Full text: St. Ingberter Anzeiger

Limfjord aus das Niederfallen einer Feuerkugel und unmittelbar 
sarauf den Ausbruch einer Feuersbrunst in der Richtung von 
Zuülrup bemerkt hatten. Die beiden Verhafteten wurden natürlich 
ofort freigelassen. 
p Ueber den Arlbergtunnel, welcher auf der Arlberg⸗ 
zahn die Verbindung zwischen Tyrol und dem Lande vor dem Arl— 
Ferg herstellt, bringt das „Wiener Tageblatt“ folgende Angaben: 
In vier Jahren hofft man mit dem Tunnel fertig zu sein. Der— 
albe wird eine Lünge von 10270 m haben; der Gotthardtunnel 
st 14900, der des Mont-Cenis 12833 m lang. Am Goithard 
ostete der Meter 4000, am Mont⸗Cenis 25001 beim Arlberg 
laubt man mit 1500 Gulden zu reichen. Die Gesammtbaukosten 
8 Arlbergtunnels sind auf rund 17 Millionen Gulden berechnet. 
der Eingang des Tunnels auf der Tyroler Seite bei St. Anton 
segt 1302 mn hoch, der Eingang auf der Westseite in Vorarlberg 
214 m. 
GEin schon im grauen Alterthum geplantes Unternehmen hat 
etzt Aussicht auf Verwirklichung: Die Durchstechung der Lan d⸗ 
saͤge von Korinth. Herr Lesseps hat die Concession 
ur Anlegung eines Kanals durch den Isthmus von der griechischen 
Regierung erlangt. 
dawaische Poesi. Den Abschied des Königs 
David Kalakaua von seiner königlichen Ehegemahlin, der Frau Ka⸗ 
olani, hat ein rückwärtsschauender Prophet des „N. Wiener 
Zageblatt“ in die folgenden zierlichen Reimlein gebracht: 
Sie: Kalakaua — schau' ka Frau a — 
Bleib' mir treu und bleib gesund! 
Er: Kapiolani — um Di wan' i — 
Wann i fort bin, jede Stund!“ 
die Wahrheit soll dieser schönen Dichtung leider nicht ganz ent— 
prochen haben. 
ꝓ Um das Ungeziefer der Hühner zu entfernen, welches im 
bommer manchmal höchst lästig wird, wobei dann die Thiere ent— 
hieden leiden, lege man Abends einige frische Erlenzweige in den 
Ftall, wohin sich das Ungeziefer vielleicht des eigenthümlichen Ge— 
achs der Erlen wegen begibt. Am Morgen werden sie vorsichtig, 
hne zu schütteln, herausgenommen und rasch ins Wasser geworfen, 
Zer, noch besser, verbrannt. 
Marktberichte. 
Zweibrücken, 18. August ( Fruchtmittelpreis und Viltualienmarkh). 
Weizen 12 M. 49 Pf., Korn 00 M. 75 ßpf., Gerste zweireihige 8 M. 95 Pf., 
erreihige d M. — Pif., Spelz 7 M. 560 Pf., Spelzkern — M. — Pf., 
intel M. ppf., Miischfrucht O M. 67 Pf., Hafer 7 M. 48 Pf., 
rtbsen — M. — pf., Wicken d M. 7 Pf., Kartoffeln 5 M. — Pf., 
deu 8 M. 90 Pf., Stroh 8 M. 10 Pf., Weißbrod 1/2 Kilogr. 60 Pf. 
rnbrod 8 Kilogt. 71 Pf. Gemischtbrod 8 Kilogr. 86 Pf., paar Weck 100 
zr.6 Pf. Kindfleisch J. Qual. 50 Pf. II. Qual. 46 Pf. Kalbfleisch 40 Pf., 
dammeisleisch 60 Pf. Schweinefleisch 56 Pf.z Butter /2 Kilogr. 1 M. 8 Pf., 
Vein ILuer 80 Pf., Vier1 Liter 24 Pf. 
