4 * 8 2 * 2 * Y * * “ 69
— 4.1—81B—4— 9 —39 —3 4 —38
—JI— — V5 —4
J 9 2 —322 — * 2 * —9 * — ——— * J 4
—8 —
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
der „St. Ingberter Auzeiger“ erscheint wöchenltich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donuerstag, Samsstag und Sonutag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs
zlatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt koftet vierteliahrlich 146 40 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 AMA 60 H, einschließlich
„O H Zuftellungsgebüuhr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 , bei außerpfälzischen und solchen,
auf welche die Exvedition Auskunft ertheilt, 13 489, bei Reclamen 80 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
W 20606.
Politische Uebersicht.
Deutsches Reich.
München, 7. Dez. (Abgeordnetenkam—
er.) Abg. Sauerbrey richtete an die Regierung
ie Anfrage, ob sie gesonnen sei, dem zegenwärtigen
randtage eine Gesetzesvorlage, die Revision des Ge—
etzes vom 28. Mai 1852 über die Distriktsräthe
etr.,, zu machen? Minister Irhr. v. Feilitzsch er—
idert, daß die Regierung diese Absicht nicht habe,
a sich kein Bedürfniß zu einem legislativen Vor—
ehen herausgestellt habe. Abg. Geiger begründet
einen Antrag auf Revision der Verordnung vom
23. November 1869, die Normaleichungskommission,
ie Verifikatoren, Stempel- und Eichzeichen be—
reffend und betonte hierbei, das die alljährliche
ztempelung der Maaße und Gewichte, weil zu
astig und kostspielig, beseitigt werden jolle. Mi—
iister Frhr. v. Feilitzsch erwidert, daß die Regierung
in der periodischen Verifikation festhalte, daß jedoch
erhebungen im Gange seien, die darauf gerichtet
eien, in wie weit eine Revision angezeigt und na—
tentlich ob eine Erleichterung in Bezug auf den
Lermin möglich sei. Abg. Frhr. v. Soden bean—
ragt, über den Antrag Geiger zur Tagesordnung
berzugehen, nachdem die Regierung ihre Bereit—
illigkeit zu einer Revision des 830 der fraglichen
zerordnung erklärt habe. Nach einer kurzen Be—
nerkung des Ministers Frhrn. v. Feilitzsch und des
bg. J. Müller sprach sich Abg. Dr. Frankenburger
eegen den Antrag Soden aus, der eine Beschränk—
ing des Antrags Geiger sei; der Abg. v. Soden
onne blos einen Grund haben, den Antrag Geiger
4 bekämpfen, daß nämlich Herr v. Soden eine
Schmälerung eines bayerischen Reservatrechtes be—
ürchte; indessen sei doch Niemand im Hause, der
in bayerisches Reservatrecht antasten wolle. Abg.
irhr. v. Soden erklärt, daß der Vorredner mit der
zemerkung bezüglich eines Reservatrechtes Recht
abe. Abg. Daßler betont die Nothwendigkeit der
devision. Der Antrag des Irhrn. v. Soden wird
bgelehnt und der Antrag des Abg. Geiger ange—
ommen. Ein Antrag des Abg. Keßler auf Revi—
on des Landrathsgesetzes wird abgelehnt.
Ddem Vernehmen der „Pf. Ztg.“ nach soll die
ayerische Regierung sich neuerdings sehr
ait dem Tabacksmonopol befreunden, was
yr ganz unbegreiflich scheint. Man muß doch,
chreibt die „Pf. Zig.“, in München — abgesehen
on dem Bundesstaatlichen Bedenken — wissen,
»aß das Monopol besonders die Pfalz sehr schwer
hädigen würde, weil seine unabweisbare Conse—
zuenz die Einschränkung und, wenn es noch mehr
held tragen soll, das allmähliche Verbot des deut—
chen Tabackbaues sein müßte.
