Full text: St. Ingberter Anzeiger

Werth beilegte und seinem gewöhnlichen Geschäfte oblag. Doch 
am zweiten Tage bildete sich ein Geschwür, dem die Anschwellung 
des ganzen Kopfes folgte. Die ärztliche Hilfe kam zu spüt. Das 
Leichengift hatte bereits die Blutgefäße zerstört und war demnach 
eine Retiung nicht mehr möglich. Dieser Fall giebt abermals eine 
ernste Mahnung, die Körper verendeter Thiere nicht frei liegen zu lassen, 
sondern zu verschaaren. Aber auch zur Vorsicht bei Verletzungen 
durch Muͤcken mahnt er. Eine Einreibung des Stiches mit Salmiak⸗ 
geist leistet untrügliche Hilfe, und sollte dieses Mittel nicht bei der 
Hand sein, so ist eine tüuͤchtige Einreibung mit einer zerschnittenen 
Zwiebel zu empfehlen. 
,Golt veriäßt keinen Deutschen!“ Das Konigliche Amtsge⸗ 
richt zu Ruhrort läßt gegenwärtig auf einen jungen Mann 
aus Ruhrort fahnden, der sich wiederholt schwerer Diebstaäͤhle schul⸗ 
dig gemacht hat. Als besonderes Kennzeichen ist unter anderem 
anzugeben, daß auf der Brust des steckbrieflich Verfolgten in tätto⸗ 
wierier Schrift das Sprüchwort zu lesen sei: „Goit verläßt keinen 
Deutschen.“ 
Eine komische Episode wird aus der Berliner Klinik 
des Dr. von Langenbeck gemeldet. Um eine Dame herum stehen 
die angehenden Aerzte und betrachten neugierig eine rothe Erhöhung 
auf dem schönen blend weißen Arm. ‚Nun, meine Herren,“ be⸗ 
ginnt der Geheimrath, „für was halten sie das?“ Ein Blutge⸗ 
schwür“, „eine Entzündung der Lymphgefüße“, „eine Verletzung 
duͤrch Druck'“, — so schwirren die Antworten durch die Luft. 
Nein, meine Herren es ist ein gewöhnlicher Flohstich“ — belehrt 
der Meister und entläßt die Patientin mit einer höflichen Ver⸗ 
beugung. 
F'In Strassolda Oesterreich) hat eine Massenvergiftung 
Stadtrathsitzung. 
Montag, den 25. d. Mts., 
Abends 6 Uhr, F 
Tagesordnung: 
1. Abhör der Gemeinderech⸗ 
nung pro 1880. 
Abhör der Rechnung der 
Gasanstalt pro 1880. 
Vollzug des Häusersteuer⸗ 
gesetzes. 
Anschaffung von Feuerlösch⸗ 
repuisiten. 
St. Ingbert, 22. Juli 1881. 
Das Bürgermeisteramt 
Custer. 
Zwangsversteigerung. 
Nächsten Mittwoch den 
27. laufenden Monats, Vormit⸗ 
iags 10 Uhr, in der Wirthschaft 
von Johann Schwarz jr. 
Bahnhofstraße) hier versteigere 
ich zwangsweise gegen sofortige 
Baarzahlung: 
1 Kuühe, 3 Pferde, 1 
Wagen (ohne Diehlen) 
und 1 Wägelchen. 
Steiglustige können das Vieh 
zu jeder Zeit im Stalle des ge⸗ 
nannten Schwarz ansehen. 
St. Ingbert, 21. Juli 1881. 
Faßbender, 
kgl. Gerichtsvollzieher. 
Moebel⸗ 
Reinigungspslitur. 
Vorzügliches Mittel um polirte 
hegenstände sosort vom Oelaus— 
chlag und Schmutz zu befreien, 
owie denselben neuen und dauer— 
jaften Glanz zu verleihen. 
AFIn ganzʒen und halben 
Flaͤschchen bei 
Gebr. Schuster. 
Engliseh, Französiseh 
Für das Selbststudium 
der 
snglischen, französischen, ital⸗ 
enischen u. spanischen Sprache 
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Uhhods Dr. Dehardg. Rczelthars 
Das Meisterschafts-dystom 
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imd gerade Gallerien äußerst billig bei 
Gehr. Schuster. 
