Heidelberg einen Vortrag gehalten, der die au's Wunderbare gren⸗
zenden Erfolge der neueren Chirurgie in ein helles Licht setzte
In Folge det neueren Wundbehandlungsmethode ist man nämlich
in Sitande, die schwersten Bauchwunden unter Umständen ohne
die bedeutende Gefahr, welche mit Bauchoperationen früher ver—
knübft war, vorzunehmen. Wahrend früher mit Geschwülsten im
limetleib behaftete, z. B. an Darm⸗ oder Magenkrebs leidende
Personen dem unvermeidlichen Tode verfallen waren, ist man
jetzt im Stande, aus dem Darme die kranken Stellen auszuschnei—
den, die abgeschnittenen Därme wieder durch geeignete Nähte zu—
sammenzufügen, so daß sie wieder zusammenheilen und dadurch die
Verdauungsfunktionen zu verrichten in den Stand gesetzt sind.
Sogar Magenkrebs kann unter Umständen auf diese Weise zur
Heilung kommen, indem man einen Bauchschnitt in der Gegend
des Magens macht, den Magen hervorzieht, ihn untersucht, die
krankhaften Partien ausschneidet, die Wunde zusammennäht und
in gieicher Weise, wie bei der sogenannten Darmresektion, die
Bauchmunde schließt und nach der Lister'schen antiseptischen d. h.
jede Fäulniß der Wunde ausschließenden Methode zur Heilung
bbringt. Wir empfehlen diese Angaben den Feinden der Vivisektion
zum Nachdenken; ob diese kühnen Heilungen wohl unternommen
vürden, wenn man nicht zuvor an Thieren die Möglichkeit ihres
Gelingens konstatirt?
FDarmstadt. Heinrich v. Gagern, seiner Zeit Prä⸗
sident des Frankfurter Parlaments, ist am Samstag Abend hier
gestorben. (Er war am 20. August 1799 geboren).
— Zwei solide, ordentliche junge Leute von Lauter bach
(Hessen) waren beide in ein und dasselbe junge Mädchen verliebt.
Beide geriethen nun dieser Tage eifersüchtig an einander und der
eine erstach jeinen Gegner auf offener Straße.
fFNürnberg. Duxch Regimentsbefehl vom 15. dss. Ms.
wurde den Soldaten des hier liegenden 14. Infanterie⸗Regiments
der Besuch von 60 Wirthschaften unserer Stadt und Umgebung
untersagt. Die Controle der verbotenen Wirthschaften wurde den
einzelnen Bataillonen übertragen.
Auf dexr Amberger Psingstdult producirte sich auch ein
Zulukaffer. Die Polizei, welche an die Aechtheit desselben nicht
glauben wollte, unterzog ihn einer gründlichen Wäsche und hatte
schließlich die Freude, den Wilden sich als einen stedbrieflich ver—
folgten Vagabunden aus Oberfranken entpuppen zu sehen.
Waͤhrend des Feldzuges im Jahre 1870 gab der Soldat
M. Schlosser von Amberg seinem Unteroffizier eine Ohrfeige und
wurde deshalb zum Tode und später zu 20jährigem Gefüngniß
verurtheilt. Der Rest der Strafzeit (11 Jahre) ist ihm nun von
Se. Mai. dem König geschenkt worden.
Bekanntmachung.
Die Kapitalrenten⸗ und Ein⸗
kommensteuerlisten liegen vom
27. d. Mis. an während 14
Tagen beim k. Rentamte Blies⸗
fkastel zur Einsicht offen und
beginnt der 830tägige Reclama⸗
ionstermin an diesem Tage.
St. Ingbert, 26. Mai 1880.
Das Bürgermeisteramt:
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Norzeu.
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versäume deshalb⸗
sofort das eu erschienene
anmgzuschaffen, welches die
N dufigsien auftretenden Krc n?
seisen, wie: Abmegerung,
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Iwache Magenleiden,
Rervenieiden, Leberbe—
shwerden, Rlutarmuth,
Haͤmorrhoiden, Band⸗
wurm u. s. w. genau beichreibt
und dagegen die wirljamsten
usmiftel' angiebt. Dies Bud
rns zu haben in.St
vert bei Herrn
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Perso⸗
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Zienuny 2I. Aug.- 4 880
Gewinne,
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4— Zu der ersten Passionsvorstellung in Oberammergau
am Pfingstmontag hatte die Londoner FTimes“ einen eigenen Be⸗
iichterstatier geschickt; denelbe sandte seinen aus 6000 Worten be⸗
tehenden Bericht über die Vorstellung telegraphisch nach London
ind bezahlte dafür 1800 M.
rAus Stuttgart, 21. Mai telegraphirt man dem
Berl. Börs. Curier“: Im königlichen Geheim⸗Kabinet wurde ju
jer verflossenen Nacht ein überaus frecher Einbruch verübt. Bis
etzt ist ermittelt, daß an Werthsachen zahlreiche und werthvolle
Orden gestohlen sind.
Am zweiten Pfingstfeiertag gerieth auf den Bodensee
das Dampfschiff „Schaffhausen“ auf seiner Fahrt von Romans-
jorn nach Lindau, eine halbe Stunde von Lindau ent⸗
ernt, in Brand. Das Schiff führte ungefähr 130 Rei—
ende, darunter viele Frauen und Kinder. Das Feuer
chlug bereits aus den Luken zum Verdeck herauf. Der Geistes⸗
egenwart des Capitäns, der seine Kaltblütigkeit in dieser bedroh—
ichen Lage bewahrte, und der besonnenen Ausdauer der Schiffs⸗
nannschaft war es zu danken, daß man des Feuers bald Herr
vurde. —
ꝓ In Berlin ist am 18. ds. eine fette Erbschaft (6
Mill. Mark) ausbezahlt worden aus dem Nachlaß eines s. Z. aus
Ddanzig nach England ausgewanderten Kaufmannes. Die 14
erbberechtigten (aus Danzig, Berlin und Königsberg) erhielten à
Pperson 420,000 Mk.
An die Herren Spitzbuben und Einbrecher Berlins
und Umgegend“ lautet ein Inserat in Nr. 58 der „Berliner Ge—⸗
richts⸗ Zeitung“ und fährt fort: „Wenn Ihr mir die am ersten
Feiertage beim Einbruche mitgenommene Uhr und Kette wieder⸗
hringt, sollt Ihr den vollen Werth der Säaͤchen von mir bezahlt
erhalten. Euere Namen werde ich verschweigen. Hans Peters,
Rummelsburg, Cafe Bellevue.“
4TDreizehn Personen, welche die Entgleisung eines Eisen⸗
hahnzuges in Andalusien (Spanien) veranlaßt hatten, sind vom
Triegsgericht zu Ciudad-Real zum Tode und dreizehn ihrer Com⸗
olicen zu 20-jühriger Zwangsarbeit verurtheilt worden.
In Barcelona (Spanien) ist eine Baumwoll⸗Spinnerel
ein Raub der Flammen geworden und zwar durch meuterische
Arbeiler, welche auch die Maschinen zerstörten. Die Anstifter
vurden verhaftet und alle Arbeitervereine in Catalonien von dem
Präfecten aufgelöst.
Fur die Redaction verantwortlich: F. X. Demes.
Todes-Anzeige.
Allen Frennden und Bekannten hiermit die Trauernachricht,
daß mein Onkel
Herr Carl Caur, Rentner in Neustadt
heude Morgen sanft verschieden ist.
SEt. Inabert, den 26. Mai 1880.
Hein rich Laur.
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Verdienst sebr lohnend. Fachkenntniss nicht erforderlich.
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