Homburg, 17. August. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarkt.) Weizen 
2 M. 117 PfKorn d M. 82 pf., Spelztern — M. — Pf. Speiz — M. 
pf., Gerste 2reihige — M. — Pf. Gerste 4reihige d M. — Pf. Hafer 
M.' 34 ps., Mischfrucht 10 M. — Pf. Erbsen — M. — Pf., Wicken 
M. — ßpf., Bohnen 0 M. — Pf. Kleesamen — M. — Pf., Korn⸗ 
rod 6 Pfund — Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 80 Pf. Ochsenfleisch — Pf. 
— Hammelsleisch 60 Pf., Schweinefleisch 
30 Pf., Butter 1 Pfund 1M. 05 Pi., Kartoffeln per Ztr. — M. — Pf. 
Kaiserslautern, 16. August. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarkt.) 
Weigen i1 M. 80 Pf., Korn 8 M. 814 f. Spelztern — M. — Pf. Spelz 
M. 62 Pf., Gerste 9 M. 33 Pf., Hafer 7 Me a Erbsen F M. 
— Rideno WMyf. xinse —EAKKleesamen 50, M. — 
o Sehebrode pPfundsd t, —— 
AI F *r —— Slun pf 
—VD—— . — Pf. Stroh 0O M. — Pf. He * 
b heno pf vi ß Pif. Heu o M. 
Für die Redaltion verantwortlich: J. X. Deme tz. 
————— 
Angesichts des bevorstehenden Quartalswechsels wollen wir nicht unter— 
assen, unsere Leser wiederholt auf das „Deutsche Familienblatt“ aufmerksam 
u machen, das im raschen Fluge die Herzen unserer Leserwelt sich erobert 
jat und in seinem Bildertheile mit glücklichem Gelingen bestrebt ist, das 
Bolksthümliche im Rahmen der Kunst zu bieten. Die uns 
orliegenden letzten Nummern 80 bis 32 (in der mit Oktober den neuen 
sahrgang beginnenden 14tägigen 80 Pf.Heftausgabe entsprechen den genann— 
en Nummern die Nr. 48 bis 45) bezüglich ihres reichen Inhalts näher zu 
zetailliren, gestattet uns leider der Raum nicht. Nur das allerwichtigste! 
zunächst brachten sie den Schluß des mit titanischer Kraft geschriebenen 
hannenden Romans Mehalah, ferner die humoristische Novelle „Der Sanges⸗ 
ruder“ von K. Heigel und endlich den Beginn der anmuthigen Erzählung 
Hedwig“, deren Verfasser, Heinrich Seide!l, uns schon früher durch seine 
ostliche Novelle, Die Schleppe“ sowie durch den originellen „Leberecht Hühn— 
hen“ erfreute und außerdem in Nr. 30 mit dem lieblichen Idyll Im Korn⸗ 
eld“ vertreten ist. Von dem übrigen textlichen Inhalte seien hervorgehoben: 
utschmann's frische uud bildergeschmüctte Schilderung des jüngst in 
Ahenburg ob der Tauber veranstalteten Festspiels, Lassens Artikel über 
dadagaskar, des berühmten Dramatikers Albert Lindners Notizen über 
halespeare's Handschrifi mit Abbildung der einzig noch existirenden Schrift⸗ 
je des Dichterfursten, H. Klingenbergs Aufsatz über Kinderferienkolonien, 
nut Porträt Bions, des Begründers derselben) und endlich in Nr. 81 Otto 
dirmse's Artikel über die deutsche und franzdfische Modeindustrie — ein 
nergisch aber objektiv gehaltener Mahnruf an Deutschlands Frauen, ihren 
velschen Gelüsten zu widerstehen und ferner iur Geld in Deutschland, anstatt 
n Paris anzulegen. Letzterer Artikel weiß zugleich überzeugend darzulegen, 
aß unsere deuische Modeindustrie sich keinesfalls mehr vor der französischen 
u verstecken braucht, im Gegentheili Daß dabei Jaluzot's Grunderspekulation 
uf die Börsen deuͤtscher Frauen einen gebührenden Hieb bekommt, war jelbst⸗ 
berständlich. Da der Autor redaktionell am Deutschen Familienblatt thätig, 
o hoffen wir, daß der beregte Artikel, dessen zundende Wirkung sich sofort 
zurch Nodrud in vielen politischen Blättern bestaͤtige, noch recht viele andere 
im Gefolge haben wird, in denen es dem Verfasser und von gleichem Strebert 
Heseelten Mitarbeitern gelingen möge, mit gleicher Grundlichkeit die Interessen 
der deutschen Industrien zu vertreten und dem dei des deutschen Michels Nach— 
olgerschast schmählicherweise entstandenen Vorurtheile entgegen zu wirken, als 
dnne nur französische oder englische Waare Anspruch auf Preiswürdigkeit 
Reuheit, Eleganz und Gediegenheit erheben. Daß wir trotz alledem noch viel 
bon den Franzosen zu lernen haben, hat der Autor gerechierweise zuzugesteherr 
nicht verabsäumt. 
