4Eine fürchterliche Strafe hat die strenge Kälte einem De⸗
serleur dom 15. Infanterie-Regiment bereitet. Man fand ihn
dieser Tage in der Scheune eines Gehöftes zu Leteln (bei
Minden) versteckt. Der Flüchtling sagte aus, er habe neun Tage
in seinem Versteck zugebracht und in dieser Zeit nicht die geringste
Nahrung zu sich genommen. Nach dem Garnison⸗Lazareth gebracht,
tellte sich sein Zustand als ein geradezu entsetzlicher heraus. Der
mnnere Organismus ist zum großen Theil zerstört; in der bittern
dülte sind die Fleischtheile zwischen Knieen und Fußen größtentheils
abgefroren und wird eine Amputation beider Beine erforderlich sein,
venn nicht — was allerdings bevorzustehen scheint — der Tod
den Unglücklichen von seinen Leiden erlöst.
ine saubere Reisegesellschaft passirte am 25. Januar, von
Rawitsch kommend, die Stadt Posen, um nach Graudenz weiter zu
ahren, nämlich ein Transport von 120 Zuchthäuslern. Derselbe
wurde durch den Strafanstalts-Direktor, Herrn Goldeweh,
selbst geleitei; zur Ueberwachung waren 1 Ober-Aufseher, 6 Ge⸗
sangenen-⸗Aufseher und ein Mililärkommando, bestehend aus einem
nleroffizier und 12 Mann, mitgegeben. Zur Bewachung auf dem
posener Bahnhofe war außerdem eine Anzahl von Schutzmännern
kommandirt.
FDie größten Glasplatten, der Welt. Die
Socicté Anonyme des Manufactures des Glaces et Produits
Nimiques de 8t. Gobain Chauny et Cirey? besitzt Fabriken in
den drei genannten Orten, außerdem aber noch in Montlucon,
Jeumont uͤnd Aniche in Frankreich ferner noch in Mannheim und
Stolberg. Auf der Pariser Ausstellung waren von dieser Gesell⸗
chaft hergestellte Glaspatten zu sehen, die an Größe wohl nicht
chresgleichen haben und deren groößte 21,15 Fuß Länge, 13,48
Fuß Breite und 1573 Pfund Gewicht hatte. In St. Gobain
wurde auch eine Anzahl von Spiegeln für die große Oper in
Paris hergestellt, unter denen einer 21,29 Fuß lang und 9,67
Fuß breit war, während andere bei geringerer Breite 45,12 Fuß
zis 52,48 Fuß lang ware. 8e. Am.
ꝓ'Der König von Spanien ist dieser Tage auf dem
Eise eingebrochen. In der Nähe von Madrid war ein Teich zu⸗
gefroren. Alphons XII. konnte dem Verlangen nicht widerstehen,
nit Schlittschuhen über die Eisfläche zu laufen, er wagte sich dabei
aber auf eine schwache Stelle und brach ein. Glücklicher Weise war
Hilfe zur Hand und der König wurde aus dem Wasser gezogen.
Zur Fälschung der Nahrungsmittel. Welche
Ausdehnung gegenwärtig in den größeren Städten die Verfälsch⸗
ung von Rahrungsmitteln hat und wie derselben nicht scharf ge—
aug zu Leibe gegangen werden kann, beweist ein Bericht über die
Thätigkeit der „chemisch-physikalischen Untersuchungsstation des Zen⸗
tralvereins für öffentliche Gesundheitspflege“ in Wien pro 1880:
Das Laboratorium hat während der letzten 12 Monate 2193 Ana—
lysen von Lebensmitteln durchgeführt, und heben wir von den
Resultaten folgende hervor: Von 950 beanstandeten Milch-
proben (kuhwarme Milch) war der größte Theil abgerahmt und
mit Wasser verdünnt. Fuünf Milchmuster waren von kranken (perl⸗
Jüchtigen) Kühen. Sonst erhielt ein Theil der zur Untersuchung
zelangten Milch als fremde Zusätze — namentlich in den Sommer⸗
nonaten (sie haltbarer zu machen) Borax, Soda und in drei Fällen
Seife. Von 210 Buitersorten zeigten sämmtliche Muster außer
einem abnormalen Topfen- und Wassergehalt (40 Prozent) noch
jberdies Fälschungen mit Rindstalg oder Schweinefett und Stearin,
ganz abgesehen davon, daß einige künstlich gefärbt waren. Einzelne
Naturbutter“ enthielten auch Ein Atom von Kuhbutter. Schweine⸗
schmalz: Fünf Proben, aus Amerika und Ungarn stammend, ent⸗
hielten 25—85 Prozent Wasser, neben Borax und Kalk. Rüchsicht⸗
iich der Weine heißt es: Wir erhielten 490 rothe und 603 öster⸗
reichische und ungarische Weine zur Untersuchung und befanden
iich darunter nicht weniger als 52 Kunstweine. Die rothen Natur⸗
veine waren theilweise rothgefärbte Weißweine, die nebenbei mis
bariablen Wassermengen verdünnt wurden. Bei den weißen Weinen
ließ sich gleichfalls ein übermäßiger Wasserzusatz konstatiren. Was
die Farbstoffe anbelangt, welche zum Färben der Weine angewende;
wurden, so prävalirte diesmal wieder Fuchsin (Anilin). Liqueure:
33 Liqueure aus den verschiedensten „Fabriken“ waren arsen⸗ und
tupferhaltig, ganz abgesehen von den gesundheitsschädlichen Parfumes
diversen Aetherarten). — Und das ist das Resultat nur von einer
einzigen Versuchsstation.
