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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
VIt. Ingberter Anzeiger“ erscheint woͤchentlich funfmal: Am Moutag,/, Dieustag, Oonnerstag, Samstag und Sonntag rrrr⸗
and Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt koslet vierteliahrlig 1. 40 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 14
Zustellgebuhr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum belrägt bei Inseraten an der Pfalz 10 A. bei außerpfaͤuise
welche die Erpedition Auskunft ertheilt, 15 —, bei Neclamen 30 4 pro Zeile. Vei 4maliger Einrüdung wird nur dreimalige berechnen
156.
étle und Grundlage einer gesunden
Gewerbepolitik.
ser heutiger Staat hat auf dem Gebiete
aeen den Grundsatz anerkannt, daß die
dung tüchtiger Persoönlichkeiten die Haupt-
des ganzen Staatslebens bilde, und zwar
Allem ein Heranbilden in sich geschlossener,
r Eigenart wirkender Persoönlichkeiien statt-
Der nämliche Grundsatz ollte auch, wie
nt, für die Gewerbepolitik eines Staates
nd sein. Nicht der „technische Fortschritt“
ilegium Einzelner in den einzelnen Branchen
maßgebende Moment in der Entwickelung
ndustriellen und gewerblichen Lebens sein,
aß es so und so viele Leute gibt, welche
Stufe dieses technischen Fortschrittes stehen
ßte Repräsentanten desselben sind. Nicht
ächlich auf technische und fabrikmäßige
aller Art bedachte Richtung, sondern die
welche das Hauptgewicht auf die selbst⸗
eherrichung der Technik durch möglichst
ine legt, muß in unserm ganzen gewerb⸗
en vorherrschend werden. — Die lang⸗
rnachlässigung unseres Kleingewerbes hat
gewissen Rückgang im Punkte der Er—
ewerblicher Thätigkeit, Vielseitigkeit und
digkeit zur Folge gehabt. Der Staat
lher vor Allem sein Augenmerk auf die
es Kleingewerbes und Handwerkes richten,
das letztere vermag es schließlich, die
Tüchtigkeit, die gewerbliche Selbftstän⸗
Einzelnen zu fördern, während doch die
strie ihrem Wesen nach niemals die Ten—
n wird und haben kann, die Masse der
zu selbstständigen Trägern einer hohen,
Fähigkeit zu machen. Stets wird das
der Großindustrie darauf gerichtet sein,
in der zweckmäßigsten Weise in einen
us einzugliedern, indem die Hauptarbeit
nicht durch geschickte menschuͤche Hand,
urch Maschinen vollbracht wird; daß hier⸗
ßartige Erfolge errungen werden können,
richtig, aber es dürfte unwidersprechlich
die großindustrielle Thätigkeit als schlecht⸗
ebend vorausgesetzt, eine moͤglichst hohe
e Thätigkeit und —A
nicht das Resultat dieser Thatigkeit sein
Der Weg, welcher die relativ größte
t größter gewerblicher Tüchtigkeit ausge—
änner hervorbringi, wird deßhalb der
auf welchem der Staat zu einer gesunden
litik gelangt, aber doch würde der Staat
n besten Willen nothwendig fehlgehen,
nicht Organe des Gewerbestandes zur
unm ihn über tausend Einzelheiten der
den Vedürfnisse zu belehren. Die Ver—⸗
nn moderdon Recht sind' so mannichfach
aß auch der tüchtigste Veamtenstand nicht
e sein würde, hier nach allen Seiten
rderliche genaue Renntniß zu enthalten.
muß daher, will er eine gesunde Ge—
verfolgen, Selbstverwaltungsorgane aus
bestande und für den Gewerbestand
darf dabei nicht darnach fragen, ob die
derselben in die eben maßgebende
»Ks Varteigetriehets vß..
Samstag, 1. Oktober 1881.
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—
zanz besonders dürfte es sehr darauf ankommen,
daß nicht vorübergehende, durch mehr oder weniger
zufällige Umstände bedingte Tagesströmungen mit
den Cultur⸗-Erfordernissen der Nation verwechselt
verden, sondern daß man stets in erster Reihe den
unächst Interessirten, bezw. den anerkannten Or⸗
janen derselben, das Wort lasse. Ein Schema
»essen, was der Staat als Gesammtheit prinzipiell
m Auge behalten soll, läßt sich natürlich nicht ent—
verfen, aber der Staat suche die in organischer
ind legitimer Weise gekommenen Bedürfnusse des
Bewerbestandes von den allgemeinen Gesichtspunkten
des gesammten Staatslebens aus zu betrachten,
dann wird er den richtigen Weg zu einer gesunden
Bewerbepolitik schon finden, und die Errichtung des
Volkswirthschaftsrathes beweist, daß hiermit wenig⸗
tens in Preußen ein erfreulicher Anfang gemacht
worden ist.
Verfahren hiebei in gedrängter Ki
der Leser zu bringen Die Neu'
pitalrentensteuer findet von zwei
statt. Die Ermittelung jener Pe
Benusse einer Kapitalrente von
Mark sich befinden, geschieht dur—
sforderung, und es haben also d
Hoöhe des Jahresbetrages dieser
oder mündlich bei der Gemeinde
des von dieser festgesetzten Ter!
