Full text: St. Ingberter Anzeiger (1880)

Am Samstag Abend entgleiste beim Einfahren in die 
Station Rieschweiler die Lokomotive eines Personenzuges. 
Zum Glück war der Zug nur mehr schwach im Gang, so daß die 
Entgleisung, abgesehen von der Beschädigung der Lokomitive und 
des Bahnkoͤrpers, ohne weiteren Unfall ablief und Zugpersonal 
ind Passagiere mit dem bloßen Schrecken davonkamen. 
Der Skadtrath'von Pirmasens hat die Gehälter 
der dortigen Volksschullehrer neu regulirt, bezw. erhöht. Nach 
einem Beschlusse stellt sich das jährl. Anfangsgehalt nunmehr auf 
1400 M. (Efrüher 1200 M.), in Quinquennial⸗-Zulagen steigt 
dasselbe bis auf 700 M. (cEinen ganz ähnlichen Beschluß faßte 
dor einigen Tagen in derselben Angelegenheit auch der Stadtrath 
don Kaijserslautern.) 
In der Prozeßsache Dr. Goldfus gegen die Stadt 
Otterberg wurde die letztere vom k. Landgerichte Kaiserslautern 
verurtheilt, an Dr. Goldfus jährlich 300 fl., sowie die bis heute 
rückständigen Sustentationsbeiträge von 1200 Mark zu entrichten. 
Der frühere Bürgermeister de Siadt Otterberg, Mayer, hatte 
Hrn. Dr. Goldfus Zusage im Sinne der vorstehenden gerichth 
Entscheidung gemacht, ohne, wie es heißt, hiezu vom Stadtrath 
ermaͤchtigt gewesen zu sein. Die Stadt Otterberg wird sich nun 
wohl an Hrn. Mayer halten.) 
Auf der Station Fre insheim sollen während der dies⸗ 
ährigen Kirschenernte nicht weniger als 258,490 Kilo Kirschen 
etladen worden sein. 
In Dierbach wurde am Morgen des 14. v. Mis. der 
Ackeret Joh. Becker von da in seinem Hofe erschlagen gefunden. 
Es soll endlich gelungen sein, den oder die Thater ausfindig zu 
machen und zu verhaften. 
Die diesjährige Anstellungsprüfung für die pfälzischen 
Schuldiensterspektanten beginnt am 23. September im 
Schullehrerseminar zu Speher. 
Am Donnerstag Abend zwischen 9 und 10 Uhr schwang 
sich auf der neuen Bruͤcke zwischen St. Johann und Saar⸗ 
Fr7üäsdten plötzlich ein Mann auf das Geländer und stürzte sich— 
aachdem er noch den lauten Ruf: „Hurrah!“ ausgestoßen, kopfüber 
n die Saar. So schnell als möglich suchte man den Mann zu 
Aiten — allein vergeblich — er konnte nach langem Suchen nur 
As Leiche ans Land gebracht werden. Wie es heißt, soll der Er⸗ 
srunkene ein Bremser oder Werkstättenarbeiter sein. 
Saarbrücken. Die drei Zivilisten, welche am Sonn⸗ 
ag Nacht einen Dragoner überfielen und niederschlugen, sind er⸗ 
niutelt und zwei zur Haft gebracht. Beide Verhaftete sind Metzger⸗ 
zurschen aus Malstatt. Der Soldat erhielt mittelst sogenannter 
Todtfchläger so wuchtige Hiebe über den Kopf, daß ein doppelter 
Schädelbruch konstatirt und der Zustand des Verletzten ein fast 
—I Ueberfall soll sich am ersten Tunnel 
in der Schleifmühle, und zwar früh drei Uhr, zugetragen haben. 
Dder Dragoner war, trotz Regimenisverbots auf das Malstatter 
holksfest zum Tanz gegangen. Eifersucht scheint das Motiv der 
ohen That gewesen zu sein, 
Am Mintwoch fand zu Grube König bei Neunkirchen 
eine Explosion schlagender Wetter statt und wurden 4 Bergleute 
nehr oder weniger verletzt, so daß dieselben ins Lazareth gebracht 
verden mußten. Auch blieben 2 Pferde, die zur Förderung be— 
rützt wurden, todt. 
