mehrere ihrer Mitglieder vertreten zu lassen.
führen jedoch nur eine Stimme.
p(Ein Magenspiegel.) Zu den Augen-,
jren⸗ und Kehlkopfspiegeln, welche die ärztliche
st erdacht und in die Praxis eingeführt hat,
sonst unzugängliche Organe des menschlichen
ganismus am Lebenden untersuchen zu können,
neuerdings auch ein Magenspiegel gekommen,
zastrostop“ genannt. Erfinder dieses sinnreichen
parates sind der Privatdozent Dr. Mikulicz in
ein, Assistent des berühmten Professors Billroth,
d der dortige Instrumentenmacher Leiter, welche
gemeinsamer Arbeit die von Dr. Nitze in Dresden
delte „endostopische“ Untersuchungsmethode mittelst
tttriziiät wesentlich modifizierten und für die Er⸗
schurg des Magens erweiterten. Dr. Mikulicz
vor einigen Tagen das neue Instrument in
er Sitzung der Wiener Aerzte-Gesellschaft demon⸗
jert zund giänzende Probea damit abgelegt. Er
Irte das 65 Centimeter lange und 14 Millimeter
le, an seinem untern Ende mit einer sinnreichen
sischen Vorrichtung versehene Rohr bei einer Pa⸗
min mit größter Leichtigkeit in den Magen ein
d ließ dasselbe dort etwa 20 Minuten liegen,
daß die untersuchenden Aerzte den Magen in
en feinen Theilen ganz bequem besehen konnten.
s Instrument steht mit einer elektrischen Batterie
rart in Verbindung, daß der Magen in seinem
mern durch eine glühend gemachte Platindraht-
iinge beleuchtet und das Bild der einzelnen Ver⸗
»eruͤngen an der Magenschleimhaut durch geeignete
jzmen bis in das Auge des Untersuchenden zu—
geworfen wird. Das „Gastroskop“ wird für
»Untersuchen und Erkennen und somit auch für
3 Heilen der Magenkrankheiten unzweifelhaft von
ßer Bedeutung werden.
Gchrecklicher Selbstmord.) Ida
glisch, die Ehefrau eines Agenten, hat in Wien
eine entsetzliche Weise einen Selbstmord began⸗
. Sie tauchte ihre Kleider in Petroleum und
idete dieselben an. In furchtbarem, schwer ver⸗
ten Zustande wurde die unglückliche Frau ins
gemeine Krankenhaus gebracht, woseloͤst sie ihren
Inden in später Nacht' erlag. Man vermuthet,
häusliche Zerwürfnisse das Motiv der entsetz-
jen That bildeten. Da es aber nicht ausge⸗
lossen ist, daß die Frau in einem Anfalle von
zhnsinnn den Selbstmord verübt hat, so wurde
gerichtliche Obduktion der Leiche angeordnet.
a Englisch war 29 Jahr alt und in Wien ge⸗
rtig. Sie lebte getrennt von ihrem Manne.
e Frau hinterläßt drei Kinder.
(Gie Fälschung der Lebensmittel
Paris.) Die Pariser Fachblätter haben an—
angen, Bericht über die Thätigkeit des auf der
lizeipräfecturg eingerichteten Laboratoriums zur
tersuchung der Fälschung von Lebensmitteln zu
aiten, die Fälschungen übersteigen alle Be—
chtungen. So wurden von 12 Milchproben 11
gefälscht, eine als gut befunden, von 9 Proben
afturenzeine gut, 8 schlecht. Auch Bier und
ig liefern viele schlechte Proben; noch schlimmer
hot es mit dem Weine: von 138 Proben waren
re3 gut, der Rest gefälscht. Der „Figaro“
icht zu diesen Erfahrungen folgende Bemerkung:
Ran wird unwillkürlich an die Bemerkung Alfons
irris erinnert: „Wenn ich meinen Krämer vergifte,
um⸗ ich mindestens Wmanasarbeit: wenn mein
ramer mich vergiftet, zahlt er 40 Fr. Geldbuße.“
Das Schlinimste ist, daß diese Fälschungen wissen⸗
chaftlich sind. Es handelt sich nicht mehr um
Bersfetzung der Milch mit Wasser und Kalk, des
Weines mit gefärbiem Wosser; es sind gelehrte
Fhemiker nöthig, um Fuchsin, Strychnin and andere
Sloffe zu finden, die leider nicht bloß den Magen
angreifen, sondern auch das Gehirn, und zum
Waͤhnsinn führen.“ So schlimm ist's bei uns
n Deutschland denn doch nicht.—
7 GEine Manövergeschichte.) Beim Be—
zinn der letzten französischen Herbstmanöver wurde
Her scharfe Befehl ertheilt, daß kein Soldat, wenn
r nicht eine 14tägige Gefängnißstrafe sich zuziehen
volle, Baumfrüchte oder Trauben an den Stöcken
ich aneignen dürfe. Eines Tages aber trifft ein
utenaůt einen Soldaten, der gemüthlich in einem
Weinberge eine Traube nach der anderen verzehrt.
