Full text: St. Ingberter Anzeiger (1880)

der Minister v. Crailsheim und Riedel, der beiden Bürgermeister ꝛtc. 
die feierliche Erbffnung der anläßlich des IV. deutschen Brauertages 
im Glaspalaste veranstalteten Spezial-Ausste llung der gesammten 
Zdrau⸗Industrie. Die Zahl der Aussteller beträgt über 400, die 
Zahl der Theilnehmer an dem Brauertage bis jetzt mehr als 1200 
dus allen Theilen Deutschlands und dem Auslande. 
4 Ein Comitee der Kriegerbereine Aschaffenburg, Frankfurt 
a. M. und Hanau hat ein Cirkular an die deutschen Kriegervereine 
erlassen, worin die Absicht ausgesprochen ist, in den kommenden 
denkwürdigen Augusttagen die Schlachtfelder von Weißenburg und 
Worth zu besuchen und die Gräber der gefallenen Kamer aden zu 
schmücken. 
FAus Ems, 9. Juli, wird der „Germ.“ geschrieben: Seit 
einigen Tagen sieht man auf der Promenade eine vom Alter etwas 
gekruͤmmte Gestalt mit langen weißen Haaren, aber sonst rüstiger 
Haltung sich ergehen, es ist ein jüdischer Rabbiner, der bereits das 
respectable Alter von 105 Jahren erreicht hat. S. M. der Kaiser 
hatte von diesem vorhundertjährigen und heute noch körperlich wie 
geistig frischen Brunnengast erzählen hören und ließ sich denselben 
heute Morgen auf dem Platz vor dem Kesselhause vorstellen. Es 
dar eine interessante Scene, den 82jährigen Kaiser mit dem 105⸗ 
jährigen Rabbiner sich unterhalten zu sehen. Der Kaiser soll scherz⸗ 
haft geäußert haben, er habe da doch seinen Meister gefunden. 
FBei dem gegenwärtig in Wiesbaden tagenden inter⸗ 
nationalen Schachkongreß spielte am vorigen Dienstag der bekannte 
Blindlingsspieler stud. jur. A. Fritz Gießen) gleichzeitig 10 Par— 
tieen, ohne die Spiele zu sehen, mit bewunderungswerthem Geschick 
und Erfolg, indem er 9 gewann. Diese 10 Partieen beendete er 
in fünf Stunden und rekapitulirte in der Mitte der Partie den 
Gegnern der Reihenfolge nach die 10 Stellungen von Schwarz 
und Weiß mit größter Präzision, gewiß ein Beweis von seltener 
Jeistiger Kraft und Gedächtnißschärfe. 
FDie Auswanderung über Hamburg überragt für das 
l. Halbjahr dieses Jahres bereits das ganze vorige Jahr um ein 
Beträchtliches. Während im 1. Halbjahr 1879 12,148 Personen 
auswauderten, betrug die Zahl 1880 82,222. Ueber Bremen 
gehen bekanntlich noch viel mehr Auswanderer. 
Für unseren Sohn. Der Gaulois erzählt in seiner 
Montags Nummer folgende Episode, deren Wahrheit zu verbürgen 
vir dem Blatte überlassen müssen: Am Sonntag früh kamen in 
Paris auf dem Lyoner Bahnhof zwei Leute aus der Provinz — 
Mann und Frau — an, die ihr Gepäch der zollamtlichen Revision 
zu unterwerfen hatten. In einem weißen Koffer entdeckte man 
dier mächtige Pakete in blauem Papier mit weißen Bändern um⸗ 
Zwangsversteigerung. 
Monlag den 19. Juli 1880, 
Morgens 10 Uhr zu Rohr⸗ 
bach vor der Wohnung der 
Frau Rudolf Daniel Kunz, 
Krämerin werden die nachbe— 
jeichneten Gegenstände gegen 
Baarzahlung öffentlich zwangs— 
veise versteigert: 
2 Kleiderschränke, 2 Nacht-— 
tischchen, Jrunder Tisch, 
6 Rohrsessel, Bilder, eine 
ganze Laden-Einrichtung, 
Waaren Epezerei⸗ und 
Fllenwaaren) 1 Nähma⸗ 
schine und sonstige Ein— 
richtungsgegenstände. 
St. Ingbert, 13. Juli 1880. 
Faßbender, 
Gerichtsvollzieher. 
J 
Danksagung. 