Vomek. bayerischen Staatsministerium
er Finanzen erging folgende Entschließung:
Mit dem Ablauf des Monats Dezember 1881 ist
ne durch die Verwaltungs- und Staatsaufwands⸗
fktats für ein Jahr der 15. Finanzperiode 1880
end 1881 den Staatskassen ertheilte Zahlungsbe—
aigniß erloschen. Da bei dem gegenwärtigen
ande der Budgetberathungen in der Kammer der
bgeordneten keine Möglichkeit besteht, bis zum
zchlusse des laufenden Jahres für die Deckung der
taatsbedürfnisse des Jahres 1882 in definitiver
veise Vorsorge zu treffen, so wird im Interesse
nes ungestörten Fortganges im Staatshaushalte
erfügt, daß die in der Finanzmunisterialentschließung
om 17. Dezember 1867 niedergelegten Bestim—
Samstag, 10. Dezember 1881. 16. Jahrg.
nungen über die provisorische Zahlungsermächtigung
zür das Jahr 1868 in gleichmäßiger Weise auch
ür das erste Jahr der 16. Finanzperiode 1882,83
zis zu dem Zeitpunkte in Anwendung zu kommen
saben, mit welchem die definitiven Etats hinaus—
zegeben sein werden.
Berlin, 6. Dec. Reichstag.) Beim Etat
er Reichs-Eisenbahn-Berwaltung hebt
Dr. Lingens hervor, es sei nöthig, in diesem Res—
oxt die Sonntags-Heiligung besser zu pflegen. Büchte-
nann brachte die Preis-Differenz für Schienen—
rieferung deutscher Werke nach dem In- und Aus—
and zur Sprache. Der Etat wird hierauf genehmigt,
benso der Etai für die Bank-Verwaltung.
Es folgen Berichte der Budget-Commission über
nehrere derselben verwiesene Theile des Etats. Bei
em Militär-Bud get werden eine Reihe von
iteln unbeanstandet genehmigt. Für Mannschaften
eantragt die Commission, anstatt der geforderten
2,479,775 M. unr 52,319,520 M. zu bewilligen
ind demgemäß die Zahl der Ersatze Reserven von
8,041 auf 29,700 Mann herabzusetzen. Der
Zzorschlag wird angenommen. Bei Tit. 8 — der
ine aus diesem Beschluß folgende Ersparniß auf—
eist — constatirt Rickert aus dem Schweigen des
kriegs-Ministers bei dem vorigen Titel, daß dieser
ine Verkürzung der Präsenzzeitfür mög—
ich halte. In seinem Bestreben, Ersparnisse zu er⸗
ielen, würde indessen der Reichstag die Schlagfertig—
eit der Armee niemals beeinträchtigen. Der Kriegs-
uiinister Kamecke erwidert: Solches Mißtrauen
egen den Reichstag hege auch die Regierung nicht.
zmm Uebrigen komme sie dessen Wünschen nach Kräften
ntgegen. Der Antrag der Budget-Commission wird
ingenommen.
In rascher Folge werden die folgenden Capitel
iach den Anträgen der Budget-Commission geneh⸗
nigt; ebenso die einmaligen Ausgaben.
Geeichstag.) Berlin. 7. Dec. Der Etat
»er Marineberwaltung wird unverändert
iach den Anträgen der Budgetkommission genehmigt.
Beim Etat der Post⸗und Telegraphenver—
valtung treten Stöcker, Lingens und Rei—
hensperger für vollständige Sonntagsruhe ein.
ttichter erkennt die Rücksichtsnahme für die Sonn—
agsruhe der Postbeamten an, aber der Verkehr dürfe
abei nicht leiden.“ — Postrat Fischer erklärt,
—
S„onntagsruhe gewähre, aber auch die Verkehrs—
zunteressen berücksichtigen müsse.
Bei“ dem Etat des Schahamts spricht Köhl
Volkspartei) gegen die Bewilligung der Mittel für
zrbauung eines Kaiserpalastes in Straßburg.
dafür plädiert Petersen. Die Position wird
nit großer Majorität bewilligt. dagegen stimmten
die Sozialdemokraten, die Elsässer, zwei Fortschritt-
er und 10 Mitglieder des Centrums.
Nächste Sitzung Freitag. — Nach einer vorläufigen
disposition soll der Reichsstag am 17. Dezember
ich vertagen und am 4. Januar wieder zusammen—
reten.
