überwinden lassen. Daß dieser Personenwechsel auf dem russischen
Throne hinreichen wird, gewissen Bestrebungen in Frankreich neues
Leben zu verleihen, wird gleichfalls nicht bestritten werden lönnen.
Wir begegnen in der gesammten deutschon Presse nur einer Stimme,
welche diese Besorgnisse nicht zu theilen scheint; es ist dies die
„Kreuzzeitung“. Dieselbe schreibt: „Ein banges Gefühl, welche
politische Folge das beklagenswerthe Ereigniß in Peiersburg für
den Frieden Europas haben könnte, bewegl die Herzen der Men—
hn und macht sich im Volke vielfach vLuft. Wir halten diese
esorgnisse für übertrieben und glauben nach der gesammten po—
litischen Situation, daß auch der neue russische Kniser den Frieden
würdigen und erhalten wird.“ Hoffentlich behält die „Kreuz- Zei⸗
tung“ Recht.
Vermischtes.
»Die Frühjahrs-Kontrol-Versammlung fin—
det statt zu St. Ingbert im Oberhauser'schen Saale am 183.
April, zu Ensheim im Fries'schen Saale am 12. April, zu
Blieskaste! auf dem Marktplaßze am 11. April, zu Hoo m⸗
burg in der Allee am Reitacker am 7. April, zu Mittebex—
bach in der Wirthschaft zur Krone am 9. April.
f Zu Zweibrücken begannen am Montag die Schwur—⸗
gerichtsberhandlungen der Pfal z für das J. Quartal 1881. Auf
der Anklagebank saß an den beiden ersten Tagen Valentin Sat—
tig, 88 Jahre alt, Küfer aus Freinsheim, angeklagt des Mordes.
Vertreter der kgl. Staatsbehörde: Siaatsanwält Petri; Verthei-
diger: Rechtsanwalt Gebhart. Der Angeklagte sollte am 27. Sept.
vor. Is. seinen 88jährigen Schwiegervater Nikolaus Weibert iIl.
bor dessen Wohnung mit einem Schlage betäubt und dann in das
Pfuhlloch geworfen haben. Belastend wird gegen ihn vorgebracht
daß er mit seinem Schwiegervater zerfallen war und schon öfters
Drohungen gegen ihn ausgestoßen habe, wobei er das verhängniß⸗
volle Pfuhlloch erwähnte. Die Anklage bezeichnet als Motiv des
dem Angeklagten zur Last liegenden schweren Verbrechens die Ge—
winnsucht; er habe sich nach der Erbschaft seines Schwiegervaters
gesehnt und dessen natürlichen Tod nicht erwarten können. Die
Geschworenen schlossen sich jedoch der Anschauung der Vertheidigung
an, welche geltend machte, daß der alte Weibert nicht durch fremde
Hand den Tod gefunden habe, daß vielmehr ein Unglücksfall und
kein Verbrechen vorliege, und sprachen demgemäß den Ange⸗
klagten frei.
7 Als Kanditat der konservativen Partei im Wahlkreis
Kaiserslautern-Kirchheimbolanden wird wiederum
Freiherr Karl von Gienanth auf Hochstein aufgestellt.
Der Westindier Fredik, welcher als Zulukaffer gezeigt warde
und dann einige Zeit im Spital zu Kaiserslautern war,
wurde durch Vermittlung des englischen Konsuls in Frankfurt auf
Kosten der englischen Regierung in seine Heimath befördert.
F In Karlsruhe haben dieser Tage zwei Polytechniker
„Fasten⸗
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fie, wenn nur die richtigen Miltel
zur Anwendung Pangen, noch
beilung erwarten důrfen. Es sollte
daher jeder Leidende, selbst wenn bei
ihm bislang alle Medicin erfo iglos
g sich vertranensvoll dieser
ewabrten Seilmethode zuwenden
und nicht säumen, obiges Wert an—
zuichaffen. Ein Auszug“ daraus
wird aratie“ unn frange
CEin
hohes Alter
können selbst schwächliche Personer
Niemand versäume deshalb, sich
ofort dae neu erschienene Vuch
mnzuschaffen welches die am hau⸗
igsien auftresenden Krankhenen,
vie Abmagerung/ Schwache
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Leberbeschwerden, Blutar⸗
muth, Hämorrhoiden Band-
wurm u. s. w. genau beschreibt
und dagegen die wirksamsten
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Ingbert bei Herrn J. Fried—
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finden Gicht⸗ und ANheumatismus⸗
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Leiden ängegeben — Seilmitiei.
welche selbst bei veralteten Fuͤssen
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Druck und Verlag von F. X.
ihr Leben eingebüßt: der eine, ein Sohn des Professors Kußmaul
in Straßburg, ertrank beim Fahren auf dem Rhein, indem der
stachen umschlug; der andere, Namens Kasten aus Hamburg erhiel
zon einem Betrunkenen einen tödtlichen Messerstich.
