Quelle der Herr Bräutigam neu gekleidet und mit 600 Mark,
dem Reste des Vermoögens, versehen, damit er würdig auftreten
konne am Tage seiner Hochzeit, als welcher der letzte Samstag
bestimmt war. Pochenden Herzens harrte die Jungfrau des schmüch⸗
tigen Jünglings, doch wer nicht kam, war der treulose Türk. Er
hatte es vorgezogen, die Hochzeitsreise mit den 600 M. s0lo an⸗
zutreten. (Sp. Ztg.)
Die Gebrüder Sachs in Frankfurt, Bankgeschäft, sind
bekanntlich mit 800,000 M. fremden Geldes durchgebrannt. Eine
Anzahl Frankfurter Firmen hat nun neben der polizeilichen Ver—
folgung eine eigene eingeleitet, welche die andere nur fördern und
unierstͤtzen kann. Eine große Anzahl Photographieen des sauberen
Bruderpaares wurde in die Welt gesandt; dieselben stellen die
Gauner mit und ohne Bart dar.
pPfarrkirchen. Vor einigen Tagen probirten mehrere
straftmaier ihre Stärke im Heben eines vierthalb Centner schweren
Amboses. Auch ein Mezzger versuchte seine Kraft, zog sich aber
beim Heben eine innerliche Verletzung zu, in Folge derer er im
Krankenhause nach wenigen Tagen starb.
Bei Solnhosen erwischte ein unbeaufsichtigt gelassenes
Kind eine Schnapsflasche, die es bis auf den letzten Tropfen aus—
trank; vom Starrkrampf ergriffen, war es nach kurzer Zeit todt.
F Für Seine Maj. König Lud wig von Bayhern wird eine
Extravorstellung der Passionsspiele in Oberammergau ber—
anstaltet werden.
4 In neuerer Zeit haben fich mehrfach Ingenieur-Assistenten
um Bahnmeistersposten und absolvirte Polytechniker um Obercon⸗
ducteursstellen bei der kgl. Generaldirecton der bayerischen Ver—⸗
kehrsanstalten vormerken lassen.
pIn Würzburg ereignete sich bei der sog. Reuerer⸗
Prozession ein gräßlicher Ungl ücksfall. Die beiden 112resp. 13-
ahrigen Töchterchen des k. Landgerichtsrath L. befanden sich unter
den weißgekleideien, kerzentragenden Mädchen, als plötzich die
duftige Toilette der beiden Kinder auf bis jetzt noch unaufgeklärte
Weise Feuer fing. Die nur aus Damen bestehende Umgebung
var von dem Anblick derart verblüfft, daß es einiger Minuten be—
durfte bis man Anstalten machte, die Aermsten von den brennenden
Zleidern zu befreien. Die Brandwunden, mit denen der ganze
Körper der Mädchen bedeckt ist, sollen derart intensiv sein, daß
man an dem Aufkommen der jüngeren Schwester zweifelt, während
man die übrigens auch schwer verletzte ältere Schwester am Leben
zu erhalten hofft.
Aus Metz, 29. Mai wird der „Pf. Pr.“ geschrieben:
Hestern Abend wurde unterhalb der Kettenbrücke bei St. Julien
die Leiche eines Recruten der 11. Comp., 8 bayer. Inf.⸗-Reg.,
Ramens Daniel Schneider aus Wattweiler bei Zweibrücken, in der
Mosel aufgefunden. Derselbe wurde schon seit Montag Abend ver⸗
mißt und trug noch in einem Brustbeutel 70 M. bei sich, als er
aus dem Wasser gezogen wurde. Wie man hört, soll Liebeskum—
mer Veranlassung zu diesem Selbstmord gewesen sein.
Straßburg. Zwei Arbeiter fanden vor einigen Tagen
beim Spaziergang im Walde von Woippy ein Wolfslager mit
nicht weniger als 9 Jungen, die, äußerst wohl genährt, 8 bis 10
Tage alt sein mögen. Nach Angabe der Finder wurden sie bei
hrem Aushebungsgeschäft von den alten Wölfen überrascht, und,
nachbem sie sich der ganzen Brut bemächtigt hatten, bis in die
Nähe des Dorfes verfolgt.