Bekannkmachung. 
(Die Preisevertheilung beim pfälzischen Landgestüte zu Zwei— 
brücken pro 1881 betr.) 
Die Vertheilung der Preise an die Eigenthümer der schönsten 
in der Pfalz gezogenen, sowie zur Nachzucht verwendeten Pferde 
wird für das laufende Jahr 
Sountag, den 25. September 1881, Vormittags 11 Uhr, 
im Gestütshofe in Zweibrücken stattfinden. 
Die Musterung und Auswahl der zur Preisbewerbung ge⸗ 
brachten Pferde wird am vorhergehenden Tage 
Samstag, den 24. Septeinber l. Is., Vormittags 8 Uhr, 
obendaselbst durch die hiezu ernannte Kommission erfolgen. 
Zur Vertheilung gelangen folgende Preise: 
J. I0 Preise für 42 jahrige Stuten, welche das erste Ma 
trächtig gehen: 
I. Preis 170 M 6. Preis 90 M 
A 7. „ 70 , 
3. 130, 8. 60, 
4 120; 9.3 50 
5. 110, 10. 40 ,„ 
zusammen 990 
II. 10 Preise für Stuten, welche früher schon einen Preis 
erhielten und mit einem Fohlen vorgeführt werden: 
1. Preis 100 M 6. Preis 50 
2. u 90 n 7. u 45 n 
3. 80 ⸗ . u 35 u 
4. n 70 u . u 30 n 
5. 60,„ 10. 25 
zusammen 585 M. 
II. 15 Preise für Stutfohlen: 
I. Preis 90 A. 6. Preis 40 A 
2. J 80 u 7. u 35 u 
3., 70, 8. 30, 
4. 60 u 9. u 25 u 
5. 50, 10. 20, 
11. Preis 20 M 
12. , 20, 
13., 20, 
14. 20 J 
15., 10, 
zusammen 590 
IV. 4 Preise für Hengstfohlen: 
1. Preis 70 4 3. Prec 560 . 
2. 608, 4., 40 
zusammen 220 A J 
veitnreise im Betrage von 10c15 A, nach dem Er 
cowie iür Medaillen 185 
7 
messen 
Für die Bewerber sind nachfolgende Bedingungen festger 
a) die Mutterstuten müssen von Haupt- und Erbfehlern fte 
ind gut gehalten sein, von Beschälern des Landgestüts trächtig geher 
ind das vierte Jahr bereits zurückgelegt haben; 
b) Fohlen können konkurrieren wenn sie auch von Privatbe— 
chälern abstammen. Hiebei wird bemerkt, daß Stut- und Hengst— 
ohlen vor zurückgelegtem zweiten Lebensjahr nicht zur Preisbe— 
werbung zugelassen werden; 
c) von den zur Konkurrenz bestimmten Pferden muß nachge— 
wiesen werden, daß sie ansässigen Personen der Pfalz angehören, 
vas durch ein Zeugniß des betreffenden Bürgermeisteramtes bei der 
Experten-Kommission darzuthun ist. 
Speyer, den 30. August 1881. J 
Königlich Vayerische Regierung der Yfalz, 
Kammerdes Innern, 
v. Braun, 
k. Regierungs-Präsident. 
eoll. Schild, 
k. Reg.«Sekretär.