Entwickelung zurückgeblieben ist. Der Arzt der Familie hat die
horvorragendsten medicinischen Autoritäten des Landes benachrichtigt,
und viele derselben haben schon den merkwürdigen Patienten unter⸗
sucht. In der Geschichte der Medicin sollen nur drei Fälle von
Verwandlung der Hautfarbe bekannt sein; zwei sollen in Deutschland
nd einer in Franireich vorgekommen sein. Der Vater des Kindes
ist ein Irlünder, die Mutter eine Engländerin. Ein älteres Kind
der Familie erfreut sich schneeweißer Hautfarbe und kräftiger Ge—
sundheit.
4— Ein neues Kalifornien scheint nach einer aus Schenkursk
(Gouvernement Archangelsk) eingelaufenen Korrespondenz neuerdings
auf eine ziemlich abenteuerliche Weise entdeckt worden zu sein.
Ein Arbeiter aus einem Uralischen Hüttenwerke, welcher sich mit
der Jagd beschäftigte, fand eines Tages in einem von ihm erlegten
Vogel ein Stück Gold, was ihn zu Rachforschuugen in dem Sande
eines nahegelegenen Flüßchens veranlaßte. Seine Bemühungen
hatten Erfolg, er fand allmälig gegen fünf Pfund des kostbaren
Hetalls, welches er an die in jene Gegend verbannten Juden ver.
kaufte. Später theilte er die Entdeckung seinem Oheim, einem
nicht unvermögenden Manne, mit, und dieser beschloß, die regel⸗
mäßige Ausbeutung des Flußsandes zu unternehmen, nachdem ein
mit ganz primitiven Apparaten angestellter Versuch aus 15 Pud
Sand 8Soloinik Gold ergeben hatte, (( Pud — 40 Pfund 2
32 Loth, 1 Loth — 3 Solotnik). Die Arbeiten nahmen bald
bedeutendere Ausbehnung an und gegenwärtig ist der Betrieb ein
lebhafter und schon ziemlich geregelter geworden.
F Von den vier reichsien Menschen, die jetzt leben, ist der
reichste Herr Mackei, ein Irländer, von Geburt. Vor 309
Jahren besaß er keinen Heller, vor 16 Jahren machte er Bankerott,
heute besitzt er die ergiebigsten Silbergruben der Erde, die ihm ein
jährliches Cinkommen von 234 Mill. L. Sterling (55 Mill. Mark)
bwerfen. Ihm zunächst steht das Haupt des Hauses Rothschild
mit einem Jahreseinkommen von 2 Mill. L. Dann kommt Sena⸗
lor Jones von Nevada mit jährlich einer Mill. L. und als vierter
in der Reihe, der Herzog von Westmiust er, der auf eine arm—
selige Rente von 800. 000 L. (nur 16 Mill. Mk. jährlich) angewiesen ist.
Stadtrathssitzunge
Montag den 7. Juni 1880
Nachmittags um 4 Uhr.
Tagesordnung:
Die Errichtung einer Ge—
meinde⸗Einnehmerei in St.
Ingbert.
Schulwesen.
Wirthschaftsconcessionen.
Die Herstellung eines Kirch⸗
hofes in Schnappbach.
Si. Ingbert, 5. Juni 1880.
Das Bürgermeisteramt:
Custer.
Ein Kleestück
Für Bildhauer!
Für den hiesigen Kirchhof soll
in neues Kreuz angeschafft
werden. — Der betreffende Plan
st während 14 Tagen hierorts
einzusehen, und Submissionen
ind bis 20. l. M. inclusive
inzureichen.
Bliescastel, 1. Juni 1880.
Das Bürgermeisteramt:
Mayer.
Fortlaufende Nummern. Keine
Serien.
Nur Geldgewinnste.