In Reichstagskreisen wurde die auftauchende Nach—
icht, daß der Reichskanzler die Ernennung eines
vicekanzlers betreibe, der die inneren Ange—
egenheiten übernimmt durchaus ernsthaft aufgenom⸗
nen.“ Als designirte Persönlichkeit wird der Mi⸗
nister v. Puttkamer bezeichnet. Man bringt
)iese Nachricht in Verbindung mit der Aundienz,
ie Fürst Bismarck am Sonntag bei dem Kaiser
atte.
Nach der Berliner „National⸗Ztg.“ hat Herr
». Franckenstein (erster Vicepräsident des
Reichstages und erster Präsident der bayerischen
Reichsrathskammer) „seine Freunde in der bayeri—
chen Abgeordnetenkammer vor einem allzu schroffen
Vorgehen gegen das Ministerium Lutz gewarnt,
da durch ein solches die günstige Lage, welche für
das Centrum in Berlin jetzt bestehe, leicht verscherzt
verden könne“.
Berlin, 8. Dez. In einem Artikel über die
Wirkung der letzten Reden des Reichskanz-—
ers sagt die „Provinzial⸗-Correspondenz“, anknüp⸗
end an die Absicht Bismarcks, bei der Pflege des
nonarchischen Prinzips und bei Erfüllung der na—
ionalen Ziele neben den Conservativen sich auch
iuf das Centrum zu stützen: Den Kampf fortzu⸗
etzen, könne nur die Leidenschaft der Parteien for⸗
ern, welche den Kampf mit der Kirche als solchen
vollen und die Regierung auch in den bisherigen
Ztreitigkeiten nur unterstützten, weil sie dieselben
u ganz anderen Zielen mit fortzureißen hofften.
Ddie Trennung von Staat und Kirche, sowie von
Schule und Kirche durchzuführen, sei niemals die
Absicht der Regierung gewesen; als letztes Ziel des
dampfes sei stets der dauernde Friede mit der Kirche
ezeichnet worden. Man stehe jetzt am Beginn der
rsehnten Aera des kirchlichen Friedens. Bismarck
erwarte jetzt, wo die Abwehr nach jener Seite nicht
mehr in gleichem Maße erforderlich sei, daß in dem
etzt entbrennenden Kampfe des Unglaubens gegen
en Glauben überhaupt, evangelisch wie katholisch,
ille ernsten Christen mit der Regierung zusammen—
tänden. Die großen leitenden Gedanken, welche
Fürst Bismarck im Reichstage während der vorigen
Woche als Grundlage seiner Politik aufgestellt,
vürden eine belebende Kraft haben und alle ernsten
Geister vereinigen, zunächst und vorbehaltlich der
zjemeinsamen positiven Schöpfungen, zum Kampfe
zegen die fortschrittlichen kirchenfeindlichen Bestre—
zungen, welche nicht blos für die Kirche, sondern
zuch für die nationale Einheit und das monarchische
Prinzip gleich gefährlich seien.
Ansland.
NRoum, 7. Dec Die offiziöse „Perseveranza“
meldet, daß Kaiser Franz Josehh am 5. Januar
aach Italien kommen werde.
Die „Kölnische Zeitung“ meldet aus Peters-
hurg vom 6. d. M.: Heute wurde hier eine Bande
von 15 Personen aufgehoben, welche mit vollstän—
digen Offiziersuniformen und Georgs-Kreuzen ver—
sehen war und sich jedenfalls an dem übermorgen
tattfindenden Georgsfeste betheiligen wollte. In
Folge dessen sind außerordentliche Vorsichtsmaßregeln
getroffen worden, um einem etwaigen Putsch vor⸗
zubeugen.
— —
Lokale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 9. Dez. Dem Vernehmen
nach veranstaltet nächsten Sonntag der Gewer be—
Verein für seine Mitglieder im Saale des Hrn.
Schweitzer (Höfchen) eine Abend-Unterhaltung. Da
die Herren Seiter und Schadewitz ihre Mit—
wirkung zugesagt haben, so steht ein sehr genuß—
reicher Abend in Aussicht.
* St. Ingbert, 9. Dez. Wir erinnern daran.
daß kommenden Sonntag, 11. Dez., Nachmittags
—A
zirksversammlung der Kriegervereine
des Landwehrbezirks Zweibrücken hsaatt—
indet