Kennen Sie den Tagesbefehl des Generals nicht?
— „Wohl, Herr Lieutenant!“ — „Also werden
Zie Ihre vierzehn Tage abzusitzen haben!“ —
Ganz wohl, Herr Lieusenant!“ — Sprachs und
uhr fort, Trauben zu essen. Als die Manbver
‚olbei waren und die Reservisten sich bereit machten,
jeimzukehren, wurde unser Soldat vor seinen
eutenant beschieden und ihm angekündigt, daß er
ierzehn Tage im Fort von Pierre⸗Chaͤtel zuzu⸗
xingen habe. — „Aber es war doch mein Wein⸗
nerg. den ich betreten, und meine Trauben, die ich
jegessen!“ — Warum haben Sie mir das nicht
ruͤher gesagt?“ — „Ja, wiffens, Herr Lieutenant!
Wenn meine Kameraden erfahren hätten, daß das
nein Weinberg sei, so hätte jeder die Erlaubniß
Jaben wollen, darin sich nach Herzenslust satt zu
ijssen und ich hätte es ihnen nicht abschlagen dürfen.
Aber dann hätte ich gar nichts mehr geerntet, ich
riege dieses Jahr auch so nicht viel!“ — Der
Zeutenant mußte lachen und bewirkte beim General,
zaß der Soldat von der ihm zugedachten Strafe
reigesprochen wurde.
F GEin Mensch-Bär.) Großes Interesse
rregte vor Kurzem in Providence, Vereinigte
Staaten, ein „Mensch⸗Bär“, der in der dortigen
Stadthalle zur Schau gestellt und von sämmtlichen
tädtischen Beamten, sowie von einer Anzahl von
Aerzten, in Augenschein genommen wurde. Der
Name dieses Wundermannes ist David Myshrall,
ind er ist 23 Jahre alt. Er wurde in Neubraun⸗
chweig geboren; sein Vater ist ein Franzose und
ine Mutter eine Irländerin. Sein Aussehen als
ind war so widerwärtig, daß er so viel als mög—
lich im Hause gehalten wurde; später ward er in
»en Wald gewiesen, wo er sich von Nüssen nährte
ind sich die Gewohnheiten eines wilden Thieres an⸗
ignete. Seinem Gesicht mangelt es nicht ganz
ind gar an Intelligenz, und sein Oberkoörper unter⸗
heidet sich nicht merklich von dem eines mensch⸗
ichen Wesens. Seine Beine und Füße sind indeß
hie die eines Bären gebildet, und er bewegt sich,
vie jenes Thier, auf allen Vieren. Alle seine Be⸗
vegungen sind „bärenhaft“, auch hat er es an sich,
n unangenehmer Weise zu brummen. Im Uebrigen
sst er, allen Berichten zufolge. gelehrig, harmlos
ind Liebhaber von Musik, Geld und Zuckerkant.
xFrukann jede Art von Nahrung zu sich nehmen,
ist mit ungeheurer physischer Stärke begabt und zu
chlechten Späßen aufgelegt, ohne jedoch irgend
xemanden zu beleidigen.