4 EinOpfer der Tanzlust. Man schreibt der „Tr. Ztg.“ 
us Saarn, 6. Juli. Die „Saarner Kirmes“ hat in diesem 
Jahre ein trauriges Ende gehabt. Ein junges Mädchen, welches 
n vergangener Nacht erst gegen 12143 Uhr im Tanzsaal erschien, 
etzte sich nach beendigtem ersten Tanze an einen Tisch und ver— 
chied nach kaum einer Minute in Folge eines Herzschlages. 
Gezeichnender Drudfehler.) Abg. Dr. Virchow sagte 
m preußischen Landtage, daß Fürst Bismard im „Kulturkampfe“ 
die große Reichssturmfahne geführt habe. Die „National⸗Ztg.“ 
nthält nun den gelungenen Druckfehler. Das sei „die garoße 
Keichssteuerfahne“ gewesen. 
Fur die Redaction verantwortlich: F. X. Demes. 
—— 
Das Jahrgedächtniß für Frau 
Louise EChandon findet am 
donnerstag den 15. Juli 
morgens um 8 Uhr in hiesiger 
ßfarrkirche statt, wozu Verwandte 
ind Freunde hiermit höflichst 
ingeladen werden. 
3*8 Feier des 10jährigen 
Gedenktages der Schlacht 
ei Sedan und des Wittels⸗ 
hacher Regierungs⸗ Ju⸗ 
bilaums beehrt sich die unter⸗ 
eichnete Firma wasserechte Flag⸗ 
gen, Fahnen, Wappenschil⸗ 
Jer, Festabzeichen, Lampions, 
Transparente als: Kaiser, 
ronprinz, König Ludwig ꝛc. 
Depesche des Kaisers an die 
Kaiserin 2. Sept. 1870 in 
großem Format 75 Pf., Feuer⸗ 
pertskörper, ꝛc. zu empfehlen. 
Preisverzeichnisse umsonst. 
Bonner Flaggen⸗ u. Fahnen⸗ 
Fabrik in Bonn a. Rhein. 
Kissinger Loose 
Ziehung 31. August unwider⸗ 
uflich so lange Vorrath noch 
haben bei: 
*. J. Grewenig, 
Wvooll, Buchhandlung. 
50 Friedrich. — 
Bekanntmachung. 
Die Anlieferung der Victualien für das diesjährige 
der Koniglichen Steinkohlengrube e eee 
dehend in Brod, Schweine- und Ochsenfleisch soll: 
Freitag den 1i6. d. Mts. Vormittags 10 Uhr 
m Vüreau der Unterzeichneten im Wege der Submission ver— 
geben werden. 
ffen Die Bedingungen liegen im genannten Büreau zur Einsicht 
Zulabach, den 6. Juli 1880. 
Könialiche Verginspection V. 
—— — —— — — — — — 
Ace 0 Versagßoua7 Demen iu St. Inabert 
Mein Haus (früher Joh. 
Zcherff) an der Großbach ist 
zu verkaufen oder zu vermiethen. 
Nikolaus Schweitzer, 
Jüncher. 
GeschäftsAnzeige. — 
Ich beehre mich ergebenst anzuzeigen. daß ich mich i 
SZchnavpbach ale æeig ß ich mich in 
Bünnche * 
ꝛtablirt habe und empfehle mich in allen in dieses Geschäft ein— 
chlagenden »Arbeiten unter Zusicherung pünktlicher und billiger 
Redienung. 
L. PVoller. 
—,—— 
Herogl Braunschweigische 
Landes-Lotterie, 
vom Staate genehmigt und garantirt. 
Dieselbe bestebt aus 94,000 Original⸗Loosen und 48. 000 
Gewinnen. 
2 
Haupttreffer à 12,000, 
10,000, 
8000,* 
6000,4 
5000, 
1000,. 
Rdons 
oα 
1000, 
500. 
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00, 
„15,000,1 
Reichs-⸗Mark u. s. w. 
Die erste Ziehung findet statt 
am 15 un 6. Juli 1880, J 
zu welcher ich Original⸗Loose 
Ganꝛzo LHalbo Viertel —XX 
gfl. 40 4fl. 70 2 fl. 35 üfl. 18 
gegen Einsendung des Betrages oder Postvorschuß versende 
Jeder Spieler erhält die Gewinnlisten aratis. 
223 
323 
348 
dius, 
Obereinnehmer der Braunschw. Landes-VLotterie 
in Rraunsehweig. 
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