dem Andante und Polonaise von Chopin, war bei sämmtlichen
Zuhörern ein frenudiges Erstaunen wahrzunehmen über die Fertig⸗
leit der jungen Künstlerin, diesen trefflichen, gefühlvollen Vortrag
mit lobenswerther Prazision. Mit steigendem Interesse lauschte
man den übrigen Klavierpiecen, deren Schwierigkeiten Frl. Leh⸗
mann mit seltener Leichtigkeit überwand, und zollte ihnen auch
den gebührenden Beifall. Irl. Lehmann ist nicht allein Künstlerin
auf dem Klavier, sie verfügt auch über eine schöne kräftige Alt⸗
stimme, und die von ihr vorgetragenen Lieder zeigten die richtige
Auffassung und das Verständniß derselben. Die Tenorstimme des
Hrn. Lehmann ist zwar nicht sehr stark, aber so angenehm und
rein, daß man demselben nur Lob spenden muß. Wir können
uͤber die einzelnen Vorträge, ohne Ausnahme, unsere größte Zu—
friedenheit aussprechen und wünschen, daß die junge Künstlerin
auf der betretenen Bahn fortschreiten möge, dann wird der Er⸗
folg sicherlich nicht ausbleiben.
SrIngbert, 5. Sept. Die gestern in Zweibrücken
gepflogenen Discussionen des Delegirtentages des pfälzischen Ge⸗
werbe Vereins⸗ Verbandes bewegten sich hauptsächlich um das In⸗
nungsgesetz. Auf Antrag des Vorortes wurde beschlossen, vorläusig
dem“ neuen Innungsgesetze gegenüber noch eine abwartende Haltung
einzunehmen, jedoch den Einfluß der Gewerbvereine bei Aufrecht—
erhaltung der Ordnung im Gewerbe moͤglichst zu wahren und zu
erbeilern. Man entschied fich ferner für Lehrlingsprüfung und
Aussfiellung von Lehrlinasarbeiten, für Errichtung kunstgewerblicher
Fachschulen und für Einführung der Arbeitsbücher für alle gewerb—
ichen Arbeiter. Mit Rüchsicht. auf das Arbeiter⸗Unfallversiche—
cungsgesetz wurde beschlossen, daß vor Allem erst eingehende Er—
hebungen und Gutachten aus Inleressentenkreisen über diese hoch,
vichtige Angelegenheit gepflogen werden sollten. Das Submis—
onswesen sollie im Sinne der in Preußen geltenden Bestim—
nungen vom 24. Juni 1880 geregelt werden.
S Niederwürzbach, 5. Sept. Eine große Rührig
teit herrscht in unserer Gemeinde. Geschäftige Hände winden
Zränze zum Schmucke der Häuser und errichten Ehrenpforien, denn
jeute, nach 6 Uhr des Abends, wird der hochwürdigste Herr Bischo
deorg Josef Eherler, von Speyer dahier Einzug halten, um
morgen das neue hiesige Gotteshaus zu weihen. In feierlicher
Prozession werden S. bischöflichen Gnaden am Bahnhof abgehol
und in's Dorf geleitet werden. Am alten Gotteshause angelangt
wird die Prozession, weil die kleinen Raume dieser Kirche diesehs⸗
nicht fassen können, auf der Straße Halt machen. Der Herr Bischo
vird in genannter Kirche seine Andacht verrichten und dann in
Pfarrhause Quartier nehmen. Des Abends gegen 8 Uhr werder
der hiesige Gesangverein und die St. Ingberler Bergwerkskapelle
bon Lampionsträgern begleitet, sich zum Pfarrhause begeben, un
dem hochwürdigsten Herrn durch Musik und entsprechende Gesäna
die gebührende Ovation darzubringen.
Fur die Revallivn veramworitich: F. —F me b.
deächsten Montag werden durch das Loos vertheilt:
130 3000 Mk. baar Geld
1
durch die Dr. v. Hauner'sche Kinderspital⸗Ziehung. Loose à Mark bei:
Joh. Friedrich, F. Woll, Buchhandlung und Joh. Weirich, Friseur in St. Inabert.
Auszug.
Defsentlihhe Zustellung.
Vorladung.
Der Landwehrmann Peter
Walle, 28 Jahre alt, Huf⸗
schmied, früher in Oberwürzbach
wohnhaft, nun ohne bekannten
Wohnort abwesend, wird hiemii
borgeladen, am Mittwoch,
den 19. Oltober 1881, Vormit⸗
tags 8 Uhr, in der öffent—
lichen Sitzung des Schoffenge⸗
richts zu St. Ingbert in
dessen Sitzungssaal zu erscheinen,
damit dafelbsi zur Hauptverhand⸗
lung über die gegen ihn erhobene
Anflage wegen Auswanderns
ohne Erlaubniß im Juli 1881
geschritten werde.