Eine ameritanisch e Beamtentaufbahn qit
dert der ,Milw. Herold“ wie folgt: In New-York
hat ein Gastwirth dieser Tage einen gewissen
„Hassau“ wegen Erschwindelung von 25 Dollars
minstecken lassen, und in dem Verhaftenden erkannte
nan den gewesenen Gouverneur Franklin J. Moses
zon Süd⸗Carolina. Einst ein reicher, einflußvoller
Mann, ist dieser Exgouverneur Franklin Moses in
rurzer Zeit zum polizeibekannten Gauner gesunken,
ʒenn seine Verhaftung in New-York ist nicht die
erste, die er erlebt. In den anderen Fällen wußte
er sich aus der Schlinge zu ziehen. Diesmal aber
itzt er fest um wahrscheinlich einige Monate im
zuͤchthause zuzubringen. Dieser verlumpte Ergou⸗
erneur hat eine merkwürdige Geschichte hinter sich.
Als junger Mann wußte er üsch bald den Weg zu
den höchsten politischen Ehrenstellen seines Staates
u ebnen. Während des Krieges war er ein ein⸗
gefleischter Rebell, nach dem Kriege schlug er sich
juf die Seite der Neger, und gestützt durch diese,
eren Unwissenheit er für seine selbstischen Zwecke
uusbeutete, brachte er es bald zum Sprecher des
mteren Hauses der Legislatur SüdeCarolinas und
ald nachher zum Gouverneur. Die Zeit seines
‚olitischen Glanzes ist voll von der abscheulichsten
Forruption, die je in einem Südstaate nach dem
driege gewuchert hat. Als Sprecher ließ er sich
on den unwissenden Negern in der Legislatur das
secht geben, auf das Schatzamt des Staates Wech⸗
el zu ziehen, und eignete sich durch Mißbrauch dieses
stechtes Riesensummen an. Als Gouverneur stahl
er, nahm Bestechungen an, begnadigte gegen Be⸗
ahlung und corrumpirte die Gerichtshoͤfe. Die
dilfsmittel des Staates wurden durch ihn erschöpft,
er Credit wurde durch trügerische Anleihen unter⸗
zraben, die Volksregierung in eine Comödie verwan—
elt. Die Theilnahme des Exgouverneurs an den
zroßartischen Schwindeleien wurde erwiesen und
Anklage gegen ihn erhoben.“ Natürlich hatte er
ich niemals zum Processe gestellt; aber er sank von
Stufe zu Stufe, bis schließlich der politische Schwindler
is gemeiner Dieb in Polizeigewahrsam gerieth.
— — —
Gemeinnütziges.
Zur Verbesserung des Petroleums gibt es ein
infaches Mittel. Man braucht nur in das Bassin
er Lampen, je nach der Größe, einen Thee⸗ oder
xlöffel voll gewöhnliches Kochsalz zu thun, das
Zetroleum breunt dann klarer und heller. Das
Zalz kann das ganze Jahr über im Bassin bleiben.
gei Einkauf in Kannen oder Fässern kann man
leich eine oder einige Hände voll Salz in diese
Hefäße thun; das Petroleum reinigt sich dadurch
„on selbsi und thut seine Dienste viel besser. Dies
ist um so wichtiger, als Petroleum, je unreiner,
Auch desto explosibler, also gefährlicher ist.
Sterbfälle.
Gestorben: in Dürkheim der kgl. Notar Wil⸗
delm Köster, 77 J. a.; ebenda das 4142 Jahre
alte Sohnchen Philipp von Wilhem Müller;
in Quirnhei'm Barbara Keil, 14 J. a.: in
Ebertsheim Heinrich Heseß II., 42 J. a.; in
Neustadt Katharina Helmer, geb. Weickert; in
Birmasens Karl Müller 69 J. a.
pe Redachion veraniwortlich: F. X. Deme tz.
——4
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ehung am 28. Nov. 1331.
200 Gewinne ohne Steuerabzug.
Hauptgewinn: AM 50,000
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