ust ouchstãblich zerschiagen, doch halt man
afür, daß der Soldat am Leben bleibe. Es ist
engste Untersuchung eingeleitet . 260
pegensburg, 80. Ott. (Eine Nihilistin.)
zine noch der Aufklaͤrung harrende Geschichte bildet
ur Zeit den Gesprächsstoff in allen Kreisen, an
acher thatsächlich wahr ist, daß vor einigen Ta⸗
jen eine den besseren Ständen angehborige Frau
degen Betheiligung an sozialdemokratischen Um⸗
ieben verhaftet wurde, nachdem vorher bei ihr
ine strenge Haussuchung gehalten worden war.
zine aus Amerika an sie gelangte Kiste, welche auf
Grenze geöffnet wurde, soll angeblich zur Ent⸗
aung dieser Verschwörerin geführt haben und die
zdiste zahlreiche sozialdemokratische und nihilistische
lugblatter ja·man will sogar von Spreng⸗
eschossen wissen — enthalten haben, welche theils
verbreiten, theils an ihre Bestimmungsorte wei⸗
er zu befördern die Frau angewiesen war. Was
in der Sache wahr ist, was ins Reich der Fabel
jehört, muß abgewartet werden. I
FBremen, 31. Olt. Der von Odessa hier⸗
er bestimmte Dampfer „Kalliope“ ist einem Lloyds⸗
elegramme zufolge jüdlich dom Cap Finisterre
mtergegangen. Die ganze Maunschaft mit Aus⸗
ahme eines Einzigen fand dabei ihren Tod. —
In Leipzig haben von dem Rechte, ihr
heweibliches Vermögen bei einem ausbrechenden
onturs des Ehemannes zu sichern, weit über 2200
rhefrauen Gebrauch gemacht.
GWahlkuriosa.) „Nun, wen hast Du
enn gewählt?“ wurde ein biederer Milchmann in
zetlin von einem seiner Freunde gefragt. „Dat
veeß ick nich!“ war die Antwort. Na, Du wirft
och wissen, wen Du gewählt hast! Hast Du denn
iberhaupt gewählt? — Jo, 'wählt hebb ick, aberst
ven, dat tann'ick doch nich wissen!“ — „Nanu?
wie hast Du's denn gemacht?“ fragte der
zrstere weiter. — „No“ sagte der Milchmann „se
Jebbn mir'n Zedel in de Hand gewen 'und hebben
eggt, den soll ick man abgewen, und dat hebb ick
of dhan!“ — „Na, hast Du denn garnicht erst
achgesehen, was für ein Name darauf stand?“ —
Nee, dat derp ick doch nich — et is doch „ge⸗
eime Wahl!“ Wenn ick weeß, wer drup steht, denn
«et doch keene „geheime Wahl“ mehr!“
UeberdasHäudler-Unwe ssen, welches
uuf den Märkten immer unverschämter auftritt und
ie Marktpreise auf eine durchaus ungerechtfertigte
»oöhe hinaufschraubt, werden die Klagen immer lauter.
der Gewinn, den dieser Markt-Zwischenhandel ab—
wirft ist geradezu exorbitant, denn er beträgt bei
einzelnen Artikeln 100 und mehr Procente. Alle
Maͤrkte hatten ursprünglich den Zweck, die Produ⸗
enten mit den Consumenten in unmittelbare Ge⸗
chäftsverbindung zu bringen. Heutzutage sollte dieser
itsprüngliche Zweck wenigstens noch bei den Wochen⸗
naͤrkten vorherrschen und sollte dem Zwischenhandel
intersagt sein, vor einer gewissen Stunde die von
»em Bauer zu Markt gebrachte Waare aufzukaufen.