Zu den einzelnen fatirungspflichti
yören auch die öffentlichen Korpotat
und Anstalten, dann die Permöge
chaften, Genossenschaften, Gewert
stigen Personendereine und zwar glei
zufolge gesetzlich zulässiger Steuerb
züge zur Kapitalrentensteuer pflichti
auch diese haben über die Höhe il
eine Erklärung abzugeben.
Die Reichsregierung ist trotz de
schlusses des letzten Reichstag
die Einrichtung eines deutschen“
schaftsraths aufzugeben. D
sition wird auch in den nächstjähri
vieder aufgenommen werden, und
zierungskreisen meint, diesmal Zu
Von einer nochmaligen Berufung
Volkswirthschaftsrathes ist deßhai
Rede; geplant ist dagegen der er
nentritt des deutschen Volkswirth
der Frühjahrssession des Reichsta
zur Abgabe eines Gutachtens über
len Entwurf, des Arbeiterunfallges
Anscheine nach wird es auch bi⸗
punkte noch nicht möglich sein, die
des Reichstanzlers bezüglich der Ar
so weit zu fördern, daß sie dem9
rathe vorgelegt werden könnten.
Der umgearbeitete Entwurf über
säch erung wird, ungeachtet aller
Nachrichten, in der nach Neujahr beg
agssession bestimmt vorgelegi wer
Gesetz wegen Einführung des
welches gegenwärtig im Reichssch
beitet wird. Als Mater ial zu die
dienen die Ermittelungen der Er
Ausland.
Man weiß, daß Henri Roch
Waffen, die ihm zu Gebote stehe
zehaßten Gegner Gambetta
raternenmann zahlt jetzt baar zuri
nals Gambetta durch seine Helf
ließ, als der Brief im „Voltaire“
welchem Rochefort einst von Gan
und später donn Geld zur Flucht
donien erbeten und erhalten hatt
Rochefort im „Intransigeant“ lan
über die finanzieltlen?
welche Gambetta angeblich
sung der tunesischen Frage verfol
Rocheforts Behauptungen wäre de
nis ebenso wie einst der Krieg in
Gunsten eines gewissen Bankiers
wie sein Vorgänger Jecker hohe p
lichkeiten für seine finanziellen O
teressiten gewußt hätte Kurr um
Politische Uebersicht. —
Deutsches Reich.
München, 26. Sept. Unter dem Vorsitze
— Luntz wurde
jeute Vormittag in der k. Residenz eine Staats⸗
rathssitzung abgehalten, in welcher die dem
Landtag zu machenden Vorlagen, wie Finanzgesetz
ür die XVI. Finanzperiode, das Budget. der Vrili—
äretat pro 1881,82 u. s. w., zur Berathung ge—
angten. Der Sitzung wohnten sämmtliche Siaals—
ninister an.
München, 28. Sept. Heute Nachmittag wurde
der Landtag in der hergebrachten feierlichen Weise
durch S. K. H. den Prinzen Luiipold als Stell⸗
erneter Sr. Maj. des Königs eröffnet. Sämmt⸗
iiche Abgeordnete waren erschienen mit Ausnahme
von vieren (Ackermann, Daßler, Kubu und Dr.
v. Schauß).
München. Nach der „Allg. Ztg.“ hat
Se. Maj. der König aus dem Fonds sür Pflege
und Förderung der Kunst für diese Finanzperiode
nachstehende Zuschüsse genehmigt: 1) für die Her—⸗
tellung eines monumentalen Brunnens auf dem
Fischmarkt in Lindau, wofür die Stadtgemeinde
2,000 Mk. beiträgt, einen Zuschuß von 28,000 Mk.
nit freier Concurrenz unter den in Bayern lebenden
kdünstlern und mit Aussetzung zweier Prämien von
15000 und 1000 Me. für die besten Arbeiten;
) für Ausschmückung der Sitzungssäle in dem neu
erbauten Rathhaus in Kaufbeuern mit Wandge—
nälden, vorerst in einem dieser Säle, 20,000 Mk.,
benfalls unter Eröffnung einer freien Concurrenz
und Freigebung der Wahl des Gegenstandes wie
der Art der Ausführung; 83) für das Standbild
des Albertus Magnus in Lauingen, ausgeführt von
Ferdinand v. Miller, einen Zuschuß von 4000 Mtk.
) für die Vollendung der Ausschmückung der
atholischen Kirche zu Grabenstatt am Chiemsee
inen Beitrag von 1000 Mk.; 5) für die Her—
tellung von Glasgemälden an den beiden Seiten⸗
enstern der protestantischen St. Georgskirche in
Rördlingen, für deren Restauration die Stadt und
stirchengemeinde große Opfer brachten, einen Zu—
chuß von 14,000 Mk.; 6) für die Herstellung
»on Glasgemälden an den beiden Seitlenfenstern
des Chores der katholischen Vfarrkirche in Hammel⸗