Fur die Redaction verantwortlich: F. X. Demetßz.
Consum⸗Geschäft
von
LE. Gottlieb, St. Ingbert
empfiehlt P
Zucker per Pfd. 42 Pfg.
Schmalz 58
Erbsen gelb 13,
grün uu 16 u
Bohnen 14
Reis 18,
Gerste 15,
Zwetschen türk. 25,
Schinken im —
Schnitt nu 45 n
Mettwurst 80,
Branntwein per Liter 45,
Petroleun25,
Delkuchen per Stüukk 14 ,
sowie sämmtliche Colonial⸗
Waaren billigst und in tadel⸗
oser Qualität.
Maria März. 28. Maria, T. v.
Peter Becker. Katharina, T. v. Pet.
FJungfleisch. Katharina, T. v. Wen⸗
del Felix. 26. Maria, T. v. Peier
Zimmermann. Katharina, T. v
Conrad Bender. Katharina, T. v.
Peter Becker. 28. Maria Katharina,
T. v. Peter Nau. Friedrich, S. v
Johann Peter Schlickling. Elisabetha
T. v. Adam Grünfelder. 29. Maria
T. v. Peter Wagner. 30. Katharina,
T. v. Peter Schwarz. 31. Peter
Heinrich, S. v. Georg Gries.
B. Eheschließungen.
Am 9. Dez. Peter Karmann mi
sKarolina Wittemann. 18. Jakol
ee 58 Becker. 2 Friedr
Auszu Daniel Becker mit Maria Sonntag
aus den Registern 20 edehamt D Anton Kerner mit Katharina
St. Ingbert pro Monat Dez. 1880. Bodbler. (. Sterbfälle.
L. Geburten. —8 i fä Sone pe
Am 1. Dezember. Elisabetha, T. m u V
v. Johann Weiland. 2. Magdalena, 3. Fi i ; den prben chs
e en arimlian 3, Filolaug Buttermann,. 33 J. 4.
Joseph Heinrich, S. v. Marimilian ledig. 4. Maria Feichtner, 29 J. a.
Nio Vabe Sep. Iehann Josej Ehesrau v. Jalob Kißling. 6. Johann
Samitt 6. Louisa Sophia, T. v. Lefebre, 71 J. a. Wittwer von Mar⸗
——*8 Paulus. Ludwig, S. v. garetha Klehr. 7. Leontine Victoire.
Georg Bauer. 7. Margaretha, T 6 Mi. a. * aheln ae
d. Christian Grund. Gertrauda, T. Johanna, —5* — J e 5
d. Philipp Hien. Maria, T. v. Ja⸗ Klemmer. 9. cJarn Sta sR
tob Lefeber. 8. Maria Katharina, J. a. Ehem. v. dan
ehet nhi. FJohann, S. p. 32. Maria Hemm, 28 J. a., ledig
Zeorg Berrang. 12. Johann, S. 23. Katharina Körner, 71 J. 4,
d. Johann Nicolaus Muller, 13. Wittwe von Christian Grund. 24.
eagdalena, T. v. Nikolaus Sehn. Elisabetha, 2 J. g9. d Ichepr
xaiharina, T. v. Jacob Klein. 14. Fries. 25. nene * er, 8 a.,
ere. Deiarich Ammann. 18. bdig. 27, Georg, n t. A v
Zeintich, S. v. Heinrich Karmann. Georg Feichtner. Elisabetha. 53. a.,
i6 Ichann S. v. Nicoiaus Feicht⸗ T. v. Peter Schmitt. 80. Magdalena
—* Eharlotta, Tiw. Johann Lang- Weißgerber, 60 J. a., Wittwe von
Juih. 18. Elisabetha, T. v. Hein⸗ Johann Best. F im Sian
ich Klemmer. 198. Jacob, Sv. Im Jahre 1880 kamen im Stan
peler Nites Georg, S. v. David desamte St. Ingbert 444 Beburts
Scherer. 20. Maria, T. v. Johann 86 Heiraths⸗ und 327 Sterbfälle vor
Wolf. Katharina, T. v. Pet. Lampel. St. Ingbert, 26. Jan. 1881
3 8 Adolf Johann, S. v ˖ Conrad Valen⸗ Dr Siandesbeamte:
er Vorstand. lin Kindt. 21. Ihann . 8 — *
NB. Nichtmitglieder können nicht eingeführt werden. cob Schmelzer. N. Maria F —
— — 8 — — — —
ert.
—XE St. Ing
Hieunu „Illustrirtes Sonntagsblati“ Nr. 5.
fang 892 Uhr Abent
wozu sämmtliche Mitglieder höfl. eingeladen