Full text: St. Ingberter Anzeiger

aat, geschäftlich zu verwenden, so ist allerdings die 
Sparkasse für diesen das geeiguetste Institut. Der 
Sparende kann nach seinem Velieben jeden Augen⸗ 
slick in den Besitz der angesammelten Gelder ge⸗ 
angen und wenn die Verzinsung auch meist nur 
ine geringe, ist sie doch immerhin mitzunehmen. 
Anders ist es aber, wenn Jemand sein Geld in 
ser Sparkasse für längere Zeit anlegen will, um 
ꝛach Jahren in den Besitz eines größeren Hapitals 
gelangen, welches etwa im spaͤteren Lebensalter 
utzbringend verwendet werden oder den nöthigen 
Zebensunterhalt gewähren soll. Hier sieht' die 
Sparkasse hinter der Lebensversicherung ganz be⸗ 
deutend zurück und es ist geradezu ein wirthschaft⸗ 
iicher Fehler, sich der ersteren und nicht der letzteren 
zu bedienen. Nehmen wir nur ein Beispiel, wie 
—AV 
Tochter für ein gewisses späteres Alter eine gewisse 
Summe sichern- damit sie dieselbe entweder zur 
Aussteuer benutzen, oder falls sie sich nicht verhei— 
rathet, ein Geschäft oder dergleichen begründen 
kann. In den meisten Fällen wird der Vater 
zu diesem Zwecke seinem 6- oder 7jährigen Töchter- 
chen ein Sparkassenbuch kaufen, alljährlich vielleicht 
am Geburtstag oder wann sonst Einzahlungen auf 
dasselbe machen und so bis zum 24. Jahre 
der Tochter mit Zins auf Zins ein kleines Kapual 
angesammelt haben. So geschieht es heute noch 
fast überall, obschon dieser Weg der Kapital⸗ 
Ansammlung nicht rationell ist, sondern der Zweck 
viel besser durch die Versicherung erreicht werden 
kann. Wenn nämlich der Vater sein Kind im 8. 
oder 6. Jahre mit einer gewissen, im 24. Jahre 
zur Auszahlung kommenden Summe versichert hätte, 
so würde er jährlich einen viel kleineren Betrag zu 
zahlen gehabt haben, als bei der Sparkasse, da 
einmal der Zinsfuß der Versicherungsgesellschaften 
ein höherer ist und weil andererseits bei der Ver— 
icherung das Kind von der früheren Sterblichkeit 
der Mitversicherten profitiren kann. Wenn nämlich 
don 100 versicherten Sjährigen Personen bis zum 
24. Lebensjahre 10 bis 15 sterben, so hat dies 
natürlich auf die Höhe der Prämie einen ganz 
wesentlichen Einfluß derart, daß dieselbe in dem— 
elben Verhältniß billiger gestellt werden kann, als 
die jährliche Sparkasseneinlage, welche nöthig wäre, 
um die betreffende Summe im 24. Jahre zu er— 
zielen. D. V. C. 
iehen, und diese höchst schätzenswerthe Frucht, somu 
nicht nur für die thierische, sondern hauptsächlich 
zuch für die menschliche Ernährung nußbar zuů 
nachen und aus ihr ein ebenso billiges, als gehalt- 
reiches Nahrungsmittel für die weitesten Kreise der 
Zevölkerung zu schaffen. Wie die O pP“ nunmehr 
nittheilt sind diese Versuche Dr. Bering's nicht nur 
elungen, sondern es ist ihm auch auf sein Ansuchen 
om Reichspatentamte die Nachricht zugegangen, 
aß sein Verfahren der Entbitterung der Luzine 
ach dem Patentgesetze die Bestätigung erhalten hat. 
Alle diejenigen, welche sich an den Dr. Bering 
venden, der gern bereit sein wird, nähere Einzel⸗ 
jeiten mitzutheilen. Die Luzine ist mit dem ma— 
jersten Boden zufrieden, daher wäre die weitere 
Ausbeutung und praktische Verwendung der Erfin— 
ung für unsere Landwirthe von großer Tragweite. 
Einfache Bereitung von Hausseife. In den 
seschmolzenen und durch Durchseihen von unreinig⸗ 
eiten befreiten Fett-⸗Ueberresten werden in noch flüs⸗ 
gem Zustande auf 10 Theile Fett, 1 Theil Kokos 
Del und 6 Theile Seifen-Essenz zugesetzt, bis zum 
ẽrkalten gerührt und in noch gießbarem Zustande 
nein passendes Gefäß (Kiste) geschüttet. Die im 
Anfange bräunlich aussehende Masse wird inner⸗ 
jalb zwanzig Stunden gleichmäßig weiß und hart 
und ist dann mittelst Draht in passende Stücke zu 
erschneiden. 
Pomourg, 28. Sepibr. (Fruc maireis 
alienmarkt.) Weizen 12 M. 589 Pf., Korn 10 P 
Spelzkern — M. — Pf. Speig o M. — P 
reihige — M. — Pf. Gerste 4reihige 0 * 
dafer 6 M. 89 Pf. Mischfrucht — In — Pf 
— M. — Pf., Wiken — M. — pj., Bot 
— Pf. „leesamen — M. — pf., Kornbrod 
Vf., Bemischlbrod 6 Pfund 85 pfDchfenflei 
Rindfleisch 420 pf. Kalbfleisch 10 Pf Hammeinei 
Schweinefleisch z0 Pf. Butter 1 Pfund 1 M 
—A — pf. 
