Full text: St. Ingberter Anzeiger

ang mit leichter Muhe, worauf derselbe von dem 
inzwischen herbeigekommenen Polizisten in Empfang 
genommen wurde. Letzterer ist zur Zeit in ärzt— 
licher Behandlung. 
F Bei Alsfeld hat am Dienstag, wie man 
dem „G. A.“ mittheilt, ein Mann seiner Frau, 
Mutter von sechs unerzogenen Kindern, den Hals 
abgeschnitten. Der Mörder ging nach vollbrachter 
That in den nahen Wald und erhängte fich dort. 
Die Staatsanwaltschaft hat sich nun an Ort und 
Stelle der graufigen That begeben. 
fF Hamburg, 12. Nov. Am Brücken-Breiten⸗ 
gang 71 fand hente eine Gasexplosion statt, welche 
den Einsturz eines Hauses verursachte und viele 
Nebenhäuser stark beschädigte. Von den Bewohnern 
und den im Laden anwesenden Käufern find bis 
jeßt drei als todt, sechs als schwer verletzt gefunden. 
Die Feuerwehr ist mit Wegräumung der Trümmer 
beschaftigt. 
f In einer gerichtlichen Verhandlung in Straß⸗ 
burg spielte ein spekulativer Bilderhändler eine 
Rolle, welche sein bildschönes Ladenmädchen als 
„Elsaß in Trauer“ photographiren ließ und damit 
glänzende Geschäfte machte. Leider verdarb der 
humoristische Staatsanwalt die ganze Wirkung; 
denn er wies in der'öffentlichen Verhandlung nach, 
daß der Geliebte dieser „Elsaß in Trauer“ ein — 
preußischer Soldqt sei. Alle Zuhörer, sogar die 
Franzosenfreunde, brachen in schallendes Gelächter 
aus. 
F Aus Innsbruck wird der „Deutschen Ztg.“ 
folgende Mittheilung gemacht: „Auf der dermalo⸗ 
logischen Klinik im hiesigen Spital befindet fich 
augenblicklich ein Bauernbursche aus dem Dorfchen 
Arzl, der fich seit mehr als zehn Jahren jeder 
Reinigung mit Wasser und Seife enthalten hat. 
Infolge dessen haben fich auf der Haut desselben, 
im Gesicht, auf der behaarten Kopfhaut, an der 
Brust, theilweise auch am Bauch und sRtücken sowie 
an den Streckseiten der oberen und den Beugeseiten 
der untern Extremitäten schwammige Auswüchse 
gebildet. Diejenigen im Geficht waren mit einer 
grauschwarzen starren Kruste aus Staub und Schmutz 
überzogen. Gibt der Bursche auch einerseits zu 
daß er anfangs aus Mangel an Reinlichkeitsgefuͤhl 
und Trägheit jede Reinigung vermied, so behauptet 
er andererseits, daß ihm spaͤter jeder Versuch einer 
Reinigung heftige Schmerzen verursuchte und daß 
er die Waschungen deshalb vollkommen eingestelli 
habe. Der Grund, daß er sich endlich zum Gang 
auf die Klinik entschloß, dürfte wohl darin liegen, 
zuß er in seiner Gemeinde wegen seines abschreckenden 
Aussehens von allen gemieden wurde. Professor 
Dr. Lang hat den sellenen Patienten im Naiur 
vissenschaftlichen Verein vorgestellt. » 
FGie Ju welen der Fürstin Metternich.) 
Wir haben gemeldet, daß in Pontebba zwei Eisen⸗ 
bahnbedienstete, welche im Verdacht ftanden, die 
Juwelen der Fürstin Melanie Metiernich gesfiohlen 
zu haben, gefänglich eingezogen wurden. Die Ver— 
yafteten, Oberkondukteur Andrea und Kondukteur 
Angelo, haben nun eingestanden, die gestohlenen 
Juwelen, die einen Werth von ca. 40,000 Lire 
zatten, an den Juwelier Carlo M. in Udine um den 
Spotthpreis von 950 Lire verkauft zu haben. Der 
Juwelier wurde sogleich in Haft genommen. 
F Herr Britton, ein Wirth in Batignolles, 
bemerkte vor einigen Tagen, daß seine Gäste bei 
der ernsthaften Lectüre des Speisezettels eine un⸗ 
vassende Heiterkeit zeigten. Er befragte die Kellner, 
und einer derselben entdeckte, daß Jemand zu der 
Xubrik „Hasenbraten“ allüberall das Wort „Miau“ 
hinzugefügt hatte. Nach einigem Nachdenken ent⸗ 
ann sich der Wirth, daß ein Mediciner sich eifrig 
in allen Tischen zu schaffen gemacht habe, und der— 
lagte den Mann bei'm Polizeigericht auf Ehren⸗ 
veleidigung. Der Angeklagte theilte seine Ver— 
Heidigung in zwei Haͤlften. Vorerst betheuerte 
er, das Wort nicht geschrieben zu haben, dann aber 
sagte er, „Miau“ sei keine Ehrenbeleidigung. Der 
Richter sprach den Angeklagten frei, und der er⸗ 
bosste Wirth rief demselben zu: „Wenn sie noch 
inmal wagen, mein Local zu betreten, so lasse ich 
Sie mit Hunden hinausjagen!“ Der Student re— 
licirte mit einem sonoren Miau“. 
