Full text: St. Ingberter Anzeiger (1880)

Bei der am 14. Juli in D armstadt stattgehabten Be⸗ 
sprechung zwischen dem Anwali der deutschen Genossenschaften Dr. 
Schulze⸗Delitzsch in Begleitung der Verbandsdirectoren Bernhard 
und Dr. Knecht einerseits und Vertretern der landwirthschaftlichen 
Consumvereine und Darlehenskassen aus Baden und Hessen, Dr. 
Weidenhammer, Polizeirath Haas und Oekonomiewirth Märklin, 
andererseits, sowie dem Reichstagsabgeordneten Dr. Schroeder 
(Worms) hat man sich überzeugt, daß der größte Theil der An⸗ 
griffe, wie er von manchen Veriretern aus beiden Lagern ausge⸗ 
dangen ist, der watsächlichen Begrundung entbehrt, und es ist ge⸗ 
lungen, über die bisherigen bezüglichen Differenzen eine Verständigung 
anzubahnen. 
FMit dem Bel l'schen Telephon wurden die Töne der 
bei einem dieser Tage in Zürich abgehaltenen Gefangfest ge⸗ 
sungenen Lieder aus der Fefthalle nach Basel geleitet, wo der 
Gesang (schreibt die N. Zürich. Z3) „trotz der unvermeidlichen In— 
duktion klar und deutlich vernommen wurde, was um so mehr auf⸗ 
fallen muß, als der in der Züricher Sängerhalle aufgestellte Auf⸗ 
gabeapparat mindestens 25 Fuß von der Bühne entfernt ange— 
bracht war. 
4 In der Grube Risca unweit Newport in England fand 
am Morgen des 15. Juli eine heftige Explosion in Folge der 
Entzündung schlagender Wetter statt. Die Zahl der Umgekommenen 
wird auf 119 geschätzt. 
4 Ein schnell vergessendes Volkchen, diese Franzosen: Anstatt 
ich die Verbrechen der Kommune in das Gedächtniß zurückzurufen, 
rufen sie die Verbrecher der Kommune in das Herz Frankreichs 
zurück. (Alk.) 
pLegende aus den Reichslanden. 
Es war einmal ein deutscher Herzog, 
Der in des Reiches Diensten herzog. 
Man merkte gleich, daß mit dem Herrn 
Ein Vorurtheilsgedanken heer zog. 
Man sah wie eine Staatsfeindlichkeit 
Selbst aus dem friedlich stillsten Heerd sog, 
Und als er barsch und schroffer ward 
Und kräft'ger über Alle herzog, 
Kam wie der Blitz ein Reichsbefehl, 
Daß wieder ab der strenge Herr zog. 
Nachahmungswürd,ig. Auf einer — allerdings 
monymen — Korrespodenze⸗ Karte schreibt man der „N. fr. Pr.“: 
In der kärntnerischen Stadt Villach (s- bis 6000 Einwohner) ist 
durch volle sechs Wochen Niemand gestorben. Der dortige Todten⸗ 
zräber hat deshalb seine Stelle mit der klassischen Motivirung 
zurückgelegt: „Wenn ka Mensch stirbt, kann der Mensch nit leben.“ 
Fur die Redaction verantwortlich: F. X. Demest. 
— — — 
A 
Zwangsversteigerung. 
Montlag den 19. Juli 1880, 
Morgens 10 Uhr zu Rohr⸗ 
bach vor der Wohnung der 
Frau Rudolf Daniel Kunz, 
Främerin werden die nachbe— 
zeichneten Gegenstände gegen 
Baarzahlung öffentlich zwangs⸗ 
weise versteigert: 
2 Kleiderschränke, 2 Nacht⸗ 
tischchen, 1runder Tisch, 
6 Rohrsessel, Bilder, eine 
ganze Laden-⸗ Einrichtung, 
Waaren Epezerei⸗ und 
Ellenwaaren) 1. Nähma⸗ 
schine und sonstige Ein— 
richtungsgegenstände. 
St. Ingberi, 18. Juli 1880. 
Faßbender, 
Gerichtsvollzieher. 
Kissinger Loose 
Ziehung 31. August unwider⸗ 
ruflich noch kurze Zeitzu 2 Mk. bei: 
J. J. Grewenig, 
F. Woll, Buchhandlung. 
J. Friedrich. 
Es wird ein braves, 
fleißiges Dienst⸗ 
mädchen zum sofortigen Ein⸗ 
tritle gesucht. Näheres durch 
Frau Pfr. Todt. 