Neueste Nachrichten. 
deber den Einzug des Bischofs K 
nn Trier sagt die offiziöse Berliner 
dorresp.“ Die Regierung ist erfreut 
Fürsorge für katholische Unterthanen 
durie ein so bereitwilliges Entgegen 
sefunden zu haben. Wie sich Dies 
diözese Trier gezeigt, wird wohl di 
ßesinnung in anderen Diözesen sich ku 
Junächst sei zu wünschen, daß dem e 
kinverständniß von Regierung und 9 
iannten Bischof vergönnt sei, nicht b 
hen Segen in seinem Sprengel zu stifte 
)ern auch für das weitere Vaterle 
Bischof des Friedens zu werden, da 
die hohen Erwartungen erfüllen, welch 
und Papst auf ihn setzten. — 
München, 29. Sept. Die 2 
netenkammer wählte Frhrn. v. Ow u 
jegen 2 Stimmen zum ersten Prä 
Dr. Kurz mit 85 gegen 70 Stimm 
weiten Präsidenten. Beide Präside 
sören der „patriotischen“ Fraction « 
Wie man aus Rom meldet, he 
reits 300 Bischöfe die Absicht' ange 
»em Konsistorium, welches den auf 
Dezember anberaumten Kanonisirun 
jergehen wird, beizuwohnen. 
London, 28. Septbr. Die 
verke des Lord Dulley haben ihr 
aller Gattungen fabrizirten Eisens 
Shilling heraufgesetzt. Die auderen 
Stabeisenfabrikanten Staffordshire's 
olgen. 
Moskau, 28. Septbr. Dei 
Taufhof mit Ausnahme einiger Bi 
niedergebrannt. Das Feuer dauer 
Der Brandschaden wird auf 23 9 
stubel geschätzt. Es ist Alles versid 
“g 
Sterbefälle. 
Gestorben in Großbockenheim Lottchen 
Zöller; in Dahn der kgl. Notar Gink, 75 
— alt; in Ludwigshafen Karl Münch, 
22 J. alt; in St. FJohann a. d. S. Karoline 
Willl ing. geb. Mertz; in Impflingen Su— 
same Rittmann, 20 J. alt. 
—VIEE 
Dienstesnachrichten. 
Pfarrverweser Sch ad lLer in Königsbach wurde zum 
Pfarrer in Wals heim, Bez. Zweibruden, ernannt 
Der Postexpeditox Friedrich Graf in Homburg (Pfalz) 
wurde wegen körperlicher Leiden ꝛc. auf Ansuchen penfioniri 
und der Postamtsgehilfe Jakob S chreiner bei der 
Oberpostamtskasse Speyer jum Postexpeditor in Homburg 
Pfalz) beförderi. 
Die prot. Pfarrstelle Alsenborn wurde dem Gym⸗ 
iafialprofessor für Religionsunterricht Brand stetter 
in Speyer verliehen. 
Die Verwesung der vrotest. Pfarrei T haleissch⸗ 
weiler wurde dem derzeitigen standigen Vicare zu Ens⸗ 
heim, O. Mar z, das ständige Vicariat Ens heim 
em bisherigen Pfarrverweser G. Schmint in Mittel, 
dach übertraägen. 
Gemeinnütziges. 
Die Luzine als menschliches Nahrungsmittel. 
Die Luzine, diejenige unserer einheimischen Hülsen⸗ 
irüchte, welche vermöge ihres Eiweißgehalses die 
nahrhafteste Hülsenfrucht ist, indem 1000 Theile 
derselben 345 Theile Eiweiß enthalten, während 
asselbe bei Erbsen in 1000 Theilen nur 223.75, 
zei Linsen zu 264.9, bei Bohnen zu 225,4 ange⸗ 
roffen wird — war bisher nur einseitig für die 
Jütterung der Schafe verwerthbar, da sie einen 
außerordentlich intensiven, nicht ganz unschädlichen 
Marktberichte. 
Zweibrücken, 29. Septbr. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗ 
ualienmarkt.) Weizen 12 M. 45 Pf. Korn 10 M. 21 Pf., 
Berste zweireihige & M. — Pf. vierreihige d M. — Pf. 
S„pelz 8 M. 66 Pf., Spelziern — M. — Pf. Dineei 
— M. — Pf. Mijchfrucht 10 M. 86 Pf., Hafer M. 
54 Pf., Erbsen — M. — Pf., Wicken d RM..— Pf., 
dartoffeln 1.M. 70 Pf., Heu 4 Me20 pPf., Stroh 3 M. 
80 Pf., Weißbrod 1/3 Kilogr. 61 Pf., Kornbrod 3 Kiͤp. 
72 Pf., Gemischtbrod 8 Kilogr. 87 Pf., paar Weck 100 Gr. 
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24 Aahanner Keitung.“ 
S 
— —— 
Mit nach der Natur gemalten Abbildunger 
Wir besitzen mehrere Exemplare nachstehenden Werkes, welche 
nur à Mk. 3. — abgeben: 
Billig! — 
Großes illustrirtes 
eb . 
lusführliche Beschreibung aller 
Pflanzen und Kräuter 
in Bezug auf ihren Nutzen. ihre Wirkung und Anwendung, ihren An— 
Einsammlung und Aufbewahrung. 
Nebst Anleitung 
zur Bereitung aller möglichen Arzneien, Kräutersäfte, Syrupe, Con serv 
vergen, Essenzen, Wasser, Pulver, Oele Salben, Pflaster, Pillen, P 
sowie vieler Geheime und, Hausmittel. 
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