Fine derartige beschränkende Bestimmung, welcher
eider der 864 der Gewerbeordung im Weg steht,
väre der Cardinalpunkt jeder Marktordnung und
es ist zu hoffen, daß man endlich nach den von
Alen Seiten einlaufenden Klagen auf gesetzgeberischem
Wege Abhilfe schafft. Durch den Zwischenhandel
vird nicht allein der Käufer geschädigt, sondern
ruch der Bauer schadet sich dadurch schließlich, und
war am meisten, da er — ist es auch in diesem
Falle nur aus Trägheit und Bequemlichke't — ohne
den unnothigen Zwischenhandel nicht fertig zu werden
Jaubt.
Das Problem einer absolut explosionssicheren
Betroleumlampe beschäftigt noch immer viele Kopfe,
rotzdem man bereits durch die mannichfachsten Kon⸗
ruftionen das Ziel zu erreichen gesucht hat.
Thatsächlich herbeigeführt werden die Explosionen
durch die nicht zu umgehende Verbindung des
Zrenners mit dem Reservoir, welche in dem kleinen
doche am Boden des Brenners besteht, durch welches
der Rüdfluß des überschüssigen Oeles aus dem
dochte erfolgt. Ein Lampenfabrikant ist nun auf
zie einfache Idee gekommen, dieses Loch durch einen
leinen Einsatz zu verschließen, welcher Rücklauf⸗
Ventil genannt wird. Dieser „hydrauliche Sicher⸗
Jeitsverschluß“ läßt sich an jeder Lampe anbringen
ind kostet incl. Befestigung nur 50 Pf.
— Die große Ott'sche Erbschaft in Wien ist
nun durch Gerichtsbeschluß vom 25. Oktober vom
Landgericht in Wien einer Gruppe von sechzig
mütterlichen Seitenberwandten aus dem Großher⸗
jerausgesteut, daß der verstorbene mehrfache Atilu
nar Martin Ott in Grünsfeld-Zimmern im Groß⸗
jerzogthum Baden im Jahre 1799 geboren wurde.
die Erbansprüche aus Augsburg, München und
elen anderen Orten wurden abgewiesen.
Paris hat mehr Arme, als irgend eine
ndere Stadt der Welt. Im gegenwärtigen Jahre
imfaßt sein Armenunterstütungs⸗Register 334 812
dummern. 200000 von diesen empfingen Unter—⸗
tützungen in ihrer Wohnung, die übrigen 150 000
bucden gänzlich auf Stadtkosten unterhalten. 1789
etrug die Zahl der erwerbslosen Pariser 19 PCt.
der Gesammtbevölkerung, gegenwärtig aber schon
Aba 17 pCt. Die von der Stadt gewährte Jahres⸗
ate beläuft sich pro Person auf 114 Fr., für die
rzamilie anf 625 Fr. Paris unterhält 28000
Zaisen und Findlinge, gewährt 15 000 Müttern,
arm,“ ihre Kinder zu ernähren, die nöthigen
stahrungsmittel und hat 50 000 arme Familien
nuf ihren Listen.
Die Extravaganz der Franzosen hat wieder
ininal allen andern Nationen den Rang abgelaufen,
ndem sie nun anuch die Bibel in denSchmutz des
ohen Witzes zieht. Es erscheint jetzt nämlich in
horis ein Alustrirtes Witzblatt, La Bible amusanto?
n wöchentlichen Nummern. Ein englischer Corre⸗
hondent sagt davon, daß dies das abscheulichste
ding sei, welches die Literatur je hervorgebracht,
ind daß seine Illustrationen selbst einen Freidenker
ꝛrröthen machen würden. Der Autor spricht darin
on , Papa Bon Dieu“ und' der Zeichner giebt
zer heiligsten Person der heiligen Schrift eine Thon⸗
»feife in den Mund. Die illustrierte komische Bibel
ür große und kleine Kinder findet jedoch beim
——
pEin Haus aus Filz hat ein Hutmacher
n Belgien gebaut. Es wurden hierzu 23,000
ilte, eine und ausgetriebene Filzhüte“ verwendet.
das originelle Haus hat einen mit Standern ver⸗
ehenen Holzboden und wiegt nur 72 Centner. Es
jat Raum für einen Innggesellenhaushalt. · Es
oll ein Asyl werden für reiche „Filze', die aus
Zeiz nicht geheirathet, in Besorgniß, eine Frau und
dinder ernähren zu müssen.
