einigen Tagen im Besitze von Küchlein, welche eine Brahmahenne
ausgebrütet. Gewiß eine Rarität bei der jetzigen Witterung.
4 Der Gesammtumschlag der Volksbank Landau im Jahre
1880 betrug 17,236,2168 M. 26 Pf. gegen 14,326,407 M. 16
Pf. im Vorjahre. Der Reingewinn beziffert sich auf 68,693 M.
48 Pf. Es soll eine Dividende von 7 pCt. zur Vertheilung kommen.
4 Der Kriegerverein Steinfeld erhielt von dem deutschen
Fronprinzen als Beitrag zur Beschaffung einer Vereinsfahne 50 M.
Dem Vernehmen der „Fr. Ztg.“ nach, ist bei der soeben
gezogenen Lud wigshafener Kirchenbau⸗Lotterie ein Haupt⸗
seinn von 12,000 M. der Kirchenbauverwaltung selbst zuge—
fallen.
Auf dem Hemshofe bei Ludwigshafen brannte am
Freitag ein von der Wittwe Rudolph bewohntes Haus ab. Für
4000 M. Mehlvorräthe und 800 M. in Papiergeld sind mit
berbrannt.
4 In der Fabrik von Hoffmann und Schoetensack auf dem
Hem's hof bei Ludwigshafen wurde eine Küche errichtet, in welcher
der Arbeiter Morgens für 58 Pfennige einen 9 Liter Kaffee,
Mittags aber für nur 20 Pfennige ein gutes und nahrhaftes
Miltagessen, bestehend in Na Liter Fleischsuppe, circa 400 Gramm
Kartoffel und 128 Gramm Fleisch erhält.
Die Lokal⸗ und Distriktshilfskassen der Pfalz haben nach
Ablauf des Rechnungsjahres 1880 ein Grundstockvermögen von
1,781.707 M. 27 Pf. Die Schuldner derselben belaufen sich auf
8967. In allen Bezirksämtern, mit Ausnahme von Kusel, bestehen
derartige Kassen. Die Zahl der Kafsen in der ganzen Pfala be—
trägt 90.
Der Kreisrath von Fried ber g GHessen) hat ausgerechnet,
daß der dortige Kreis jährlich von etwa 60,000 Bettlern und
Landstreichern durchschwärmt wird, daß jeder derselben täglich 1M.
50 Pf. zusammenbeitelt, daß also dem einen Kreise durch das
Betilerunwesen eine jährliche Zwangssteuer von 90.000 Mark
auferlegt wird.
FEine höchst drastische Verwarnung vor dem Meineide, welche
größere Wirkung that als alle Mahnungen des Richters, theilt die
„Fr. Presse“ mit: Vor einem Justizamte der ehemaligen kurhessi⸗
schen Probinz Oberhessen sollte ein Landmann in einem Zivilpro⸗
zeß den ausschlaggebenden Eid leisten. Trotzdem der Richter die
moralische Ueberzeugung hatte, der Mann werde falsch schwören,
und ihm eindringlich von dem Schwur abrieth, bestand dieser hart⸗
näckig darauf, daß ihm der Eid abgenommen werde. Da, algs
chon die Rechte erhoben war, näherte sich der das Protokoll füh—
rende alte Actuar, ein Original und eine Respectsperson bei den
Amtsangehörigen, langsam und feierlich dem Fenster der Gerichts
tube und öffnete bedächtig die beiden Flügel desselben. Der Land⸗
nann stutzte, ließ die Rechte sinken und fragte erstaunt, was das
zu bedeuten habe. „Meint Ihr,“ antwortete der Actuar barsch,
„der Teufel solle mir, wenn er hereinfährt, Euch den Hals umzu—
drehen, auch das Fenster zertrümmern?! Lieber will ich's ihm
zleich öffnen!“ Die sonderbare Meinungsverwarnung that ihre
Schuldigkeit und der Schwur unterblieb.
F In Schweinfurt wurde auf dem Markte eine Partie
Butter konfiscirt, welche in der Art gefälscht war, doß nur die
iußere Umhüllung aus Butter, das Innere aber aus geriebenen
sartoffeln bestand.