Zugleich wird dem Ange⸗
klagten eroͤffnet, daß bei unent⸗
schüldigtem Ausbleiben seine
Verurtheilung auf Grund der
vom kgl. Landwehr⸗ Bezirks⸗ Com⸗
mando Zweibrücken am 27. Aug.
1881 nach Vorschrift des 8 472
der R.⸗St.«P.⸗O. abgegebenen
Erklärung erfolgen werde.
St. Ingbert, 5. Sept. 1881
Der igl. Amtsanwalt
gez. Müller.
Zur Beglaubigung:
Der kgl. Amisgerichtsschreiber
Glattfeld,
stellvertr. Gerichtsschreiber.
Zweibrücken, seine Stelle wegen
Ärbeitsüberhäufung und zu weiter
Entfernung seines Wohnsitzes von
hier niederlegen zu wollen⸗ Es
vird deßhalb gemäß 8 85 R.O.
zur Wahl eines andern Concurs⸗
herwalters eine
Gläubigervers ammlung
berufen auf Samstag, den
17. September, 1881
Vormittags 9 Uhr,
im Siztzungssaale des hiesigen
Amisgerichts.
Im derselben will Herr Amboẽ
uugleich Rechnung stellen.
St. Ingbert, 2. Sept. 1881
Kgl. Amisrichter
gez. Zahn.
Zur Beglaubigung:
Kgl. Amisgerichtsschreiberei
Glattfeld,
stellv. Gerichtsschreiber.
ben des zu St. Ingbert verlebten
Maschinenwärters Adam, ge⸗
nanni Johann Joseph Peters,
als:
J. Maria Klemmer,
ohne Gewerbe in St. Ingbert,.
Wittwe des Verlebten;
I. Valentin Peters,
Schmelzarbeiter allda;
ill. Katharina Peters,
Dienstmagd, zur Zeit in Deutz
bei Cöln.
1y. Maria Peters,
Dienstmagd in St. Ingbert;
V. Elisabeth und VI.
Jakob Peters, diese Beiden
goch minderjährig, welche ihre
genannte Mutter zur gesetzlichen
Vormünderin und den Georg
Betz, Schmelzarbeiter in St.
Ingbert zum Beivormunde haben.
St. Ingbert, 6. Sepibr. 1881.
K. Auffschneider,
Amisverweser.
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Io Guatemala 9. 25
vorzũgl. Perl Santos 10.-
feinster Plant. Ceylon 10.75
hochfeinster Java 12. -
deht arabischer Mocea 13. ⸗
rorzũgl. Congo Theo 6.50
feiner Souchong Thee 8.—
feinster Imperial Thee 9.50
hochfeinster Mandarin Pecco Thee 18.-
beaste Qual. rein entöltes Cacaopulver, 9.-
Beste holl. Bauernbutter, 25 Pfd. Kubel 22.-
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Rotterdam, Wijnstraat Os 100
Demes in St. Inabert.
Bekanntmachung.
Nächsten Mittwoch den
September, Vormittags 10 Uh
zu St. Ingbert, in der Wiri
schaft von Peter Friedrich, Küj⸗
versteigere ich
eine Spieluhr
in Gemäßheit des Art. 343
Allgem. deutschen Handelsgeh⸗
buches.
St. Ingbert, 5. Sepibr. 188
Faßbender,
kgl. Gerichtsvollzieher.
Bekannte weiße
Bierhefe
ist jetzt wieder fortwährend
haben bei Heusser.
mMann'e
Licitation.
Samstag, den 24. Sep⸗
tember nächsthin, Nachmittags
3 Uhr, zu St. Ingbert in der
Wirihschaft von Johaun
ZSchielzer, Schreiner, werden
durch den unterzeichneten, hiezu
gerichtlich beauftragten Amtsver⸗
veset des igl. Rotars Franz
Zauer in St. Ingbert, die nach—
sttehend beschriebenen Liegenschaf⸗
sen in der Steuergemeinde St.
Ingbert der Abtheilung wegen
oͤffentlich an die Meistbietenden
versteigert, nümlich:
. Plan-Nr. 3834, 16 23.
35 qm. Acker auf Schiffel⸗
land, am rothen Kopf;
Plan-⸗Nr. 3208, 114.
25 qm. Adeer rechts in den
Seyen;
Eigenihümer sind:
Die Wittwe, Kinder und Er⸗
Frud und Verlag von F.
Bekanntmachung.
Konkurs über Nachlaß und
Gulergemeinschaftsmasse des ver⸗
⸗bien Geschaftsmanns Ludwig
Bechthoidt von St. Ing⸗
bert.
Mil Schreiben vom 21. August
1881 erklärt der seitherige Con⸗
cArsberwalter Carl Ambos zu