Saarlouis ein Mann verhaftet worden, welcher im Verdachte
steht, das Halberger Schloß vorsätzlich in Brand gesteckt
zu haben. Der Verhaftete ist dem Untersuchungsgericht in Saar—
brücken bereits zugeführt worden.
* Die Kanalisirung des Mains vou Frankfurt bis zum
Rhein ist von der preußischen Regierung in Aussicht ge—
nommen. Die Kosten sind auf 412 Million Mark veranschlagt.
Der Gesammtertrag der letzten Tabakernte beläuft sich in
der Gemeinde Eppstein auf 513 Centner, wofür 20,000 M. er⸗
lösst wurden. — Für Zwiebeln werden heute 10 M. per Ctr. gezahlt.
F Aus Württemberg wird unterm 10. Januar berichtet:
Vorgestern wurde in Spiegelberg, bei Backnang, ein 70jä hriger
gebrechlicher Greis erschlagen in seinem Bett gefunden. Am selben
Tag wurde als der That dringend verdächtig der Schwiegersohn,
und am darauffolgenden die eigene Tochter des Getödteten in Haft
Den Das wäre nun in unserem kleinen Land binnen wenigen
ochen die fünfte in einer Reihe von Blutthaten, denen im Ganzen
neun Menschenleben zum Opfer fielen, ungerechnet die beiden stinder
des Waibel in Stuttgart, die heute noch mit dem Tode ringen,
und wenn sie je mit dem Leben davon kommen, voraussichtlich
einem dauernden und schweren Siechthum verfallen. Vier von
diesen fünf Verbrechen sind begangen an den nächsten Verwandten,
bezw. an Wohlthätern, und das fünfte an einem wehrlosen Weib,
das seine Ehre gegen einen rohen Wüstling vertheidigte. Man
wird weit zurückgehen müssen, um eine ähnliche Periode von Ver—⸗
bhrechen in der Geschichte unseres Landes zu finden.
In Rußland beainnt der Nihilismus, respektive So—
zialismus sich zu verwirklichen. Aus dem Bezirk Perejaslaw, im
Bouvernement Poltawa, wird der Russischen Korrespondenz zufolge
dem offiziellen „Kijewlianin“ vom 4. d. geschrieben, daß die
Bauern der dortigen Dörfer Iwanowka, Senkowka und Morosowka
Ale zu den Gemeinden und den Gutsbesitzern derselben gehörenden
Grund- und Ackerstücke, Wiesen, Wälder und so weiter in ganz
zleiche Theile zertheilt und diese dann an sämmtliche Insassen der
jenannten drei Dörfer ganz gleichmäßig vertheilt haben. Alle Pro—⸗
beste, Drohungen, Strafen u. dgl. von Seiten der Gutsbesitzer und
Behörden halfen nichts, die Bauern blieben bei den von denselben
hereits gefaßten und von deren Richtern amtlich bestätigten Be—
chlüssen und führten den vollständigsten Kommunismus in —R
auf die un beweglichen Güter ein. Diesem Beispiele wollen nun
die Dörfer Liubarzy, Potoki und viele andere im Goubernement
Poltawa folgen. In Anbetracht dessen befindet sich die russische
Regierung in der unangenehmsten Situation. Die Bauern der
»bbezeichneten Dörfer erklürten, „eher unter den Kugeln der Sol—
daten sterben, als den Grund den Gutsbesitzern wieder herausgeben
zu wollen“.
F Der Niagarafall in Amerika ist jetzt zum ersten Mal in
den Dienst der Industrie gepreßt worden, ind zwar durch Anlage
einer großen Mahlmühle. Wahrscheinlicherweise wird dies der Kein
jein, um den sich nach und nach ein großer neuer Mahlmühlen
district, wenn nicht auch andere Industrieen, formiren werden.
— — —
Fiülr die Redaction verantwortlich: F. X. Demeß.
— — — — —s
Aufforderung.
Militär-Ersatzgeschäft für das Jahr 1880 betr.
Alle im hiesigen Bürgermeistereibezirke befindlichen Militär⸗
pflichtigen, welche in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember
1860 geboren sind, sowie die Militärpflichtigen früherer Alters—
llassen, über deren Dienstpflicht noch nicht bestimmt entschieden ist,
werden hiermit aufgefordert, sich zur Stammrolle in der hiefür
festgesetzten Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar 1880 auf dem
hiesigen Bürgermeisteramtslokale entweder persönlich anzumelden
oder im Falle der Abwesenheit durch die Eltern oder Vormunder ⁊c.
sich anmelden zu lassen, wobei bemerkt wird, daß don aus—
wärts geborenen Militärpflichtigen der diesjährigen Alters⸗
klasse der Geburtsschein und von Militärpflichtigen früherer
Altersklassen der Loosungsschein bei der Meldung abgegeben wer
den muß.