F In Schwetzingen wird der diesjährige Spargelertrag
auf 2000 Ctr. mit einem Geldwerth von etwa 100,000 M. geschätzt.
. Der am Dienstag Mittag vvn Magdeburg über
Dschersleben nach dem Rhein abgegangene Schnellzug ist zwischen
Blumenberg und Hadmersleben auf freier Bahn aus unbekannter
Ursache enigleist. 2 Personen sind getödtet, 4 schwer, 30 leicht
derwundet.
—Frur die Redaction verammorisich: z. X. Deme ß.
—
Vertragsmäßige
Wiederversteigerung.
Montag, den 7. Juni 1880,
Nachmittag 8 Uhr zu Schnapp⸗
bach, bei Karl Viltor Graffion,
wird gegen August Deutsch,
Bäcker zu Altenwald, durch den
unterzeichneten kgl. Notar Sauer
in St. Ingbert, im Wege der
vertragsmäßigen Wiederverstei⸗
gerung, das nachhin beschriebene
Grundstück im Banne St. Ing⸗
bert, öffentlich zu Eigenthum
versteigert, nämlich:
Pl.⸗Nr. 4949, 36 2 46
qm Wiese in der Ruhbach
neben Karl Günther und
Friedrich Zöller.
St. Ingbert, 20. Mai 1880.
Sauer. k. Notär.
Versteigerungs⸗
Bekanntmachung.
Montag, 5. Juli 18830.
Nachmittags 3 Uhr,
zu St. Ingbert, in der
Wirthschaft don Philipp Em—
rich, werden durch Franz Sauer,
kgl. Notär, im Amtssitze zu St.
Ingbert, als gerichtlich ernannten
Versteigerungsbeamten, im Wege
der Zwangsveräußerung, auf Be⸗
treiben der Kinder und Erben
des in St. Ingbert verlebten
düttenbeamten Gustav Zix, als:
Wdes Karl Zirx, Sohn erster
Ehe, vertreten durch Richard
Simon, Kaufmann in Koln,
als Hauptvormund;
der Kinder zweiter Ehe, als:
L. Emilie; 2. Pauline; 3.
Gustav Robert; 4. Emil
Oskar Zirx, vertreten durch
Louis Kautz, Kaufmann in
St. Johann, als Haupt⸗
vormund gegen Pbilipp
1
Wentzel, Wirth und dessen
in Gütern getrennte Ehe—
frau Louise Feld in St.
Ingbert wohnhaft, die nach⸗
stehend beschriebenen Liegen⸗
schaften in der Steuerge⸗
neinde St. Ingbert, nämlich:
Plun. 1182, 4 a. 3 qm.
Harten in den Stauch⸗
zärten;
Pln. 7334, 1 a. Wohn⸗
haus und Hofraum und
Pln. 733b, 1 a. 39 qm.
Garten im Josephsthal oder
in den Stauchgärten, öffent⸗
lich zu Eigenthum ver—
teigert.
Die Liegenschaften werden
einzeln versteigert.
Die nähere Beschreibung der
Versteigerungsgegenstände, sowie
die Versteigerungsbedingungen
können bei dem Versteigerungs⸗
hbeamten eingesehen werden.
St. Ingbert, 1. Juni 1880
Sauer, k. Notär.
Junglingsverein.
Zonntag, 6. Juni, Nach⸗
mittags 4 Uhr
General⸗Versammlung
im Vereinslocal bei
Wirth Jung im Eck.
Tagesordnung:
1) Vorlage der vom kgl. Be⸗
zirksamte genehmigten Sta⸗
tuten.
)) Aufnahme neuer Mitglieder.
3Besprechung über verschie⸗
dene sonstige Vereinsange⸗
legenheiten.
Zahlreiches Erscheinen der
Mitglieder erwünscht
Der Vorstand.
Anzoigo.
Während meiner Abwesenheit
von hier wird Herr Knappschafts⸗
Arzt Dr. Dères meine Praris
persehen.
St. Ingbert, 2. Juni 1880.
De. Ehrhardt,
prakt. Arzt.
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