FIn München beginnt künftigen Samstag auf dem
Zacherlkeller der Ausschank des Salvatorbieres. Guten Morgen,
herr Fischer!
Unter den Opfern des Brandunglücks im Colosseum zu
München befand sich bekannilich auch der Bildhauer Adam
CEh rist von Bamberg, welcher zu den vorzüglichsten Schülern der
Akademie gehörte und die einzige Stütze seiner Mutter und seiner
beiden Geschwister war. König Ludwig II. hat nun dieser schwer
geprüften Frau einen ständigen Bezug aus der kgl. Cabineiskasse
angewiesen.
F Zufolge einer Regierungs-Entschließung vom 7. ds. Mis.
darf aus Anlaß der Passionsgottesdienste der Schulunterricht in
der Folge keine Unterbrechung mehr erleiden.
Homburg v. d. H. (Reiner Provit für den Staat.)
Vorigen Monat empfing die Effektenbank in Frankfurt vou der
hiesigen Gewerbekasse einen mit 7000 Mark deklarirten Geldbrief,
in welchem sich nur 5000 Mark beim Oeffnen vorfanden. Wie
jetzt ermittelt ist, hat der Lehrling des Geschaͤfts die fehlenden 2000
Mark, welche verpackt waren, aus dem Bureau gestohlen. — Großen
Bewinn hat der Dieb nicht gehabt, nur 100 Mark hat derselbe
derbraucht, den Rest von 1900 Mark in neunzehn Einhundert⸗
markscheinen aber verbrannt, weil er glaubte, enideckt zu werden.
F Zuverlässigen Nachrichten zufolge ist in neuerer Zeit wieder
eine erhebliche Zunahme des Zuströmens mittelloser Deutschen nach
Paris und zwar nicht allein aus dem Arbeiterstande, sondern
auch von Lehrern, Lehrerinnen und anderen den höher gebildeten
lassen angehörigen Personen bemerkbar geworden, von welchen die
Wenigsten irgend einen Anhalt zur Begründung ihres Fortkoinmens
in Paris haben. Es wird daher dringend gewarnt, sich zur Er⸗
tangung eines nicht zum Voraus gesicherten Arbeitsverdieuͤstes nach
Paris zu begeben.
F In Petersburg begann am 11. März der erste Schritt
in dem großen Millionenprozeß, der jedenfalls viel Sensation
machen wird. Der Advocat der Verpflegungsgesellschaft Greger⸗
Horwitz⸗ Cohan, hat beim dortigen Bezirksgericht gegen das russische
Kriegsministerium eine Forderung von 34,379,510 Rubel Papier
anhängig gemacht, in Erstattung der Auslagen für Verproviantirung
—
diesen 34 Millionen sollen dann, dem Gesuch der Kläger zufolge,
noch die Zinsen und die Gerichtskosten hinzukommen. Das Gericht
hat in diesem Prozeß über 200,009 Rechnungen und Quittungen
zu prüfen. Jedenfalls dürfte noch viel Zeit vergehen, bis die Sache
zum Austrag kommt. Hat doch die Abrechnungskommission drei
Jahre gebraucht, um die Sache zu untersuchen.
Fur die edaction verantwortlich: F. x. Demex. J
—
*8
X—
——
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1
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⸗
In allen renommirten Musikalienhandlungen ist
zu haben:
Berens Herm. Op. 76.
Laideröslein.
Klaaierstũck.
Preis: MI. 1.25.
Durch das Spielen solcher Salonmusik wird der
Vortrag goadelt, die Aufsassung poetisch gebildet imd
dis technische Ausführung vorfeinert. DEs ist kein Salon-
stũck von der gewöhnlichen Mache, sondern voll poe·
tischen und feinsinnigen Gedankenstoffes, aus welchem
eine Fũlle geistiger Anregung zu schöpfen ist
Das vorzügliche Opusculum ist von mittlerer
Schwierigkeit
Gegen vorherige VFinsendung des Betrages ver-
sgende ich franco.
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liebigen Farbe des Druckes, auch in Golddruck, fertigi
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