t. Jugherter Amzeiger
zeiger.
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Inabert.
— ————— — — — — — SMÆsæE — ———. — — ⏑ —Z 2 223—. 6c2d2— “—————Q—Q—— — MBWMD—ee—Oo —
St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchenltich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donuerstag, Samstag und Sounntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗
und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich ! 40 2 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1A BGO A, einschließlid
I4 Zustellungsgebührr. Die Einrückungsgebühr fuür die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 5, bei außerpfälzischen und solchen,
auf welche die Expedilion Auskunft ertheilt, 18 —., bei Neclamen 30 4. Bei 4maliger Einrücdung wird nur dreimalige berechnet.
177.
Wahlresultat
gz dem Wahlkreis Zweibrücken-Pirmasens.
Jäger Krämer
1085
47
85
106
91
26
07
nk
weibrücken
Fontwig
dellfeld
rinod⸗Ingweiler
irnstweiler⸗ Bubenhausen 11
zrheim 19
Nimbach
Nittelbach
diederauerbach
IRberauerbach
dieschweiler
Wattweiler
Althornbach
zliesdalheim —
timschweiler — 87
zierbach 39 12
Zlieskastel 166 105
1878 sielen auf Jäger 176, auf
-zchmidt 153 Stimmen.)
zersheim 100
erbitzheim 36
deinheim 113
ubenheim 51
eẽnsheinm 35
hassel
5t. Ingbert 145
zallweiler⸗Wecklingen 33
Biedershausen 16 27
Wörschweiler — 33
Bebenheim — 171
Breitfurt — 78
stiederwürzbach 124 36
zirmasens 147 848
(1878 betrug die Zahl der liberalen
S-timmen in Pirmasens 1615, der ultr.
25. Die Liberalen haben also gegen
amals einen Verlhust von 771St.)
Fröschen 25 2*
khaleischweiler 20
zurgalben 7
Steinalben 5
Waldfischbach 33
„hopp 8
sodalben 247
Vallhalben
dietrichingen 5
Immersheim 44 21
)erschberg 6 10⸗
ztambach 31 2⸗
dohrbach 97 *
Schmitishausen — 47
XV 48
Zusammen bis jetzt
n Wahlkreis Zweibrü⸗
ten⸗Pirmasens 1899 5564
Politische Uebersicht.
Deutsches Reich.
Nunchen, 28. Okt. In den Einlauf der
amer der Abgeordneten gelangten wieder eine
zahl von Petuionen von Brauern und Gast⸗
hen um Reduzirung des Malzaufschlages von
uf 4 Mark.
berlin, 27. Ott. Der Kaiser ist heute Nach⸗
ag nach Ludwigslust mit großem Gefolge zur
d gereist.
„Brl. Tgbl.“ schreibt: Auch an den amt⸗
Stellen, welche bisher jede Kenntniß
Sonntag, 30. Oktober 1881.
16. Jahrg.
der Bismarck⸗ Gambetta⸗Entrevue leug⸗
ieten und darum noch daran zweifelten, wird jetzt
inverhüllt erklart, daß ein Zu sam mentreffen
dergenannten Staatsmänner nach vo—
rausgegangener bestimmter Verab—
redung stattgefunden habe.
Ausland.
* Wien, 27. Olt. Die österreichische
Delegation wurde heute Mittag durch den
Reichs⸗Kriegsminister erdffnet. Ritter von Schmerling
vurde zum Prasidenten gewählt, Graf Hohenwart
um Vizepräsidenten. Schmerling hielt eine An—
prache, in der er die friedliche Situation
reudig begrüßte. Dem Baron von Haymerle wid⸗
nete er einen ehrenden Nachruf. Der Besuch des
dönigs von Italien sei eine Garantie
»es ferneren Friedens. Für die Verwaltung
Bosniens biete der damit betraute Staatsmann die
zeste Gewähr einer guten Durchführung. Gegen
ie nihilistischen Verschwörungen in
kußland und anderen Staaten würde wohl Jeder
en Regierungen beistehen; nur müsse auch hier von
en Regierungen Maß gehalten werden.
Wien, 28. Okt. Das italienische Königspaar
t gestern Abend um 722 Uhr in dem prächtig
zecorirten Südbahnhof eingetroffen. Die Herrschaften
vurden vom Kaiser in der Uniform eines Marschalls,
nit dem Orden der Anunciata geschmückt, dem Kron⸗
rinzen Rudolf, den Erzherzogen Karl Ludwig,
PBilhelm Albrecht, Johann Salbator, und Eugen,
sem Commandanten des Landes Phillippowitsch,
dem Divisionär Jovanowitsch, dem Brigadier Metz,
em Statthalier Possinger und dem Bürgermeister
dewald, sowie dem Personal der italienischen Bot⸗
chaft, mit Gräfin Robilant, empfangen. Beide
Ronarchen umarmten und küßten einander wieder⸗
jolt. Der Kaiser reichte der Königin die Hand und
üßte sie; der König begrüßte den Kronprinzen und
ie Erzherzoge aufs Herzlichste. Der Konig stellte
odann die unalienischen Minister Depretis und Man⸗
ini und die General-Adjutanten dem Kaiser vor,
chritt sodann zur Rechiten des Kaisers an der
ẽhren⸗ Compagnie vorbei. Bei der Abfahrt fuhren
daiser und Konigin im ersten Wagen, Konig und
dronprinz im zweiten; sie wurden von der Bevöl⸗
erung, die in dichtem Gedränge bis zur Hofburg
tand, enthusiastisch begrüßt. In der Hofbnrg wurden
zie Herrschaften von der Kaiserin, der Kronprin-
essin, der Prinzessin Gisela, der Erzherzogin Marie
ufs Wärmste begrüßt. Nach der gegenseitigen Vor—
sellung des Gefoiges zogen sich die Herrschaften in
ie inn ren Gemächer zurück, um dort das Souper
inzunehmen.