Von den „friedlichen“ Aussichten in Europa profitirt ent⸗
schieden der Kanonenkönig Krupp in Essen am meisten. Tag
und Nacht wird in seinen Werken gearbeitet. Die Aufträge find
aber auch darnach: Griechenland bestellte 700, Italien 400, Holland
120, Rumänien 100, Schweden 50 Geschütze u. s. w. Natürlich
ind alle diese Bestellungen mit Rücksicht auf den — ewigen
Frieden sehr pressirt.
F Aus Ber hin wird gerüchtweise gemeldet, der Kronprinz
don Schweden, welcher der Vermählungsfeier des Prinzen Wilhelm
don Preußen zugleich mit dem Großherzog und der Großherzogin
von Baden anwohnte, habe sich um die Hand der Prinzessin
Bictoria von Baden (Enkelin des deutschen Kaisers) beworben.
Am Dienstag starb in Paris der frühere, napoleonische
Minister Drouin de Lhuys, seiner Zeit einer der erbittersten Geg—
ner Deutschlands. Er war es, der im Jahre 1866 nach der Schlacht
von Sadowa zu Gunsten Oesterreichs 125,000 Mann an den Rhein
werfen wollte, was aber Rouher verhinderte, worauf Drouin sein
Amt niederlegte. Das Jahr 1870 hat auch ihn politisch zu den
Todten geworfen.
Am 4. März wurde Casamicciola (auf der italie—
nischen Insel Ischia) von einem großen Erdbeben heimgesucht,
welches nahezu die Hälfte des ganzen Landstrichs bei Casamicciola
verherrte. Es haben dabei viele Personen, wie es heißt 70, den
Tod gefunden.
Für die Redaction verantwortlich: F. X. De me .
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Vertragsmäßige
Wiederversteigerung.
Samstag, den 26. März
1881 Nachmittags 8 Uhr zu
St. Ingbert in der Wirth⸗
schaft von Julius Grewenig
Wittwe, wird durch den unter⸗
zeichneten Amtsberweser des kgl.
Notär Franz Sauer in St.
Ingbert auf Betreiben von Jo⸗
hann Josephh Grewenig,
Kaufmann daselbst und den Er⸗
ben von dessen verlebten Ehe⸗
frau Elisabetha Zimmer, ge⸗
gen Christian Marr, Fuhr⸗
mann in St. Ingbert, die nach—
stehend beschriebene Liegenschaft
in der Steuergemeinde St. Ing⸗
bert im Wege der vertragsmä⸗
ßigen Wiederversteigerung öffent⸗
lich zu Eigenthum versteigert.
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Plan⸗Nr. 3117 und 3118,
20 4 44 qm Acker am
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St. Ingbert, 8. März 1881.
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M. Meiæe⸗erher
Vertragsmäßige
Wiederversteigerung.
Samstag den 26. März
1881 Nachmittags 2 Uhr zu
St. Ingbert, in der Wirth⸗
chaft von Julius Grewenig
Wittwe,
wird durch den unterzeichneten
Amtsverweser des kgl. Notars
Franz Sauer in St. Ingbert,
auf Betreiben von Johann Jo—
sehh Grewenig, Kaufmann
daselbst und den Erben von
dessen verlebten Ehefrau Elisa⸗
hetha Zimmer gegen Peter
Klein, Schmelzarbeiler in St.
Ingbert, die nachstehend beschrie⸗
dene Liegenschaft in der Steuer⸗
gemeinde St. Ingbert im Wege
der vertragsmäßigen Wiederver⸗
teigerung öffentlich zu Eigen⸗
chum versteigert, nämlich:
Plan-Nr. 2688, 88 a 16
gqm Acker auf'm hintersten
Wallerfeld, hievon die Hälfte
neben Erben Peter Schmel⸗
zer.
St. Ingbert, 8. März 1881.
K. Auffschneider,
Amtsverweser.
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Wohuhaus
einstöckig, ganz neu er⸗
baut, bestehend aus 7
Zimmern, Küche, ge⸗
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Druck und Verlag von F. X. Demetz in St. Ingbert.