In der Scott⸗Gießerei der Reading⸗Iron⸗Comp. 
uu Reading in Pennsylvanien wurde am 24. 
Oktober mit der Herstellung einer Riesenkanone 
ieuester Construktion begonnen. Das Rohr dieses 
Beschützes wird nämlich außer der eigentlichen 
Pulverkammer am Bodenstück noch vier weitere, 
wischen dem Bodenstück und der Mündung ange— 
zrachte Pulverkammern enthalten, von denen jede 
mit 28 Pfund feinkörnigem Schießpulver, dagegen 
die eigentliche Pulberkammer mit nur 18 Pfund 
Zrobkörnigem (prismatischem) Pulver geladen werden 
—D— 
Princip besteht darin, daß man dem wesentlichen, 
bei einer gewöhnlichen Entladung bedingten Kraft⸗ 
derluste des Geschosses im Rohre abhelfen und die 
Schnelligkeit und Kraft des Projektiles durch die 
aufeinanderfolgenden Entladungen der länagas des 
Kohres angebrachten Pulverkammern um ein Be— 
deutendes erhöhen will. Das Geschütz soll nach 
seiner Fertigstellung 25 Fuß lang sein, ein Kalibet 
pon 6 Zoll und einen Laderaum von 26 Zoll 
Durchmesser haben und bei einer Gesammtpulver- 
ladung von 1830 Pfd. Kugeln im Gewichte von 
150 Pfund schießen. Die Erfinder (Lyman und 
daskell) behaupten, nach ihrem Prinzip die doppelte 
raft der bisherigen Kanonen gleichen Kalibers zu 
erzielen, das Geschoß auf eine Distanz von minde⸗ 
stens 10 englischen Meilen werfen und Eisenplatten 
von zwei Fuß Stärke durchbohren zu koönnen. Zu 
dem Gusse des Rohres, der in 6 Minuten (7) voll⸗ 
ꝛndet war, wurden 63,000 Pfd. des besten Holz⸗ 
ohleneisens verwendet, das in zwei Flammöfen 
lüssig gemacht worden war. 
Gie unglückliche Handschrift) GCine 
ung verheirathete Dame rühmte kürzlich gegen eine 
undere, wie hübsch ihr Mann schreibe. „O, Sie 
ollten nur 'mal kommen und sich seine Liebesbriefe 
ansehen.“ — „Ja, ich weiß“, lautete die kalte 
Antwort, „ich habe ein ganzes Bündel davon zu 
dause in meinem Schreibtisch.“ ———— 
Sterbfäle. 
Gestorben: in Speyer J. G. Porth, 27 J. 
a.; in Lautersheim Polizeidiener Jak. Kranz; 
in Deidesheim Jakob Kenger, 53 J. a.; 
m Grünstadt Joh. Jak. Krieger, 77 J. a.; 
in Eß weiler Wilhelmine, geb. Faul, 35 J. a. 
Dienstesna ricen. 
Die prot. Pfarrstelle Mußbach wurde dem Kandi—⸗ 
daten Matheus in Klingenmunster verliehen. Die Prä⸗ 
entation des Kandidaten Me deicus aus Lambrecht⸗Gre⸗ 
enhaufen auf die Pfarrstelle Gleisenau (Franken) wurde 
destätigt. 
Dem Gerichtsvollzieher Ph. Gotthoud in Ludwigs⸗ 
zafen wurde genehmigt, daß der geprufte Bewerber um ein 
Berichtsvollzieheramt Johannes Matter n von Iggel⸗ 
heim auf die Dauer eines Jahres als Stellvertreter be⸗ 
tellt wurde. 
Ernannt: zum Postassistenten der geprüfte Praktikant 
J. Piskl in Ludwigshafen. Versetzt: der Postasfistent 
Chr. Stettner von Ludwigshafen nach Munchen 
Caplan Kirsch in Trulben erhielt Anweisung als 
Caplan in Rülzheim, Caplan Weigel in Rülzheim 
als Kaplan in Trulben. 
Zum Gerichtschreiber am Landgericht Kempten wurde 
der stellvertrejende Gerichtschreiber Zweisck bei'm Amisgericht 
Pirmasens ernannt, der Gerichtsoollzieher Clau ß in Hom⸗ 
burg auf Ansuchen nach Edenkoben versetzt, und an dessen 
Stelle der geprüfte Bewerber Herzog in Kaiserslautern 
ernannt. 
Der geprüfte Forstschutzlehrling Andr. Haag zu Alten⸗ 
—I 
Jagersburg, Forstamts Zweibrücen, ernaunt. 
Für die Redaction verantwortlich: F. X. Deme tz. 
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