Full text: St. Ingberter Anzeiger

Der Nachtwächter zu JLlbeshe im bei Kirchheimbolanden 
hat der „Pf. Pr.“ zufolge seinen Dienst kürzlich hoch zu Roß 
berrichtet. Ein reitender Nachtwächter dürfte wohl noch nicht da⸗ 
gewesen sein. 
F In St. Johann ist in Folge kreisthierärztlich konsta⸗ 
irter Tödtung eines wuthkranken Hundes, welcher 2 andere Hunde 
gebissen hat, die ebenfalls getödtet wurden, die Hundesperre auf 
3 Monate verordnet worden. 
F Herrn Heinrich Lanzz, Maschinenfabrikant in Mann⸗ 
heim, ist bei jüngster Ziehung der österre ischen Staats-Loose ein 
Bewinn von 300,000 Mark zugefallen. 
FMainz, 23. Mai. Ein Passagier des Salonbootes 
Deutscher Kaiser“, das heute Vormittag 9 Uhr von hier abfuhr, 
vollte vorher noch das Schiff verlassen. Er machte, trotzdem die 
Planken schon entfernt waren, einen Sprung nach der Landungs⸗ 
hrücke, stürzte dabei in den Rhein und ertrank. 
— Ein Pferd durch Oleander vergiftet. Ein dem Schmied 
Lichtmannegger in Ettendorf bei Traunstein gehöriges werth— 
volles Pferd riß kürzlich von einem Oleanderstrauche, welcher sich 
als Zierde vor einem Hause befand, einige Zweige ab und fraß 
dieselben. Schon nach wenigen Stunden traten bei dem Pferde 
rankheitserscheinungen auf und trotz sofort eingeleiteter ärztlicher 
Behandlung erlag das Thier schon am anderen Tage der Vergiftung. 
F In Paris haben die Fachblätter angefangen, Bericht 
über die Thätigkeit des auf der Polizeipräfektur eingerichteteten 
Laboratoriums zur Untersuchung der Fälschungen von Lebensmitteln 
zu erstatten. Die Fälschungen übersteigen alle Befürchtungen. 
So wurden von 12 Milchproben 11 als gefälscht, eine als gut 
befunden, von 9 Proben Confituren eine gut, 8 schlecht. Auch 
Bier und Essig liefern viele schlechte Proben; noch schlimmer steht 
es mit dem Weine: Von 133 Proben waren nur 3 gut, der Rest 
gefälscht. Der „Figaro“ macht zu diesen Erfahrungen folgende 
Bemerkung: „Man wird unwillkürlich an die Bemerkung Alfons 
Karr's erinnert: „Wenn ich meinen Krämer vergifte, bekomme ich 
mindestens Zwangsarbeit; wenn mein Krämer mich vergiftet, zahlt 
er 40 fr Geldbuße.“ Das Schlimmste ist, daß diese Fälschungen 
wissenschaftlich sind. Es handelt sich nicht mehr um Versetzung 
der Milch mit Wasser und Kalk, des Weines mit gefärbtem Wasser; 
es sind gelehrte Chemiker nöthig, um Fuchsin, Strychnin uud 
Billige Strohhüte. 
Um mit meinem Lager möglichst zu räumen, verkaufe ich von 
Jeute ab sümmtliche Strohhüte zu äußerst billigen 
Preisen. Hermann Fischer. 
Geschaͤfts-Empfehlung. 
Der Unterzeichnete beehrt sich ergebenst anzuzeigen, daß er sich 
m Hause seiner Tante, Frau Wwe. Stupp, alte Bahnhof⸗ 
tret⁊ kier als .— 
Blechschmied4 
nedergelassen hat und übernimmt alle in dieses Geschäft einschla⸗ 
gjenden Arbeiten, bei Zusicherung billiger und prompter Bedienung. 
alle Reparaturarbeiten werden bestens ausgeführt. 
Einer geneigten Kundschaft entgegensehend, zeichnet 
Achtungsvollst 
Peter Stupp. 
òSCCAALM8 AMM 
Die Holzwaaren-Fabrik von 
— * 
Georg Houssong 
in Neuhäusel. 
ꝛmpfiehlt: Schaufeln, Brod- und Weckschießen, Hack⸗ 
bretter, Narden, Schüsseln & Platten, sowie viele 
andere in dieses Fach einschlagenden Artikel in schöner und guter 
Waare. 
Aud sind schöne Ha- und Wieg⸗Hlötze zu habe— 
000cCc.C c cC20000000000 
Soolbad Rilchingen. 
⸗ v⸗ — — 
Saison-Eröffnung am 1. Juni. 
—— 
in modernen Schriften billigstbei 
Visitenkarten be 
Druck und Berlag von F. xXx. 
indere Stoffe zu finden, die leider nicht bloß den Magen angreifen, 
ondern auch das Gehirn und zum Wahnsinn führen. 