AF Um allen Mißverständ⸗
nissen vorzubeugen und um jedem
Loose unwiderlegbare gleiche
Thance zu verleihen, werden bei
der Ziehung die sämmtlichen
100,000 Nummern in ein Rad
ind die 5000 Gewinne in ein
weites gelegt.
hat zu verpachten
L. Vogelsang.
digarrentãschehen
mit Firmadruck
fertigt die
Buchdruckerei
F. X. Demetz.
Kaiserslauterer
Geldlotterie
ur Fertigstellung des pfaälzischer
Gewerbemuseums.
—WWd
Ziehung am 26. Octobor
1880.
ʒauptgewinne von 30,00 0
12,000, 5000 ꝛc. in Baar.
IuF20 Loose ein Baar
gewinn.
Bestellungen sind zu richten an
die General⸗Agentur
Julius Goldschmit
in Ludwigshafen am Rhein
Loose sind ferner zu haben
bei Franz Woll in St
Inabert.
Dentsches
Familienblatt.
Vierteljährlich Mark 1.60. —
In Heften zu 59 Pf.
Reuer Roman von G. Lenneck.
Man bestellt jederzeit in allen Buch⸗
handlungen und Postämtern.
Ein braves
Dienstmadchen
gesucht.
Wo, sagt die Exped. d. Bl.
Gemeinnütziges.
Gründliche Reinigung der Weinfässer. W. v.
W. giebt hierüber in „Der fteirische Landbote“ folgende Vorschrift:
In das vollständig geleerte, Faß (auch ganz neue, noch nicht ge⸗
rauchte sind derart zu behandeln) werden vor dem Füllen einige
Maß ungelöschter, frischgebrannter Kalk geschüttet, worauf es, nach—
Fem etwas Wasser auf den letzteren gegossen wurde, unter Belassung
einer ganz kleinen Oeffnung, zugespundet wird. Bald darauf wird
iich unter ziemlicher Wärmeentwickelung ein starker Dampf bilden,
vorauf eine ziemliche Menge Wasser zugegossen und das wieder
est verspundete Faß tüchtig nach allen Seiten geschwenkt, dann,
nach Verlauf einiger Stunden, während welcher es noch ein⸗ oder
weimal hin⸗ und hergerollt werden kann, mit öfters erneuertem
Wasser so lange ausgespült wird, bis das Wasser ganz klar aus
demselben abfließt. Da der Dampf auch in die kleinsten Risse
ind Poren eindringt, durch den Kalk die Säure und in den neuen
Fässern der Gerbstoff gebunden, sämmtliche etwa vorhandene Pilze
ind Pilzsporen zerstört und durch das tüchtige Schwenken und
Ausspülen auch alle anderen Unreinigkeiten entfernt werden, kann
»er neu eingefüllte Wein, sofern er nicht bereits den Keim einer
Zrankheit enthält, in diesem so zubereiteten Fasse seiner weiteren
xkntwickelung und vollständigen Ablagerung mit vollster Beruhigung
iberlassen werden. Ja selbst ein bereits kränkelnder Wein kann in
inem solchen erfolgreicher behandelt und länger erhalten werden
als in einem ungereinigten Fasse.
Chinesischer Firniß. Derselbe wird in der Weise
hergestellt, daß man 3 Theile frischgeschlachtetes defibrinirtes Blut
nit 4 Theilen gelöschtem Kalk (Kalkhydrat) und eiwas Allaun
mengt. Der dünnflüssige Brei läßt sich sofort verwenden. Papp⸗
deckel, welcher damit überstrichen wird, soll so fest wie Holz werden.
Strohkörbe können mit Hilfe desselben wasser⸗ und öldicht gemacht
werden. — Polyt. Not. —
— — — — — — — —
Fur die Redaction veraniwortlich: F. X. Deme tß.
— ——
EArbeiter- GBildungs-Verein. 8
Musikalisch-theatralische
Unterhaltung.
Sonntag, 6. Juni, Abends 8 Uhr im Saale von Wirth
Schweizer (Göfchen).
General-⸗VPersanmlung.
Montag, 7. Juni, Abends 8 Uhr, bei Frau Wwe.
Voller (Josephsthal).
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Druck und Verlag von F. X. Demes in St. Ingbert.
Hiezun „Illustrirtes Sonntaasblatt“ Nr. 23.