Irus und Verlag von F. X. 
tatigefunden. Eine Müllerin bereitete das Mahl, bestehend aus 
esäuerten Meerfischen und Polenta. Die Fische hatte sie in einem 
upfernen Kessel gesotten, und schüttete das nothwendige Quantum 
xssig darauf. Dann stellte sie die im Kessel belassenen Fische zur 
Seue, bis auch die Polenta fertig war. Die aus 13 Köpfen be— 
sehende Familie setzte sich nun zu Tisch, doch kurze Zeit nach dem 
genusse der Fische erkrankten alle 18 Personen, davon zuerst die 
rinder, infolge von Grünspan, der sich zum Theil erst nach Säu— 
rung der Fische gebildet hatte. Eine Person starb alsbald, mehrere 
liegen im Sierben, und jene, die aufkommen dürften, leiden 
ürchterlich. 
Wenn die Berechnungen und Schlüsse des Professors Fritz 
in Zuͤrich richtig sind, so dürfen den Landwirthen, nament lich 
en Weinbauern, in diesem und den nächsten Jahren wieder „fette 
xrnteerträge“ in Aussicht stehen, deren dieselben allerdings bedürfen. 
der genannte Gelehrte hat nämlich durch Untersuchung und Vergleich⸗ 
ing festgestellt, daß die Erträge des Weines (aber auch die des 
geireides u. s. w.) nicht mit der Unregelmäßigkeit wechseln, wie 
nan gewöhnlich annimmt. Dieselben seien vielmehr an ziemlich 
ꝛegelmasig wiederkehrende Perioden von etwas mehr als 11 Jahren 
gebunden, wodurch sie der jetzt festgestellten Sonnenflecken⸗Periode 
janz oder jedenfalls mahe gleichkommen. 
— Ein durchgeprügelter Finanzminister. Die Weiber und 
Wittwen der Soldaten, welche in Konstan tinopel täglich 
zas Finanzministerium in hellen Haufen belagern. erwischten kürz⸗ 
lich den Finanzminister und setzten ihm mit Stöcken, welche sie 
nitgebracht und unter ihren Maͤnteln versteckt hatten, so lange zu, 
his sie Geld erhielten. 
Fur die Redaklion verantwortlich: F. X. D eme v. 
J * * — — 
Bezirkslehrerverein 
* 
e 0* 
Blieskastel-St. Ingbert. 
Nächsten Mittwoch, 27. ds. Ms. Rachmittags um 2 Uhr 
beainnend, zu Blieskastel im König'schen Gartensaale 
pyes·Versammlung. 
Hiermit bringen wir zur gefl. Anzeige, daß 
wir Herrn 
I. J. Betæ ĩr. 
für St. Ingbert und Umgegend zu unserem 
Vertreter ernannt haben. 
Feuer-Assekuranz⸗-Verein 
in AlItona. 
Die Subdirektion in Karlsruhe 
DEd. Sievert. 
Auf obige Annonce bezugnehmend, bin ich 
bereit für obigen Feuer⸗ Assekuranz Verein in Altona 
Aufträge entgegen zu nehmen und wird nahere Auskunft 
zereitwilligst ertheilt. Achtungsvoll 
T. F. EReot ir. 
St. Inabert, im Juli 1881. 
— B 
Höhero Real-Handelsschule mit der Berechtigung zum 
einjährigen Militairdienst. — Vorhbereitung fũr Jateinischo 
en cie. — Fensionat in hohor, sehr gesunder Lageo. 
Programm dureh die Direktion in Bruohsa (H 69444.) 
* Stellen⸗ Ausschreibungen kostenfrei 2 
t Anzeiger für das deutsche Neich. Central' Ge 
ellen⸗A z. Ausschreibung offener Stellen des Handels⸗ 
—* Gewerbefiandes, der Industrie und Landwirih⸗e 
schaft. Erscheint Mittwochs u. Samstags jeder Woche in großem Zei⸗ 2 
iungsformat. Vorzügiichstes Organ für Stellesuchende aller — 
Branchen. Abonnementspreis fur je 8 Nummern 2 Marl, für & 
24 Rummern 5 Mark. Betrag per Postanweisung erbeten. Zusen⸗ 8 
dung erfolgt franco per Streifband. Beginn d Abonn. jederzeit. 
Deuliche Angabe des Namens, Wohnorts und der Branche nöthig. J 
Das Blait eignet sich auch speziell zu Ankund. von Geschäftsverläufen 8 
gusertions⸗Preis pr. Zeile 20 Pf. Adresse: Stellen⸗Anzeiger 
in Eberswalde, Pr. Brandenburg. * 
Ausschreibungen offenet Stellen von Seiten der Herren Chefs neh⸗ 
men wir vollstand kostenfrei in unser Blatt auf. 5 
Ipaganogloꝗ —X— — 
Ddemens in St. Ingbert. 
Hiezu „Illustrirtes Sonntagsblatt“ Nr. 30.