FGMaturerscheinung.) Bei Ssotschi am schwarzen 
Meere erhob sich am 29. v. M. in der Nacht eine plötzliche Wasser⸗ 
inschwellung. Bei ganz stiller Luft erhob sich plötzlich eine mächtige 
Woge und ergoß sich weit hin über das Land, Bäume knickend und 
häuser zerstörend. Die Matrosenkaserne wurde hierbei ganz zerstört, 
in Kronsschiff sank, viele Felukken wurden an's Ufer geworfen 
ind scheiterten und mehrere Menschen kamen um's Leben. Man 
atte es allem Anscheine nach mit einem Erdbeben, welches den 
Meeresgrund in Bewegung gesetzt hatte, zu thun. 
FDeutsche Wissenschaft in Japan. Ueber die 
apanesischen Universitäten und ihre Besetzung mit deutschen Pro— 
essoren läßt sich die „St. James' Gazette“ folgendes berichten: 
„Als die japanische Regierung fand, daß die Reisen der japa— 
nischen Studenten nach Europa zu kostspielig seien, und daß außer⸗ 
em die Studenten in Europa der Aufsicht entbehrten, beschloß 
ie, eine eigene Universität zu gründen mit deutschen, englischen 
ind französchen Professoren, die in ihren betreffenden Sprachen 
ehrten. Ob nun die Sprachenverwirrung zu groß war oder ob 
zie Deutschen in Zucht und Lehre tüchtiger waren, genug, die Eng— 
änder und Franzosen wurden entlassen, und nun sind alle Lehrer 
in der Universität von Yeddo Deutsche. Mit Ausnahme 
»er Theologen sind alle Studienzweige so vertreten wie 
n Berlin oder Heidelberg; die Universität zählt über 1000 Stu— 
enten, die vorher einen sechsjährigen Kursus auf dem deutschen 
hymnasium durchmachen müssen. Die Prüfungen sind schwieriger 
ils in Deutschland; doch werden sie von den meisten bestanden. 
die Mehrzahl der Studenten entscheidet sich für das Studium der 
NRedizin, weil sich dieselbe besser zahlt als ein anderes Fach; die 
Zezahlung der Professoren ist freigebig; Reisekosten nach Yeddo 
ind zurück; ein Haus mit Garten und ungefähr 1200 L. jährlich. 
der japanische Unterrichtsminister ist gleichfalls ein deutscher Pro— 
essor von der Universität Rostock. Auch die Chinesen sollen in 
Veking eine deutsche Universität gründen.“ 
Fur die Redaction verantwortlich: F. X. Demetz. 
Bierbrauereôi Gebr. Beckor. 
Donnerstag (Christi Himmelfahrtstag) im Garten 
Harmonie-Musik 
der Schadewitz'schen Kapelle. 
Bei ungünstiger Witterung im Haus. 
0 
Lagerbier vom Faß! 
Vor dem Hause der Frau Pet. Hager Wittwe 
Blieskasteler Straße. 
Die berühmte Stuttgarter Schnell⸗ 
2 * 
Photographie. * 
In diesem Atelier werden die Bilder nicht auf Glas * 
sondern auf Ferotyp⸗Patent-Papier in 4 Minuten 
unverwüftlich, und ewig haltbar gleich zum mit⸗8 
2 nehmen angefertigt. * 
2 Die Zeit des Sitzens dauert 2 Sekunden, sowohl für 8 
2 die kleinsten Kinder als für Reiter, Wagen, und für? 
Zgroße Gruppen⸗- und Familien-Bilder. 
Vortheilhaft für Jedermann, da einzelne Bilder ver—⸗ 
abreicht werden. 
Es ladet ergebenst ein der Besitzer. 
NB. Billiger wie bei jedem andern Photographen. 
* Stellen⸗-Ausschreibungen kostenfrei. —— 
Anzeiger für das deutsche Reich. Central⸗ 6 
Ste J F e? N· ci⸗u z. Ausschreibung offener Stellen des Handels- 
—* u. Gewerbestandes, der Industrie und Landwirth- 
chaft. Erscheint Miftwochz u. Samstags jeder Woche in großem Zeis F 
zungsformat. Vorzüglichstes Organ für Stellesuchende aller 
zranchen. Abonnementspreis für je 8 Nummern 2 Mart, für? 
24 Nummern 5 Mark. Betrag per Postanweisung erbeten. Zusen⸗ * 
dung erfolgt franco per Streifband. VBeginn d Abonn, jederzeit. * 
Deutliche Angabe des Namens, Wohnorts und der Branche nöthig. 5 
Das Blatt eignet sich auch speziell zu Ankünd. von Geschäftsverkäufen S 
rc. Insertions⸗Preis pr. Zeile 20 Pf. Adresse: Stellen-Anzeiger — 
in Eberswalde, Pr. Brandenburg. 
Ausschreibungen offener Stellen von Seiten der Herren Chefs neh⸗* 
men wir vollständ. kostenfrei in unser Blatt auf. * 
aasuoaa uↄabunqaaiplon ;⸗: unoa — 
Demetz in St. Ingbert.