Full text: St. Ingberter Anzeiger

für die er lebe, für die er sterbe. Die anwesenden Reporter wie 
das Publilum waren ob der Kürze des Vortrags gleich entzückt 
FAus Gundersweiller (Kanton Winnweiler), 11. Juli, 
schreibt man der „Pf. P.“: Diesen Morgen verbreitete sich die 
Schreckenstunde, daß heute Nacht zwischen 11 und 12 Uhr die 
Eheleute Stier während des Schlafes im Bette meuchlings über 
fallen und übel zugerichtet worden seien. Genannte Eheleute sind 
sehr fleißig und sparsam. In Folge dessen ist man allgemein der 
Ansicht, daß dieselben im Besitze von etwas baarem Gelde sind, 
und deßhalb ein Mordversuch auf das Ehepaar aus Habsucht und 
Geldgier gemacht worden sei. Der Thäter war durch das Dach 
des einstöckigen Hauses in dieses eingedrungen und hat mit einer 
Art, auf die von ihm ausersehenen Opfer dreinschlagend, der Frau 
welche vorn im Betie lag, mehrere schwere Wunden an Stirn und 
Kopf beigebracht, so daß dieselbe sehr bedenklich darniederliegt, 
während ihrem Manne von dem Unmenschen das Schulterblatt 
entzwei geschlagen worden ist. Die Gendarmerie hat als der That 
dringend verdächtig — den eigenen Vater des Stier abgeführt. 
4GCGEin vorsichtiger Selbstmörder.) In Kandel erhängte 
sich am Samstag Georg Guttenbacher von dort. Kurz zu⸗ 
bor sagte er zu einer Nachbarsfrau: „Ich lasse mich noch rasiren, 
wasche mich, ziehe ein frisches Hemd an, lege meine Kleider zurecht, 
damit sie keine weitere Arbeit mit mir haben, und dann hänge ich 
mich auf,“ was er auch that. 
Wie das „A. W.“ vernimmt, soll Hofprediger Stöcker die 
Absicht haben, auch die Kantone Dahnn und Annweiler auf 
seinen Rundreisen mit seinem Besfuche zu beehren. 
7In Landau erschoß sich am Dienstag Morgen ein 
Sergeant der 2. Kompagnie des 18. Infanterie⸗Regiments, welcher 
arst bor Kurzem von Würzburg dahin versetzt worden war. 
— Nach dem „Allg. Anz.“ läßt Hr. Commerzienrath Stmm, 
der gegenwärtig sein Schloß auf dem Halberge bewohnt der Ge⸗ 
meinde Brebach eine Kirche bauen, zu der Baume ister Schaubert 
aus Hannover, der Erbauer des Halberger Schlosse s, den Plan 
entwarf. Den äußeren Bau hofft man noch in diesem Jahre zum 
Abschlusse zu bringen. 
4 Vor dem Schwurgerichte in Saar brücken wurde eine 
Goldarbeitersfrau von Oberstein, die selbst Mutter von sechs Kinder 
ist, zu 10 Jahren Zuchthaus verurtheilt, weil sie ein ihr anver— 
txautes 4jähriges Pflegekind in schändlicher Weise mißhandelte und 
derhungern ließ. 
In Sachen Stumm contra Gewerkvereine schreibt 
die „Saar⸗ u. Blies-Ztg.“ aus Neunkirchen: Sollte durch 
Jas Verbot der betr. Geschäfislokale (siehe vor. Nr. des „Anz.“) 
den Arbbeilern durch irgendwelche Repressalien auch nur der geringste 
Schaden entstehen, so wird das Herrn Stumm bestimmen, ohne 
SEhrmen die bither lediglich im Interesse der Gewerbetreibenden 
r. Sehust 
bel⸗ und Bauschreinere. 