Für die vielen Beweise auf— 
ichtiger Theilnahme während der 
drankheit und bei dem Tode 
neiner lieben nun in Gott ru— 
yjenden Gattin 
douise Henn geb. Kempf, 
benso für die zahlreiche Beglei— 
ung zu ihrer letzten Ruhestätte 
age ich herzlichen Dank. 
St. Ingbert, 13. Juli 1880. 
Friedrich Henn, 
Gendarmerie⸗Sergeant. 
Zi Feier des 10jährigen 
Gedenktages der Schlacht 
ei Sedan und des Wittels⸗ 
bhacher Regierungs-Ju—⸗ 
hilãums beehrt sich die unter⸗ 
leichnete Firma wasserechte Flag⸗ 
Jen, Fahnen, Wappeuschil⸗ 
jer, Festabzeichen, Lampions, 
Trausparente als: Kaiser, 
rronprinz, König Ludwig ꝛc. 
Depesche des Kaisers an die 
daiserin 2. Sept. 1870 in 
großem Format 75 Pf., Feuer⸗ 
werkskörper, ꝛc. zu empfehlen. 
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J. Friedrich. 
Hanf⸗ 
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ver 1000 Stück von 3.50 Mk. an 
u haben bei *. xX. Demen. 
Druc umnd Verlag von F. X. 
wunden. „Was ist das?“ frug der Steuerbeamte. „Es sind 
Kerzen, acht auf's Pfund, die wir unserem Sohne für die Illu— 
nination ain 14. Juli mitbringen.“ — „Die Kerzen müssen mit 
12 Centimes per Kilogramm versteuert werden.“ — „Aber ich 
zitte sehr, es sind ja nur Kerzen zur Illumination!“ remonstrirt 
»er Provinziale. — „Ganz gleich, auch die müssen versteuert werden!“ 
hilft Nichts, und wenn Ihr Sohn Gambetta wäre so müßten Sie 
doch bezahlen.“ — „Das ist er allerdings,“ unterbrach der Mann 
rus der Provinz den Steuerbeamten. „Ich bin der Vater von 
derrn Gambetta!““ — Es waren in der That die Eltern des 
Hräsidenten der französischen Deputirtenkammer, die nach Paris 
jekommen waren, um mit ihrem Sohne gemeinsam das Fest des 
L. Juli zu feiera. Gambetta sonior hat auch schließlich die Sleuer 
ür die Kerzen gezahlt, nachdem er erfahren, daß eben selbst sein 
Zohn sich diesem Steuergesetz fügen müsse. 
F Ndach einer Aeußerung Lesseps erscheint die Ausführung des 
Panama-Canals (zur Verbindung des atlantischen Oceans mi 
— 
Fapital beigetreten und stehe die Vollendung des Canals innerhalb 
ieben Jahren zu erwarten. 
pPsNachrichten von den Azoren zufolge haben auf der In⸗ 
el St. George Erderschütterungen stattgefunden, welche die Bil⸗ 
zung einer anderen kleinen Insel von etwa 18,000 Quadrat⸗Ellen 
n einer Entfernung von 600 Ellen vom Gestade zur Folge hatten. 
FBadet, ihr Freunde, badet! Dr. Paul Nie— 
neyer klagt mit Recht, der Besuch der Badeanstalten sei über dem 
Besuch der Kneipen eingeschlafen. Dr. Lutze, der eifrige Organisaton 
der römisch-irischen Bäder, sagt: „Der Körper bedeckt sich im Laufe 
der Zeit mit einer Borke von angetrockneten Hautschüppchen, welche 
zen Zutritt des in der Luft befindlichen Sauerstoffs in die feinen 
Poren verhindern. Wird die Borke erweicht und die Haut von 
AAler Unreinlichkeit frei, so strömt durch 7 Millionen offener Kanäle 
die Lebensluft und damit leibliches und geistiges Wohlbehagen in 
»en Körper ein. 
sFür Aengstliche. Menschen, welche im Bette liegen 
werden nie vom Blitze getödtet. Die isolierenden Betten halten 
den Blitz ab. Von Tausenden von Blitzschlägen an Menschen ist 
noch keiner bekannt, wo Jemand im Bette erschlagen worden wäre; 
»s mag deshalb ängstlichen Leuten der Rath ertheilt sein, beim 
Hewiller in der Naqt lieber im Bette liegen zu bleiben, als auf⸗ 
ustehen. Ferner sei noch bemerkt, daß, wie statistisch festgestell 
st! weit mehr Männer als Frauen vom Blitz getroffen werden. 
Fur die Redaction verantwortlich: F. X. Deme ß3. — 
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