PEin gestörter Frauenmarkt. Bekannt-
ich haben die Franzosen die heilige tunesische Stadt
Zairuan, deren Betreten Christen und Juden unter
todesstrafe verboten war, ohne Schwertstreich besetzt.
die Heiligkeit Kairuans datirt seit 1268, in wel⸗
sem Jahre genanntes Verbot erflossen ist. Früher
ab es in Kairuan, das Jahrhunderte hindurch die
desidenzstadt des nordafrikanischen Khalifats war,
ogar eine zahlreiche Judengemeinde, welche als die
—DD galt. In der
euesten Zeit war diese heilige Stadt zugleich auch
»er Haupisitz des tunesischen Mädchenhandels und
anden fich daselbst sogar eigene Bazare vor, in
enen nur Odalisken und Sklavinnen verkauft
vurden. Der Vater des jetzigen Bey ließ sich auch
on den Besitzern dieser Bazare die üblichen Steuern
tatt in lingender Münze in schönen Mädchen aus-
ahlen. Auch pflegte er immer selbst nach Kairuan
uu tommen, um sich diesen lebendigen Zins auszu⸗
juchen und nach Tunis heimzuführen. Die Fran⸗
osen werden nun diesem Mädchenhandel voraus⸗
ichtlich für immer ein Ende machen.
Wie man in der Türkei avancirt. Der auf
)rei Jahre in den türkischen Staatsdienst überge⸗
tetene preußische Regierungsrath Wettendorf macht
yort schnelle Carriere und ist vor nicht langer Zeit
um Boala, nach dem Vezier die hochste Würde in
ver türkischen Zivilhierarchie und den Titel „Excellenz“
n sich schließend, befördert worden. Die Beförderung
thöchst interessant. Es war einige Tage vor dem
etzien Bairam, als der Sultan, der den Herrn von
Wettendorf in sein Herz geschlossen zu haben scheint,
estimmte, daß dieser an dem offiziellen Bairamzuge
n Uniform Theil nehmen möchte. Zu diesem Ende
ollte er zum , Sani⸗Sünf⸗Ewavel,“ der dem Grade
ines Baalas unmittelbar nachstehenden Würde, be—
ordert werden. Der Palastschneider erhielt Ordre,
ie betreffende Uniform sofort anzufertigen; da. ihm
iber das liebe Geld nicht gleichzeitig dafür über⸗
jeben wurde, wurde die Anfertigung ohne Umstände
erweigert. Wie nun gaus diesem Dilemma heraus⸗
ommen? Denn das Geld war, wie immer, knapp,
die Bedürfnisse für den Bairam dagegen groß. Ein
ßalastbeamter rettete Ehre und Geld durch die gute
stachricht, daß noch eine ziemlich saubere, gegenwürtig
jerrenlose Baala⸗Uniform in den Magazinen vor—
zanden sei. die Herrn Wettendorf ungefähr pafssen
itit ν —22*
unser Geld für wichtigere Dinge!
Amerilanische Rekla me Eine große New⸗
VYorker Annoncen⸗Firma machte dem Exr⸗Gouverneur
hon Marhyland Bowle, dem Besitzer des berühmten
Rennpferdes Crickmore, ein Anerbieten von
1000 Pfd. Sterling, unter der Bedingung, daß
er den Ramen seines Pferdes in einen von dieser
Firma gewählten umtaufen würde. Er wies je⸗
doch die Offerte zurück, da er wohl nicht mit Un⸗
recht annahm, daß der Name der eines großeren
Beschäftes sein würde, für welches auf diese Weise
Reklame gemacht werden sollte.
Gie Sperlinge in Australien.) Vor einer
Reihe von Jahren importirte man in Australien die
Sperlinge aus Eucopa und hätschelte sie derartig,
daß sogar polizeiliche Anordnungen sie schützten.