Paris, 28. Okt. Die Franzosen besetzten am
26. Okt. ohne Widerstand die Stadt Kairnan.
der Feind floh südwärts.
* Während das englische Cabinet bezüglich
er Wirkung der gegen die irische Landliga ergrif⸗
enen strengen Maßregeln noch keineswegs im Klaren
st, haben sich die Dinge in Südafrika überraschend
unstig für die englische Regierung gestaltet. Der
Zolkrand der Boers hat die mit England abge⸗
hlossene Convention ratificirt, wobei der Antrag,
er Volksraad vertraue auf die Zusicherung Englands,
zaß es die Convention modisiciren werde, sobald
ich dieselbe als unausführbar erweisen sollte, ein⸗
timmig angenommen wurde. Für das englische
zabinei ist dieser Ausgang des Conflictes mit den
goers jedenfalls als ein höchst erfreulicher zu bezeichnen.
a ein neuer Kampf mit den Boers gerade nicht
mwahrscheinlich war.
* Der verhältnißmäßig lange Aufenthalt, den das
italienische Königspaar in Wien zu nehmen
gedenkt — die Abreise desselben soll erst am Montag
rüh erfolgen — sowie das außerordentlich große
olitische Gefolge König Humberts beweisen wohl
im besten die große politische Bedeutung der ita⸗
lienischen Königsreise. Auch ist es auffällig, das
die depossedirten italienischen Fürsten, König Franz
von Sicilien und der Herzog von Parma, ebenfalls
in Wien eingetroffen sind, es soll sich dem Vernehmen
aach zwischen diesen Fürsten und der Krone Italien
im eine Auseinandersetzung in Betreff einiger
Zchlösser, Sammlungen von Kunstschätzen u. s. w.
handein, bei denen das Anrecht des Privatbesitzer
disher noch nicht in genügender Weise festgestellt
werden konnte.
Legle und pfälzische Nachrichten.
*St. Ingbert, 29. Ott. Heute Morgen
präsentirte sich die Landschaft im weißen Winter⸗
leide. Wohl ist dasselbe noch dünn und faden⸗
cheinig, aber es hat den Anschein, als ob der
Winter sich diesmal nicht zu einem vorübergehenden
Besuche eingefunden habe.
* St. Ingbert, 29. Olt. Wie die Saarbr.
Ztg.“ vom 28. d. M. mittheilt, haben fich nach
den bis gestern Mittag derselben zugegangenen
Wahlergebnissen im Wahlkreise Saarbrücken
373 Stimmen für den Kandidaten der reichstreuen
Zartei, Herrn Geh. Bergrath Pfähler, und 3192
Stimmen für den ultramontianen Kandidaten Frei⸗
hjerrn von Schoörlemer-Alst ergeben.
ꝙ0 Aus dem Bliesgau. Es dürfte für
nanchen Leser von Interesse sein, etwas über hollän⸗
dischen Schwindel zu erfahren. Vor einigen Wochen
exrschienen in den meisten deutschen Zeitungen An⸗
aoncen, nach welchen die Firma Wyprecht u. Cie.
n Rotterdam gegen ungewöhnlich billige Preise
daffee, Tdee und Butter liefere in Folge vortheil⸗
jafter Einkaufe in Batavia ꝛc. Da die Offerte zu
zerlockend war, so wurde auch bestellt mit der
Weisung, die Beträge per Postnachnahme zu erheben.
Das Geschäft machte jedoch daraufhin begreiflich,
daß dem nicht stattgegeben werden könne, man möge
nur getrost vorher die Beträge einsenden. Dies
Jeschah auch; allein bis zur Stunde warten die
Heprellten auf ihre Sendung. Anfragen in Rotter⸗
dam gingen retour mit der Bemerkung des Poft-
mmies, Adressat sei nach England, jedoch ohne An⸗
jabe der Adresse, verzogen. Wie ich vernehme. sind
zuch aus unserer Gegend Einige zu ihrem Schaden
nuf den Leim gegangen. Gemerkung der
Pedaktion: Auch im „Anzeiger“ war, wie in
»erschiedenen andern pfälz. Blaättern und den meisten
eutschen Zeitungen, s. J. die von unserm Herrn
Forrespondenten erwähnte Annonce der Firma
Wyprecht u. Cie. erschienen. Wir brauchen wohl
aicht zu versichern, daß wir den Schwindel derselben
nicht ahnten, denn sonst hätten wir gewiß durch
Abdruck der Annonce nicht zur Verbreitung der betrüge⸗
ischen Offert. beigetragen.) Uebrigens wird die Schwin⸗
vel⸗Firma Wyprecht u. Cie. durch ihren Verzug nach
kngland der Gerechtigkeit nicht entgehen, denn wie
vir im „Berl. Tgbl.“ lesen, wendet jetzt auch die
gerliner Kriminalpolizei derselben ihre Auf⸗
nerksamkeit zu, indem fie die Geschädigten auffor⸗
dert, sich bei ihr zu melden, um dann bei der eng⸗
ischen Behörde die Bestrafung der Betrüger zu
eantragen. Bereits sind aus allen Theilen Deutso⸗
ands von Privalpersonen und Jeitungs⸗Expeditionen,
velche der Gaunergesellschaft zum Opfer gefallen
ind, bezügliche Anzeigen in so großer Menge in