Straßburg spielte in der Sitzunug vom 5. Oktober ein nicht un⸗
interessanter Prozeß wegen Nachmachung von Wein und Verkauf
von solchem. Der dahier wohnhafte Weinhändler L b aus Ung⸗
tte in hatte in hiesigen Blaͤllern allen elsäfsischen Wein zum Preise
hon 40 Centimes pro Liter annonzirt. Die Polizei, bei welcher
der ungewöhnlich billige Preis — man zahlt hier für den aller⸗
bisligsten Wein 60 Centimes — Verdacht erregte, ließ durch einen
Mann von dem Wein kaufen und denselben untersuchen. Da das Ge⸗
tränk nur die Hülfte der Ertraktivstoffe des Naturweines besaß und
sich auch sonst nach verschiedenen Richtungen hin als Falfifikat er—
vies, wurde eine Beschlagnahme des Kellerinhalts des Lob veranlaßt.
Reben 6 Fässern Wein, unter denen sich nur 1 Faß Naturwein
hefand, wahrend die anderen theils fertigen, theils noch mancher
Zusatze bedürfenden Kunstwein enthielien, fand sich eine Sammlung
don Glycerin, Färbestoffen, Weißweinbouquet⸗Essenz u. s. w. Löb
hehauptete, der Inhalt der Fässer sei kein Wein, sondern eineFlüssigkeit,
nit denen er die Fässer „gut mache“ und übere deren spätere
Verwendung er noch keine Dispositionen getroffen habe. Der Experte
wies jedoch nach, daß die Mischung zum Ausspülen der Fässer zu
theuer sei und ein Zahlenverhältniß bezüglich der Ingredienzien
Ahalte, wie es sich bei Kunstwein finde. Löb wurde wegen Nach⸗
machens von Wein zum Zwecke der Täuschung und Verkauf von
jolchem zu einer Gefaͤngnißstrafe von 4 Wochen, zu einer Geldstrafe
en' 1000 Mark und den nicht unbedeutenden Kosten verurtheilt.
Der beschlagnahmte Wein wurde konfiszirt. (Pf. K.)
pEchwerlich ist in Köun je ein so glaͤnzendes und kost—
pieliges Bankett abgehalten worden, wie dasjenige, welches die
Stadi bei Gelegenheit des Dombaufestes am 16. d. M. veranstaltet.
Das Essen ist dem Hof⸗ (Konditor) Lieferanten Moslen und dem
Bürzenich⸗Restaurateur Simson übertragen worden, das Kouvert,
cs Wein, zu 31 M., wobei 450 Personen garantirt, 600 aber
in Aussicht gestellt wurden.
F Zum Kölner Dombaufeste sind 21 Fürsten und
die Vertreler von drei freien Städten eingeladen; man rechnet auf
wa 60 Personlichkeiten, an welche dann auch die Einladung zur
Theilnahme an die städtischen Festlichkeiten ergehen soll. Bei dem
Dombaufeste vom Jahre 1842 füllte das Verzeichniß der höchsten
uind hohen Gäste nebst Gefolge nicht weniger als 16 gedruckte
Oktavseiten.
Die Düsseldorfer Ausstellung hat einen Ueberschuß
von 400,000 Mark erzielt. Von dieser Summe sollen 100,000
Mark für den zoologischen Garten und 300,000 Mark für Kunst⸗
und gewerbliche Zwecke verwendet werden.
5FEin schreckliches Un ghück ereignete sich am 3. Oktober
in Manchefter in der katholischen Kirche. Während die aus
100 bis 500 Personen bestehende Gemeinde den oberen Raum des
Gebäudes verließ, brach einer der Querbalken, die von einer Mauer
zur anderen reichen, zusammen, und 80— 100 Personen stürzten
ein unter belegenes Schulzimmer etwa 20 Fuß hinab. Eine
Frau blieb auf der Stelle todt, und 20 Versonen mußten nach
dem Holspital geschafft werden.
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7 Weinlesein der Champagne., Wie man aus
Fpernany berichtet, liefert die heurige Weinlese dort eine aus⸗
gezeichnete, aber nur in sehr geringer Quantität vorhandene Traube.
Ddas Kilogramm Weintrauben wird mit 8 Fr. 50 und das Faß
son 200 Liter Wein, wie es aus der Kelter kommt, mit 1500 Fr.
zezahlt; allerdings ist das letztere am Saccharimeter 12 Grad stark.
die vbesten Weinberge liefern kaum mehr als drei Hektoliter auf
die halbe Hektare.
4 Die diesjährige Weinlese in Kalifornien ist wieder
o reichhaltig ausgefallen, daß man das Ergebniß auf 11 bis 14
Hillivnen Gallonen Wein schätzt. — Die mittlere Weinproduktion
hetrug in Frankreich vor den Verwüstungen der Phylloxera und
dem letzten harten Winter laut dem „Journal Offiziel“ 1485
Millionen Gallonen, aber die Weinernte des Jahres 1879 betrug
zur noch 945 Millionen. Nach Frankreich kommt Italien mit
337, Oesterreich. Ungarn mit 324, deutschland mit 175, Portugal
nit 135 Millionen Gallonen.
F Ein in New⸗York angekommenes Lootsen⸗Boot berichtet,
aß es zwei Tagereisen vom Hafen entfernt dem britischen Schooner
Hladiator, mit dem Kiel aufwärts, begegnet sei. Das verunglückte
Fahrzeug befand sich in der Fahrstraße, weßhalb eine Bootsmann⸗
chaft ausgesendet wurde, um es zum Sinken zu bringen. Die⸗
elbe fand jedoch den aus dem Innern des Schiffsraumes aufstei⸗
jenden Gestank von verwesten Leichen so entseßlich, daß sie ihr
Zßorhaben aufgeben mußte. Am Bugsprit fand man die Leiche
ines Matrosen hängend. Die Lootsen bezweifeln nicht, daß sich
die Leichen der ganzen Schiffsbemannung in dem Fahrzeuge be⸗
inden.
Milder Winter in Aussicht. Entgegen den mannig⸗
fachen Besorgnissen vor einem — — Winter, wie solche durch die
infreundlichen Herbstpräludien wa gerufen werden, stellen Forst⸗
Aine und Landwirthe, gestützt auf erfahrungsmäßige Beobachtungen
m Thier⸗ und Pflanzenleben, in Aussicht, daß sich die gefürchtete
Jahreszeit diesmal ungewöhnlich milde anlassen werde. Als Grund⸗
lage dieser Witlerungsdiagnose wird vor Allem auf gewisse Haide⸗
raͤuter, besonders auf die Ericden hingewiesen. Hatte nämlich im
vorigen Jahre die Erica vuigaris und herbaces auf den Blüthen⸗
ispen bis in die obersten Schichten starke Blüthenansätze, so sind
sieselben heuer kaum zur Hälfte besetzt, was eben einen milden
Winter ankündigt. Gleiches prognostiziren auch die Bienen, indem
sie trotz der vorgeschrittenen Jahreszeit noch immer Wachs ansetzen
ind noch häufig außerhalb der Stöcke geiroffen werden, während
ie vor strengen Wintern, wie dem vorjährigen. um diese Zeit sich
hereits vberbaut haben.
Dienstesnach richten.
Das ständige Vilariat in —S— bisherigen
Vikar bei Pfarrer Lang in Weisenheim a. B. B. Göottz, vom 16. Oltober
hs. Is. an übertragen.
— — — — —— —
Fur die Redaction verantwortlich: F. X. Demeb.
Sountag, 10. Oktober
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—IXXX Sonntagsblatt“ Nr. 15.