
na? reden hören. Es ist eine Liebhaberei unserer Landsle ate, fremde Spra⸗
hen zu erlernen. Ties ist auch in der belkannten Posse ausgesprochen in
em Liedlein:
Rur dNe Nedaction veramwortlic
P. Demetz, Hemdenfabrik,
Landan i.Pfalz.
Spejialität: herru-hemden nach Maaß
nach deutschen, französischen und amerika—
nischen Zuschneide⸗Systemen.
1/3 Dutzd. mit glattem feinem leinen
Einsatz M 26.-
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Einsätze und Qualität des Stoffes.
Bei Bestellungen ist Angabe der Hals⸗- und Brust⸗
Weite, sowie Hemd⸗ und Aermellaͤnge als Maaß
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Für guten Stoff, solide Arbeit und
au Sitz leiste ich Jeche Ga-
rantie; nach erfolgter Bestellung sende
ich ein Hemd zur Auprobe ein, und kon⸗
nen sich dann meine verehrten Abnehmer
oon meiner Leisstungefühiglkeit über⸗
teugen
.So ein bischen Frimnzösisch das macht sich
wunderschön, très aimable. unsew.
— und die jungen Leute im großen Gatten in R.Y. wie anderswo machen