St. JIngbert 
empfehlen ihr Lager in polirten und lackirten Möbel von den ge— 
ringsten bis zu den feinsten Sorten, vollständige Zimmereinrichtungen, 
owie alle Arten Rohr⸗, Stroh⸗ und Weidenstühle in großer Aus— 
vahl zu den billigsten Preisen. 
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Stellen⸗usschreibungen kostenfrei — j 
( Anzeiger für das deutsche Reich. Centrale 6 
i ? 1e Ne olu z. Ausschreibung offener Stellen des Handels⸗ 
— u. Gewerbestandes, der Industrie und Landwirth- S 
schaft. Erscheint Mistwochs u. Samstags jeder Woche in großem Zei⸗7 
lungsformat. WVorzüglichstes Organ für Stellesuchende aller 
Braͤnchen. Abonnementspreis für je 8 Nummern 2 Mark, fur? 
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jebigen Farbe des Druckes, auch in Golddruck, fertigt 
F. J. Demch, 
Buchdruckerei und Lithographische Anstalt. 
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DCOGOO OGOCGCOCGC.CCOCOCOCOCO- 
Druck und Verlag von F. X. 
interlassene Einrichtung von Konsumvereinen in umfassender Weise 
u betreiben. 
F Gegenw ärtig findet in der preußischen Rheinprovinz 
ine Aufnahme der Zahl und der Verhältnisse der in derselben vor⸗ 
Jandenen Epileptischen statt, deren Ergebniß als Grundlage für 
jne eventuell zu errichtende Anstalt für epileptische Kranke dienen 
oII. Die Einrichtung solcher Anstalten kann gewiß nur mit Freud⸗n 
hegrüßt werden. 
F Vor Kurzem ist die Nachricht durch die Zeitungen gegangen, 
daß in Welchenberg (Niederbaiern) ein 2-jähriges Madchen seinen 
7. jährigen Bruder durch einen Messerstich getödtet habe. Nun hat 
ich aber der Verdacht auf die Eltern gelenlt, daß dieselben selbst 
hr eigenes leibliches Kind ermordet haben, und wurden sie deß⸗ 
Jalb in Unterjuchung genommen. 
Gemeinnütziges. 
Aufbewahrender Eier. Darüber schreibt ein Correspondeut 
der „Zw. Ztg.“: Jede sorgsame Hausfrau ist bedacht, sich den Sommer Aber 
hren EGierborrauinhe für den Winter zu beschaffen. Sie stellt dieselben 
n Körbe, Kasten, Schubladen u. s. w, und so kommt es nicht selten vor, 
aß gegen das Frühjahr hin eine größere Anzahl faul geworden ist. Abgi⸗ 
hen Von dem dieraus erwachsenen Verlust, isn es fur die Hausfrau setr ein⸗ 
findlich, wenn sie unvorsichtiger Weise mit einem stinkenden Ei die Suppe 
»der das Gebäck verdirbt. 
Das Faulen der Eier hat seinen Grund darin, daß durch die pordst 
Zchale, aus kohlensaurem Kaik bestehend, das Wasser des Eiweißes verdunstet 
ind an dessen Stelle atmosphärische Luft von außen zutritt. Unter dem Ein⸗ 
jusse der aimosphärischen Luft gehen nun die Bestandtheile des Eiinhaltes in 
Zersetzung über, es bilden sich neue Produkte, von welchen ich nur das so 
belciechende Schwefelwasserstoffgas erwähnen will. Die Hausfrauen und 
qͤadchinen wissen aus Erfahrung, daß die Eier im Winter leichter und schlon 
erig werden, was von der Berdunstung der Flussigkeit herrührt, kennen aber 
uuch den widerlichen Geruch der faulen Eier und wenden die verschiedenen 
Vorsichtsmaßregeln an, die Eier vor dem Verderben zu schützen Bekanntliqh 
derden von Ausgangs Julisan die Eier für den Winter gesammelt, 
da sich die früheren Eier nicht gut halten. Da nun die Zeit des Eiersam⸗ 
melns heranrückt, so wollen wir unsern verehrten Leserinen einige Aufbe⸗ 
wahrungsmethoden mittheilen. 