Die zum einj.-«freiw. Dienste berechtigten Militärpflichtigen
der Altersklasse 1860 haben bei der Ersatz-Kommission ihres Ge⸗
stellungsortes schriftlich oder mündlich unter Vorzeigung ihres Be⸗
rechtigungsscheines ihre Zurückstellung von der Aushebung zu be⸗
antragen, welche ihnen alsdann bis zum 1. Oktober des 4. Mili—
tärpflichtjahres bewilligt wird, durch welche Zurückstellung jedoch
der etwa beabsichtigte frühere Dienstantritt nicht ausgeschlossen ist.
Diejenigen aus der Altersklasse 1860, welche zum einj.⸗freiw.
Dienste zugelassen werden wollen und sich noch nicht im Besie
eines Berechtigungsscheines befinden, haben sich längstens bis
zum 1. Februar bei der k. Prüfungs-Commission anzumelden.
Refervisten, Landwehrmänner und Ersattreser⸗
visten 1. Kl., welche wegen häuslicher oder bürgerlicher Ver—
hältnisse für den Fall einer Mobilmachung und etwa nothwendiz
werdenden außerordentlichen Verstärkung des Heeres hinter den
letzten Jahrgang der Reserve und Landwehr zurückgestellt sein
wollen, haben ihre Gesuche bei Vermeidung der Nichtberüchsichtigung
in dem obenangeführten Meldetermine hierorts einzureichen.
St. Inabert, den 13. Januar 1880.
Das Bürgermeisteramt:
Custer.
Holzversteigerung
aus Staatswaldungen des
kgl. Forstreviers St. Ingbert.
Spielwerke
4-200 Stücke spielend; mit
oder ohne Expreffion, Mando—
line, Trommel, Glocken, Castag ⸗
netten, Himmelsstimmen, Har⸗
fenjpiel ꝛc.
——AA
Spieldosen
2 bis 16 Stücke spielend; fer⸗
ner Neceffaires, Cigarrenstaͤnder,
Schweizerhäuschen, Photogra
phiealbums, Schrei bzeuge, Hand⸗
schuhkasten, Briefbeschwerer, Blu⸗
menvasen, Cigarren⸗Etuis, Ta⸗
balsdosen, Arbeitstische, Flaschen,
Biergläser, Portemonaies Stuͤhle
rc., alles mit Musik. Stes das
Neueste und Vorzüglichste em⸗
vfiehlt
J. H. Heller, Bern.
Nir direlter Bezug
garantirt Aechtheit; fremdes Fa⸗
brikat ist jedes Werk, das nicht
meinen Ramen trägt. Fabrik
m eigenen Hause.
—XRC
2quo] uꝛiusnacq; anug bunj
⸗noqaogz ant ↄVupast siv juac
s1q aꝛquiↄaoꝛq; uioa uoꝝa⸗ↄaijd ↄ
uog uaoaugz urq azun üodmn
æuioj äα OοοoG uoa adbalↄg
uit 2110865 usuohp aꝛq 00l
Montag, den 26. Januar
1880, Vormittags 10 Uhr im
Saale des Herrn Oberhauser
zu St. Ingbert.
Schlag: Rehthal, Pracht u. Platte.
12 eichen Stämme 3.—5. Cl.;
277 buchen 2.u. 3. Cl.;
3 ahorn und aspen Stämme
2. Cl.;
44 eichen und ahorn Wagner⸗
stangen 1. u. 2. ECl.:
19 Ster buchen Misselholz
2. Cl.;
6 Ster eichen Zaunprügel
418, buchen Scheitholz J.
u. 2. Cl.;
9 „eichen Scheitholz kerg.;
207 , buchen Astprügel;
2211, „Krappen;
36 Klotzholz.
St. Ingbert, 14. Jan. 1880.
Fuchs,
k. Moen?ornermeser.
Der untere Stock meines
Hauses mit 3 Zimmer und eine
Küche ist bis 1. April bezieh—
bar, zu vermiethen.
Auch sind daselbst 4 Centner
Heu und 16 Centner Ohmet
sowie ein Handwägelchen
zu verkaufen.
Frau Wwe. Schwarz,
Kobronstraße.
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werden. In diesem 244 Seiten siarken
Werke sindet ein Jeder, alcichviel an
welcoer Krankheit leidend. tauscudfach
leiährte, leicht zu besfolgeude Rato—
—age. die, wie zabllose Dankichreiben
eisen. oft selbst Schhwertranten
Silfe — Heilung brachten
er s Verlaus · Ann⸗t
fendet ar⸗ —
Unwiderruflich am 30. Januar 1880
Ziehnug der
Keichenhaller Kirchenbau Cotterie.
Haupttreffer:
M. 60,000, M. 23,000, M. 10,000 Se.
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Truck und Verlag von F. X. Demesß in St. Ingbert.
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