Die Sperlinge akklimatisirten sich vortrefflich, mehrten
sich aber so massenhaft, daß sie bald zur allgemei⸗
nen Landplage wurden. Dadurch gingen sie nicht
nur des offentlichen Schutzes verlustig, sondern die
lauten Klagen der Fariner und Gärtnet haben es
auch dahin gebracht, daß die Sperlinge jetzt in Süd⸗
Anstralien und auf Neu-Seeland auf Staatskosten
moöglichst wieder ausgerottei werden sollen. Ein ahn⸗
liches Bewandtniß hat es in Australien auch mit
den importirten Kaninchen.
Gemeinnuůtziges.
Ranzig gewordeue Butter wohlschmeckend zu
nachen. Die Butter, welche durch ranzigen Ge⸗
hmad ungenießbar geworden ist, wird in kochen⸗
dem Wasser aufgelöst und bis zum Ertalten
ortgestellt. Alle schlechteren in jeder Butter mehr
oder weniger enthaltenen Theile, als Kasestoff, Wasser,
Moltke, trennen sich auf diese Weise von dem Fett⸗
gehalt, welcher nach dem Erkalten von dem Wasser
——— Diese wird nun
nit einem gebrühten und dann in kaltem Wasser
jekühlten Holzloöffel tüchtig durchgearbeitet, darauf
lle wässerigen Theile entfernt und frisches mit etwas
Tatron picarbonicum vermischtes Wasser darauf
Jegossen. Auf J Liter Wasser rechnet man 1 Gramm
atron, womit nun die Butter abermals gehörig
ewaschen und geknetet, das Wasser dann entfernt
nd neues darüber gegossen wird, worin etwas guter
zffig gethan ist, soviel nur, um dem Wasser einen
zuerlichen Geschmack zu geben, wodurch der zurück⸗
leibende Natrongeschmack neutralisirt wird. Schließ⸗
ich knetet man die Butter mit etwas Milch noch⸗
nals durch, entfernt diese, salzt die Butter und
zreßt moglichst jede Feuchtigken durch Kneten mit
ʒem Holzloffel heraus. Soll diese Butter längere
Zeit aufgehoben werden, so— unterläßt· man das
Waschen mit Milch und sorgt nur, daß so wenig
uls itgend möglich, wässerige Theile darin bleiben.
diese sind es hauptsächlich, welche den Geschmack
der Butter verderben und sie unhaltbar machen.
r.r.
Eterbfälle.
Gestorben: in Jweibrücken Christian Kein au—
ber, 73 J. a; in Speyer Frau Blondine
Meyer, geb. Loeb; in Wachenheim Konrad
S„chwinn l. 82 J. a.; in Saarbrücken
lugust Schaffberg, Lehrer; in Kindenheim
Fräulein Katharina Spieß, 32 J. a.; ebenda
‚hilipp Bicert, 31 J. a.; in Grünstadt
Wam Koster, 67 J. a.; in Impflingen
Frau Margaretha Keppel geb. Blättner, 55 J.
a.; in Hainfeld Frau Anna Maria Mathes
—äVVV Gg.
Zernhard', Bürgermeister und Gutsbesitzer.
76 J.a..
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Der geprufte Notariaispraktikant Emil Her ri ann wurde
nuf sein Ansuchen vom 1. December l. J. an der ihm über⸗
ragenen Amtsve rwesung enthoben und dem Notar Becker
u Mutterstadt auf sein Ansuchen gestattet, von dem bezeich⸗
ieten Zeitpunlte an den gepruften Notariatspraktikanten
Icar Stett aus Edenkoden fur die Dauer eines Jahres
ils Amtsverweser auszuslellen.
Der Lehrer an der kathol. Schule zu Otterbach Joseph
Meiller wurde zum Lebrer an der kathol. Schule zu
Dittelbexbach, der Schulverweser Jac. Vogelgesang in
Neuburg zum Verweser der zweiten vrotestant. Schulverweser⸗
stelle in Oppau ernannt.
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Für die Redaction verantwortlich: F. X. Demet