. Der Voden eines Korbes wird mit einer Schichte Hafer⸗ oder Spelzen⸗ 
preu bededt, dann kommt eine Lage Eier, dann wieder Spreu, und ba 
vechseln Spreu und Eier, bis der Korb gefüllt ist. Oder 
2. Jedes einzelne Ei wird in ein Siud Zeitungspapier eingewidelt und 
dann Sluck an Stuck in den Korb oder die Küste ec. gepacht. Oder 
8. Sammtliche Eier werden mi Leindl besirichen und, wenn sie XR 
geworden sind, in den Korb ⁊c. gebracht. 
Alle diese Arbeiten haben, den Zweck, die Porea der Eierschalen zu schli⸗ 
zen und den Zutritt der atmosphärischen Luft zu hindern. Am besten und 
eichtesten wird dieser Zweck aber dadurch erreicht, daß man 
fich aus einer Äpotheke fur 5 Pfennig aufgelöstes Wasserglas nimmi 
ind mit einem Pinselchen jedes Ei überstreicht. In kurzer Zeit ist daz 
Wasserglas trocken, und das Ei hat einen glänzenden luftdichten Ueberzug. 
Die so behandellen Eier werden an einem trockenen, vor Frost geschutzten 
Orte aufbewahrt und halten sich bis zum Frühiahre frisch und gesund. 
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demes. 
Kleider- 
md Schirmständer, Trep⸗ 
denstühle, Bureaustühle, Clavier— 
tühle (mit eis. Schraube) Eta— 
jeres, Spuckkasten, Hut⸗ und 
Zeitungshalter, Handtuchständer, 
Jarderobe- und Handtuchhalter, 
owie sonstige derartige Artikel 
ʒei Gebr. Schuster. 
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velehe Pranzösisch, Eng- 
sch, Itatieniseh, oder 
Spaniseh wirklieh 
MS- Sprechem lernen wollen. 
Mrentis und ranco zu beziehen 
Jurch die 
Rosenthalꝰsche 
Verlagshandlung in Lei prigß 
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ach Hilfe uchend, 
AIsmmchiegt mancher Kranke —R 
Zeitungen, sich fragend welcher 
der vielen Heilmittel-Aunoncen 
ann man vertrauen? Diese oder 
jene Anzeige imponirt durch ihre 
Hroße; er wählt und wohl in den 
neisten Fällen gerade das — Uun⸗ 
richtige Wer solche Enttäuschun⸗ 
zen vermeiden und sein Geld nicht 
Annutz ausgeben will, dem rathen 
dir. sich von Richter's Verlags⸗ 
Ansialt in Leipzig die —XL 
Gratis⸗Auszug; kommen zu laf⸗ 
sen, denn in diesem Schriftchen 
werden die bewährtesten Heilmittel 
ausführlich und jachgemäß be⸗ 
sprochen, so daß jeder Kranke in 
er Ruhe pruͤfen und das Beste 
jur sich auswählen kann. Die 
obige, bereits in 450. Auflage er⸗ 
schienene Broschüre wird gratis 
uind francs versandt, es entstehen also 
dem Besieller weiter keine Kosten, als b6 Pig. 
ür seine Postkarte. 
— 
Neue Musik-Zeitung; 
—XLEL 
wofür 6 Nummern nebst 3 Klavierstücken, 8 Lieferungen des 
Konservationslexikon's der Musik, 3 Porträts hervorragender 
Tondichter und deren Biographien (von Elise Polko), — 
strationen zu Volksliedern von den renomirtesten Düssel⸗ 
horfer und Münchener Künstlern, Feuilleton's, Novellen ꝛtc.“ 
geliefert werden. 
Alle Postanstalten (Nr. 3107) Buch— und Musik alien⸗ 
Zandlungen nehmen Bestellungen an. 
demetz in St. Ingbert.