Vorschuß-Verein St. Ingbert 
eingetragene Genossenschaft. 
Die Mitglieder werden hiermit zu einer außerordentlichen 
Generalversammlung auf nächsten Dienstag den 20. dieses 
Monats Abends 8 Uhr in den Gasthof zur Post ein⸗ 
geladen. 
dagesOrdunung: 
Anwendung des 8 48 Absatz 3 der Statuten. 
St. Ingbert, den 16. Juli 1880. 
Der Aufsichtsrath 
Ehrhardt⸗Jochum. 
Vorsitzender. 
Geschafts-Anzeige. 
Hiemit die ergebene Anzeige, daß ich das Geschäft von Hrn. 
Schmied Peters, welches Herr Philipp Schwarz bis daher 
inne hatte übernommen habe und empfehle mich in allen in 
dieses Fach einschlagenden Arbeiten, besonders auch in Chaisen⸗ 
reparaturen,/ mit Zusicherung guter und rascher Bedienung. 
J W. Herz, Schmied. 
GeschaͤftsEmpfehlung. 
Ich beehre mich ergebenst anzuzeigen, daß ich in meines Va—⸗ 
dause, alte Bahnhofstraße, mein Geschäft als 
Uhrmache: 
* 
28 
7 2 
2 
26 
4 
E 
727 
7 
7 
Fortlaufende Nummern. Keine 
Serien. 
Nu Geldaewinnste. 
7 um allen Mißverständ⸗ 
nissen vorzubeugen und um jedem 
Loose unwiderle gbare gleiche 
Thance zu verleihen, werden bei 
der Ziehung die fämmtlichen 
100,000 Nummern in ein Rad 
und die 5000 Gewinne in ein 
weites gelegt. 
2 
8 
mgefangen habe, und halte mich in allen in dieser Branche vor⸗ 
Anmenden Ärbeiten und Reparaturen, bei billiger und guter Be⸗ 
dienung, bestens empfohlen. 
Taschen⸗ und Wand⸗Uhren sowie Regulateure 
halte stets auf Lager zu billigem Verkauf. 
Achtungsvollst 
heinrich Buser. 
. Demetz. Hemdenfabrik, 
Landau i. Pfalz. 
zpezialität: Herrn⸗Hemden nach Maaß 
nach deutschen, französischen und amerika— 
aischen Zuschneide⸗Systemen. 
1/,0 Dutzd. mit glattem feinem leinen 
Einsatz M 26.- 
mit glattem feinem leinen 
Einsatz AB. - 
bis zu den feinsten Sorten, je nach Wahl der 
Einsäthe und Qualität des Stoffes. 
Vei Bestellungen ist Angabe der Hals⸗ und Brust⸗ 
Weite, sowie Hemd⸗ und Aermellänge als Maaß 
genügend. 
Für guten Stoff, solide Arbeit und 
uns Sits leiste ich Jede Ga- 
rantie; nach erfolgter Bestellung sende 
ch ein Hemd zur Anprobe ein, und kon⸗ 
aen sich dann meine verehrten Abnehmer 
hon meiner Leistungsfühigkeit über— 
eugen. 
— — — — —— — 
Drud und Verlag von F. X. Deme z iu St. Ingbert. 
Sieru „Illustrirtes Sonntaasblatt“ Nr. 3. 
Kaiserslauterer 
Geldlotterie 
zur Fertigftellung des pfalzischen 
Gewerbemuseums. 
Preis des Looses 3 Mark. 
Ziehung am 26. Ootober 
1880. 
Hauptgewinne von 50,000 
12,000, 5000 ꝛc. in Baar. 
AuUMSO Loose ein Raar 
gewinn. 
Bestellungen sind zu richten ar 
die General⸗Agentur 
Julius Goldsohmit 
in Ludwigshafen am Rhein 
Loose sind ferner zu haben 
bei Franz Woll in St. 
Inabert. 
per 1000 Stück von 3.50 Mk. an 
zu haben bei F. X. Demetz. 
Ein Eän in den Gassen⸗ 
garten ist zu verlaufen. Wo? 
aat die Exped. d. Bl.